Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Montag 24. September 2012, 19:01 
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@Federico

Zitat:
Ich habe zunehmend das Gefühl, mit jedem dieser Träume löse ich etwas auf und dränge den Trojaner damit immer mehr zum Ausgang.
Könnte es als Ansatz sein, dass Baclofen den Panzer, jedenfalls in der Richtung nach aussen, "durchlässiger macht" und in der anderen Richtung gleichzeitig die Filterwirkung auf Gedanken von aussen in einen anderen, gesünderen Bereich verschiebt? Anders gesagt, der Trojaner hat nun die Möglichkeit zu verschwinden um damit neuen, gesunden Eindrücken von aussen Platz zu schaffen?

Unser Denken entscheidet ja auch darüber, welche Einflüsse von aussen bis zu uns vordringen und dementsprechend Freude, Glück, Angst, Aggression, Zustimmung, Ablehnung etc. auslösen.

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Samstag 27. Oktober 2012, 16:56 
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@all

Wieder mal ein Zwischenbericht...

Aufgrund der Wetterlage der letzten Tage (1 Woche konstanter dicker Nebeldeckel und nun seit heute Mittag Schneefall auf 658m ü. M. !) habe ich mit sofortiger Wirkung beschlossen meine Erhaltungsdosis auf 62.5mg zu erhöhen (nicht nur "on demand"). Zusätzlich halte ich mir die Option offen bei Bedarf bis 75mg zu gehen. Gegenüber Nebenwirkungen zeichnet sich nach 20 Monaten eine bessere Toleranz ab. Solange ich meinen Job noch machen kann ist es vertretbar.

Rückblickend stelle ich fest, dass sich meine Erhaltungsdosis über lange Sicht immer etwas erhöht hat. Es ist nicht wegen eigentlichem Craving, welches ich bereits mit kleineren Dosen erfolgreich bekämpfen konnte.
Es ist eine sich schleichend einstellende Abwesenheit von einem bestimmten Lebensgefühl, welche mich diese Erhöhung durchführen lässt!
Verbunden damit ist eine zeitweise entstehende innere Unruhe, körperlich als leises Virbrieren oder Sirren im Körper wahrzunehmen. Zudem spielen Veränderungen der letzten Wochen im Umfeld eine zusätzliche Rolle.

Der Gedanke zu einer Erhöhung liegt schon ein paar Wochen zurück. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass sich generell dem Medikament gegenüber eine Toleranz einstellt, höchstens sind die unerwünschten Wirkungen weniger ausgeprägt.

LG moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Samstag 27. Oktober 2012, 17:58 
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Lieber moonriver,

hast Du mal wieder sehr gut beschrieben, ich denke die Erhöhung passt gut.

Weiter viel Erfolg und Stabilität
Alles Liebe
jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Samstag 27. Oktober 2012, 21:28 
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Lieber Mondfluss,
ich seh Dich - der besoffene (=volle) Mond scheint gerade in mein Fenster - kein Nebel hier!

eine "zeitweise entstehende innere Unruhe" erfasst mich ebenfalls noch viel zu oft und häufig sehr spontan - auch in besten Phasen. Zuletzt heute nach dem Lesen von Federicos Beitrag "Voll erwischt". Manchmal sind äußere Ursachen als Auslöser klar, manchmal kann ich die Ursachen nicht ergründen - bin noch am forschen. Manchmal manifestiert es sich auch als Antriebslosigkeit oder fehlende Lebensfreude (was ich garnicht leiden kann!).
Dass ich solche Zustände mit 100g Wodka ziemlich schnell tot machen könnte ist meinem (Sucht-)Gedächnis noch sehr präsent. Mein Rezept z.Z.: Ablenkung u. Abwarten (Geduld) u. wenn möglich, Ursache ergründen + verstehen -> geht bei mir meist auch schnell wieder vorbei. Diazepam o.ä. dämpfende Mittel haben mir bei dieser Art der Unruhe komischerweise garnichts geholfen!

