Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen bei sozialer Angst und Alkoholmissbrauch
BeitragVerfasst: Freitag 25. März 2011, 01:28 
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@Rafael,

Zitat:
Schon mal ab und zu der Gedanke mich mal so richtig wegzubeamen.

Das sind Flashbacks, die in Extremsituationen unerwartet auftauchen. Ohne Baclofen sehr schwierig zu beherrschen, mit Baclofen hat man ausreichend „Vorwarnzeit“ und kann rechtzeitig erkennen, gegensteuern und solche Situationen meistern. Jede so gemeisterte Situation verbessert die Abwehrkräfte und baut Eigenhirn auf. Auf Dauer trickst man so den Angstgegner „Suchtgedächtnis“ aus, so meine Theorie.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen bei sozialer Angst und Alkoholmissbrauch
BeitragVerfasst: Freitag 25. März 2011, 12:32 
rafberg84 hat geschrieben:
...Das finde ich krass. Als ich das erste Mal davon gehört habe, dass ich das Craving loswerden könnte, war ich hellauf begeistert. Die anscheinend nicht. Aber jeder so wie er's will. Eine der beiden Personen scheint Bac wohl in Betracht zu ziehen, weil es bei mir jetzt schon so lange erfolgreich wirkt. Die andere Person scheint ihr Trinkverhalten (teilweise bis zu 1 Flasche Schnaps am WE) als "normal" zu betrachten und will (wohl) auf jeden Fall so weitermachen...


Kaum hat man etwas "Erlösung" erfahren, schon geht das missionieren los ;)

Tja, noch vor einigen Jahren hätte man mir baclofen auch anbieten können, ich wäre sehr skeptisch.

Hatte vor paar Tagen mit meinem Schwager über baclofen gesprochen, welcher sein Leben lang trink, früher sehr exzessiv, inzwischen zum Spiegeltrinker wurde. Er ist mit seinen 2-3 Bieren am Abend und Flasche Vodka am Wochenende sehr zufrieden und ungespielt glücklich über seinen "kontrollierten Konsum“.


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen bei sozialer Angst und Alkoholmissbrauch
BeitragVerfasst: Freitag 25. März 2011, 12:55 
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@Rafael,

Zitat:
Kaum hat man etwas "Erlösung" erfahren, schon geht das missionieren los

Klar, das ist manchen Menschen so gegeben. Für andere ist das kein Thema, sie stellen ihre eigenen Befindlichkeiten in den Mittelpunkt ihres Interesses. Jeder so wie er will oder kann. Ich persönlich halte es so: jeder der Informationen haben möchte, bekommt sie von mir – nur der ! Das ist der Unterschied zum Missionar.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen bei sozialer Angst und Alkoholmissbrauch
BeitragVerfasst: Freitag 25. März 2011, 16:02 
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Zitat:
Kaum hat man etwas "Erlösung" erfahren, schon geht das missionieren los ;)

Tja, noch vor einigen Jahren hätte man mir baclofen auch anbieten können, ich wäre sehr skeptisch.

Ich habe mich auch ein paar Mal als Missionar betätigt ; :))
Selbst in der Suchtklinik hat man in 2008 dem " Wundermittel von Ameisen " mit einer gewissen Skepsis entgegengeblickt...

wenn man mitteilen möchte, wie gut es einem " damit " geht, merkt man förmlich, - es wird garnicht zugehört....
ist wirklich so : - Perlen vor die Säue werfen ... -

l.g.,Ralf.


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen bei sozialer Angst und Alkoholmissbrauch
BeitragVerfasst: Freitag 25. März 2011, 16:46 
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@Federico: Das mit dem Missionieren kam von Ardok, nicht von mir (weil da @Rafael steht) ;)

@Ardok & @Captain: Als Missionieren würde ich das nicht bezeichnen. Ich hab denen das Buch gegeben, bevor ich überhaupt mit Bac begonnen hatte. Und seitdem halte ich mich eigentlich zurück. Wenn sie das Thema ansprechen sag ich halt was in der Art von: "Das ist bei mir wegen den Tabletten überhaupt nicht mehr so". Mehr nicht. Und abgesehen von den beiden (und Euch natürlich :D) weiß es auch niemand, dass ich Baclofen nehme.

