Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo, ich bin seit gestern hier im Forum angemeldet. Ich bin 52 Jahre alt,verheiratet und Mutter von 2 erwachsenen Kindern. Im Moment befinde ich mich nach einem Rückfall in der Entgiftung. Meine letzten Jahre sind ein einziges Auf und Ab...Therapie, trockene Zeiten, Rückfälle. Ich kann auf Grund der Suchterkrankung/Alkoholismus nicht mehr in meinen Ausbildungsberufen arbeiten, habe auch noch eine Depressionsdiagnose(mittelgradig rezidivierend)und eine Angststörung. Am Dienstag habe ich nun endlich einen Termin in einer Suchtambulanz die mit Baclofen arbeiten. Ich bin nervös, weil ich ein sehr misstrauischer Mensch bin und Angst habe, dass ich für das Baclofen nicht in Frage kommen könnte. Wobei es keine offensichtlichen Gründe dafür gibt. Ich hab hier im Forum als Gast schon etwas gelesen und hoffe mich hier austauschen zu können. Liebe Grüsse

Willkommen Norwegen. Schön, dass du hier bist. Wir freuen uns auf den Austausch mit dir.

Da du dich hier bereits eingelesen hast, hast du diese wichtigen Links sicher schon entdeckt. Für den Fall, dass doch nicht, kopiere ich sie dir hier rein.

All you need

Königsweg

Wenn du noch Fragen hast, speziell auch zur Vorbereitung auf deinen Termin in der Suchtambulanz, oder welcher Art auch immer: nur her damit.

Für deinen Termin am Dienstag wünsche ich dir alles, alles Gute!

Liebe Norwegen

Hintergedanken wie 'Ich habe nichts zu verlieren' können dir bestimmt behilflich sein. Denn du hast nichts zu verlieren. Ohne Erwartungen gibt's manchmal schöne Überraschungen. Ich würde mal über meinen Schatten springen.

LG

Patrick

Vielen Dank für die herzliche Aufnahme. Bisher hatte ich Baclofen garnicht auf dem Schirm, bis mir eine Bekannte erzählte, dass in der Charité mal eine Studie gemacht worden ist und da hab ich gedacht, nachfragen kostet nicht viel. Ich bin sehr gespannt, wie der Termin am Dienstag verläuft. Gibt es hier Erfahrungen über das Procedere in der Charité? Könnte mir jemand dazu etwas sagen, wenn es hier erlaubt ist. Das wäre sehr nett. Herzlichen Dank.

Liebe Norwegen

Origineller Alias. Kommst du aus Norwegen, oder bist du vielleicht schon öfters dorthin gereist?
Ich habe dir ein paar Tipps in einer PN (private Nachricht) geschickt. Die gestern von Juli geschickten Links sind auf jeden Fall auch sehr nützlich.
Ich wünsche dir viel Lese- und Austauschvergnügen.
Bei Fragen, bitte fragen.
Ungeniert.
Denn wir sind da für dich.

LG

Patrick

Liebe Norwegen,



Du brauchst vor dem Termin in der Charite wirklich keine Angst zu haben!!! Die Studien sind aber leider abgeschlossen. Aber das macht ja nichts.
Ich bin seid fast zwei Jahren in der Suchtambulanz der Charite und bekomme dort Baclofen. Die Ärzte und Psychiater sind wirklich sehr nett und kompetent. Ich fühle mich dort sehr gut aufgehoben. Es spricht sicher nichts dagegen, dass du Baclofen verschrieben bekommst. Ich leide auch unter Ängsten. Dank Baclofen sind die Ängste jetzt nur noch gedämpft spürbar.

Am Anfang führt der Arzt mit Dir ein längeres Gespräch (wie lange du abhängig bist, wieviel du trinkst, ... wie du auf Baclofen gekommen bist... usw...)
Bevor man Baclofen verschrieben bekommt, muss man zur Blutabnahme und zum EKG.
Zum Schluß unterschreibt man noch einen Off-label-Vertrag.

Off-label-use: Verwendung des Medikaments zu einem anderen als dem offiziell zugelassenen Zweck, höhere Dosierung, andere Anwendungsdauer und anderer Patientenkreis (insbesondere in der Pädiatrie) als in der Zulassung vorgesehen.


Wünsche Dir alles Gute für Dienstag!!!

Liebe Grüße
Manuela

@Patrick...Hallo Patrick...nein ich komme nicht aus Norwegen, war nun aber schon 2x da und werde sicher noch öfter hinfahren...so Gott will. Mein absolutes Lieblingsland, faszinierende Natur, wenig Menschen, Ruhe...

