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 Betreff des Beitrags: Ein neuer Versuch, ob es endlich mit Baclofen klappt?
BeitragVerfasst: Dienstag 10. Januar 2012, 01:29 
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Registriert: Montag 9. Januar 2012, 20:51
Beiträge: 3
Hallo an alle, wir (mein Mann und ich) starten gerade den 2. Versuch eines Entzugs, dieses Mal mit Baclofen.
Mein Mann ist Alkoholiker, wobei er oftmals fragt, wann man denn eigentlich von einem Alkoholiker sprechen könne, und behauptet, er sei nur ein „problematischer Trinker“. In seinen besten Zeiten hat er zum Mittagessen eine Flasche Wein getrunken und 1-2 Zitronenliköre hinterher. Dann am Nachmittag bis Abend noch 5-10 Gläser Sekt. Dazu kommt noch, dass er Haschisch raucht (nur wenn er trinkt)) und außerdem mindestens eine Schachtel Zigaretten raucht.
Ab und zu konsumiert er auch Kokain, circa 1x im Monat. Bevor wir uns kennenlernten, machte er von einer noch viel stärkeren Droge Gebrauch, Methamphetamin, auch Crystal oder Ice genannt. Er versicherte mir immer wieder , dass er es schaffen würde, auch von dem Alkohol loszukommen, da er von dieser schrecklichen Droge losgekommen sei und er ist der festen Überzeugung, dass er dann auch von keinen anderen Suchtmitteln mehr Gebrauch machen würde.
Ich denke, dass er schon den Willen hat, da er ansonsten nicht zu den Ärzten ginge.
Seinen Beruf meistert er bestens und verdient auch gut, daher gibt es von dieser Seite keinen Druck, aufzuhören. Auch gesundheitlich geht es ihm mit 50 Jahren gut. Das Blutbild war immer gut.
Nun habe ich ihm nach Internet – Recherchen zu Baclofen geraten und ihm das Buch von Ameisen zu Weihnachten geschenkt. Er hat es verschlungen und liest immer noch täglich darin.
Am Donnerstag waren wir bei dem Chefarzt der Abteilung für Neurologie, der auch Suchtkranke behandelt und der ihm Baclofen aufgeschrieben hat. Er meinte, er halte nichts von diesem Medikament und er habe überhaupt keine Erfolge und bei einer hohen Dosierung seien die Nebenwirkungen erheblich.
Er hat dennoch auf dringenden Wunsch, das Medikament schließlich verordnet und 2x 25 mg empfohlen.
Mein Mann hat am Donnertag das erste Mal 25 mg genommen und hatte in der Nacht schlimme Alpträume, am Freitag hat er nur 1x 25 mg genommen und abends zwei große Bier und einen Zitronenlikör getrunken, am Samstag hat er auch nur 1x 25 mg genommen und zum Mittagessen eine ¾ Flasche Wein getrunken. Am Sonntag meinte er, er könne eine Wirkung spüren, vor allem, was die Entspannung der Muskeln angehe und hat 2X 25 mg genommen und nichts getrunken. Heute hatte er leider einen schrecklichen Rückfall, obwohl er heute Morgen 25 mg genommen hat und hat den ganzen Tag getrunken (1,5 Flaschen Wein und viele Gläser Sekt, dazu wieder Haschisch). Dann hat er trotzdem am Abend trotz meines Abratens nochmal 25 mg genommen.
Ich habe dennoch die große Hoffnung, dass das Medikament wirkt. Sein Problem ist, dass er eben noch weitere Suchtprobleme hat und ihn anscheinend nichts umhaut. Er rechtfertig sich immer damit, dass er keine harten Sachen mehr trinke, sondern nur Wein und Sekt und bevor er mich kennegelernt habe, auch eine halbe Flasche Likör getrunken habe.
Heute Abend wollte er eigentlich auch eine AA- Gruppe aufsuchen, woraus dann leider nichts geworden ist.
Meine Frage ist, ab wann hat sich bei Euch eine Wirkung gezeigt und bei welcher Dosierung?

Vielen Dank für Eure Antworten und sorry wegen des langen Romans.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ein neuer Versuch, ob es endlich mit Baclofen klappt?
BeitragVerfasst: Dienstag 10. Januar 2012, 02:41 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo und Willkommen im Forum,

der Königsweg ist schon mal ein guter Einstieg und wenn Du ihn durchliest, erkennst Du wie wenig Ahnung der erfolglose Chefarzt der neurologischen Abteilung der unbekannten Klinik hat.

Sorry das kommt jetzt vielleicht überheblich rüber, ist aber nur Verärgerung. Kein Wunder wenn Herr Dr. Neuro keine Erfolge hat, vor den haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt. Nur ein kleines bisschen Recherche im Internet, ein bisschen Informationsbeschaffung wäre dazu nötig gewesen, was solls, immerhin hat er es dann wenigstens verschrieben.

Gut wenn Dein Mann den Besuch bei den Freunden der AA verschieben musste, definitiv der falsche Ansatz für einen Multitoxi. Wie wir von vielen anderen wissen, ist es durchaus eine Fehleinschätzung zu glauben, dass Alkohol die harmlosere Droge wäre. Es gibt viele Giftler die von Koks, H, Crystal, THC relativ gut abgekommen sind, sich am vermeintlich harmlosen Alkohol aber jahrelang schon die Zähne ausbeissen. Geduld, Geduld und nochmals Geduld und ein kontinuierliches Vorgehen sind die besten Voraussetzungen für den Erfolg mit Baclofen. Und sicher wäre es gut für Deinen Mann die SHG Forum zu besuchen und wenn er mag, selbst etwas über sich zu erzählen.

Die Hilfestellung durch eine Menge erfahrener Menschen wäre ihm sicher, meine sowieso. Schon um dem Dr. Neuro auf die Art zu zeigen, wie Baclofen mit etwas Empathie und einer Prise Erfahrung selbst in hoffnungslosen Fällen zum Erfolg führen kann. Hier noch etwas zum Thema: blackbox und whitebox ist komprimiertes Wissen in mehr als 2 Jahren erarbeitet und Berichte von erfolgreichen Mitgliedern des Forums.

Liebe Grüße auch an Deinen Mann
Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Ein neuer Versuch, ob es endlich mit Baclofen klappt?
BeitragVerfasst: Dienstag 10. Januar 2012, 14:35 
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Registriert: Dienstag 24. August 2010, 13:23
Beiträge: 54
Wohnort: Leipzig
Sehr verehrte Icat!
Dem Schreiben von Federico ist fast nichts hinzuzufügen. Ich arbeite seit 10 Jahren als Nervenarzt und Suchtmediziner mit Menschen mit Polytoxikomanie: 1. Baclofen hilft. 2. Es muss langsam aufdosiert werden. 3. Bei Polytoxikomanie ist manchmal eine Dosis von 250 mg nötig (nochmals: langsam aufdosieren und den Mut nicht verlieren!!) Gute und intensive Gespräche mit verständnisvollen Menschen.
Irving


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