Das Problem, das sie dabei sehen, hat auch was mit dem Aus- und Einschleichen zu tun. Das wirkt halt- für Unwissende- schon so, als sei das dann eine "Tablettensucht". Eine "Abhängigkeit" ist es ja auf jeden Fall, da der Körper ja faktisch von den Tabletten "abhängig" ist (es sei denn man schleicht aus). Aber es ist eben eine andere Art der "Abhängigkeit". Keine Sucht. Und kein Suchtgedächtnis (ist vielleicht die beste Definition?). Das heißt man kann ohne Probleme wieder damit aufhören, wenn man ausschleicht. (Hab ich zumindest gehört - selbst ja noch nicht probiert... :)) ).

Was Du @Ardok mit dem Schwager schreibst erlebe ich bei einem von den beiden auch. Der trinkt seine Flasche Schnaps am Wochenende und hat teilweise echt krasse Abstürze (z.B. die Nacht durch trinken und am nächsten Morgen mit potenziellen Arbeitgebern telefonieren, o.ä.). So, dass jedem, der von außen auf die Situation schaut Angst und Bange wird. Aber er selbst, scheint da noch kein wirkliches Problem zu sehen. Oder sieht es vielleicht schon, akzeptiert es aber nicht. Oder liebt den Alkohol so sehr, dass er's einfach nicht aufgeben will. Was auch immer es ist: Es ist nicht mein Problem. Er sieht, dass ich eine Lösung gefunden habe, er könnte das Buch lesen. Will es aber nicht. :-?? Wer nicht will, der hat schon.

Bei der anderen Person sieht's etwas anders aus. Die hat schon erkannt, dass ihr trinken problematisch ist. Will immer wieder aufhören und schafft's dann nicht. Ist dann so: :-ss und findet Gründe, um trinken zu können. Diese Person würde auch Baclofen in Betracht ziehen. Aber sie nimmt noch andere Medikamente und weiß nicht, ob die sich vertragen. Und zu ihrem Arzt will sie wegen Bac nicht gehen. Habt Ihr da Tipps? Oder einen Link oder so? Müsste ja eigentlich unter Wechselwirkungen in den Beipackzetteln stehen, oder?

Ein Missionar ist ja jemand, der seinen Glauben (mit aller Macht?) in die Welt bringen will. Und noch stehe ich nicht vorm Einkaufszentrum oder klingel Sonntags an Haustüren und verteil den "Baclofenturm" :D

Viele Grüße,
Rafael

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Ich konnte es selbst nicht fassen, aber Baclofen funktioniert!


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen bei sozialer Angst und Alkoholmissbrauch
BeitragVerfasst: Freitag 25. März 2011, 17:23 
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hallo Rafael ,
die gute Botschaft... :)) :)) :))

Zitat:
Und noch stehe ich nicht vorm Einkaufszentrum oder klingel Sonntags an Haustüren und verteil den "Baclofenturm" :D


O:-) garnicht so eine " komische Idee " - z.B. in Kliniken , oder so, find ich... O:-)

- aber wie Du schon sagst : wer nicht will, der hat schon ....

l.g.,ralf.


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen bei sozialer Angst und Alkoholmissbrauch
BeitragVerfasst: Freitag 25. März 2011, 17:35 
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Zitat:
Und noch stehe ich nicht vorm Einkaufszentrum oder klingel Sonntags an Haustüren und verteil den "Baclofenturm"

Der war gut! Und, Du hast natürlich recht mit Ardok.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen bei sozialer Angst und Alkoholmissbrauch
BeitragVerfasst: Freitag 25. März 2011, 17:47 
puuhhh, ich hätte das "missionieren" auch dort in anführungszeichen setzen sollen, wenn ich wüsste, dass es bei euch so negativ behaftet ist :-* ;)

ich meinte mit dem satz eigentlich, dass wir inzwischen an uns selbst den unterschied spüren können, zwischen entwöhnen mit, oder ohne craving und es eben anderen erklären können. ja, ich zähle mich jetzt auch dazu, aber mein bericht kommt ja noch :)

@rafberg84
"Aber er selbst, scheint da noch kein wirkliches Problem zu sehen. Oder sieht es vielleicht schon, akzeptiert es aber nicht. Oder liebt den Alkohol so sehr, dass er's einfach nicht aufgeben will."

genau das beschreibt mein zweiter satz oben. ich war genauso. und zwar in chronologischer reihenfolge der entwicklung meiner sucht. der nächste schritt war einsicht und entscheidung zur aufgabe dieser "selbstzerstörerischen liebe", die aber nicht funktionierte, weil mein "wille" ja angeblich nicht stark genug war, da bekanntlich es nur mit dem "starken willen" funktionieren darf...

aber es ist dein erlebnis-thread, deswegen mehr über meine erfahrungen und erkenntnisse in kürze in meinem eigenen. ihr seid alle dann herzlich eingeladen :-h

btw: missionieren kann auch so aussehen :D


man beachte die musical-kulisse ;)

edit: hmm, keine ahnung, wie die "youtube-formatiereung" hier funktioniert...