@Manuela

DANKE, ich bin ja heute aus der Klinik raus, die Pfleger haben mir auch noch einmal sehr viel Mut gemacht. Auch in der Hinsicht, dass ich den richtigen Weg gehe, auch wenn ich schon oft gestrauchelt bin. Ich hab in meiner fast 9jährigen Trinkerkarriere schon 4 Therapien gemacht, wobei ich nach der ersten stationären 20 Monate trocken war. Und ich hab auch immer gleich wieder angesetzt. Ich bin ein absoluter Problem- und Überfordertsein Trinker. Ich hab mich dadurch beruflich total kalt gestellt. Früher immer 180 % und heute nur noch Angst was falsch zu machen. Das fühlt sich für mich total grotesk an. Mein Kopf kriegt es auch nicht einsortiert. Jetzt bin ich vom DRV/Bund abhängig...wegen eventueller medizinischer Reha oder Teilhabe am Arbeitsleben. Das Arbeitsamt will mich in eine Richtung schieben, die mir garnicht liegt...und allein das bringt mich schon zum Verzweifeln. Ich war bisher im sozialen Bereich tätig als Erzieherin und war ne lange Weile selbstständig mit einem 1-Frau-Reisebüro...wobei das wirklich kaufmännische ( sprich Buchhaltung ) geoutsorct war...und nun soll ich ins kaufmännische wechseln. Der Belastung als Erzieherin werd ich wohl nicht mehr standhalten, da auch schon körperliche Erkrankungen vorhanden sind..Bandscheiben und Gelenke...aber ich seh mich nicht in irgendeinem Büro. Macht mich irgendwie gerade ziemlich irre. Die Arbeit mit den Kiddys war echt super...auf die Kollegen hätte ich verzichten können.
Geduld ist auch nicht meine grösste Stärke, vorallem dann nicht, wenn ich nicht weiss wie es weiter geht. Keinen Plan zu haben...geht garnicht.

Na gut, jetzt steht zumindest der Plan mit dem Baclofen und stabil zu werden...immerhin...

Ich halte Euch auf dem Laufenden...

PS.... Lieber Patrick die PN ist leider nicht angekommen oder ich bin zu dusselig sie zu finden

Liebe Norwegen,

das kenne ich, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Aber:
mit mehr Abstand zum Alkohol kannst du dich auch wieder besser sortieren. Lass dich nicht unter Druck setzen, was die beruflichen Perspektiven angeht. Gesundheit geht jetzt erst mal vor.

Für deinen Termin und Therapiestart morgen noch mal toi, toi, toi! Du hast niemals aufgegeben und tust es weiterhin nicht.



Guck mal oben in die Betreffleiste links beginnend mit Foren-Übersicht, Private Nachrichten müssten schwarz blinken, wenn du eine PN bekommen hast.

Hallo...an alle Mitlesenden,

tja was soll ich sagen, nach meinem Termin in der Charité...

Ich bin frustriert, enttäuscht...ich bekomme vorerst kein Baclofen...Naltrexon.
Weil es das "legale" Mittel ist, so die Ärztin.
Ich musste es bestellen, weil scheinbar keine Apotheke es vorrätig hat, soll dann morgen Abend mit 25 mg anfangen und nach 3 Tagen, wenn ich es denn vertrage auf 50 mg erhöhen.
Was ist das für ein Mittel? Soll eigentlich, laut Aussage der Ärztin für Opiatabhängige verwendet werden. Jetzt muss ich mich erstmal belesen.
Gut dass mein Mann mit war, ich hatte Frustdruck als ich raus bin und ich war genervt.

Donnerstag dann Termin bei einer Psychologin der Ambulanz und Anbindung an die PIA..sprich Ergo 2x die Woche. Ich nehm ja alles an Hilfe mit, die ich bekommen kann...aber ich bin enttäuscht.

Ein Treffen mit meinen Kindern danach lief auch nicht so besonders, weil beide natürlich auch genervt sind, weil ich es nicht hinbekomme...ja und weil ich auch im Suff manchmal genervt oder Termine verschoben habe. Wobei ich mich immer erklärt habe und auch garnicht mehr weiss, wie ich mich noch erklären soll.

Und dann aus Frust noch ein Buch gekauft...langsam muss ich mir ein neues Bücherregal zulegen. Aber das ist auch so typisch...ist das dann schon Suchtverlagerung? Oder besser so als ne Flasche?

Halber Scheisstag!!!

Mein Vormittag war gut, hab zwei Vogeltränken gebastelt, nicht galeriereif aber funktionabel, hab ne Freundin getroffen und gut gequatscht.....

So und nun mal alles sacken lassen.....

Naltrexon ist ein sogenannter Opiatantagonist, der soll die Rauschentwicklung verhindern wenn Du trinkst.
Das Präparat wird gerade wieder einmal stark beworben (Amomed).
Tut mir sehr leid für Dich - aber vielleicht wird Baclofen doch noch verschrieben falls Naltrexon „nicht funktioniert“.
Bitte gib nicht auf!

Ganz herzlicher Gruß
jivaro

PS. Nutze bitte auch mal die „Suchfunktion“ hier im Forum und schaue nach Naltrexon.