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Re: Dieters Durst

Sonntag 15. Januar 2012, 09:12

Hallo Familyman

Die Grundruhe ist weiterhin da, ohne dass der Geist lahmen würde. Im Gegenteil, er schärft sich und ich ahne, dass neue Pläne reifen. Aber noch im Geheimen. So geheim, dass ich sie selbst noch nicht kenne.

Mit Interesse lese ich Deine Berichte, insbesondere auch von Deinem mentalen Befinden. Es ist Spitze, dass Du mit Deiner Dosierung ein so gutes Ergebnis findest. Wenn nötig bleibt da sicher Reserve nach oben. Meine aktuelle Erhaltungsdosis z.B. beträgt 31.25mg. Dies nach einer Behandlung von nunmehr 9 Monaten.
Ich selber habe die Einnahmezeiten meinem Tageslauf und dessen Befinden angepasst. Von einem anfänglich fixen Schema 5x über den Tag verteilt nehme ich nun die Hauptdosis (25mg) in den Abendstunden. Dies aus dem Grund, da Bac bei mir als Einschlafhilfe günstig wirkt. Obschon dabei der Bac-Spiegel tagsüber tief bleibt, stellen sich keine unangenehmen Gedanken ein.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und hoffe, dass Du das Geheimnis Deiner Wünsche bald lüften kannst...

LG
moonriver

Re: Dieters Durst

Montag 16. Januar 2012, 22:47

Hallo moonriver,

danke, da haben wir was gemeinsam - auch ich lese Deine Beiträge mit großem Interesse. Deinen Begriff "Grundruhe" habe ich gleich in mein Grundvokabular aufgenommen.

Zur Dosierung muss wohl jeder seine eigene, individuell optimale Lösung finden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine letzte Dosis kurz vor dem Zubettgehen das Einschlafen eher erschwert. Ich komme mit meinen zwei Pillenhälften, eine mittags, eine am frühen Abend, gut zurecht. Die Abendpille scheint auch deshalb zeitlich optimal zu sein, weil sie das Craving von 18 bis ca. 21 Uhr ausschaltet. Ab 21 Uhr besteht dann ohnehin kein Interesse mehr an Alkohol, das war schon früher so: Hatte ich bis dahin nichts getrunken, fing ich normalerweise auch nicht mehr damit an.

Was die Pläne angeht, bleibt alles spannend, und ich habe keine Eile... Aber ich habe eine Familie, die sich jetzt schon freut, dass ich früher nachhause komme, mehr Zeit und Geduld mitbringe und jederzeit klar bin.

Auch Dir weiterhin alles Gute!

Herzlich grüßt Dieter

Re: Dieters Durst

Dienstag 17. Januar 2012, 22:17

...von meinem Durst gibt's momentan nicht viel Neues - im altbekannt-gewohnten Sinne habe ich keinen. Die 2x12,5 mg scheinen auszureichen. Die Bronchtis ist auch fast überwunden. Nach vorhandener Krankheit wusste ich sonst oft nicht, wohin mit der zurückgekehrten Kraft, und schenkte mir erst mal ordentlich einen ein. Jetzt ist alles anders, mit der neuen Energie geht's erst mal wieder zurück aufs Ergometer...

Auf die Fitness!

LG Dieter

Re: Dieters Durst

Dienstag 17. Januar 2012, 22:21

Nicht "vorhandener Krankheit", gemeint war "überstandener"... Ja, ja, eben hab ich's an anderer Stelle hier im Forum noch schlau bemerkt: Erst denken, dann schreiben...

LG Dieter

Re: Dieters Durst

Samstag 21. Januar 2012, 23:34

... jetzt habe ich ein paar Tage hin- und herüberlegt, ob ich an der gefundenen Dosierung wirklich so schnell was ändern soll - und doch: Die 12,5 mg mittags wollen mir nicht so recht einleuchten. Mittags gibt es nicht den geringsten Ansatz von Craving, und selbst in meinen Suffzeiten hatte ich mittags nur dann Lust auf Alk, wenn der Pegel vom Vorabend nach Nachschub schrie. Da der Pegel vom Vorabend jetzt wegfällt, ist es doch nur logisch, wenn ich mich bei der Dosierung ganz auf die abendliche Craving-Unterdrückung konzentriere. Mit anderen Worten: Seit dem heutigen Tag verzichte ich auf die halbe Mittagspille und nehme stattdessen am frühen Abend (heute: 18 Uhr) eine Dreiviertelpille, also 18,75 mg. Das bedeutet eine Reduzierung der Tagesdosis um 6,25 mg, gleichzeitig aber eine Erhöhung um 6,25 mg zur kritischen Suffzeit.

Theoretisch müsste das hinhauen...

LG Dieter

Re: Dieters Durst

Sonntag 22. Januar 2012, 02:12

Die 12,5 mg mittags wollen mir nicht so recht einleuchten.

@Dieter,

vergiss es ganz schnell gleich wieder.
Du vergisst nämlich die Aufrechterhaltung eines notwendigen Spiegels, der auch für die innere Grundruhe sorgt. Bitte Baclofen nicht als Notfallpille kurz vor Craving verstehen, Du schießt Dich sozusagen nur ganz schnell und unheimlich vorhersagbar in eine neue „Umsaufbahn“. Willoseidank an dieser Stelle für diese grandiose Wortschöpfung.