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen bei sozialer Angst und Alkoholmissbrauch
BeitragVerfasst: Dienstag 29. März 2011, 14:50 
mein lieber @rafberg,

bin 4 tage die woche offline (geil, sag ich dir) - deswegen erst jetzt.
und bevor ich´s vergesse: mein beileid.

hab mir den faden nochmal angetan, und muß sagen: "hut ab!".
600 und ein paar zerquetschte in 3 wochen ist eine beachtliche leistung...oder arbeitest du in der werbung und hast die überschrift gezielt so gewählt ...dann würde es mich nicht überraschen, wenn ich deine beworbenen produkte, als sonst eher ein "imuner", kaufen täte.

you´ll rock the boat, man.

du hast hier, mit allen anderen, eine qualität erzeugt, die bemerkenswert ist...selbst @captain beteiligt sich sehr konstruktiv, seit er seinen pullermann wieder waschen kann (sorry, der mußte sein...) .

der grund für meinen einwurf weiter oben, war der tatsache geschuldet, daß ich mich im querlesen versucht habe...ging daneben - asche auf mein haupt. (deine vorstellung gleich noch hinterher)

betrachte folgendes also bitte als antwort auf deine beiträge in diesem faden und als vor-, und zwischenspiel bei der beantwortung deiner frage nach meiner sozialen angst (´ne phobie war es definitiv nicht).

vorab ein paar kleinigkeiten, die mir auffielen.

ich bin kein korinthenkacker (die holländer haben das geilste wort dafür - übersetzt: ameisenficker...hahaha.), und du hast unterschiede zwischen angst und angst schon schön herausgearbeitet, aber:

1.aufgeregt sein und lampenfieber sind bitte nicht als angst zu bezeichnen. 2.du warst nicht schon immer ein ängstlicher mensch.
und 3.wenn du weiterhin vor einer gruppe jugendlicher angst hast, erhöhst du die chance wirklich eine verpaßt zu bekommen...und heutzutage wohl noch mehr.

zu 1. jeder schauspieler, der dir erzählt, er hätte vor einem auftritt kein lampenfieber, lügt entweder, oder er investiert seine gage in genug nasenpuder, um die stunde da oben heil zu überstehen...ob solche kandidaten dann zu den guten ihrer zunft gehören, wage ich zu bezweifeln.

zu 2. daß du schon ängstlich bist, seit du denken kannst, mag ja stimmen, aber das bedeutet keineswegs, daß du dich damit abfinden mußt. ich kenne deine schmerzgrenze nicht, aber wenn die erreicht ist, wirst du anfangen daran zu arbeiten...versprochen.

zu 3.eine foristin hier hat, unter baclofeneinfluss sehr positive erfahrungen mit ihrem köter gesammelt und war ganz baff, als die töle ihr plötzlich auf´s wort gehorchte (ganz ohne geschrei).
ich bin vor jahren mal auf´s übelste auf dem alex verdroschen worden (happy slapping in reinform)...ehrlich - ich hab´ nur EIN weiteres mal davor eine ähnliche situation erlebt. und das ist mir passiert, als machoarsch...hatte ´ne weile dran zu kauen.
dazu zwei punkte: das eine mal war meiner arroganz und geschuldet. mir lief ein kickboxer hinterher, der sich wohl beleidigt fühlte... hehe, sag niemals einem jungendlichem mit ironischem unterton, daß er schon sehr cool rüberkommt... [-x . es sei denn, du kannst schnell laufen. ich war leider damals zu besoffen.
das zweite mal hat mich jahre später kalt erwischt, und ich war perplex, ob dieser brutalität und massendynamik, die diese gestörten, und nach orientierung suchenden, mittlerweile an den tag legten. heutzutage würde ich wohl im krankenhaus aufwachen,...wenn ich glück habe #:-s .
osho würde dir jetzt sagen: "it´s all about energie, my dear!!!".
diese tölen riechen deine angst...und dann kommen sie erst recht! wenn du aber mit aufmerksamkeit und achtsamkeit an ihnen vorbeigehst, den blickkontakt (freundlich interessiert) zuerst suchst, könnte es sein, daß sich deine angst als unbegründet erweist und die überhaupt nix von dir wollen. an dieser stelle ist wohl ein disclaimer angebracht: meine meinung, meine erfahrung und meine these...auch bezogen auf noch folgendes... :- . ist mir seit jahren auch nichts mehr in dieser richtung widerfahren...du bist deine gedanken.

