Hallo zusammen,
Bine, Deine Nachricht kam heute Nacht, als ich mal wieder grübelnd wach lag.
Und es tat gut, dass Du Dich mit meinem Chaos auseinander gesetzt hast.
Danke! Und Dir auch Nadine. Auch dass keine erhobenen Zeigefinger kamen.
Keine Sorge, den habe ich selbst hoch.
Ich weiß, dass die Entscheidung über Trinken ( Rauchen, Selbstfürsorge....) in meiner Hand liegt.
Das tut sie bei jedem Menschen.
Mein Leben lässt sich nur durch fast durchgängige kognitive Kontrolle aufrecht erhalten.
Mir fällt so vieles schwer, was anderen selbstverständlich ist.
Ich habe kaum Alltag, Routine oder Gewohnheit.
Mein Gehirn befindet sich statt dessen im Notfallmodus.
Körperliche Missempfindungen wie Schmerz, Kälte, Hunger, Durst werden von mir häufig gar nicht als solche identifiziert. Wenn doch, dann nicht wichtig genommen.
Im Notfallmodus macht das Sinn: Priorität=Säbelzahntiger.
Ich fühle mich oft unbestimmt unwohl. Greife überfordert, müde und frustriert zu einem Suchtmittel, obwohl vielleicht eine Tasse Tee und warme Socken schon einen Teil des Unwohlseins beheben könnten.
Zumindest den körperlichen Teil. Seelisch sieht es leider ähnlich aus.
Das Unwohlsein hat viele Ebenen.
Übrigens habe ich auch jetzt kalte Hände und Füße. Aber Feuer brennt jetzt erst wieder richtig hoch und braucht eine Weile...kann jetzt also nichts machen.
Automatismus = ertragen.
Ein Tee oder eine Wärmflasche wären schnell gemacht. Es hat schlicht und ergreifend keine Wichtigkeit für mich.
Nachdem ich das geschrieben habe, bin ich wirklich aufgestanden, um mir eine Wärmflasche zu machen.
Und saß dann doch wieder ohne hier.
Habe dann meine letzten Sätze hier gelesen und bin erneut aufgestanden, um mir eine Wärmflasche zu machen. Jetzt habe ich sie auch. Und sie tut auch gut.
Aber das ist nur EIN Punkt der Dinge, die wichtig sein sollten.
Wärme ist wichtig, damit ich endlich gesund werden kann.
Tabletten...
Es hat besser geklappt gestern und heute. Dadurch, dass ich hier geschrieben habe. Die drei Ausständigen habe ich gestern im Lauf des Tages noch genommen.
Heute Morgen auch wieder die Morgendosis genommen und die drei Tabletten für den Tag eingesteckt. Um 12:15 Uhr auch eine davon genommen. Durch Handywecker, der mich zugleich auch an die Mittagspause erinnert. Aus der aber aufgrund dringender betrieblicher Ereignisse wieder nichts wurde.
Auch nicht gegessen. Wird mir jetzt erst bewusst. Nichts seit dem Frühstück. Aber Hunger spüre ich gerade nicht. Anders als Kälte.
Zurück zu den Tabletten: Hier Zuhause Hosentasche gecheckt: KEINE Tabletten mehr da. Dabei müssten es zwei sein, weil ich mich nur an die eine Einnahme um 12:15 Uhr erinnern kann....
Irgendwann später kam mir dann, dass ich beim Heimkommen die Hose gewechselt habe. In der Arbeitshose war dann aber auch nur noch eine.
Habe ich eine genommen ohne mich zu erinnern? Habe ich eine verloren? Oder gar nicht eingesteckt?
Keine Ahnung! Ging mir schon öfter so. Aber bisher ohne den Bezug zur eventuell gewechselten Hose herzustellen. Ob das schon mal so war oder nicht, weiß ich nicht.
Leute ehrlich.
Ich bin nicht dumm. Aber ich kann verstehen, wenn es von außen so aussieht. Aber ich bin es wirklich nicht.
Diese ganz einfachen Dinge ist schwer für mich. Kompliziert.
Aber Dinge, die für andere kompliziert sind, sind für mich leicht. Und dann verstehe ich nicht, warum andere das nicht verstehen oder sehen können.
Bine hat geschrieben:
Wild-Child hat geschrieben:
Und jetzt? Back to reality. Und nichts davon funktioniert.
Ja, aber es geht nicht nur dir so.
Fühl dich mal gedrückt von mir
Danke dafür!!!

Bine hat geschrieben:
Ich war einmal 2 Wochen im Krankenhaus, wegen Entzug, als ich nach Hause kam hab ich erstmal komplett geputzt, hier hat keiner 2 Wochen gesaugt. Ich habe jeden Tag gesaugt.
Klamsch hat geschrieben:
ich glaube das Dilemma Berufstätigkeit und Haushalt kennen viele. Besonders wir Frauen neigen da zum (unnötigen) Perfektionismus... leider.
.....Nicht das ich einen übertriebenen Reinigungsfimmel habe, aber wenn ich einer Putzfrau mehrfach sagen muss, daß sie bitte auch die Küche reinigen soll, oder ihr jede Spinnwebe einzeln zeigen muss, dann macht das in meinen Augen keinen Sinn....
Sorry Ihr beiden Lieben, aber ich weiß nicht, wieso hier alle ignorieren,
dass ich diese Störung nicht habe???
Ich bin so weit von Perfektionismus in meinem Haushalt entfernt, wie man nur sein kann.
Jeden Tag saugen? Im Leben nicht!!!
Als ich krank war, habe ich wochenlang nicht gesaugt.
Keine Kraft. Aber noch immer bin ich von "wöchentlich" weit entfernt.
Dabei wäre das wegen Katzen ( Freigänger mit Katzenklappe ) und Ofen auch gut und gerne öfter nötig.
Wenn ich die Spinnwegen alle 6 Monate mal entferne, ist das schon gut.
Ich fühle mich nicht wohl damit. Auch ein Teil meines undefinierten Unwohlseins.
Klamsch hat geschrieben:
Ich wünsche Dir für heute einen schönen, ruhigeren Tag, mit wenig Diskussion mit Cheffitäten und einen ruhigen Ausklang am Abend!Nadine
Den Wunsch habe ich am Morgen gelesen. Danke. Das hilft. Meinem Chef habe ich mich heute ferngehalten.
Die Kollegen waren denkwürdig handsam. Ich entsprechend auch. Wenig Konflikte. War echt ok heute.
Euer Zuspruch und das Schreiben hier hat etwas geholfen, dass ich mir der Prioritäten besser bewusst werde:
Wärme: Notwendig!
Feuer ging heute besser in Gang zu halten. Wichtig ist, es möglichst gleichmäßig warm zu halten.
Tabletten gingen besser gestern und heute.
Hätte jetzt gerne einen Salat. Habe aber nicht eingekauft. Tomaten-Hirtenkäse ginge noch. Schaun wir mal. Aber Hunger stellt sich gerade immerhin auch ein.
Versteht irgendwer, was ich meine??
Liebe Grüße
Wild Child