Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Hallo Forianer!
BeitragVerfasst: Sonntag 14. Februar 2016, 14:22 
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 11:34
Beiträge: 5
Hallo Alle! :-h
nachdem auch ich mehrere Entgiftungen, ambulante Therapien und eine Langzeitthera gemacht habe war ich eigentlich nur noch frustriert dass ich immer noch am Alkohol hänge. Es gab Astinenzphasen 2013/2014 von max 3 Monaten. Nach persönlichen Rückschlägen ist aber alles seid letztem Jahr wieder eskaliert.. somit kann man sagen, ich trinke fast tgl. seid 15 Jahren. Eine Freundin erzählte mir dann von Baclofen, da Sie eine Kurzreportage im TV gesehen hat.
Ich bin grundsätzlich gegen Tabletten, aber neugierig war ich dennoch. gabs noch was zu verlieren? Nein.
Nach einigen Recherchen und Telefonaten war ich dann doch ziemlich positiv angetan vom Bac und wollte das unbedingt testen. Bin an nen kompetenten Psychiater geraten der mir das Medi verschrieb.
Das war vor 10 Tagen. Startdosis: 12,5mg. Bis auf wenige Druckmomente war ich eigentlich begeistert dass das Medi schon so gut hilft. Placebo? Egal. Es hilft. Sicher hab ich auch wenn der Druck heftiger wurde mir Ablenkung ganz bewusst gesucht. Geputzt, nen Workout gemacht ... Etwa 5 Tage später erhöhte ich auf 25mg da ich nach wie vor, wie es eigentlich auch zu erwarten war, Craving hatte.
Im Grunde mit kaum NW... bis auf etwas Benommenheit am Abend und massiven Durst, sowie einige Gefühlsschwankungen.
Etwa 6 Stunden nach der Dosissteigerung fing allerdings mein linker Oberkiefer an zu schmerzen.Ich war bereits beim ZA und es wurden 3 Zähne behandelt. Dann 1 Tag Ruhe. Die folgende Nacht ging es wieder los im linken Schneidezahn. Massive pochende Schmerzen+ absolut berührungsempfindlich...
Diese Zahnprobleme hatte ich noch nie. ich frage mich ob es da einen Zusammenhang mit dem Bac gibt? Die Schmerzen machen mich jedenfalls völlig kirre.
Zu meinem Alk-konsum kann ich sagen in den letzten 10Tagen habe ich 1mal eine Flasche Wein getrunken. Das war vor allem weil ich so verzweifelt wegen den Schmerzen war...Sonst nix alkoholisches konsumiert.
ich überlege wirklich wieder runterzudosieren um zu schauen ob die Zahnprobleme dann aufhören. Bin ratlos. :-?

LG MK


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo Forianer!
BeitragVerfasst: Sonntag 14. Februar 2016, 15:45 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
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Mondkatze hat geschrieben:
Diese Zahnprobleme hatte ich noch nie.
ich frage mich ob es da einen Zusammenhang mit dem Bac gibt?
Klar, den gibt es.

Baclofen reduziert das Craving (Suchtdruck). Die Folge ist, Du wirst nüchtern,
was widerum zu Folgerscheinungen wie z. B. Zahnweh, Bauchweh und allerlei sonstigen
Wehwehchen führen kann. Einigen fällt das ganze Leben auf die Füße, Andere
werden (auch) deswegen depressiv, Mancheiner wird ängstlich, und ... und ... und.

Weil das ganze besch.... Leben mit Alkohol besser zu ertragen ist?
Glaub ja nicht, dass Du damit alleine bist. Alles was Du bisher nicht gespürt hast,
schlägt jetzt „ungefiltert“ durch. Trostpflaster: „Zeit heilt alle Wunden.“

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo Forianer!
BeitragVerfasst: Sonntag 14. Februar 2016, 19:04 
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 11:34
Beiträge: 5
Hallo Federico,

danke für die Resonanz! ..."Baclofen reduziert das Craving (Suchtdruck). Die Folge ist, Du wirst nüchtern,
was widerum zu Folgerscheinungen wie z. B. Zahnweh,..."....
Leuchtet mir ja ein. In meiner letzten längeren Abstinenzphase 2014 habe ichs mitm Kreuzbein bekommen.

Wegen derZahnprobleme frag ich mich halt ob das mit der Entspannung der Muskulatur zusammen hängt. Meine Gedanken dazu: Muskulatur entspannt sich-folglich lockert sich sämmtliches Gewebe-Bakterien können nun problemloser an Stellen wo sonst Barrieren sind-wenns dumm läuft kommt es zu einer Entzündung usw.
Eine ähnliche Erscheinung gibts ja auch in der Schwangerschaft (
Die hormonelle Veränderung am Beginn der Schwangerschaft bewirkt eine Auflockerung des Mundschleimhaut. Das Zahnfleisch kann dadurch anschwellen und die schädigenden Bakterienstoffwechselprodukte können so diesen wichtigen Schutzwall des Körpers leichter passieren; zusätzlich können besonders im zweiten Schwangerschafts-Drittel auch ein hormonell bedingtes Wachsen von bestimmten Bakterien gefördert werden- Folge Zahn- Zahnfleischprobleme sind gehäuft möglich)... nur schwanger bin ich höchstwahrscheinlich nicht-lol.
Ich vermute mal es sind keine gehäuften Fälle von Kieferproblemen als Nebenwirkung bekannt, sonst hättest du mich wohl informiert.
Danke für das Trostpflaster :-h

Achso, meine Trinkmenge vor Baclofenbeginn war etwa 1 Fl. Wein tgl. Nach Megavollräuschen (max. 3 Fl. Wein) gabs auch mal 1-2 abstinente Tage. Hatte ich vergessen zu erwähnen bei meiner Vorstellung.