albert camus sagte mal: "man muß sich sisyphos als einen glücklichen menschen vorstellen!". allein der gedanke macht mir, seitdem ich ihn kenne, spaß. ich hätte keinen bock drauf, aber jeder nach seiner fassong, oder?

hehe, UND...was dir absonderlich vorkommen mag: du bist der mittelpunkt dieser welt. die hört sofort auf, zu existieren, wenn du nicht mehr bist...ich schwör´s dir. ich würde lügen, wenn ich behauptete, ich hätte es ausprobiert...aber du, der sich offenbar einer kirche zugehörig fühlt, scheinst von vorfahren abzustammen, die sich noch vor ´ner weile ihren platz im himmel per ablaß erkauft haben. also glaub´ mir mal für den anfang... ;)) . seit ich mir keine gedanken mehr darüber mache, was andere von mir halten, hab ich viel mehr zeit für wichtiges. und ich bin mir sicher, daß sie SOFORT damit aufhören über mich zu tuscheln, wenn ich den raum verlasse. ich hab´ das mal verifiziert...die fangen tatsächlich gleich wieder an, sobald ich den kopf auch nur zur tür reinstecke...echt... @-) .

deinen alten herrn hast du ziemlich sauber seziert...kompliment.
das gibt mir hoffnung. da ich von meinem, der von opa nie angefaßt wurde, öfters ziemliche dresche bekam. er hat sich dann immer mit der versicherung einer letztmaligkeit entschuldigt,...bis zum nächsten mal halt. versteh´mich nicht falsch - es gibt kinder denen widerfährt viel schlimmeres leid, aber schmerz, verzweifelung, wut und hilflosigkeit sind eben auch immer subjektiv (da mag jetzt ein objektivierendes "ja, aber" von wem auch immer kommen... :-h ).
und da ich meine "kleene kackbratze" (18) nie angefaßt, erniedrigt, mißachtet, oder nur bedingt geliebt habe...kam mir kurz der gedanke, daß es ein ping-pong-spiel sein könnte...und er, gerade durch die ihm gewährte freiheit, irgendwann ebenso selbstsüchtig, manipulierend und rücksichtslos werden könnte, wie mein vater es gewesen ist. danke dafür.
zu einer erziehung durch frauen kann ich leider nichts sagen - meine leibliche mutter gab mich relativ kurz nach der geburt (1 jahr???) zur adoption frei und ich wurde vom leiblichen (hehe...wir machen bald noch ´nen test) vater adoptiert, der seine odyssee, auf der suche nach seiner wahrheit, begann und mich mitschleifte...viele, viele jahre lang. der mich aber, mit unterbrechungen, lange zeit (15 jahre) bei einer lebensgefährtin parkte, während er nachts und so zwischendurch herumflunkerte.

ich geh´ jetzt biographisch nicht weiter ins detail, also:

1. irritationen in der kindheit? - kenn ich.

2. das gefühl einer extremen anspannung bei der begegnung mit anderen? - kenn ich.

3. arroganz, als schutz des inneren? - kenn ich und konnte ich noch viel besser. ich geh´ sogar soweit, zu behaupten, daß lange zeit kein schwein wußte, was in mir los war (mich inbegriffen). is´ kein ding, wenn man nicht auf den kopf gefallen ist...nur die fragen bleiben die ewig selben, während alle anderen um dich herum sich in irgendwelche richtungen entwickeln...und nebenbei bemerkt: intelligenz sieht nur von unten aus, wie arroganz... ;)) .

4. schulpsychologen und deren ratlosigkeit? - kenn ich.

5. schulwechsel (2 im osten - 5 im westen) und endlich der erlösende abbruch des abiturs? - kenn ich.

6. mit 3.8 im turm die begehrtesten frauen des ladens erobern, indem ich ihnen rilke, villon, etc. ins ohr flüsterte...nichts leichter als das. (o.k. war gelogen...hat ´ne weile gedauert (in der zeit bin ich alki geworden, hahaha) und war alles andere als leicht...aber sieh´s mal sportlich...aufgabe gestellt...mission accomplished!). die hat heute wunderbare zwillinge von mir an der backe. hat die schönste patchwork-familie, die ich kenne...und ich behaupte, sie ist glücklich - und zwar ohne mich.