Die Halbwertszeit liegt bei ca. 3 bis 4 Stunden.

LG Federico

PS Lieber vorher mit Sicherheitspolster rumlaufen,
als als ohne und nachher dumm rumsaufen!

Re: Dieters Durst

Sonntag 22. Januar 2012, 11:34

@Federico
@Family

Mir geht es ähnlich, am Morgen und am Mittag keinerlei Anzeichen von Craving. Höchstens in einer Situation, wo ich emotional aus dem Gleichgewicht gerate, aber das ist sehr selten. Daher hatte ich genau über das nach gedacht, was du, Family, vor hattest. Morgens und Mittags nichts und dafür am Abend die volle Dosis.

Danke Federico. Ich werde dies also tunlichst unterlassen.

Wo ich grad "hänge" ist die Überlegung weiter hoch zu dosieren. ich bin bei 6.25 / 7:00 Uhr; 6,25 / 12:30 Uhr und 18, 75 / 18:00 Uhr. Das Craving am Abend, oder nennen wir es "starke Lust", ist leider immer noch da. Allerdings ist es mit starkem Willen gut auszuhalten. Aber eben mit Willen, jeden Abend. ganz zu schweigen von Freitag, Samstag. Nun ich weiß, Bac schlägt einem das Glas nicht aus der Hand, aber kann (muss) ich dieses abendliche, wochenendliche "Craving-Lustgefühl" weiter mit meinem Willen im Zaum halten oder wird mir eine höhere Dosis erleichterung verschaffen ?
Ich denke ich kann mir diese Frage nur selber beantworten, indem ich ausprobiere... oder?
Was ist eure Meinung?


LG
FF

Re: Dieters Durst

Sonntag 22. Januar 2012, 12:57

Lieber Flip Flop,

es sollte ganz eindeutig "müheloser" gehen, ich denke Du solltest vorsichtig weiter steigern, die Dosis ist zwar immer ganz individuell, aber solange Du noch so viel Willen brauchst, hast Du "Deine" Dosis ganz sicher noch nicht erreicht.

Zur Verteilung über den Tag hat Federico schon was geschrieben; dass Du die abendliche Dosis höher wählst, ist ok.

Weiterhin viel Erfolg
LG jivaro

Re: Dieters Durst

Sonntag 22. Januar 2012, 13:52

Liebe jivaro,
vielen Dank für deine Meinung.
Ich denke auch Du hast recht. Es sollte "müheloser" gehen. Immer mit dem Wissen, "Bac schlägt einem das Glas nicht aus der Hand". Aber der Wille und das Durchhalten abstinent zu sein und zu bleiben ist erst 3 Wochen alt. Eine Zeit, die ich früher ohne Baclofen wenn auch bedeutend schwieriger, auch durchhalten konnte. Zumindest wenn mir meine Angst-Panik nicht dazwischen kam.
Der Versuchung mich mit ein, zwei, drei Bierchen zu "erleichtern" nachzugeben ist noch zu stark. Mein Craving, meine Lust, empfinde ich wie einen inneren Druck (ich vergleichs manchmal mit dem was im Inneren eines Schnellkochtopfs auf hoher Flamme passiert) und dieser lässt nach der zweiten halben Bier nach, als wie wenn man den Deckel öffnen würde. Diese Vorstellung nach Erleichterung ist leider immer noch sehr präsent. Wie gesagt, mit Willen ist es auszuhalten. Aber wie lange bin ich stark genug....?
Was mir auf jeden Fall enorm hilft, und ich denke das habe ich Bac zu verdanken, ist, dass ich kaum noch , und wenn, dann nur sehr abgeschwächt, Angst-Panik habe. Mit einer heftigen Angst-Panik Situation (das wären dann zwei Schnellkochtöpfe in einander gestellt...) würde ich momantan sofort wieder zur Flasche greifen. Das denke ich ziemlich sicher zu wissen.

Ich werde ab heute am Abend auf 25mg gehen. Ich versuche 12,5 um 16:30 Uhr und nochmal 12,5 um 19:30 Uhr.

LG
FF

Re: Dieters Durst

Sonntag 22. Januar 2012, 14:00

Mir geht es ähnlich, am Morgen und am Mittag keinerlei Anzeichen von Craving.
@FF,
ich denke da geht es abgesehen von der Entzugsphase (Dauercraving) mehr oder weniger jedem so. Der Grund dafür dürfte das Belohnungsbegehren sein, das stur und unbeirrt die gewohnte Belohnung einfordert.

Erleichterung siehe Jivaro, von mir natürlich unermüdlich immer wieder Geduld, Geduld und nochmals Geduld

Das Craving am Abend, oder nennen wir es "starke Lust"
genau so würde ich es auch lieber nennen, die Unterscheidung ist für uns sicher immer etwas unscharf. Als gut nachvollziehbar sehe ich die überwiegend angenehmen Erinnerungen an allabendliche Feierabendbiere etc. Wer kennt sie nicht, die rasch einsetzende wohltuende Entspannung. Die Cravingphasen tagsüber sind dagegen meist mit unangenehmen Erinnerungen verbunden und daher in der Regel schneller zu vergessen.

LG Federico
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