Baclofen Forum vs Alkoholismus

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BeitragVerfasst: Samstag 8. Januar 2011, 17:15 
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Registriert: Dienstag 25. Mai 2010, 08:30
Beiträge: 39
Trocken werden geht nur mit Einsatz!

Schön gesagt Herr Doktor, der Rest ist ja inhaltlich sowas von daneben das mir alle Haare zu Berge stehen.

Fällt mir direkt der Sarrazin ein. Die Überschrift war gut, der Inhalt genauso daneben.

Aber die letzte "Weisheit" der Bundesrepublik darf jeden Unsinn ungestraft äußern.

Das schöne ist, man kann sich dem Niveau anpassen für gewisse Momente.

Ein kleiner Auszug aus sinnvollen Gesprächen mit Ärzten, die ich dann notgedrungen selbst auf dem Niveau führen musste.

Patient:
"Haben Sie schonmal von Baclofen gehört?"

Arzt:
"Ja, aber das ist gegen Spastik, dass können Sie als Suchkranker nicht nehmen."

Patient:
"Nein es macht nicht abhängig, vereinzelt treten Absetzerscheinungen auf"

Arzt:
"Wenn Sie davon bei Nichteinnahme störende Empfindungen haben, dann sind sie ja gedrungen es wieder zu nehmen, ihr Kopf wird abhängig"

Patient:
"Wieso nehme ich dann Cypramil als Suchtkranker?"

Arzt:
"Gegen Ihre Panikattacken. Ausserdem werde Sie davon nicht abhängig"

Patient:
"Also wenn ich es zwei Tage nicht nehme, bekomme ich wieder Panikattacken und mein Kopf sagt mir eindringlich ich muss es nehmen"

Arzt:
"Ja aber sie werden davon nicht abhängig"

Patient:
"Ja aber warum geben Sie mir denn zum Entzug immer Diazepam wenn ich das als Suchtpatient keine Tabletten nehmen darf die mich abhängig machen. Im übrigen wiederhole ich, Baclofen macht nicht abhängig sondern hat Absetzerscheinungen"

Arzt:
"Von mir aus können Sie auch gar nichts nehmen und ihren Zustand auszittern"

Patient:
"Von mir aus können Sie meine Papiere machen"

Arzt:
"Darf ich nicht, ich kann nicht verantworten das Sie mit Diazepam nach Hause gehen"

Patient:
"Frau Doktor, ich danke fürs aufschlussreiche Gespräch und habe gelernt, dass Absetzerscheinungen eigentlich nur bei abhängimachenden Medikamenten auftreten und abhängigmachende Medikamente keine Absetzerscheinungen haben. Ich glaub Sie haben mich verwirrt. Schönen Tag!"

Arzt:
"Ihnen auch"

Patient: -> bekommt nen zweiminütigen Lachkrampf


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BeitragVerfasst: Samstag 8. Januar 2011, 23:11 
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27
Beiträge: 107
:smt005 ... wobei ein 2 minütiger lachkrampf dermaßen extreme spastiken auslöst die gradezu danach schreien mit baclofen behandelt zu werden :smt005

man, ich kapier es nicht ... außer das die doc´s alle befürchten auf lange sicht ihren job zu verlieren weil die leute ihre sucht in den griff bekommen könnten ...

manu


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BeitragVerfasst: Sonntag 9. Januar 2011, 00:20 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Ganz spannend ist dabei, dass auch Diazepam für die Behandlung des Alkoholentzugssyndroms nicht zugelassen ist und die Verwendung bei Abhängigkeitskranken explizit eine Kontraindikation für die Anwendung von Diazepam und allen anderen Benzodiazepinen ist!

LG

Praxx


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BeitragVerfasst: Sonntag 9. Januar 2011, 01:21 
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Registriert: Dienstag 25. Mai 2010, 08:30
Beiträge: 39
praxx hat geschrieben:
Ganz spannend ist dabei, dass auch Diazepam für die Behandlung des Alkoholentzugssyndroms nicht zugelassen ist und die Verwendung bei Abhängigkeitskranken explizit eine Kontraindikation für die Anwendung von Diazepam und allen anderen Benzodiazepinen ist!

LG

Praxx


Trotzdem bin ich froh es zum Entzug zu haben und stell nicht in Frage ob es jemals dafür zugelassen wurde. Ich bin froh das es mir in diesem Moment hilft.

Das schlimmste ist eigentlich, mal abgesehn von diesem wirklich ganz wunderbaren Gespräch, dass fast kein Arzt bereit ist auch nur im Ansatz über das Krankheitsbild zu reden und dich in seine medikamentösen Vorstellungen einzubeziehn. Wehe du weisst mal was oder willst es nur ins Gespräch einwerfen, nicht unbedingt Baclofenspezifisch, wenn du Alkhi bist ist bei den meisten Ärzten immernoch das Bild du bist selbst schuld und das lassen sie dich auch spüren.

Na ja.

Gute Nacht. :smt014


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BeitragVerfasst: Sonntag 23. Januar 2011, 22:43 
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Registriert: Sonntag 23. Januar 2011, 16:15
Beiträge: 9
Wohnort: Deutschland
Willo hat geschrieben:
Ditschek hat geschrieben:
wenn du Alkhi bist ist bei den meisten Ärzten immernoch das Bild du bist selbst schuld


Es ist ein Jahrzehnte altes und weltweit anerkanntes Denkschema. Mittlerweile ist ja immerhin akzeptiert, dass das Hineinkommen in die Sucht nicht freiwillig geschehen ist (bei Alkohol!), sonderen eher bei Dir "dumm gelaufen".

Aber HERAUS kommst Du nur und ausschließlich über Deinen eigenen Willen. Logischer Umkehrschluss: kommst Du nicht 'raus, dann nur, weil Du nicht willst.

Also: wozu Dir dann helfen? (Diese Ansicht gilt bei weitem nicht nur für Ärzte. Unter denen sind doch mittlerweile recht viele, die helfen möchten, aber rat- und hilflos dastehen).

LG

Willo


Hallo, einen schönen guten Abend "Willo Tse",

als Neuling arbeite ich mich gerade noch durch einige Beträge.
Zu dieser Seite bleibt einem nur zu sagen, dass man die Dinge eben so lassen möchte, wie gehabt. Zu viele verdienen einfach zu gut an dem Leid der Suchtkranken. Ob er Schuld an seiner Sucht hat? Nun, wenn ich die Verbreitung einer Substanz erlaube, die im Gehirn gravierende Veränderungen bewirkt und dann von freiem Willen spreche, bin ich wohl nicht gerade ein SAUBERMANN. Ich nehme es in Kauf, dass es Menschen gibt, die gesundheitlich Schaden erleiden und deren Leben den Bach runter geht. Warum es dagegen keine hilfreichen Medikamente gibt? Ein Schlimmer, der sich böses dabei denkt! Aber dergleichen geschieht nicht nur in diesem Bereich. Ein altes Sprichwort hat immer noch Gültigkeit: Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

Ich wünsche eine gute Nacht.
Hannibal

_________________
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.

Albert Einstein


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