Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnv
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Februar 2012, 02:39 
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Thomas Szasz wichtigste Werke waren „Geisteskrankheit ein moderner Mythos?“ und „Die Fabrikation des Wahnsinns“.

Manfred Lütz behandelt das Thema mit Humor. Irre, wir behandeln die Falschen klingt lustig, ist aber auf andere Weise an die Grundaussagen von Szasz angelehnt. Unbedingt empfehlenswert!

Die Links sind für alle gedacht die sich schnell einen Überblick verschaffen wollen.

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnv
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Februar 2012, 13:28 
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Auf der Suche nach wissenschaftlichen Beweisen bin ich endlich fündig geworden:

Zitat:
Der Rückfallgeist
Ein Geist geht um! Er lässt Leute auf Nimmerwiedersehen aus unserem Kreis verschwinden! Beunruhigt sehen sich die Zurückbleibenden an. Einigen seiner Opfer gelingt es, nach etwas Zeit dem Phantom zu entkommen. Sie tauchen manchmal wieder auf, verunsichert und verwirrt. Wir haben es nicht geschafft, klagen sie an. Er hat uns überlistet, der schreckliche Rückfallgeist. Wir waren ihm einfach nicht gewachsen! Er hat immer neue Tricks gehabt und schien all unsere schwachen Stellen zu kennen! Niemand ist vor ihm sicher, ist das nicht zum Fürchten? Das Fürchten bringt uns nicht weiter, aber Respekt sollten wir vor ihm haben, denn er ist tüchtig in seinem Beruf und versteht sein Handwerk sehr gut. Weise ist es aber, ihn kennen zu lernen, zu beobachten, wie er vorgeht. Dann werden wir entdecken, dass er Regeln befolgt, dass er feste Gewohnheiten hat. Er wird berechenbar! Beobachte seine Gewohnheiten! Er ist überhaupt nicht nett und will Dich ruinieren! Gehe Wege, auf denen Du ihm nicht begegnest! Wenn Du seine Tricks kennst, kann er Dir nichts anhaben!


Und was sind seine Tricks?
Er schleicht sich langsam an! Er holt sich Leute, die Angst vor ihm haben! Er holt sich Leute, die sich zu sicher fühlen! Er holt die, die unter Langeweile, Wut, Einsamkeit oder anderen Problemen furchtbar leiden und sich nicht aufraffen können, etwas dagegen zu tun! Er holt sich die, die sich selbst belügen! Er holt sich die, die nie den Mut zur Offenheit haben! Das Schlimmste, was Du tun kannst, ist Dich zu verkriechen. Allein mit ihm, daheim in einer Sofaecke, verhandelt er am liebsten mit seinen Opfern, da kann er sie am leichtesten beschwatzen. Und wenn er Dich doch erwischen sollte? Schrei laut um Hilfe, ruf Freunde an, renn in die Gruppe! Prüfe, wie es zum Rückfall kam, sachlich ehrlich. Übe neue Verhaltensweisen. Wenn Du willst, kannst Du den Geist fix und fertig machen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnv
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Februar 2012, 14:23 
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Nochmal zurueck zu selbsterfuellenen Prophezeiungen:
Die gibt es IMHO doch.
Beispiel: Angst vor Hunden
Die, lange gelebt, und es beisst garantiert mal einer zu.
Einfach, weil man aengstlich an viele Sachen schon anders herangeht, ist das bei Angststoerungen nicht ganz von der Hand zu weisen.
Wobei "selbsterfuellend" wohl auch eine Frage der Sichtweise ist.
Wer schon ewig Angst hatte mit dem Aufzug stecken zu bleiben, wird wenn es passiert noch Jahre daran denken. Also selbsterfuellt, weil der andere das nach 2 Wochen vergessen hat.

ps. Die Psychologin war heute schon weniger abweisen bzgl. Baclofen.
Hat sich sogar den Buchtitel abgeschrieben.

Rico


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 Betreff des Beitrags: Re: Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnv
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Februar 2012, 15:17 
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@Rico,

Selbstverständlich gibt es das. Das ist nachgewiesen. Aber nicht alles passt deshalb in dieses Schema, das Hundebeispiel kann, muss aber nicht zutreffen. Ich glaube Du meinst da vielleicht Murphy’s Law „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ Kann das sein?

