Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Hi@alle miteinander
BeitragVerfasst: Donnerstag 3. Juni 2010, 00:28 
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Registriert: Sonntag 20. Dezember 2009, 16:20
Beiträge: 22
Wohnort: München
heute ist es erstmals passiert, nach fast 8 wöchiger Einnahme von Bac (45mg) / per day.
War am Nachmittag schon etwas unruhig und dann so ab 22:00 stellte sich Suchtdruck ein. Nicht das Gefühl mich sinnlos besaufen zu müssen aber trotzdem gerne trinken zu wollen. :smt013
Hab meine letzte Ration für heute schon früher genommen und zusätzlich 5mg mehr und mußte zu meinem großen Erstaunen ca. nach ner halben Stunde feststellen, daß das craving nachließ.
Puh, was für eine Erleichterung !!!!! :smt026
Bin aber trotzdem immer noch ganz schön angespannt und frage mich, was der Auslöser ist. :smt017 Denn genau genommen wäre die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall letzte Woche viel größer gewesen, denn da war ich wirklich einem hohen emotionalen Stress ausgesetzt, aber dem Druck war ich komischerweise gewachsen.
Na ja, will mal hoffen, daß sich das nicht so schnell wiederholt. Das kann ich so gar nicht gebrauchen. Tu mich eh so schwer mit der Dosierungserhöhung, hab teilweise extreme Nebenwirkungen aufgrund meines sowieso recht niedrigen Blutdruckes.
Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt. :smt023
Liebe Grüße@alle
Sonja


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BeitragVerfasst: Donnerstag 3. Juni 2010, 08:12 
@Willo

Zitat:
Zumindest zwei von diesen Attacken kamen übrigens auch ohne erkennbaren Anlass, während ich "anlassbedingt" bisher keine Probleme hatte. Wahrscheinlich ist man dann eher innerlich drauf vorbereitet.

Das wäre dann eine der Aufgaben einer sinnvollen Psychotherapie: die Nicht- Sich- Selbst- Bewussten Cravingsituationen erkennen, da sie dann in der Regel keine Probleme mehr darstellen. Du bist ja vorbereitet.
Erst wenn man für sein Leben kein Baclofen mehr als Alkoholersatz in bestimmten Situationen braucht, ist das, was als "Suchtgedächtnis" bezeichnet wird, d.h. der Oberbegriff für bevorzugte neuronale Pfade mit Alkohol, irrelevant geworden.
Dann brauchst Du Baclofen nur noch, um Dein (genetisch bedingtes ?) Grundungleichgewicht im GABAergen Neurotransmittersystem auszugleichen und das hat dann nichts mehr mit Substitutionstherapie zu tun. Könte man nach meinem Verständnis als so was wie "Heilung" bezeichnen.

LG invorio


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Donnerstag 3. Juni 2010, 08:34 
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Registriert: Sonntag 20. Dezember 2009, 15:42
Beiträge: 218
Wohnort: Auf der richtigen Seite ;-)
Hallo Sonja,

ebenfalls meine Glückwünsche!

Möchte hier an dieser Stelle mal mein Erlebnis dieser Woche einstellen. Bin noch heute hoch emotional geladen und wieder nah an Panikattacken und Existenzangst, und dies trotz derzeit 175 mg/d Bac!

Geschichte:

Dienstag früh schau ich auf mein Konto und musste feststellen, dass ein mir sehr nahestehender „Geschäftspartner“ das Versprechen, mir Freitags davor mein zustehendes Honorar zu überweisen, nicht eingehalten hatte. Telf. konfrontierte ich Ihn sofort damit und wurde doch glatt abgebügelt. Er habe nichts versprochen, ich drehe die Dinge so wie ich sie brauche und außerdem ist er mir doch mehr als entgegen gekommen. Ich war platt! Mein Adrenalinspiegel schnellte nach oben. Ich hätte allles kurz und klein schlagen können vor lauter Wut und Ohnmacht. Normalerweise wäre ich nach so einem Vorfall sofort in eine Kneipe gegangen und hätte mich volllaufen lassen (Autoaggression). Doch ich wollte nicht! Vielmehr habe ich meine Wanderschuhe angezogen und bin strammen Schrittes in die Natur spaziert und habe mich an einen See gesetzt. Hier beruhigte ich mich etwas und habe ein Zwiegespräch mit mir selbst geführt. Und das laut! Ein zufälliger Mithörer hätte an meinem Verstand gezweifelt. Aber es hat mir gut getan. Der Craving war weg und ich konnte wieder weniger emotional und klarer meine Situation analysieren. Dann bin ich weiter gelaufen und doch in die Kneipe. Aber nein keine Angst. Ich war stark! Bestellte mir ein alkoholfreies Bier und ein Mittagessen. Danach nach Hause und 2 Stunden Erschöpfungsschlaf gefunden.


