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streunerin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Freitag 17. September 2010, 22:33 |
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27 Beiträge: 107
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... nur kurz, aber ich hab nun 12 tage hier fast alleine im wohnprojekt (nur mit stundenweiser ambulanter anwesenheit vom pflegedienst) wirklich gut ohne einen einzigen moment von craving alle möglichen triggersituationen gehabt von denen ich schon gealbträumt habe
drei angst attaken waren dabei, zwar spürbar ... aber nicht in dem sinne lähmend das ich mich nicht außer haus getraut hätte wie in ganz alten zeiten ...
und was mir ganz, ganz positiv auffällt ... bac nehme ich in verbindung mit den anderen medis im wechsel und zu festen zeiten, noch bin ich sehr niedrig dosiert weil ich die kraft in den beinen erhalten muß, dadurch spüre ich wie für knapp 3 stunden die entspannende wirkung bis zur nächsten einnahme fehlt (mein neuro ist im urlaub, dann bekomme ich bescheid wie ich die anderen medis runterfahren kann, im moment darf ich mit bac nicht höher, das haut mich sonst aus den socken)
aber ! diese 3 stunden nehme ich gelassen hin, ohne "süchtelnd" auf die uhr zu schauen wann ich endlich die nächste nehmen kann und das zeigt mir wie wenig ich zu diesem medikament ein suchtverhalten aufbaue
mit lieben grüßen von manuela 
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Xsaba
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Samstag 25. September 2010, 20:22 |
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Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 12:21 Beiträge: 16 Wohnort: Frankfurt/M.
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Liebe Manuela,
MS - davon verstehe ich noch nix. Vor vielen Jahren stand einmal ein Mann hinter mir an der Kasse und ächzte und stöhnte. Er sah sehr mitgenommen aus. Der Laden war voll. Alle Leute glotzten blöd. Er wirkte wie ein Junkie. Ich spürte, dass er sehr litt. Ich sagte ihm: Sie haben Schmerzen, bitte gehen sie vor. So kamen wir ins Gespräch. Er hielt sich überall fest, er konnte kaum stehen. Mich hat diese Qual bis ins Mark getroffen. Er teilte mir mit dass er eigentlich schon im Rollstuhl sitzen könnte - ABER er wolle dies nicht.
Heute lese ich in "Wege aus der Sucht" von Dr. med. Deepak Chopra auf Seite 63: Jellinek betrachtet den Alkoholismus als eine chronische, systemische, degenerative Erkrankung, vergleichbar mit Syphilis oder Multipler Sklerose.
Baclofen. Habe sofort gegoogelt, nichts verbindendes gefunden ...
Was sagst Du dazu?
Xsaba
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praxx
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 26. September 2010, 00:19 |
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32 Beiträge: 485 Wohnort: Oberhausen
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Jelineks Theorien wurden erstmals 1951 veröffentlich und waren damals ein ganz wesentlicher Fortschritt - immerhin trug er dazu bei, dass Alkoholismus von der sündigen Charakterschwäche zur behandlungsbedürftigen Krankheit wurde.
Zu Jelineks Zeiten waren die physiologischen Hintergründe der neurodegenerativen Krankheiten wie MS und ALS oder auch Parkinson völlig unbekannt, das Wissen sowohl über das Zentralnervensystem wie auch das Immunsystem beschränkte sich auf anatomische und histologische Beschreibung sowie heute teilweise absurde Spekulationen.
So ist es verzeihlich, dass Jelinek wegen der sehr häufigen neurologischen Folgeerkrankungen der chronischen Alkoholvergiftung - Polyneuropathie, Ataxie, Wernicke-Enzephalopathie, hepatische Enzephalopathie, Korsakow-Psychose - eine exogen induzierte neurodegenerative Erkrankung annahm.
Die neurologischen Befunde bei MS, Neurosyphilis oder Heredoataxie ähneln sich verblüffend!
Jelinek ist für die Alkoholkrankheit so bedeutend wie Kraepelin oder Bleuler für die Schizophrenie - aber ihre Leistungen sind heute nur mehr historisch zu sehen und haben keinen Einfluss mehr auf die moderne Forschung und Behandlung.
Was Deepak Chopra angeht, habe ich ein grundsätzliches Vorurteil gegen Verkünder der allein selig machenden Weisheit, die vom Verkauf dieser Weisheit an Menschen leben, die deren Gehalt an Wahrheit nicht beurteilen können....
LG
Praxx
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streunerin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 26. September 2010, 18:38 |
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27 Beiträge: 107
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liebe xsaba, hallo praxx
zu den autoren und den inhalten kann ich leider aus unwissenheit nichts sagen, daher ganz lieben dank von dir ... praxx für deinen beitrag
bei mir (heredo ataxie, genauer früh beginnende zerebelläre ataxie) lebe ich seit meiner grundschulzeit, ja ... ein neurodegenerativer prozeß ... das genaue warum und wieso ist bei mir nicht geklärt, ich bin soweit unklarer genese, d.h. es konnte kein defektes gen ermittelt werden
tja, übel und kurios an der erkrankung ist, das man bzw. frau bei 0 promille den eindruck einer volltrunkenen machen kann, schwankender gang, lallende aussprache ... und zu allem elend ein tremor der hände den ich erfolgreich irgendwann mal mit alk unter kontrolle hatte (ich bin bauzeichnerin gewesen  da ist ein tremor so hilfreich wie seekrankheit für hochseefischer)
im rückblick war es wohl genau dieser gedanke der mich unkontrolliert trinken ließ, es denkt doch eh jeder du wärst ... also was soll´s
nü ja, seit 2oo3 bin ich raus aus dem beruf weil die erkrankung sehr weit fortgeschrittenen ist, auch die konzentration etc. seit 2oo4 rollstuhl ...