Hunde erfassen instinktiv ob ein Mensch Angst hat oder nicht. Das sind Bewegungsmuster und ein bestimmter Geruch, der Hunden signalisiert hier ist ein Opfer. Mich hat noch nie ein Hund gebissen, wird mir auch nie passieren. Ich gehe ohne Angst aber mit Respekt auf sie zu. Ich kenne einen Ballett-Tänzer der mit seinen Hunden tanzt. Er lebt seit 30 Jahren unter 30 bis 40 Kampfhunden.

Der Mann den ich persönlich gut kenne und der mit den Jahren ein Freund geworden ist, heißt Christiaan Danhoff.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnv
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Februar 2012, 17:43 
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Registriert: Dienstag 31. Januar 2012, 06:23
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Die Hunde waren nur ein, wie meist, bloedes Beispiel.
Um darauf einzugehen: Das mit dem Geruch halte ich auch fuer Legende.
Koerpersprache ist da wohl eher im Spiel.
Aber eigene Erwartungshaltung und "was merk ich mir", sind wohl oft die Indikatoren die dann auf selbsterfuellende Prophezeiung hindeuten.
Wer sein Leben lang davon ueberzeugt ist, irgendwann von Aliens ins Paradies abgeholt zu werden, wird moeglicherweise als letzen Eindruck, bevor das Gehirn aufgibt, diesen Eindruck haben.

Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, wie schwammig selbsterfuellende Prophezeiung ist.

Rico


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 Betreff des Beitrags: Re: Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnv
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. Februar 2012, 19:16 
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@Rico,

Psychologie und alles was damit zusammenhängt ist keine exakte Wissenschaft, alles ist Auslegungssache, alles irgendwie schwammig.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnv
BeitragVerfasst: Freitag 17. Februar 2012, 02:35 
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@ federico

" Hüte Dich vor Sturm und Wind , und was da son´st an Geistern sind ... "

Zitat:
Zitat:
Der Rückfallgeist
Ein Geist geht um! Er lässt Leute auf Nimmerwiedersehen aus unserem Kreis verschwinden! Beunruhigt sehen sich die Zurückbleibenden an. Einigen seiner Opfer gelingt es, nach etwas Zeit dem Phantom zu entkommen. Sie tauchen manchmal wieder auf, verunsichert und verwirrt. Wir haben es nicht geschafft, klagen sie an. Er hat uns überlistet, der schreckliche Rückfallgeist. Wir waren ihm einfach nicht gewachsen! Er hat immer neue Tricks gehabt und schien all unsere schwachen Stellen zu kennen! Niemand ist vor ihm sicher, ist das nicht zum Fürchten? Das Fürchten bringt uns nicht weiter, aber Respekt sollten wir vor ihm haben, denn er ist tüchtig in seinem Beruf und versteht sein Handwerk sehr gut. Weise ist es aber, ihn kennen zu lernen, zu beobachten, wie er vorgeht. Dann werden wir entdecken, dass er Regeln befolgt, dass er feste Gewohnheiten hat. Er wird berechenbar! Beobachte seine Gewohnheiten! Er ist überhaupt nicht nett und will Dich ruinieren! Gehe Wege, auf denen Du ihm nicht begegnest! Wenn Du seine Tricks kennst, kann er Dir nichts anhaben!


Und was sind seine Tricks?
Er schleicht sich langsam an! Er holt sich Leute, die Angst vor ihm haben! Er holt sich Leute, die sich zu sicher fühlen! Er holt die, die unter Langeweile, Wut, Einsamkeit oder anderen Problemen furchtbar leiden und sich nicht aufraffen können, etwas dagegen zu tun! Er holt sich die, die sich selbst belügen! Er holt sich die, die nie den Mut zur Offenheit haben! Das Schlimmste, was Du tun kannst, ist Dich zu verkriechen. Allein mit ihm, daheim in einer Sofaecke, verhandelt er am liebsten mit seinen Opfern, da kann er sie am leichtesten beschwatzen. Und wenn er Dich doch erwischen sollte? Schrei laut um Hilfe, ruf Freunde an, renn in die Gruppe! Prüfe, wie es zum Rückfall kam, sachlich ehrlich. Übe neue Verhaltensweisen. Wenn Du willst, kannst Du den Geist fix und fertig machen.


" Hut ab ! " - Dem, der sich mit diesem Geist auseinandergesetzt hat !!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnv
BeitragVerfasst: Freitag 17. Februar 2012, 10:04 
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Dieser Geist, hat System. Unglaublich wie subtil diese Kreuzritter das Geschäftsmodell „Suchthilfe“ adaptiert haben.