Evtl. ist es bei mir aber doch eine verschleierte Form von Craving? Der Drang o. Wunsch zu trinken, ist vordergründig auf keinen Fall vorhanden - der Wunsch, diesen Zustand zu überwinden natürlich schon.

Aus diesem Grunde bin ich brennend an Deinen Erfahrungen interessiert, ob eine Dosiserhöhung diesbezüglich bei Dir was bringt.

Auf das alles bei Dir gut in Fluss bleibt
tom

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Sonntag 28. Oktober 2012, 08:02 
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Ergänzung: Ich denke alle Menschen leben in dem natürlichen Rhythmus, das sie sich mal mehr u. mal weniger wohl fühlen. Wenn ich z. B. sehe, was meine Frau für Phasen an Unruhe, Aufregung, Angst … durchlebt – in der Beziehung komme ich unterm Strich besser weg. Es gibt nur einen wesentlichen Unterschied: Meine Frau muss da durch, kommt sie ja auch – bei mir ist in allen Zellen das konditionierte Wissen eingeprägt, dass ich mit Alk jedes "Tief" überfliegen könnte. Bac sei Dank komme ich da jetzt auch so durch aber eine Gefahr bleibt es bei mir vorerst noch. Deshalb mein Bemühen, diese Phasen möglichst zu minimieren.
LG tom

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Sonntag 28. Oktober 2012, 11:35 
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Hallo Tom

Zitat:
Dass ich solche Zustände mit 100g Wodka ziemlich schnell tot machen könnte ist meinem (Sucht-)Gedächnis noch sehr präsent.
Dies ist bei mir auch noch präsent, jedoch ist das Wissen darum ein "gewöhnlicher" Lernvorgang und hat m.E. nichts mit der Abhängigkeit gemeinsam. Es ist dasselbe rationale Denken dahinter wie bei dem Lernprozess, dass Aspirin Kopfschmerzen lindert. Deswegen allein sind wir von Aspirin ja nicht abhängig.
Es ist ein Wissen, welches auch Nicht-Abhängige haben. Bei uns ist es leider verknüpft mit einem Stoff, der nach immer mehr verlangt und damit in die bekannte Abwärtsspirale führen kann. Diese Verknüpfung löst Baclofen und gibt uns die Chance, die Erfahrung neu einzuordnen. Durch neu geschaffene, nicht aus einer Sucht resultierene Verbindungen im Denken.

Es wäre höchst unangenehm, würde Baclofen diese Erfahrung "löschen". Da ginge einiges anderes auch flöten...

Die beschriebene Unruhe kannte ich zeitweise auch schon in meiner langen Zeit vor der Sucht. Darum schreibe ich sie nicht der Abhängigkeit zu. Es ist immer schwierig, wenn man mit dem Umfeld nicht "im Einklang" ist, musikalisch gesagt, wenn im Akkord ein Intervall mitklingt, mit dem das Innere nicht in Resonanz kommen will. Es fehlt mir aktuell an einem gewissen "Flair".

Im Grunde genommen möchte ich die stimmungs-stabilisierende Wirkung von Baclofen testen, welche ich schon in den ersten Tagen erlebt habe. Ob es hier auch eine Schwelle gibt, ähnlich wie beim Craving? Vielleicht etwas höher?
Du siehst, auch nach längerer Einnahmezeit besteht noch Raum für "Feintuning". Ich habe nun diesen Weg gewählt. Er wäre ja auch der richtige, wenn sich tatsächlich eine versteckte Erscheinungs-Form von Craving dahinter verbergen würde.

Ich befinde mich in einem von Baclofen ausgelösten Prozess der Spurensuche meiner selbst. Wenn ich zu mir finde, finde ich auch in die Welt...

Gerne werde ich in ca. einer Woche meine Erfahrungen kommunizieren.

Alles Gute
LG moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Sonntag 28. Oktober 2012, 13:10 
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@Moonriver,

eine Toleranzentwicklung kann ich für mich ausschließen, es gibt aber bestimmte individuell geprägte Zeiten in denen die Grunddosierung nicht mehr ausreichend scheint. Da wir schon wieder einen Faden zerfuselt haben (Deinen), habe ich ein neues Thema in Erfahrungsberichte aufgemacht.