Was ich Euch damit sagen will:

Alte Verhaltensmuster können aufgebrochen werden wenn ich mir, da sage ich uneingeschränkt dank Baclofen mir bewusst werde! Also mich lieben lerne!

Mittlerweile ist ein Teilhonorar eingegangen und mir geht es etwas besser. Aber grundsätzlich befinde ich mich in mehreren Abhängigkeiten aus denen ich mich befreien will! Also: BAC und PT. Nur finde mal auf die Schnelle einen Therapeuten für EMDR/Hypno. Alles andere habe ich ja schon ausprobiert.

_________________
LG

Archi
-----------------------
"Der Weg ist das Ziel" (Konfuzius)


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 Betreff des Beitrags: Merci!
BeitragVerfasst: Donnerstag 3. Juni 2010, 11:23 
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Registriert: Sonntag 20. Dezember 2009, 16:20
Beiträge: 22
Wohnort: München
hi @ Willo and Archi, :smt006

merci für eure Glückwünsche. :smt023

interessant finde ich das was du beschrieben hast willo, daß solche Situationen teilweise ohne Anlaß kommen.
Wenn ich meine Rückfälle mal so revue passieren lasse, komme ich zu dem Ergebnis, daß es bei mir genauso ist.
Aber ich bin schon der Meinung, daß sich im Vorfeld schon Sachen angestaut haben, die sich dann ,nämlich wenn ichs am wenigsten erwarte, entladen. Dank sei dem lieben Suchtgedächtnis. :smt013
Aus diesem Grund gibts für mich auch nur den Weg der absoluten Abstinenz.

Hab zu diesem Punkt noch ne kleine Story für euch.

Ich habe einen alten Freund, wir kennen uns schon 22 Jahre und hatten vor 13 Jahren ein gemeinsames Problem, wir waren schwer drogenabhängig. 1998/99 haben wir beide unabhängig voneinander Therapie gemacht und haben es auch beide geschafft, seitdem den Drogen fernzubleiben. Aber im Gegensatz zu ihm, fings bei mir Jahre später extrem mit dem Alkohol an.
Er konnte das gar nicht nachvollziehen (wie denn auch ich kanns ja selber nicht) aber irgendwann vor etwa 2 jahren fing er wieder an gelegentlich was zu trinken. Letzten Sylvester haben wir mit anderen Freunden zusammen verbracht und da hatte er ein paar Jackie Cola in der Nacht.
Ich hab zwar nix gesagt aber mir trozdem so meine Gedanken gemacht. Als wir ein paar Wochen später darüber geredet haben, gab er zu, daß die lange Zeit der kompletten Abstinenz ihn leichtsinnig macht.
Ja und dann vor ca. 4 Wochen ist es dann passiert. Er rief mich abends um 11 an und ich hörte sofort daß er sturzbetrunken ist. Ich riet ihm einfach nur heimzugehen.
Als ich ihn am nächsten Tag anrief, wußte er gar nicht mehr daß wir telefoniert hatten. Er erzählte mir, daß er eigentlich nur ein Feierabendbierchen trinken wollte und innerhalb kürzester Zeit ist die Situation komplett aus dem Ruder gelaufen und er hatte einen völligen Filmriß.

Also was ich damit sagen will, ist, daß ich mein Suchtgedächtnis definitiv nicht unterschätzen werde, das kann äußerst gefährlich werden!

In diesem Sinne
schönen Feiertag und liebe Grüße
Sonja


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BeitragVerfasst: Samstag 5. Juni 2010, 12:13 
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Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 15:03
Beiträge: 109
Obelix, entschuldige bitte, wenn ich mich jetzt hier so reindränge.

Archi hat geschrieben:
Aber grundsätzlich befinde ich mich in mehreren Abhängigkeiten aus denen ich mich befreien will! Also: BAC und PT. Nur finde mal auf die Schnelle einen Therapeuten für EMDR/Hypno. Alles andere habe ich ja schon ausprobiert.