Erst dachte ich, dahinter würde irgendein rückständiger kleiner Verein stecken der es eben nicht besser weiß. Kommentar wie das bei Betroffenen ankommt: Angst, welche auch immer, schützt uns. Angst ist also immer positiv. So soll es auch verstanden werden.

Dazu passt ganz wunderbar eine Folie aus diesem Vortrag 2009: Die Sucht ist ein Monster mit einem Gedächtnis wie ein Elephant (Suchtgedächtnis).

Bild

Wer kann ein Interesse haben, ein derart subtiles Angstszenario zu entwickeln?
Bundesverband für stationäre Suchtkrankenhilfe e.V.

Die oben verlinkte Folie stammt vom Geschäftsführer dieser Organisation Dahinter steht der DEUTSCHE ORDEN
 Deutsche Provinz der Brüder vom Deutschen Haus St. Marien in Jerusalem. Jetzt wird klarer wie ich auf Kreuzritter gekommen bin. Wer denkt ich hätte Spaß an Verschwörungstheorien klickt einfach auf Partner/Links ganz unten landet man dann bei der Deutschen Rentenversicherung. So schließt sich der Kreis.

So lange Suchthilfe in Deutschland auf dieser Basis funktioniert, ist jeder Euro für Prävention nichts anderes als eine Investition in Marketing. Der Kreis bleibt in sich schön geschlossen, echte Suchthilfe scheitert an Interessenskonflikten. Alle in BUSSE organisierten Mitgliedsorganisation sind Träger von Einrichtungen der Suchtkrankenversorgung. Andreas Reimer, Arzt, Suchtmedizin Leitender Arzt Deutscher Orden Suchthilfe findet man im Vorstand. Eigentlich ein Fall für die Kartellbehörde.

Ganz oben, also über allem sitzt das Bundesgesundheitsministerium und gießt Fördergelder zur Wachstumsförderung aus.

Alle sind zufrieden, allen geht es gut – Gelder fließen.
Mich packt dabei die kalte Wut.

Angesichts 75.000 jährlicher Todesfälle durch Alkoholismus und geschätzter volkswirtschaftlicher Folgekosten von 30 MILLIARDEN EURO ebenfalls jährlich.

Na dann mal Prost!

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnv
BeitragVerfasst: Freitag 17. Februar 2012, 21:50 
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Registriert: Dienstag 31. Januar 2012, 06:23
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Mir faellt zu dem Thema eigentlich nur ein, dass evidenzbasierte Medizin eigentlich nur bedeutet:
Solange eine Mehrheit daran glaubt, ist es richtig.
Zur Ehrenrettung der Mediziner ist nur zu sagen: Evidenz ist gut, solange sie nicht verhindert anderes anzuerkennen.
Was anderes haben sie erst seit rund 100 Jahren.
Und an der Stelle sind wir hier.
Wobei die Psychologie noch eine Sonderstellung einnimmt, sie ist IMHO 100% evidenzgestuetzt.
Wenn Herr Rorschach seine Ergebnisse nicht gerade zu einem, fuer heute unguenstigen Zeitpunkt, gemacht haette, wurde heute BKA, CIA usw. noch danach boese Buben suchen.
Wenn ich mir aber so vorstelle, heute geht jemand zur MPU, und sagt: "Ich trinke fortan nicht mehr wenn ich Auto fahre, sonst aber schon ab und zu".........

Rico


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 Betreff des Beitrags: Re: Evidenzbasierte Abstinenzforderung – sinnfrei oder sinnv
BeitragVerfasst: Samstag 18. Februar 2012, 18:21 
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Registriert: Sonntag 12. Februar 2012, 21:41
Beiträge: 92
Hallo,

