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Addict
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Betreff des Beitrags: Längerfristiger Rückfall trotz Bac Verfasst: Samstag 17. Dezember 2011, 14:38 |
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Registriert: Dienstag 20. September 2011, 15:05 Beiträge: 35
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...nachdem ich mit Bac mehrere Wochen trocken war, hab ich versucht, kontrolliert zu trinken...leider ein Fehlschlag. Zuerst gings gut, so einmal in der Woche ein Gläschen, aber inzwischen trinke ich wieder jeden Abend, zwar viel weniger als früher, aber Tendenz steigend. Ich nehme Bac (150mg) durchgängig weiter, hab aber trotzdem ab nachmittag 17.00 Craving...was tun?
lg, Addicct
_________________ ...THE NEEDLE TARES A HOLE-THE OLD FAMILIAR STING TRY TO KILL IT ALL AWAY; BUT I REMEMBER EVERYTHING (Johnny Cash)
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Längerfristiger Rückfall trotz Bac Verfasst: Samstag 17. Dezember 2011, 16:20 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Chris, erstmal ganz ruhig bleiben, Du trinkst zwar wieder täglich aber deutlich weniger. Dass Du eine steigende Tendenz feststellst und Dich meldest, bevor Du wieder an den gewissen Punkt kommst, ist ebenfalls gut. Im Grunde weißt Du selbst sehr genau woran es hakt. Den Beitrag vom September hier nochmal zur Erinnerung: Zitat: ich als alter Polytoxikomane frage mich natürlich mit verträumtem Blick, ob, wenn man auf Bac auch schon mal ein Bierchen trinken kann ohne direkt wieder abzustürzen, man dann ja nicht vielleicht auch mal ein kleines Blech rauchen oder ein Näschen ziehen kann? Das war kurz nachdem Du mal eben Baclofen mit Smarties verwechselt hattest. Als alter „Polytoxikomane“ oder „Kamikazejunkie“ musst Du wissen, Baclofen schlägt Dir das Glas, die Bong, die Line, oder was auch immer nicht einfach aus der Hand. Mit anderen Worten, ohne langfristig angelegte, begleitende Psychotherapie wird das schwierig werden. Eiserne Disziplin ist wohl nicht drin. Wenn aber doch, dürfte die Rückkehr zur Abstinenz erstmal die beste Wahl sein. Immerhin, hast Du schon ein paar Bierchen gezischt ohne gleich direkt wieder abzustürzen. Nimm es einfach als gutes Zeichen, „Alter Schwede“. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Längerfristiger Rückfall trotz Bac Verfasst: Samstag 17. Dezember 2011, 16:25 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Och Addict, nach mehreren Wochen... ist irgendwie zu früh für einen "Trinkversuch". Selbst Prof. A hat seinen ersten Selbstversuch erst nach 16 Monaten (!!!) gestartet.
Auch nach einer so kurzen Zeit wieder täglich "in alter Gewohnheit" Alkohol zu konsumieren, geht nicht...auch bei angestrebtem moderatem Konsum darfst Du nicht in Deine alten Muster zurückfallen, bei Gelegenheiten, in denen Du früher getrunken hast, wieder "normal" Alkohol zu konsumieren. GEHT NICHT! Federico redet doch oft von neuen "Trinkregeln". Du bist aber nicht alleine: es geht vielen Menschen so, aber Baclofen schlägt dir bekanntlich nicht das Glas aus der Hand.
Ok, Versuch nicht geklappt; und Du hast gelernt: MT ist im Moment nix für Dich. Und nun.... Wie verteilt sich Deine Dosis? Was passiert wenn Du eine Extraportion Baclofen gegen 17.00 Uhr nimmst? Wieviel Alkohol konsumierst du täglich? Wie lange geht das schon so? Hast du unerwünschte Wirkungen unter 150 mg/d? Wie stark bist Du motiviert Dein "Suchtverhalten" echt zu ändern (ziemlich oberlehrerhafte Frage...ist aber wichtig, ist nicht moralisierend gemeint)?
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Addict
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Betreff des Beitrags: Re: Längerfristiger Rückfall trotz Bac Verfasst: Samstag 17. Dezember 2011, 17:19 |
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Registriert: Dienstag 20. September 2011, 15:05 Beiträge: 35
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Danke erst mal für die antworten, auf euch ist echt Verlass...
meine Trinkmenge schwankt zwischen einer halben und ganzen Flasche Wein, Nebenwirkungen hab ich durch die 150 mg schon, sind aber auszuhalten, ich nehm sie in drei Dosen morgens, mittags nachmittags, und meine Motivation ist sehr hoch, ich muß es diesmal einafach schaffen, hängt alles davon ab... ausserdem merke ich, das das positive Lebensgefühl, was ich hatte als ich trocken war, wieder verschwunden ist... die selbe, alte Depri-Mühle läuft wieder, von dem Achtungsverlust vor mir selbst mal ganz abgesehen...
lg, Chris
_________________ ...THE NEEDLE TARES A HOLE-THE OLD FAMILIAR STING TRY TO KILL IT ALL AWAY; BUT I REMEMBER EVERYTHING (Johnny Cash)
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Längerfristiger Rückfall trotz Bac Verfasst: Samstag 17. Dezember 2011, 18:23 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zitat: Achtungsverlust @Chris, gerade der ist so wichtig. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht kein Grund, Deine Selbstachtung zu verlieren. Zurück auf Los und läute eine neue Phase mit mindestens 6 Monaten Abstinenz ein. Du brauchst diesen Abstand dringend. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Längerfristiger Rückfall trotz Bac Verfasst: Samstag 17. Dezember 2011, 18:55 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Also: hatte Dein Poli...nicht ganz einkalkuliert. Das mit der toxischen Scham hat Federico ja schon geklärt!