Ich halte es für sehr wichtig vor allem für andere Langzeituser, es geht um Vorübergehende Dosiserhöhung bei äusseren Einflüssen.

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Sonntag 28. Oktober 2012, 21:18 
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Danke Federico

Ich werde mich dort mit einem Bericht melden, sobald erste, aussagefähige Erfahrungen vorliegen.

LG moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Montag 29. Oktober 2012, 03:39 
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Lieber Moonriver,

meinerseits: gute Entscheidung! Passt für mich sehr gut. Ich freue mich, von Dir zu lesen.

herzlich
jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Darf nun auch hier schreiben.
BeitragVerfasst: Sonntag 18. November 2012, 11:51 
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@Delle
@Aspino

-->> Weiterführung des Themas "Outing" nun hier in meinem Thread:

moonriver hat geschrieben:
Zitat:
Auf der anderen Seite wäre bei einer Einladung mein Wunsch (hat nichts mit dem echten Craving zu tun) schon vorhanden, mal wieder mit einem Glas Wein anstossen zu können. Um es dann halbvoll stehen zu lassen. Es würde mir bei "Nichteingeweihten" unnötige Diskussionen ersparen... aber, so wie ich mich bisher kenne, traue ich es mir (noch?) nicht zu. Die meistgegebene Antwort in Kreisen, die mich schon lange kennen, ist jeweils der Hinweis auf Medikamente, welche sich nicht mit Alkohol vertragen. Ist ja auch nicht geschwindelt...

In meiner "vor Baclofen"-Zeit, als ich ohne Medikamente gegen das Craving kämpfte, beschloss ich grössere Kreise über mein Problem zu orientieren. Die ganze Verwandschaft an einem Familienfest sowie mein Arbeitsteam in "geschlossener" Gesellschaft. Die engsten Bekanntschaften ebenfalls. Eigentlich aus dem für mich heute nicht mehr nachvollziehbaren Grund, damit "Willensdruck" auf mich auszuüben...

Ich wollte jedoch um keinen Preis, dass mein Problem in unserer Ortschaft bekannt wird. Die Einwohnerzahl ist in einem Bereich, wo sich "vertrauliche Informationen" sehr rasch ausbreiten können... Weitere familiäre oder berufliche Querverbindungen zu diesem Ort gibt es keine. Somit sollte das ganze dicht bleiben... einer weiteren Stigmatisierung will ich mich schlichtweg nicht aussetzen und kann es mir nicht leisten.
Dies ist für mich der Personenkreis der "Nichteingeweihten". Und so möchte ich es auch sein lassen.

In der Gesellschaft hat sich m.E. der Bewusstseinswandel gegenüber der Alkoholkrankheit noch nicht vollzogen. Eine, auch von mir gewünschte Revolution auf diesem Gebiet wird wohl noch etwas warten müssen. Zu tief sitzen die Vorurteile noch im Denken verankert.
Aber es gibt Situationen, wo es halt schon auffällt, dass man plötzlich auf Alkohol verzichtet... Meistens sieht man dann etwas betretene Gesichter und spürt förmlich die Folgerungen des Gegenübers... vor allem wenn es dann heisst: Och, nur ein Schluck zum Anstossen. Als wollten sie einem "testen"...

Schon interessant: Sagt man, aufgrund der Einnahme eines Psychopharmakas trinke man keinen Alkohol, erntet man Verständnis in der ach so stressigen Zeit. Sagt man aber: Ich trank Alkohol als Medizin, damit ich in dieser Welt weniger leide und bin dadurch in eine Abhängigkeit gerutscht... da wird man schnell zum Alki mit all den tief verankerten Vorurteilen. Wäre ich irgend eine Grösse im Showgeschäft, sähe es vielleicht etwas anders aus!

Baclofen kann eine Revolution bewirken, aber der Weg dahin wird noch etwas dauern... das Problem ist noch nicht gelöst, aber wir arbeiten daran!

LG moonriver

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