Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Zuviel Bier
BeitragVerfasst: Montag 12. September 2011, 14:01 
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Registriert: Mittwoch 9. März 2011, 12:58
Beiträge: 8
Wohnort: Koblenz
Hallo,

ich bin nun seit einem halben Jahr hier angemeldet und möchte mich nun einmal vorstellen:

Ich bin weiblich, 49 Jahre alt und habe Probleme mit meinem gesteigerten Alkoholkonsum (5-6 0,5l Bier/abend). Von März bis Mai d. J. habe ich das Baclofen aus Spanien ausprobiert. Da ich mich nicht ganz an den Königsweg gehalten habe, mit mäßigem Erfolg. Ich konnte 3-4 Tage ohne Bier aushalten. Dann habe ich wieder einen abend etwas getrunken (3-4). Also mit Bac auf jeden Fall deutlich weniger. Letztendlich sind mir die Spanier zu teuer geworden und ich bin wieder bei meinem alten Bierkonsum angelangt. Nun möchte ich noch einmal von vorne beginnen und zwar richtig mit dem Königsweg.
Wie komme ich an die Adresse eines geeigneten Arztes in meiner Nähe?
Ich danke jetz schon für eure Hilfe!

Gruß

Finchen

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"Glücklich zu sein, bedeutet nicht, dass alles perfekt ist. Es bedeutet, dass du dich entschieden hast, die Unvollkommenheit für den Augenblick zu akzeptieren." (Unbekannt)


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 Betreff des Beitrags: Re: Zuviel Bier
BeitragVerfasst: Montag 12. September 2011, 14:53 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo Finchen,

immerhin 3-4 Tage ohne Bier rechtfertigen schon einen Neuanfang, also erstmal herzlich Willkommen. Koblenz oder wo auch immer, der erste Weg sollte der Hausarzt sein. Es gibt im Forum mittlerweile jede Menge Tipps für dieses erste Gespräch mit dem Arzt. Am besten nutzt Du die Suchfunktion des Forums und informierst Dich so.

Solltest Du gar nicht klarkommen, melde Dich einfach nochmal, ich stelle Dir die wichtigsten Tipps dann als Link zusammen. Hier der wichtigste: http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... p?f=1&t=14 Achte besonders auf die Beiträge von praxx und die Dateien die er zum download bereitgestellt hat.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Zuviel Bier
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Oktober 2011, 12:33 
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Registriert: Samstag 24. September 2011, 18:54
Beiträge: 144
Hallo Finchen,
drei, vier Tage ohne Alkohol sind durchaus schon was!
In meinem Bekanntenkreis gibt es viele Spiegeltrinker und tägliche Konsumenten. Für die ist die Vorstellung, einige Tage lang nichts zu trinken, der blanke Horror.
Ich bin auf ein-zweimal die Woche 6-7 Flaschen Bier angekommen; doch das ist mir noch erheblich zu viel.
Ab dieser bzw. kommender Woche werde ich mit Baclofen starten.
Ich drücke Dir die Daumen, daß es dieses Mal klappt!
lg

Nexe


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 Betreff des Beitrags: Re: Zuviel Bier
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Oktober 2011, 19:54 
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Registriert: Mittwoch 9. März 2011, 12:58
Beiträge: 8
Wohnort: Koblenz
Hallo Nexe,

vielen Dank für Dein Mutmachen! Ich habe heute endlich Post aus Spanien bekommen. Ich gehe diesen Weg, weil ich mir erst einen neuen Hausarzt suchen muss. Ich wohne in einem kleinen Dorf und zu meinem jetzigen Hausarzt geht die ganze Familie einschl. Eltern und Schwager. Irgentwie geht mir das gegen den Strich. Außerdem wurde ich vor 10 Jahren wegen ähnlicher Probleme von ihm behandelt und ich schäme mich dafür, daß ich nicht durchgehalten habe.
Heute habe ich bereits 3x 6,5mg genommen und ich bin sehr müde. Da mein Mann eben eine Kiste Bier ins Haus geschleppt hat, werde ich gleich ins Bett gehen. Eine normale Unterhaltung wird heute nicht mehr möglich sein. Verlangen nach einem Bier habe ich nicht. Aber das passiert auch ohne Baclofen daß ich jeden 2. oder 3. Tag gar nicht oder "nur 1-3" Bier trinke.

