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neckenek
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 17:10 |
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Registriert: Dienstag 17. Dezember 2013, 23:36 Beiträge: 102
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hallo bettina, auch ich möchte mich zu wort melden und dir meinen respekt zollen, einfach nur absolute klasse was und wie du`s machst. Es macht immer wieder freude von dir zu lesen. der vorgeschlagene "engelorden" müsste in deinem fall mit eichenlaub und schwertern sein, ich finde man kann dein engagement gar nicht genug würdigen. aber ganz wichtig ist, dass du dir die zeit nimmst die du brauchst, man ist ganz schnell ausgebrannt und dann kannst du niemandem helfen, also achte schön auf dich!
zu eurem wohnungsproblem habe ich vllt einen tip, weiss aber natürlich nicht, ob es bei euch in cuxhafen auch so läuft, denke aber dass die vorgehensweisen nicht so anders sein werden. zuerst einmal, die kommune muss obdachlose zwingend unterbringen, meist in notunterkünften, ist ja bei deinem bruder auch so. die sozialämter verfügen in der regel über wohnungen aus dem "geschützten marktsegment", das sind sozialwohnungen die eben auch an schwierige fälle vermietet werden, also ehemalige obdachlose, leute mit mietschulden und so weiter, leute also die auf dem normalen wohnungsmarkt nie ne chance hätten. versucht es also mal beim sozialamt, wenn die nicht helfen können, haben sie sicher einen tip.
also weiter so, ich bin überzeugt ihr schafft das!
glg neckenek
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 17:44 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Liebe kuni: ach ja, das verflixte Interpretieren... und die eigenen Empfindlichkeiten... und Vergleiche im Rollstuhl...  alles klar! @betina: Dass die Kommunikation in suchtbelasteten Familien stockt, ist leider die Regel, und auch hier braucht es GGG. Ich bin so aufgewachsen und es ist mir heute noch unbegreiflich, wie wir das jahrelang aufrecht erhalten konnten - und wie sehr ich selbst darin verstrickt war. Hilflosigkeit, Angst, etwas falsch zu machen, die Unmöglichkeit, zu begreifen, was Sucht mit dem Betroffenen macht. Heute stehe ich auf der anderen Seite.Und ich bin extrem glücklich darüber, dass in meiner heutigen Familie ein turn-around möglich wurde. Auch die Angehörigen können nicht von heute auf morgen... (Ich leiste hiermit öffentlich Abbitte, wenn ich ebenso zu viel von ihnen erwarte, wie sie von mir.) lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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delle54
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 19:27 |
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Forumstechnik |
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Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:49 Beiträge: 1725 Wohnort: Hannover
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tom hat geschrieben: die lustigen Smileys findest Du im "vollständigen Editor" (Button unten) Dateianhang:
antworten.jpg [ 143.54 KiB | 3851-mal betrachtet ]
_________________ Aktuelle Baclofen-Dosis: 12,5, 12,5, 12,5 12,5 mg im Abstand von 4 Stunden = 50 mg/Tag, "Der Tod steht zwar nicht vor der Tür, sucht sich aber schonmal einen Parkplatz" Jochen Busse "Ihr habt mehr Angst als ich, weil Ihr mehr wisst." Meta Hiltebrand Forum, Blog, Verein (i.G.), Portal, Facebook
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 19:39 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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@Betina betina014 hat geschrieben: ... moonriver. könnt Ihr mir mal sagen, welche Dosierung Ihr nehmt? Meine Therapie dauert im kommenden April 2014 nun 3 Jahre mit ununterbrochener Einnahme (hier in der Schweiz ist Bac unter dem Namen Lioresal im Handel). Seit Monaten 50mg/Tag, verteilt über 4 Dosen mit Steigerung gegen Abend. Meine absolute Höchstdosis lag bei 120mg. Aufgrund von massiven NW nur 2 Tage (es war mir dabei wirklich elend zumute). Rückblickend glaube ich, dass 75mg als Höchstdosis gereicht hätten. Meine Strategie lief so, dass ich nach mehreren Steigerungen eine Zeit lang auf gleichem Level blieb, also gewissermassen das Medikament "einwirken" liess um die mentalen Auswirkungen analysieren zu können. Dann ging ich immer eine Stufe höher um zu verifizieren, ob sich noch etwas verändert. Schlussendlich wurden einfach nur noch die NW stärker. Aktuell wage ich mich nicht, die Dosis zu verringern, auch aufgrund anderer positiver Wirkungen. Das Finden der Erhaltungsdosis war ein Vorgang über Monate mit ganz langsamen Veränderungen (GGG). NW sind momentan keine feststellbar. Zur Sicherheit liess ich im Dez. die Leber- und Nierenwerte kontrollieren. Alles im grünen Bereich. Baclofen ist zurzeit das einzige Medikament, welches ich nehme. Eine Behandlung mit Betablocker (aufgrund Herz-Extrasystolen) konnte ich vor gut einem Monat ausschleichen! Frage ruhig, wenn Du weitere Details wissen möchtest. LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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kuni
