Baclofen Forum vs Alkoholismus

Liebe Angelika

Bleibe dran... wir halten Dir alle die Daumen.
Die von Dir erwähnten Nebenwirkungen sind normal. Sie vergehen mit der Zeit, darum auch die moderate Aufdosierung.
Gut, dass Du nicht trinkst, da damit die Wirkung von Bac abgeschwächt würde.

Es braucht ein paar Tage, bis die erwünschte Wirkung einsetzt.

Kleiner Trost, aber dennoch: "Über den Wolken scheint stets die Sonne..."

LG
moonriver

Hallo Angelika,
Glückwunsch zu Deinem Entschluß und Deinem Mut, diesen unseligen Kreislauf mit Baclofen zu durchbrechen. Mir ist es nach über dreißig Jahren Abhängigkeit gelungen, endlich wieder Freude an diesem Leben zu finden. Ich hatte den Glauben daran schon verloren, viele Entgiftungen, drei Therapien usw.usw. haben meist nur kurzfristig genutzt und nun bin ich seit September trocken und zufrieden dabei.
Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg auf Deinem Weg, es lohnt sich wirklich.
Liebe Grüße Greta

Vielen Dank Euch!
Ein kurzer Zwischenbericht von mir:
hab mich aus lauter Schiß gaaanz langsam bis auf (gestern) 50 mg/Tag hochdosiert. Die höchste Dosis (25) nehme ich beim Zubettgehen.
Der Druck hat nachgelassen, ist aber noch vorhanden. Wenn ich nach Feierabend einkaufen gehe, kommen die vertrauten Gedanken wieder hoch.... Abspannen mit Wein und Zigaretten....hmmm.
Ich konnte widerstehen, und es war nicht sehr schwer. Aber ich MUSS noch widerstehen!
Bei psych. Druck ist der 1. Gedanke sofort: trinken! Heute morgen noch...
Heute abend werden es dann 55 mg. (9.Tag)
Ich spüre leichten Druck im Kopf und morgens ein wenig Übelkeit. Abends schlafe ich viel schneller ein als bisher (spätestens 1 Std. nach Einnahme), und wenn ich 3 - 4 x wie immer wach werde, kann ich endlich mal wieder weiterschlafen!
Sonst bin ich spürbar ruhiger und gelassener. Fühle mich wieder mehr "geerdet". Das Hibbelige/Nervöse ist weg.

Gestern bin ich nach langer Krankheit zum 1. mal wieder bei Sport und Sauna gewesen. Ein sehr gutes Gefühl!
Morgen gehts wieder los. Dann hoffe ich, zukünftig meinen Rythmus endlich beihalten zu können.

Das war es mal erst - auf den "Kick" der absoluten Gleichgültigkeit warte ich noch weiter geduldig.

lg Angelika

@Angelika,
je nachdem welchem Druck Du dich am Morgen ausgesetzt siehst, kann das noch eine Weile dauern. Jeder Tag den Du ohne Deine bisherige Medizin zu einem guten Ende bringst, bringt Dich einen Tag näher an das gewünschte Ziel. „Die Gier schweigt“ wird schon bald Realität für Dich sein.

LG Federico

Guten Morgen!
Ein kurzer Zwischenbericht aus meinem "Bac-Alltag".
Ich bin immer noch bei 55/d. 10-15-30.
Tagsüber überhaupt keinen SD; auch kaum nach Feierabend!
Immer noch leichten Schwindel und Kopfdruck. Hinzugekommen sind abends sehr starke Muskel- und Gelenkschmerzen. Ein- und Durchschlafen schlechter als vor 1 Woche.
Noch da ist der Druck bei seelischer Anspannung/Belastung. Leider! Darum versuche ich dies zu vermeiden, aber das liegt ja nicht nur in meiner Hand.
Dabei muß ich dann auch sehr stark darauf achten, nicht wieder um des Friedens und der besseren inneren, leider kurzfristigen Wohlgefühle willen, klein beizugeben.
Der Druck auf Alk ist dann zwar vorübergehend behoben, aber nur um später einem viel größeren Druck durch Unzufriedenheit Platz zu machen...Ein Teufelskreis!!! Das gilt es auszuhalten!!!!!!!!!!!! Extremst schwer!!!
Ich werde am WE auf 60 steigern und schauen, ob ich so langsam auch seelischen Ausnahmezuständen Paroli bieten kann, denn das war überhaupt erst der Grund, das Trinken anzufangen. Die "netten Entspannungsabende" kamen erst viel später dazu. Und die hab ich auch nach 1 Wo. Bac schon nicht mehr vermisst.
Das wars mal wieder vorerst.
Weiter hoffnungsfohe Grüße von
Angelika

@Angelika,

Du könntest versuchen die 30mg am Abend in 2x15 aufzuteilen mit Abstand von 2 bis 3 Stunden. Hat sich bei einigen Mtgliedern gut bewährt.