Ich wünsche noch einen schönen Abend!

Gruß

Finchen

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 Betreff des Beitrags: Re: Zuviel Bier
BeitragVerfasst: Mittwoch 5. Oktober 2011, 13:48 
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Moderator
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Hallo finchen,

hoffe es geht Dir gut. Bleib ein paar Tage bei der Dosis, und schau erst mal was die Tagesmüdigkeit macht; Vorsicht beim Autofahren.
Das "langsame", aber sichere Aufdosieren, komplett individuell ist richtig!
Bitte auch etwas später keine grossartigen Wechsel in der Dosierung, alles ganz gemütlich....bei unerwünschten Wirkungen immer zunächst stopp, Dosis nicht erhöhen. Meld Dich....

LG jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Zuviel Bier
BeitragVerfasst: Mittwoch 12. Oktober 2011, 14:09 
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Registriert: Mittwoch 9. März 2011, 12:58
Beiträge: 8
Wohnort: Koblenz
Hallo,

mein 2. Versuch mit Bac scheint besser zu klappen als der erste. Außer Müdigkeit habe ich keine Nebenwirkungen. Ich bin jetzt bei einer Dosierung von 2x 6,5 mg (8:00, 12:00) und 2x 12,5 mg (16:00, 20:00) seit 4 Tagen. Sonntag hatte ich leider einen kleinen Ausrutscher (3 Fl. Bier) nach dem ich mich über meinen Mann geärgert hatte! Was ich aber am Montag zutiefst bereut habe, da ich mit einer ordentlichen Portion Depressionen belohnt wurde. Das bestärkt mich, auf jeden Fall weiterzumachen.
Es macht mir auch nichts aus meinem Mann beim Trinken zuzuschauen.
Ich überlege nur, ob ich heute wieder etwas (um 6,5 mg) aufdosieren sollte oder ob ich erst mal meinen Zustand heute abend abwarten sollte.

Gruß

Finchen

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 Betreff des Beitrags: Re: Zuviel Bier
BeitragVerfasst: Donnerstag 13. Oktober 2011, 14:39 
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Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 15:03
Beiträge: 109
Hi finchen,

das hört sich doch schon mal sehr gut an! Wie siehts mit Deinem Craving aus?
Aufdosieren immer erst, wenn die nebenwirkungen von der letzten dosiserhöhung abgeklugen sind (hört sich bei dir so an). Demnach könntest Du also höher gehen.
Es ist aber die Frage, ob es überhaupt nötig ist (kannst nur Du selber beurteilen). Baclofen hilft gegen Craving, Depressionen, angst- und Panik. Es wirkt aber NICHT gegen die Macht der Gewohnheit. Heisst: Bac wird dich nie davon abhalten zu trinken, wenn Du Dich über Deinen Mann ärgerst. Bei solchen Verhaltens-Gewohnheiten kann Dir z.B. ein Verhaltenstherapeut helfen (daher wird hier im Forum auch immer empfohlen, dass man begleitend eine Therapie macht).
Und Deinem "Ausrutscher" darfst Du auch dankbar sein - er hat Dich darauf aufmerksam gemacht, wo es bei Dir "hängt". Heisst: Nicht den Ärger in sich reinkippen sondern das Problem anders angehen.
Der Baclofen-Weg ist: Mit Baclofen das Craving eleminieren -> dadurch mit freiem Kopp die eigenen (trink-)Gewohnheiten analysieren -> neue Wege und Gewohnheiten schaffen -> ein ganz normaler Mensch mit allen Ecken und Kanten, wie jeder Nicht-Alkoholiker.
Jeder muss seinen eigenen Weg gehen, der Königsweg ist ja "nur" die Summe der Erfahrung "so kommt am am schnellsten zum Ziel". der königsweg heisst NICHT es gibt keine Stolpersteine unterwegs. Heisst auch nicht, dass man keine Umwege gehen darf! Viele Wege führen nach Rom (man sogar über den Nordpol wandern, wenn man denn möchte... Und umdrehen ist jederzeit erlaubt.).