LG MK


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo Forianer!
BeitragVerfasst: Sonntag 14. Februar 2016, 20:38 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hier kannst Du lesen wie schädlich Alkohol für Zähne und Zahnfleisch ist.
Sehr wahrscheinlich sind die Probleme zufällig mit Beginn der Baclofen-Behandlung
aufgetaucht.

Du kannst Dich also zurücklehnen und ganz beruhigt weiter entspannen. ^:)^

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo Forianer!
BeitragVerfasst: Donnerstag 10. März 2016, 12:47 
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 11:34
Beiträge: 5
Hallo Alle,

ich wollte mich mal wieder zu Wort melden. Seid etwa 5 Wochen nehme ich Baclofen. Mittlerweile 50 mg. Ich konnte meinen Konsum um mehr als die Hälfte reduzieren. D.h. ich habe etwa 2 mal im Schnitt pro Woche etwas getrunken. Teilweise auch für mich relativ viel. Ich hatte das Gefühl nicht mehr so schnell betrunken zu werden, ja es wirkt tatsächlich anders, nicht mehr so euphorisierend. Irgenwo las ich hier "dem Kind wurde das Spielzeug genommen". Ich meine das trifft es auf den Punkt. Nach diesem Konsum viel ich immer in einen langen komatösen Schlaf. Der nächste Tag war praktisch völlig hin aufgrund von Übelkeit und schlechtem Gewissen.

Ich war zwischenzeitlich auch mehrmals kurz davor die Tabletten ganz wegzulassen weil sich alles so künstlich anfühlte. Meine Therapeutin meint der Alkohol steht ja für etwas und warf die Frage in den Raum warum ich denn eigentlich trinke... Das hat mich sehr beschäftig. Tut es immer noch. Pille statt Pulle? Doch, die Ursache ist ebend noch nicht behoben. Das Gute daran ist, ich erkenne meine wirklichen Baustellen immer mehr. Dennoch gibt es auch irrationale Ängste/Anspannungen weswegen ich dann in den vergangenen Wochen doch zur Flasche griff. Der Durchleuchtungsprozess hält an.
Auch hatte ich teilweise unerfreuliche Wirkungen wie massive Übelkeit, Probleme mit dem Kurzzeitgedächnis und Wort-/Satzfindungsschwierigkeiten, Rechtschreibprobleme. Vor allem die letzten zwei Punkte haben mich sehr gestört. Mich nicht artikulieren zu können empfinde ich als böse Einschränkung. Aber aber, es ist besser geworden.
Meine Haut ist um einiges unreiner geworden und mein sowieso schon niedriger Blutdruck war bestimmt teilweise noch niedriger (Kreislaufprobleme, frösteln, müde müde müde..)
Positives gibt es natürlich auch. Ich bin insgesamt entspannter und weniger stressanfällig. Meine Sinne sind etwas abgestumpfter, vor allem der Geruchssinn und der Hörsinn. Ja das ist für mich positiv weil ich extrem geräuschempfindlich bin und in Stressituationen eigentlich schon von meinem eigenem Atem genervt sein kann. Auf einer GB-Feier vor 2 Wochen habe ich den Alk-dunst und die Fahnen der Anderen NULL wahrgenommen. Das hat mich ohne Bac und im nüchternen Zustand sonst immer auf die Palme gebracht und war oft auch ein Trigger um dann doch was zu trinken. Auch der steigende Lautstärkepegel der Feierleute hat mich nicht weiter tangiert. Insgesamt bin ich auch nicht mehr so depri. Nicht zuletzt sind die Saufdruck-Täler viel weniger tief, so dass ich den Alk oft weglassen durfte.
Also die Bac-Reise geht weiter. Mein Ziel abstinent zu leben ist noch nicht erreicht. Vielleicht wird es auch nie so sein.
Die Baustellen in meinem Leben wollen bearbeitet werden ansonsten wird mir vermutlich auch keine höhere Bac Dosis helfen. Und wenn doch kann ich das wohl nicht annehmen. Konkret heisst das aktuell, ich werde mich um meine sozialen Kontakte kümmern müssen, da ich diese über viele Jahre völlig vernachlässigt habe und mich sehr in mein Schneckenhaus zurück gezogen hab. Des weiteren plane ich tgl. wieder Sport zu machen und wieder mit meditieren anzufangen. Das sind 2 Dinge die mir in meiner Vergangenheit schon sehr geholfen haben in die richtige Richtung zu gehen, und zwar ins Licht. Auch das habe ich erfolgreich durch Motivationslosigkeit aus meinem Leben beseitigt. Das darf sich ändern.

Weiter gehts...

LG Mondkatze


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