gute 3 jahre hatte mich die abhängigkeit im griff, da will ich nie wieder hin ...
in dem sinne, mit ganz lieben grüßen
von manuela
nachsatz, ich hoffe ich bekomme es auf den punkt: da alkohol ja sehr in das zentrale nervensystem eingreift und bei chronischen gebrauch schädigend wirkt, insbesondere auch das kleinhirn angreift (was bei einer ataxie erkrankung auch betroffen ist) ... ja, vergleichen kann man, wie von praxx beschrieben die symptome sehr ...
aber eine alkoholbedingte ataxie kann durch abstinenz stehenbleiben, bei einer degenerativen erkrankung atrophiert (verkleinert) sich u.a. das kleinhirn weiter ...
aber so oder so, eine schwere alkoholabhängigkeit ist m.e. noch schwerer in den griff zu kriegen, die gesellschafftliche scheinmoral läßt dem abhängigen doch kaum eine chance ...
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streunerin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Samstag 9. Oktober 2010, 13:50 |
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27 Beiträge: 107
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... hy ihr lieben, bin noch da ! aber im moment auch für die nächsten wochen im krankenhaus ... heut freigang
mich hat leider eiskalt eine sehr schwere depression erwischt und da bin ich stationär besser aufgehoben, auch muß neurologisch einiges wieder weiter verlaufskontrolliert werden
seufz ... aber bald bin ich wieder da
manuela
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mohara
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Samstag 9. Oktober 2010, 14:02 |
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Registriert: Donnerstag 1. Juli 2010, 14:01 Beiträge: 88 Wohnort: Ruhrgebiet
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hallo manuela
ich wünsche dir gute besserung, werde wieder gesund und komme dann bitte wieder hier her
lg Moni
_________________ Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten.
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streunerin
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Betreff des Beitrags: ... wieder da ! Verfasst: Samstag 6. November 2010, 19:40 |
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27 Beiträge: 107
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uff, da hats mich erwischt ... im september gab es zu viel zu bewältigen für mich und meine grunderkrankung hatte mir in ihrer ganzen gemeinheit ihre grenzen gezeigt ...
wenn mein stimmungstief dann in angstzustände übergeht dann wirds zeit für mich die taschen zu packen und mir stationär hilfe zu holen bevor die depression so schwer wird das ich irgendwie zu kurzschlußreaktionen neige
aber ... tataaa, dafür bin ich stationär nun auf baclofen höher dosiert (4x 5 mg) täglich ... hab eine ganze mylepsinum (primidon 250 mg) raus und fühl mich damit gar nicht mal so übel
das heikle war das runterdosieren des mylepsinum, da es ein barbiturat ist und abhängig macht ... hatte tatsache beim 2 x runterdosieren die freuden eines kleinen entzugs damit, grins ...
und ... stolz ... geh nu bald ins 4. jahr der alkoholabstinenz und die doc´s freuten sich das ich es so lange nun geschafft hatte und nicht mehr zum alk greife wenn die angst zu groß wird
ja ... es lohnt sich immer wieder, aber mich überzeugt auch immer mehr das baclofen dabei, ich hatte diesmal in der schweren depression in keinster weise das berüchtigte craving, zeigt mir sehr das es mir hilft und genau da ansetzt wo es nötig ist ...
bleibt dran ... leute
eure manu 
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Martin27
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Samstag 6. November 2010, 20:14 |
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42 Beiträge: 230
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Freut mich zu hören, dass Baclofen so gut bei dir wirkt und das Craving unterdrückt auch wenns dir sonst momentan nicht besonders geht. Ich hoffe die Depression bessert sich schnell.
Auf Primidon war ich auch mal eingestellt (1.500mg / Tag) und wurde ebenfalls körperlich abhängig. Der Entzug ist in der Tat nicht besonders spaßig, aber (etwas) weniger schlimm als der von Benzos... vermutlich wegen der extrem langen Halbwertszeit von Phenobarbital.
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streunerin
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Samstag 6. November 2010, 23:44 |
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27 Beiträge: 107
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hallo martin
jepp, benzoentzug ist nicht ohne ...
bin nach 5 wochen nun in ehren entlassen  wenn ich merke das ich nicht mehr alleine rauskomme und schon zu tief drin bin gehe ich nun seit mehreren jahren den stationären weg und laß mir helfen
ja ... die haben mich wieder sehr gut hinbekommen, inkl. der mediumstellung ... zumal baclofen einiges an angst nimmt, so kann ich ne gute zeit jetzt weitermachen
liebe grüße
manu
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streunerin
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Betreff des Beitrags: ... absolut offtopic Verfasst: Dienstag 14. Dezember 2010, 17:20 |
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Registriert: Samstag 21. August 2010, 18:27 Beiträge: 107
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 ... seit letzten donnerstag habe ich ein sprachkommunikationsgerät für menschen mit behinderung, ein richtig schönes teil ... wie ein laptop mit touchoberfläche, d.h. ein richtiger compi
nun bin ich das programm am "füttern" mit sätzen die ich im alltag benötige, z.b.
ich brauche ein rezept für baclofen, bitte schicken sie es mir wieder zu
das wort baclofen bekommt es einfach nicht hin  ... ich habs schon verhackstückt eingegeben wie bac lo fen oder bac lo feen, es hört sich immer an wie bakel ofen ... L A C H

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