7. selbstmordgedanken und -versuche weil ich mal wieder versagt hatte (sogar beim selbstmord, hahaha), die geschlossene von innen und die blicke von "profis" auf mich gerichtet, während ich lüge, wie gedruckt, weil ich nach der ausnüchterung wieder ´rauswill? - kenn ich. ich kann nur dringend davon abraten, was zu unterschreiben, wenn man gefragt wird, ob man denn ein gespräch haben wolle. die haben eiskalt gelogen, als sie behaupteten, ICH würde bestimmen, wann ich wieder raus komme...war nicht ganz so einfach... ^#(^ .
ich brauchte hilfe, und ich habe mir damals hilfe gesucht.

ich will jetzt hier nicht auf die kacke hauen...vielleicht war es auch zufall, daß ich lust hatte dir zu antworten - ich hing hier einfach noch ´rum. vielleicht hat mich auch irgendwas angesprochen (ich glaub´ deine "vorstellung" hab´ ich heute zum ersten mal gelesen.)... keine ahnung.

deine soziale angst ist anerzogen...versprochen. und wenn du lust hast, beginnst du irgendwann, sie wieder abzutrainieren. dazu mußt du aber verstehen, wo sie herkommt. keine ahnung, ob so was mittlerweile nur mit dem kopf geht.


meiner meinung nach, sieht die kette wie folgt aus:

erkennen, nochmal erfühlen, analysieren (reflektieren, blablabla) und am schluß VERZEIHEN!...und zwar nicht dir sondern den anderen... ;)) .

ich kann mir eigentlich gar kein urteil über deine sozialisation erlauben, und ich lehn´ mich hier ziemlich weit aus dem fenster.

meine jedenfalls war mir eine riesige hilfe, da ich ein dürfen, müssen, sollen immer intuitiv abgelehnt habe und auch meine erziehung dahin ausgerichtet war, objektivitäten immer zu mißtrauen. das eine system hat uns belogen, und das andere tut es genauso. es bleibt also nichts weiter übrig, als die eigene wahrheit zu finden (immer kant´s imperativ im hinterkopf, bitteschön! ! !). das, kombiniert mit einer offenbar guten abhärtung, läßt mich heute hier stehen und sagen, daß ich dankbar bin - für ALLES, das mir widerfuhr...ich wäre sonst heute ein anderer, und das fände ich schade.
unter uns: der weg war steinig, ehrlich. ich hab´ mir selber türen vor der nase zugeschlagen, da hätten andere für bezahlt... :)) . aber ich mag mich mittlerweile...und viele andere auch. ich habe mein andersein, das mich seit frühester kindheit begleitet hat, angenommen.
26 lenze? da hatte ich zwar schon einiges begriffen und mein großer war schon 6, aber ich hatte noch eine scheißwut und diese elendige angst im bauch.

...so keinen bock mehr. wenn du bis hierhin durchgehalten, hast...glückwunsch.

aber das war mein weg...und der war von hinten durch die brust geschossen. deinen mußt du selber finden. ich glaube nicht, daß es mit ein paar pillen mehr getan ist. aber sie könnten helfen, eventuelle schranken leichter zu öffnen. ob das jetzt ´ne therapie ist, oder ob du anfängst misteln zu sammeln, ist eigentlich egal...wer heilt hat recht!

herzlichst

archaos

ps: alter schwede (anhang: 514 k - smilies begrenzt auf 10) was lern ich denn noch so alles hier?


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 Betreff des Beitrags: Re: Baclofen bei sozialer Angst und Alkoholmissbrauch
BeitragVerfasst: Donnerstag 7. April 2011, 23:04 
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Registriert: Donnerstag 3. März 2011, 00:34
Beiträge: 72
Hallo Archaos/Peppino,
Hi alle,

sorry, dass ich solange nicht geantwortet habe. Auf so einen langen Text ist es ein wenig schwerer zu antworten. Zunächst mal: Danke für Deinen Input :-) Es stimmt total: Die Nervosität sollte nicht mit der Angst verwechselt werden. Was mich nach einigem Grübeln :-? zum Punkt führt, an dem ich denke, dass es vielleicht eher ein Drang nach Perfektionismus ist, der mit der Nervosität nicht zurecht kommt und deswegen Angst vor ihr entwickelt. Da müsste ich mal dran arbeiten. Denn dafür, dass ich so ängstlich bin, habe ich in meinem Leben eigentlich viel erreicht. Ich hab bereits im Ausland gelebt und bin selbständig. Hab alles alleine gemacht (und währenddessen natürlich viel gesoffen) aber immerhin hab ich mich getraut Dinge zu tun, die sich viele andere sogenannt "Normale" nicht getraut hätten.

