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 Betreff des Beitrags: Brief an meine Psychologin
BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Februar 2012, 20:27 
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Registriert: Dienstag 31. Januar 2012, 06:23
Beiträge: 394
Wenn ich im falschen Unterforum bin, bitte verschieben.

Ich finde, den solltet ihr auch mal lesen, da er eigentlich durch meine Hochstimmung, die wiederum von Baclofen kommt, entstanden ist:

Liebe Frau xxxx,

lesen Sie bitte erst weiter, wenn der Kopf frei ist, sich mal auf etwas neues einzulassen.
…..
…..

Das Folgende ist nur bedingt Kritik am derzeitigen Status, Dass ich nicht dem üblichen Patientenbild entspreche ist ja mein Problem.
Nur kann ich mir leider keine Privatbehandlung, wo darauf vielleicht eingegangen würde, leisten.

Aber ich fang mal an:

Welt komm raus, ich krieg Dich sowieso.
Geht nich, gibbet et nich
Ich will etwas, und ich kriege was ich will.
Es gibt keine unlösbaren Probleme, höchstens noch nicht gefundene Lösungen.

Das bin ich, wenn ich nicht saufe.

Ich bin kein Ja-sager.
Leute die sagen: „Boah, Klase, das hast Du Recht“, obwohl sie anderer oder eher gar keiner Meinung sind, kotzen mich an.

Und damit so ziemlich das Gegenteil der Leute die in Entgiftungen landen.
Zumindest hier.
Entsprechend die Behandlung durch das Personal.
Auch das ist kein Vorwurf, man macht seine Arbeit meistens nach einem Schema, das zu durchbrechen Zeit erfordern würde, die nicht da ist, Gesundheitsreformen sei Dank.
Aber spätestens, wenn man auf die Frage: „Wie spät ist es“, mit: „Das sollten sie mal zum Gruppenthema machen“ antwortet, sollte der Moment gekommen sein, mal darüber nachzudenken was man tut.
Der letzte Satz ist natürlich überspitzt und nicht real vorgekommen.

Genauso trifft dieses Nichtzugehörigkeitsgefühl auf die üblichen Gruppen (eine unübliche hab ich noch nicht gefunden) zu.

Wir setzen uns jetzt mal bei Matetee zusammen, schauen alle ganz betroffen und schuldbewusst, zur Unterstreichung der Schuld stellen wir uns mit:
„Ich heiße Dumpfbacke, und bin Alkoholiker“ vor........
Und dann tun wir uns alle ganz dolle leid.......
Ach wie schön, Heidi läßt grüßen.......

Wir unterhalten uns stundenlang darüber wir böse alle zu uns sind.
Jammern kommt immer gut, schließlich ist so eine Gruppe der einzige Ort auf der Welt, wo Jammern zu Aufmerksamkeit führt.
Richtig lieb, aber irgendwann geht auch die Stunde zu Ende und draußen wartet dummerweise eine Welt, die nicht vom Amlmöli regiert und gesteuert wird.

Das ist nicht meine Welt, und wenn das meine Welt werden muss, dann brauch ich die Welt, und sie mich, nicht mehr.
Denn solange mein Gehirn arbeitet, komm ich da nicht hin.

Ich habe im Berufsleben immer „an den größeren Rädern gedreht“, und war erfolgreich dabei.
Wenn ich noch mehr Gehirnzellen vernichtet hab, können wir drüber reden, aber jetzt noch nicht.

Einen großen Teil dieser Selbstbeschreibung habe ich im Buch von Oliver Ameisen wieder gefunden.
Ich bin also nicht ganz alleine so komisch gestrickt.
Nur kann ich mir, im Gegensatz zu ihm, nicht die Klinik aussuchen, in deren Angebot wenigstens ein bischen zu meinem Leben passt.
Aber seinen Weg kann ich versuchen.
Er scheint zu mir zu passen.
Ich kann das Buch, auch unabhängig von seinem Selbstversuch mit Balcofen, nur sehr empfehlen.
Es gibt Einblicke in ein Alkoholiker Gehirn, das vielleicht nicht so ganz dem Schema entspricht.
Seine Ängste passen zu mir.
Ich hab auch oft Ängste, die nicht unbegründet sind.
Die Gegenstände dieser Ängste treffen täglich hunderttausende von Menschen.
Aber nicht alle mich, und nicht in dieser Woche. !!!

Rico


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 Betreff des Beitrags: Re: Brief an meine Psychologin
BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Februar 2012, 22:23 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Rico,

jetzt bin ich platt, das haut mich um. Brief an die ehemaligen Behandler, abgedrehte Idee – vielleicht? Mich hat es wie ein Blitz getroffen, ziemliche Zustimmung zu allem. Ich könnte mir vorstellen das geht auch anderen so – oder so ähnlich.

Einen Beitrag in dieser Richtung hätte ich schon spontan im Kopf. Morgen mehr dazu. In dieser Rubrik ist dieser Beitrag schon ganz richtig platziert. Hier passt alles aus der Anstalt, der ganz normale Wahnsinn eben. Vor allem wenn man mit Abstand und von draussen schreiben kann.

Wenn die wüssten ...

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Brief an meine Psychologin
BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Februar 2012, 22:41 
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44
Beiträge: 351
Zitat:
„Ich heiße Dumpfbacke, und bin Alkoholiker“ vor........

Zitat:
„Das sollten sie mal zum Gruppenthema machen“


ablach ablach ablach
ich hau mich weg....

Erinnerungen werden wach. Ja echt, so war es. Zum heulen.

LG
Obelix


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 Betreff des Beitrags: Re: Brief an meine Psychologin
BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Februar 2012, 22:53 
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Registriert: Dienstag 31. Januar 2012, 06:23
Beiträge: 394
Nicht an die ehemalige Therapeutin, das waer ja hinterlistig. Dann kann sie sich ja nicht wehren.
Das nehm ich ihr naechste Woche mit.

Rico


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 Betreff des Beitrags: Re: Brief an meine Psychologin
BeitragVerfasst: Samstag 11. Februar 2012, 21:12 
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Moderator
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
@rico
Mut tut GUT!
Spitze.....

LG jivaro

_________________
"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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