LG Federico

Danke Federico - geht schon besser so.
Aber es ist eine verdammte Gratwanderung dieses Herausfinden, wann man und wieviel braucht!
Da meine Trinklust nur abends begann, versuchte ich, den Hauptanteil Bac auch in diese Zeit zu legen. Dafür morgens nichts mehr und erst mittags beginnen...
Ging daneben! Trotz 15 mittags kam ein leichter Druck gegen Nachmittag auf.

Es gilt, denke ich, einen gewissen Level zu erhalten, denn jetzt funktioniert es wieder.
Bin jetzt aber wieder bei 5-15-20/d. Wenns nicht reicht, werde ich sehr langsam höher dosieren, war mir mit 55/d noch nicht so gut (Schwindel, Kopfdruck).

Mom.gehts mir auch psych. ruhig und gut.
Ich mache Sport und Sauna zum Ausgleich und werde ab nächste Wo. auch wieder Akup. dazunehmen.
Das einzige, was wirklich echt nervt, sind die Schlafstörungen jede und jede Nacht.
Rotwein hat sie immer behoben...ich konnte durchschlafen.
Ich werde es mal mit Melatonin probieren (ist ja auch im Rotwein - und vlt. war es ja das.. ).
Meine Therapeutin riet mir, meine PMR CD dann einzulegen, wenns mit weiterschlafen nicht klappt. Mach ich erstmal heute nacht.

Euch allen einen "freien" Abend wünscht
Angelika

@Angelika,

offenbar gehörst Du nicht zu den Glücklichen, die problemlos und relativ schnell ihre Erhaltungsdosis gefunden haben. Keine Sorge es wird schon, Schlafstörungen sind verdammt lästig und erfordern leider viel Geduld. Klar, mit ordentlich Rotwein schläft man erstmal wunderbar, der Preis dafür ist allerdings zu hoch und leider ist der schlaffördernde Effekt durch die Toleranzentwicklung irgendwann dahin. Bleib einfach dran und versuch geduldig zu bleiben, abwarten und Tee trinken – z. B. Baldriantee 1 Stunde vor dem Zubettgehen.

Ich wünsche Dir dass du bald die Ruhe für einen guten Schlaf findest, dass er kommt ist ziemlich sicher.

LG Federico

Oh Federico, ich werde GANZ SICHER nicht die Geduld verlieren!!!
Denn ich merke ja, daß es wirkt...
Und es alles besser, als Trinken müssen. Obwohl die Versuchung wg. des Schlafs verdammt groß ist. Aber morgens zeigt sich, daß eine unruhige, halbwache Nacht allemal besser ist, als mal wieder wg. Alk derangiert durch den halben Tag zu laufen.
Ich bin so froh, Euch und ES gefunden zu haben
Der Rest wird schon!
Noch müden Morgengruß von
Angelika

@Angelika,

bevor Du biochemische Keulen auch nur annähernd in Erwägung ziehst, probier doch mal spaßeshalber meine sanfte Mental-Einstellungsvariante aus auch wenn es banal klingt, bei mir hat es prima funktioniert.

Einfach mal alles gedanklich auf „reverse“ schalten und mit dem Gedanken in's Bett gehen: Schlaf wird allgemein überbewertet. Ganz wichtig ein gutes Buch, dass Du schon lange lesen wolltest oder auch eine DVD die Du schon ewig sehen wolltest, einfach irgendetwas worauf Du dich freuen kannst, wenn du nachts aufwachen solltest. Erst ins Bett gehen wenn Du richtig müde bist und mit Vorfreude, etwa in dieser Art: „hoffentlich wache ich heute Nacht auf, damit ich endlich...“

Bei mir hat das auf Anhieb funktioniert und irgendwie ist es auch einleuchtend wenn man mal darüber nachdenkt. Anstatt Horror vor nächtlichem Aufwachen, Vorfreude darauf. Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt ...

Melantonin solltest Du wirklich nur dann erwägen wenn Du älter als 55 bist.

LG Federico