Und wie heißt es so schön: Mut ist nicht das Fehlen von Angst, sondern das Überwinden der Angst.

Da ist was dran.

Wie es sich so ergibt, bin ich heute auch einen Monat trocken (mit einer Ausnahme, an der ich getrunken habe, das hatte mit dem Schicksalsschlag zu tun. Der Alkohol stand da und ich hatte eigentlich keine Lust/ keinen Bedarf zu trinken - aber eben die Lust auf einen Rausch. Dann hab ich halt ein Bier getrunken und noch eins und noch eins (und sicherlich noch 1-2) und wurde und wurde nicht wirklich voll.

Das mit dem ersten Monat wäre mir überhaupt nicht aufgefallen, aber ich habe eben trotzdem mal nachgeschaut. Dies hat seinen Grund darin, da mein Baclofenvorrat sich dem Ende neigt und ich daher schon die letzte Woche am Ausschleichen bin. Bin jetzt wieder bei 6,25-12,5-6,25. Ab morgen dann 6,25-6,25-6,25 und langsam abschwächen.

Heute schon leichtes "Craving". Oder vielleicht besser: Ein leichter Durst, der sich aber auch mit Wasser löschen lässt. Ein eher depressives Gefühl, was aber auch mit der Trauer und anderen Gründen zusammenhängen kann.

Es ist daher Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen. Zunächst:

1.) Baclofen wirkt! Da gibt's kein Drumrumgerede. Da müssen keine teuren und langwierigen Forschungen angestellt werden: Das Zeug wirkt und wird den bisher schier unheilbaren Alkohlismus innerhalb der nächsten Jahre zu einer sehr gut heilbaren Krankheit werden lassen. Wow!

2.) Baclofen macht nicht süchtig! Es war überhaupt kein Problem Baclofen runterzudosieren und auszuschleichen.

3.) Ich kann mich noch gut an mein Statement erinnern. Von wegen: "Warum sollte man kontrolliert Trinken wollen? Gerade wir hier wissen doch alle, was wir von Alkohol zu halten haben?". Mittlerweile sehe ich das ein wenig anders. Baclofen wirkt so hervorragend, dass ich vor habe es gezielt auszuschleichen, wenn sich ein Fest (mein Geburtstag, Weihnachten, Silvester, usw) anbahnt. Dazu muss ich sagen, dass meine Alkoholabhängigkeit noch nicht so weit fortgeschritten war, dass ich mir dann nach dem Ausschleichen direkt eine Flasche Cognac reinpfeifen würde. Es war für mich eher beängstigend, dass ich quasi täglich getrunken habe und so langsam bemerkt habe, dass mir etwas fehlt, wenn ich komplett aufhören würde. Aber das muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Durch Baclofen wird dem Alkoholismus irgendwie diese "Endgültigkeit" genommen. Der Alkohol scheint tatsächlich kontrollierbar zu werden.

4.) Dieses Forum hat mir sehr weitergeholfen.

5.) Der Shop, der das Zeug im Netz vertickt, hat mir auch sehr weitergeholfen. Denn zum Arzt wollte (und will) ich nicht gehen und hier kriegt man sowas ja leider nicht ohne Rezept. :-(

Ich werde mir auf alle Fälle einen Vorrat an Baclofen anlegen und ihn gut im Schrank aufbewahren. Meine Tabletten reichen noch für etwa die nächste Woche (zum Ausschleichen). Danach werde ich versuchen es ohne Bac zu meistern und hier berichten. Mal sehen.

Und wenn's nicht klappt, wird bis dahin hoffentlich auch meine "Notration" da sein.

Also Zwischenbilanz: Ich bin sehr froh, dass ich quasi durch Zufall auf Baclofen gestoßen bin, mich hier weiter kundig gemacht habe und schließlich den Schritt zum Eigenexperiment gewagt habe. Baclofen hat meinem Leben wieder eine Perspektive gegeben (klingt jetzt etwas theatralisch aber stimmt irgendwie schon - es ist mir einfach ein großer Stein von meinem Herzen gefallen).

So, der Text ist jetzt auch sehr lang geworden :-))

Danke Euch allen und bis die Tage,
Rafael

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Ich konnte es selbst nicht fassen, aber Baclofen funktioniert!


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