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 20:07 |
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Registriert: Dienstag 17. September 2013, 12:05 Beiträge: 297
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@ Lisa @ Betina Für die "optimale" Dosierung kannst Du hier nur Hinweise finden, rausfinden kann dies nur Dein Bruder selbst. Nimm den Königsweg, da kann schon mal nichts schief gehen, was das Aufdosieren betrifft. Dein Bruder wird merken, wenn Nebenwirkungen auftreten. Viele Nebenwirkungen mildern sich nach einer Zeit. Ziel ist, die Gleichgültigkeit ggü. Alkohol zu erreichen. Ihr packt das schon! LG Kuni
_________________ Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens. (Friedrich Nietzsche)
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betina014
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Samstag 1. Februar 2014, 02:15 |
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Registriert: Samstag 25. Januar 2014, 11:40 Beiträge: 116
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ich danke Euch für all' Eure interessanten und informativen antworten!!! @neckeneck. ich werde Deinen tipp beherzigen und mal beim sozialamt nachfragen interessant fand ich auch Eure berichte über das fallenlassen - das hat mich beschäftigt. schade, dass mein text gestern verschwunden war. ich hatte so viel geschrieben. jetzt ist es schon wieder so spät, dass ich nur kurz kommentieren möchte. heute - auch wenn es schon nach Mitternacht ist, möchte ich den 7ten tag nicht fallenlassen: - 9.30 uhr meinen bruder abgeholt, tablette hatte er schon genommen. ich hatte ihm einen brief mitgebracht, der an ihn adressiert war - absender krankenhaus - es war keine Rechnung, nur eine information über seinen Krankenhausaufenthalt vom Anfang letzter Woche. er hat ihn sich durchgelesen und sagte spontan: und damit ist jetzt auch Schluss! er hat einige Lampen in meinem laden ausgewechselt und war mir eine hilfe - toll! es gab lecker Kaffee und er hat sich etwas vom Bäcker geholt zum frühstück. - mittags nach Feierabend mit zu uns - ich habe etwas zu essen gemacht, wir aßen gemeinsam, davor hat er noch den keilriemen meines autos angezogen - mein Bruder bringt zu fuss die Pferde zur weide mit meiner Tochter - abends kommen freunde, ich koche thai, wir essen zu fünft, er trinkt aus einem Weinglas cola, ich wasser, die anderen wein - 23.00 ich fahre ihn nach "hause" 09.30 uhr 12,5 mg 14.00 uhr 12,5 mg 19.30 uhr 12,5 mg 7ter tag: nüchtern! unsere freunde waren überrascht, wie normal mein Bruder ist (sie kennen ihn nur vom erzählen). es war ein anstrengender (ich bin es nicht gewöhnt, permanent jemanden bei mir zu haben) aber sehr schöner tag und abend. mein bruder geniesst unsere Gesellschaft und ist dankbar, dass er nicht alleine ist, denke ich. er fühlt sich gut und man sieht es ihm an. eine gute nacht Euch allen betina 
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neckenek
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Samstag 1. Februar 2014, 11:17 |
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Registriert: Dienstag 17. Dezember 2013, 23:36 Beiträge: 102
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@betina
das sind doch super nachrichten, eine ganze woche leben, klingt für "normale" leute nicht viel, aber in "unseren kreisen" und speziell bei deinem bruder ist es eine riesengroße leistung, ich freue mich für euch! ganz sicher ist, dass bac hilft, aber allein mit dem medikament würde es nicht so laufen, wie schon oft gesagt wurde, baclofen nimmt einem das glas nicht aus der hand. ein großer teil des erfolges ist auf deine arbeit zurückzuführen, so eine schwester möchte wohl jeder haben, einfach spitze wie du das meisterst!
macht weiter so, ich bin von euch überzeugt!
ganz liebe grüße aus berlin
neckenek
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Samstag 1. Februar 2014, 11:56 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Liebe Betina
Ich verfolge aufmerksam Deine Berichte und bin tief berührt von diesem positiven Verlauf! Leider hatte ich nie eine Schwester oder einen Bruder... es gab Zeiten, wo ich dies vermisst habe.