Hypnose ist - kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen- eine ganz ganz tolle Sache. Wenn richtig durchgeführt sehr schnell und damit kostengünstig, sehr erholsam und vor allem erfolgreich. Mein Problem (massive Prüfungsangst bei mündlichen Prüfungen) war nach 3 Wochen nicht mehr vorhanden (mit PT hätte ich Jahre gebraucht, wenn es überhaupt funktioniert hätte). Ich bin mir sicher, dass Hypnose Dir helfen kann (JEDER ist hypnotisierbar). MUSS es für Dich ein PT sein oder darf es auch ein HP mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung sein? Oder ein anderer Mediziner? Das Problem bei den PTs ist, dass es zwar sehr viele richtig gelernt haben sich aber weigern die Hypnose auch anzuwenden (klar, die wollen sich selber nicht das Wasser abgraben oder die Verantwortung ist denen zu gross). Ich habe mir damals (vor Inet-Zeit) von meiner Krankenkasse eine mehrseitige Liste von PTs zuschicken lassen, die eine Hypnoseausbildung nach Milton-Erickson hatten. Und ich habe sie alle angerufen. Bis auf 6 PTs haben mir alle bereits am Tel mitgeteilt, dass sie die Hypnose beherrschen aber nicht anwenden wollen. Bei den anderen war ich dann - bis auf den letzten - auch nur 1x. Die haben mir dann jeweils erklärt, dass sie bei mir die Hypnose erstmal nicht anwenden sondern ich ne Therapie beginnen sollte (Hypnose könne man dann später machen). Jedes Mal musste ich zahlen. Bei Nr. 6 bin ich dann vorerst "hängen geblieben", wg Mangel an Alternativen, und hab weiter gesucht. Nr. 6 hab ich nach der 5. Sitzung abgeschossen, als ich "meinen Hypnotiseur" fand. Übrigends ein Allgemeinmediziner, der dann auch zu meinem HA wurde. Und der hat die Hypnose über die Krankenkasse abgerechnet. Was damals für mich als Studentin, die ihr Studium selbst finanziert, ein doppelter Glücksgriff war.


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BeitragVerfasst: Samstag 5. Juni 2010, 14:34 
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17
Beiträge: 575
Archi hat geschrieben:
Hallo Sonja,

ebenfalls meine Glückwünsche!



Geschichte:

Dienstag früh schau ich auf mein Konto und musste feststellen, dass ein mir sehr nahestehender „Geschäftspartner“ das Versprechen, mir Freitags davor mein zustehendes Honorar zu überweisen, nicht eingehalten hatte. Telf. konfrontierte ich Ihn sofort damit und wurde doch glatt abgebügelt. Er habe nichts versprochen, ich drehe die Dinge so wie ich sie brauche und außerdem ist er mir doch mehr als entgegen gekommen. Ich war platt! Mein Adrenalinspiegel schnellte nach oben. Ich hätte allles kurz und klein schlagen können vor lauter Wut und Ohnmacht. Normalerweise wäre ich nach so einem Vorfall sofort in eine Kneipe gegangen und hätte mich volllaufen lassen (Autoaggression). Doch ich wollte nicht! Vielmehr habe ich meine Wanderschuhe angezogen und bin strammen Schrittes in die Natur spaziert und habe mich an einen See gesetzt. Hier beruhigte ich mich etwas und habe ein Zwiegespräch mit mir selbst geführt. Und das laut! Ein zufälliger Mithörer hätte an meinem Verstand gezweifelt. Aber es hat mir gut getan. Der Craving war weg und ich konnte wieder weniger emotional und klarer meine Situation analysieren. Dann bin ich weiter gelaufen und doch in die Kneipe. Aber nein keine Angst. Ich war stark! Bestellte mir ein alkoholfreies Bier und ein Mittagessen. Danach nach Hause und 2 Stunden Erschöpfungsschlaf gefunden.


Was ich Euch damit sagen will:

Alte Verhaltensmuster können aufgebrochen werden wenn ich mir, da sage ich uneingeschränkt dank Baclofen mir bewusst werde! Also mich lieben lerne!

Mittlerweile ist ein Teilhonorar eingegangen und mir geht es etwas besser. Aber grundsätzlich befinde ich mich in mehreren Abhängigkeiten aus denen ich mich befreien will! Also: BAC und PT. Nur finde mal auf die Schnelle einen Therapeuten für EMDR/Hypno. Alles andere habe ich ja schon ausprobiert.


Liebe Sonja,

auch von mir herzlichen Glückwunsch! Du hast die Situation prima hingekriegt!

Lieber Archi,

hast Du grad meine Geschichte geschrieben? :smt002........ mir geht es im Moment ähnlich..... Teil-Honorar endlich nach 2 Monaten Wartezeit eingegangen. Vertröstungen... Rechnungen, Miete etc. können wieder nur viel zu spät bezahlt werden, Bankgespräche führen....
Dazu Beziehungsprobleme....

Ich laufe jeden Früh mit meinem Hund, eine Stunde Power-Walking an der Seepromenade, dann sitzen am Ufer, den Wellen lauschen..., das macht den Kopf wieder frei! Ohne diesen Ausgleich und Bac würde ich im Moment durchdrehen und früher würde ein Absturz den anderen ablösen :-(.

Ganz liebe Grüsse
Emelie

_________________
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im HEUTE von neuem beginnen


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