ich habe jetzt Thomas Szasz , Das Ritual der Drogen zu lesen begonnen. Interessant, wie er einen Bezug von der Inquisition zur Psychiatrie aufdeckt. Die Ablösung des Theologen durch den Psychiater. Sicherlich, das Buch bezieht sich sehr stark auf die amerikanischen Verhältnisse der frühen Siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, läßt sich aber durchaus auch auf die deutschen bzw. europäischen gegenwärtigen Verhältnisse übertragen. Die Erfindung von Krankheiten am Beispiel der Masturbation, die vorher keine Krankheit darstellte, zwischendurch aber schon zur Hirnerweichung führte, und heute wieder harmlos ist. Die "pseudoreligiöse" Verfolgung von Drogenkonsumenten und der sich ständig ändernden Definition dessen, was überhaupt als Droge zu verstehen sei.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie uns Schülern der Cannabisgenuß als Einstieg in die Hölle verkauft wurde - vor allem vom Religionslehrer, der kannte sich auf diesem Gebiet ja berufsbedingt recht gut aus. Ich glaube nicht, daß an unserem Kleinstadtgymnasium so viele jemals Cannabis konsumierten, in meiner Klasse kann ich mich nur an einen erinnnern; und selbst bei dem weiß ich nicht, wieviel Angeberei dabei war. In der Großstadt mag das freilich anders ausgesehen haben. Später dann aber wurde eine weitgehende Harmlosigkeit des Cannabis gepredigt - selbst der junge, dynamische pseudolinke Gutmensch-Lehrer zog auf Klassenfahrt mal am Joint, das aber war nach meiner Zeit -ich kann mich noch recht gut an entsprechende Artikel im Stern und Spiegel erinnern. Dieser Standpunkt hat sich mittlerweile auch wieder relativiert, so ungefährlich wie zwischenzeitlich getan wurde, ich besitze keine eigene Erfahrung auf diesem Gebiet, ist dieser Stoff nämlich wohl doch nicht. Aber kaum ein Vater oder eine Mutter kämen heute auf die Idee, ihren Sohn oder ihre Tochter vors Inquisitionsgericht der Polizei oder des Psycho Dottore zu zerren, wenn sie ihre Sprößlinge mit einer Cannabis Zigarette erwischen. Genau das aber wurde in Heftchen wie "Eltern", oder wie sie alle hießen, in den Siebziger Jahren gefordert. - Und auch ausgeführt, ein Fall ist mir persönlich bekannt.

Und genau hier setzt Szasz' Kritik ein: am Beispiel von tüchtigen chinesischen Einwanderern des 19. Jhdts., die Opium konsumierten, oder Latinos, die Marihuana rauchten. Verfolgung der von der WASP (white-anglosaxon-protestant) Norm abweichenden Bevölerungsgruppen. Bilaterale Abkommen zur Eindämmung des Mohnanbaues, der in gewissen Ländern eine uralte Tradition hat, mit Alkohol zur Feier der Vertragsabzeichnung. Verlogenheiten wie die Kreuzzüge des amerikanischen Gesundheitsministeriums gegen das Tabakrauchen, bei gleichzeitiger Förderung des Tabakanbaues durch das Landwirtschaftministerium. Wobei die Verfolgung des Tabakrauchens eine uralte puritanische Tradition darstellt, die gesundheitlichen Gefahren nur der heutigen Argumentation hilfreich sind, in Wirklichkeit geht es jenen, die ihren mentalen Zustand durch rapiden Abbau der medizinischen Versorgung, nicht nur in den USA, schon genügend unter Beweis stellten, um etwas ganz anderes als die Gesundheit ihrer Mitmenschen.

Soweit nur stichwortartig ein paar wenige "Lesefrüchte". Wichtig aber: Die Kranken (bzw. Süchtigen), sind immer die anderen, die Minderheit, auch dann, wenn sich diese Minderheit gar nicht krank fühlt, was in der Psychiatrie gar nicht so selten ist. Ganz wie die "Hexen" und vor allem die Ketzer des späten Mittelalters eine Abweichung vom Mainstream dastellten. Der Tatvorwurf hat sich gewandelt, die Verfolgungsmechanismen sind gleich geblieben, auch wenn die heutige Computer Technologie Möglichkeiten eröffnet, die den Verfassern des Hexenhammers das Wasser im Munde hätte zusammenlaufen lassen.

Eigentlich überflüssig darauf hinzuweisen, daß weder Szasz noch ich Drogenkonsum befürworten. Aber, was jetzt Droge ist und wann deren Konsum als krankhaft eingestuft werden, ist ein nichtstatisches gesellschaftliches Modell.

Lesenswert übrigens: Thomas De Quincey, Confessions of an English Opium-Eater

Den Opiumkonsumenten fand man im viktorianischen England gerade unter Arbeitern recht häufig. Aber selbst Queen Victoria erlaubte sich des Abends einen Schoppen Laudanum, ein Wein-Opium-Gemisch. Prost!

Viele Grüße

Malik


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