In einem (tehmatisch) anderen Forum hat jemand eine, wie ich finde, schöne Signatur:
"hinfallen, aufstehen, Krone richten, wietergehen"
Ab und an passt das m.E. hier im Forum auch ganz gut.

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Liebe Grüsse
Mausi


"Arroganz ist die Kunst, auf die eigene Dummheit stolz zu sein"

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten


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 Betreff des Beitrags: Re: Zuviel Bier
BeitragVerfasst: Donnerstag 13. Oktober 2011, 18:16 
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Registriert: Mittwoch 9. März 2011, 12:58
Beiträge: 8
Wohnort: Koblenz
Hallo Mausi,

es hört sich nicht nur gut an, es fühlt sich auch so an! Craving habe ich so gut wie gar nicht. Ich beschäftige mich einfach. Seit einigen Wochen gehe nach 14 Jahren wieder in meinem erlernten Beruf halbtags arbeiten. Das ist irgentwie genauso gut wie eine Therapie. Ich muß morgens fit sein um mich richtig einzuarbeiten. Nachmittags dann die Hausarbeit, die mir "nebenbei" leichter von der Hand geht wie als "Vollzeit-Hausfrau"! Meine Problemzone ist, wenn mein Mann nach Hause kommt! Der erste Gang ist zur Bierkiste! Auch jetzt schallt es wieder durchs Haus, wenn die Bierflasche unsanft auf die Granitplatte des Wohnzimmertisches abgestellt wird. Das geht dann solange bis er auf der Couch einschläft. Zwischendurch wird unfreundlich das Abendmahl angefordert.
Ich habe nun festgestellt, daß es besser zu ertragen ist, wenn ich einen klaren Kopf behalte. Ein weiterer Grund durchzuhalten ist unser Sohn. Er ist jetzt 15 und wird immer neugieriger auf Alkohol, da in unserem Umfeld bei jeder sich bietenden Gelegenheit ohne Bedenken größere Mengen Alkohol konsumiert werden. Einen Grund zum feiern gibt es ja immer! Ich möchte meinem Sohn zeigen, daß Alkohol-Konsum nicht zum täglichen Brot gehört! Leider zieht mein Mann da nicht mit. "Laß den Jungen doch.." - habe ich zu hören bekommen!
Um diese Probleme in den Griff zu bekommen braucht man einen gesunden und klaren Verstand!
Da ich nun durch das Schreiben etwas aufgewühlt bin, werde ich mir heute abend 6,5 mg extra gönnen.

Liebe Grüße

Finchen

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 Betreff des Beitrags: Re: Zuviel Bier
BeitragVerfasst: Donnerstag 13. Oktober 2011, 18:30 
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Registriert: Mittwoch 5. Oktober 2011, 18:28
Beiträge: 97
Hi finchen

ich war starke Raucherin, und als ich meinen Kindern sagte, sie solllten um Himmels Willen nicht rauchen ( damals hatte ich aufgehört)

fand mein Sohn, ich sei wohl nicht unbedingt die Richtige für solche Ratschläge..

Ich sagte ihm, ganz genau die Richtige, denn ich kann es am besten abschätzen, was Rauchen ist und wie schwierig, damit aufzuhören.

Ich wollte, ich hätte nie begonnen damit.

Das akzeptierte er sofort, und mein Vorbild war offenbar nicht ohne Einfluss, er hat zwar angefangen, aber wieder aufgehört und die Tochter raucht nicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Zuviel Bier
BeitragVerfasst: Donnerstag 13. Oktober 2011, 20:26 
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Registriert: Mittwoch 9. März 2011, 12:58
Beiträge: 8
Wohnort: Koblenz
Hallo milli,

wehret den Anfängen! Das ist auch meine Meinung. Mit dem Rauchen will mein Sohn gar nicht erst anfangen. Die Anti-Raucher-Kampangen haben bei ihm ihre volle Wirkung gebracht. Doch leider gibt es diese Maßnahmen nicht beim Alkohol!

Lg

Finchen

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