Sonst kein Konsum mehr? Benzo, Coc, Schmerzmittel etc? Welche unerwünschten Wirkungen sind unter Baclofen da, wenn auch tolerabel? Hab ich das richtig verstanden, dass "Craving" das Hauptproblem ist? Machst Du irgend etwas in Richtung PT? Gibt es jemanden zum Reden?
LG, bis "gleich" jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Obelix
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Betreff des Beitrags: Re: Längerfristiger Rückfall trotz Bac Verfasst: Samstag 17. Dezember 2011, 20:42 |
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44 Beiträge: 351
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Hallo Chris,
ich möchte Dir gerne Mut machen und mich den Meinungen von jivaro und Federico anschliessen. Meine Erfahrungen sind Deinen ähnlich. Allein die von jivaro empfohlenen 6 Monate Abstinenz habe ich noch nicht (am Stück) geschafft. Aber absolut wichtig ist es zu wissen, dass es trotz Vor/Rückfälle, die weniger heftig ausfallen und mit insgesamt deutlich reduzierter Trinkmenge ablaufen, Sinn macht, nicht aufzugeben!
Ich hatte auch nach einigen Wochen den ersten Versuch gestartet moderat zu trinken. Ging in die Hose, ich war frustriert.
Unsere Erfahrungen im Forum sagen aber ganz klar, dass toxische Scham nicht nur überflüssig sondern auch total kontraproduktiv ist. Also bleib ganz ruhig! Ich habe damals einen kompletten "Reset" gemacht. Also Alk auf Null. Und nochmal von Vorne angefangen. Dass dies auch nur für wenige Wochen (immerhin!) geholfen hat, lag daran, dass mir einige wichtige Erkenntnisse fehlten. Das hat Federico auch gut beschrieben, dass es wirklich wichtig ist, parallel zu Bac eine gute gute Psychotherapie zu machen. Aber einen Neustart würde ich auf jedem Fall empfehlen.
LG Obelix
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squadra
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Betreff des Beitrags: Re: Längerfristiger Rückfall trotz Bac Verfasst: Samstag 17. Dezember 2011, 21:09 |
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Registriert: Dienstag 13. September 2011, 20:00 Beiträge: 114 Wohnort: Regensburg
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@Addict
ich bin mittlerweile davon überzeugt das es für Leute wie uns (war ebenfalls Poli) keinen "kontrollierten" Konsum gibt. An sich kein schöner Gedanke, der aber wohl der Realität entsprechen dürfte.
Hier gibt es imho nur entweder oder, schwarz oder weiß.
Lg
squadra
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Diana
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Betreff des Beitrags: Re: Längerfristiger Rückfall trotz Bac Verfasst: Samstag 17. Dezember 2011, 23:02 |
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Registriert: Dienstag 4. Januar 2011, 18:57 Beiträge: 186
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squadra hat geschrieben: @Addict ich bin mittlerweile davon überzeugt das es für Leute wie uns (war ebenfalls Poli) keinen "kontrollierten" Konsum gibt. An sich kein schöner Gedanke, der aber wohl der Realität entsprechen dürfte.
Hier gibt es imho nur entweder oder, schwarz oder weiß.
Lg
squadra + 1 Aus Erfahrung als ("ehemalige" Hardcore-) Polytoxika. Und ich habe lange Zeit (15 Jahre +/-) getestet. Meine Antwort fiel so aus: ganz oder gar nicht HG Diana
_________________ Was die Götter angeht, so ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren oder nicht, noch, was ihre Gestalt sei. Die Kräfte, die mich hindern, es zu wissen, sind zahlreich, und auch ist die Frage verworren und das menschliche Leben kurz. Protagoras
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Addict
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Betreff des Beitrags: Re: Längerfristiger Rückfall trotz Bac Verfasst: Sonntag 18. Dezember 2011, 12:53 |
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Registriert: Dienstag 20. September 2011, 15:05 Beiträge: 35
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Danke euch allen das ihr mir alle so Mut macht... ich hab viel zu wenig Austausch diesbezüglich. Jivaro, ein positiver Aspekt ist, das Craving nach Opiaten ist duch Bac völlig weg (was allein schon unglaublich ist) Diazepam hab ich zweimal eingesetzt um den ersten Abend nach ner "nassen" Phase zu beenden, hat aber nur ein paar Tage gedauert, bis ich dann doch wieder was getrunken habe. Bin inzwischen auch an dem Punkt:Abstinenzentscheidung Ja! Hab gestern nochmal 10mg Dia genommen, aber nix getrunken...fühle mich heute etwas zittrig, depressiv und die Zukunftsängste sind wieder da, bin aber wild entschlossen, es diesmal durchzuziehen. Die NW sind trockener Husten, Taubheitsgefühle und Parästhesien im Gesicht und am Rücken, auch kribbeln und morgens eingeschlafene Finger. Ich nehme parallel auch noch Citalopram und wenn ich nix trinke abends noch ne 50er Doxepin. Mit den Benzos muß ich aufpassen, wobei auch hierbei das Craving weniger ist, denn durch das Bac hat es dieses angenehme Wattegefühl nicht mehr, es mach mich einfach nur noch müde....und wie gesagt, was echt wie ein Wunder ist- kein Interesse an Opiaten mehr... Psychotherapie hab ich alle zwei Wochen, will aber jetzt mal fragen, obs nicht öfter geht. Ab Mittwoch will ich wieder zu den NA, die sind hier bei mir in der Nähe. und ich merke, wenn ich damit allein bleibe, gehts schief...lg, Chri
_________________ ...THE NEEDLE TARES A HOLE-THE OLD FAMILIAR STING TRY TO KILL IT ALL AWAY; BUT I REMEMBER EVERYTHING (Johnny Cash)
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