Ein gutes Weekend LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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betina014
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Samstag 1. Februar 2014, 20:06 |
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Registriert: Samstag 25. Januar 2014, 11:40 Beiträge: 116
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Ihr lieben menschen hier, @neckenek, montag werde ich mal mit meinem bruder zum sozialamt gehen wegen einer Unterkunft . @moonriver, ja, schade, dass Du keine geschwister hast. als ich kind war, habe ich mir natürlich häufig gewünscht, ich könnte meinen bruder in eine schwester umtauschen wir haben auch etliche streitigkeiten und kämpfe ausgefochten…aber wir hatten eine schöne kindheit, gerade weil wir uns hatten… letztendlich ist es bei jedem menschen so, dass er etwas nach seinen Vorstellungen gern verändern würde, man aber mit dem was man ist und hat zurechtkommen muss, wenn es nicht veränderbar ist. ich hätte mir für mein erwachsenenleben auch gewünscht, dass mein bruder einen anderen werdegang und vielleicht eine familie gegründet hätte, dass ich an seinem "lebensglück" teilhaben könnte und nicht so viele Jahre ohnmächtig, uninformiert auf ein sich immer drohender werdendes drama schauen muss… meine Eltern: …sind über ein paar monate in der sonne. mein vater ist sehr geradlinig, meine mutter sehr weich, eine mutter halt…beide haben in ihrer art alles für meinen bruder getan, davor habe ich absolute hochachtung. sie sind in ihren grundfesten erschüttert, nichts mit alledem ausgerichtet zu haben, was eine verbesserung des zustands meines bruder herbeiführte. im gegenteil. mein vater weiß erst seit drei tagen, dass mein bruder wieder hier in unserer stadt ist, weg aus seiner langzeittherapie - mal wieder - um wieder tief zu stürzen. ich hatte ihn zufällig am telefon. er hat wenig vertrauen in das, was ich ihm berichtet habe. seine stellung ist ganz klar: er möchte die monate seit letztem mai 2013 nie wieder erleben. ob er meine mutter über den ist-zustand informiert hat weiß ich nicht. ich vermeide es, mit ihr lange am telefon zu sprechen und hoffe immer, dass sie mich nicht nach meinem Bruder fragt. ich möchte einfach noch ein wenig zeit haben und sicherheit und ihnen positive nachrichten überbringen, an denen sie sich festhalten können, ohne ängste zu haben... tagebuch sa, 1.2.14 weckanruf 11.00 uhr dann die planung ins schwimmbad zu gehen. dort war es so voll, dass wir wieder gefahren sind. lecker himbeertorte und kaffee gehabt zu viert mit kerzen und einer guten stimmung. ich habe diesen moment sehr bewusst genossen… wir haben uns auch über seine sucht unterhalten, die tabletten. > er sagte, er hätte öfter ein dumpfes, schwer zu beschreibendes Gefühl, es hätte ihm aber gestern abend überhaupt nichts ausgemacht, als wir etwas zum essen getrunken haben!!!!!! < meinen inneren hüpfer konnte niemand sehen! wir wollten gern 'mal wissen, wie es passiert, dass plötzlich der wunsch nach alkohol aufkommt. er hat uns berichtet, dass es situationsabhängig ist, wobei es egal ist, ob der auslöser ein positiver oder negativer ist. und manchmal überfällt es ihn eben auch einfach so und er denkt, das wird schon nicht so schlimm enden. wenn ich das gespräch in die richtung lenke, sodass er sich öffnen muss, ist es immer nur ein paar minuten lang und dann lass' ich ihn wieder in ruhe und bohre nicht. er macht dann auch wieder "dicht". ich hätte gern noch gewusst, zu welcher tageszeit die schwierigsten situationen zu erwarten sind. aber ich weiß ja GGG. und ich habe ihn auch noch nie so offen über diese dinge sprechen gehört. ich erinnere mich noch an meine besuche vor einem halben Jahr in "einer" seiner entgiftungen, dazwischen liegen welten, wenn ich das so beurteilen kann. ich hab' ihm auch da vertraut, aber irgendwie ist es jetzt anders. obwohl ich noch immer SEHR misstrauisch bin. ich habe ja auch viele, viele furchtbare Situationen mit ihm erlebt, die mein vertrauen zerstört haben. auch wenn der tag noch nicht vorüber ist, wir werden uns noch einen schönen film gemeinsam ansehen, uns popcorn machen - im kino läuft leider nichts, was uns reizt -. nachdem ich gefragt hatte, ob wir heute die dosis erhöhen sollen und mein Bruder meinte, es wäre so, wie es ist, noch ok: 11.00 uhr 12,5mg 15.00 uhr 12,5mg 20.00 uhr 12,5mg 8er tag: nüchtern! habt alle ein schönes Wochenende! betina
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ralf
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen für meinen Bruder Verfasst: Samstag 1. Februar 2014, 21:21 |
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Moderator |
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Registriert: Dienstag 22. Februar 2011, 16:17 Beiträge: 417 Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
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hallo Betina ! immer wieder schön, --> Deine positiven Nachrichten ! schönes Wochenende auch für Dich, wünscht, Ralf. ps. wenn Dein Bruder mit aktuell 37,5 mg/ tgl. zurecht kommt, ist das doch prima ! notfalls ist da ja noch : 12,5 mg für den Ernstfall !  Notfall-Ration;
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