Freitag 6. April 2012, 15:55
Das schlimmste im Moment, ich kann nicht einschlafen. Wie denn auch ohne 1 Flasche Rotwein als Narkosemittel?? Ich liege wach und Bilder aus meinem Trinkerleben ziehen wie ein Film an mir vorbei: ich sehe meinen Vater trinken, ich sehe mich als junges Mädchen trinken, ohne dass es schmeckt, ich sehe mich als junge Frau in Studentenkneipen mit Bier und Zigaretten, Provenceurlaube komplett in Rosé getaucht, Weinproben mit Freunden, wir trinken nicht, wir genießen, (ha ha !!), die charmante Gastgeberin, die vor dem ersten Gang schon 1 l Küchenwein intus hat, ich sehe mich streitsüchtig mit dem Partner, immer ein Glas in der Hand, trinkend aus Trotz und Enttäuschung, ich sehe mich alleine trinkend, so viele Abende voller Selbstmitleid und ich sehe meinen Sohn, der seine Mutter als abhängig erlebt und ihr beim trinken zuschauen muss, wenn sie eigentlich für ihn da sein sollte ….
Was uns ängstlich und deprimiert machte und uns zur Flasche greifen ließ, war in Alans Worten „Scheißdreck“. Alan definierte in denkwürdiger Weise vieles als „Scheißdreck“: „Toxische Scham ist Verlegenheit plus Scheißdreck“, sagte er. „Schuld ist Gewissensbisse plus Scheißdreck.
Verlegenheit und Gewissensbisse sind normale, gesunde Emotionen.
Toxische Scham und Schuld sind kontraproduktiver Scheißdreck.
Freitag 6. April 2012, 17:11
Freitag 6. April 2012, 17:40
Freitag 6. April 2012, 18:15
Ich habe noch so viel vor im Leben!!
Freitag 6. April 2012, 18:26
Ich habe mich ja bisher mit meinem Alkoholproblem noch nicht geoutet. Weiß auch gar nicht ob das so nötig ist.
Freitag 6. April 2012, 19:40
Samstag 7. April 2012, 05:08
Samstag 7. April 2012, 12:32
Sonntag 8. April 2012, 23:41
Montag 9. April 2012, 00:28
Also ich möchte nicht zu pathetisch werden, aber so ist es: mir geht es eigentlich darum, zu überleben, um nichts weniger.