Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo und guten Abend,

heutiger Tag: Baclofen 10-12,5-12,5-12,5-12,5mg. Die letzte Dosis hatte ich vergessen, weil ich sehr lange spazieren war, habe sie gerade erst genommen (statt um 18:00 Uhr). Habe aber auch während des Spaziergangs kein Craving bemerkt. War heute auch weniger angespannt, nur heute vormittag etwas, hatte dann Zeit zum Nachdenken und habe mich ein wenig von meinen privaten Problemen lösen können. Hat sehr gut getan. Morgen erhöhe ich auf 5x12,5 mg, vielleicht ist das ja dann schon die Erhaltungsdosis? Werde erst einmal eine Woch dabei bleiben. Habe noch eine anstrengende Zeit vor mir. Mal schauen, wieviel Notrationen ich brauche. In der letzten Zeit habe ich diese nur 2 Mal gebraucht, habe ich hier gar nicht erwähnt.
Tag 20 geschafft, Anspannung ja, Craving nein, kein Alkohol.

Gute Nacht ihr Lieben Fallada

Hallo alle miteinander,

heutiges Tagebuch: Baclofen 10-12,5-12,5-12,5-12,5mg. Mit dem Tablettenschneider kann ich nicht gut umgehen, die Teile sind verschieden groß, morgen breche ich die Tabletten mal auseinander. Habe heute den kleinsten Teil auf den 9 Uhr Termin gelegt, da bin ich von Ausnahmen abgesehen, immer am ruhigsten und den größten Teil auf den 15 Uhr Termin, wenn es auf den Spätnachmittag zugeht, tritt Craving bei mir am stärksten auf.
NW deutlich zurückgegangen - vielen Dank, Federico, für den Tipp mit dem viel Wasser trinken, erst da fiel mir auf, das ich ohnehin viel zu wenig Flüssigkeit am Tag zu mir nehme.
Vielen Dank daß es dieses Forum gibt. Es hilft mir immer noch sehr, hier zu lesen und selbst schreiben zu dürfen. Es hat mir schon so oft geholfen, in Craving auslösenden Situationen an das Forum zu denken und meinen täglichen Post, in dem ja nicht drinstehen soll, daß ich Alkohol konsumiert habe. Inzwischen nehmen da aber auch andere Gedanken Platz ein, wie daß das Leben ohne Alkohol so viel lebenswerter ist. Auch das hilft gegen Craving. Trotzdem möchte ich mein Tagebuch noch weiterhin eine Weile täglich führen, ich habe den Eindruck, daß noch nicht der richtige Zeitpunkt ist, dies zu verändern.
Und Danke Danke für die guten und wertschätzenden Worte, die ich hier lese. Und die vielen Tips. Ihr helft wirklich sehr.
Danke an alle.
Kein Craving, kein Alkohol. Tag 21 gut geschafft. Heute sogar wieder heitere Gelassenheit (heute Abend).

Einen schönen Abend wünsche ich Euch
LG Fallada

Hallo Fallada

Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum (spätes Nachholen, Asche über mein Haupt...)


Das sind diejenigen Momente im Leben, welche wie Edelsteine funkeln. Nimm diesen Augenblick und mache daraus ein Schmuckstück, damit Du in weniger guten Zeiten Dich wieder daran erinnern kannst und die damalige Kraft sich wieder zeigt.

Nach 3 Wochen Bac-Zeit lese ich viel Positives aus Deinen Zeilen.

Bleibe dran und geh diesen Weg weiter. Er mag am Anfang noch beschwerlich erscheinen, mit der Zeit wird er aber immer breiter und besser begehbar...

In diesem Sinne geniesse den heutigen Abend, die Stimmung, den freien Gedankenfluss...

Alles Gute
LG moonriver

Hallo alle,

gestriges Tagebuch: Baclofen unverändert. Wechselbad der Gefühle: morgens angespannt, mittags tiefste Verzweiflung, abends gelassen. Teilweise sehr schwer auszuhalten. Aber: kein Craving, kein Alkohol. Ich habesogar nur einmal an Alkohol gedacht, als meine Mutter mir am Telefon sagte: "fang bloß nicht wieder an zu trinken, dann hast Du verloren." Aber da war der Gedanke an Wein auch eher fern, eher so ..naja...
NW: Husten und trockener Hals kaum noch. Dafür zunehmend schlechte Konzentrationsfähigkeit. Mache auch viele Flüchtigkeitsfehler, wie Buchstaben beim Tippen verdrehen oder vergessen, Zahlendreher beim Telefonnummern eingeben und so. Oder ich stehe da, und weiß nicht, was ich wollte... So schlimm war das nicht mal unter Alkohol. Anfangs habe ich das auf meine desolate emotionale Situation geschoben und als depressives Sympton gewertet, aber so depressiv bin ich gar nicht mehr, nun denke ich doch, daß es eine NW ist. Geht das wieder weg? Finde ich nämlich ziemlich unangenehm.
Ansonsten gehts. Hatte letzte Nacht gar nicht geschlafen und bin dann gestern abend, nach einem anstrengenden Tag, vor dem Fernseher eingeschlafen, deswegen erst jetzt der Post.

Eine gute Restnacht und LG Fallada

Guten Morgen Fallada,

anscheinend befindest Du dich gerade in der Phase in der das erschöpfte Hirn nach Erholung lechzt und deshalb vergesslich wird. Damit Du die vergessenen Probleme mit Alkohol wieder erinnerst, habe ich Dir den Link zum Beipackzettel Alkohol vorsorglich eingestellt. Mächtiger Badabumm finde ich und wundere mich immer wieder, wie schnell man das vergessen kann.

LG Federico

Lieber Federico,

Vielen Dank für Deine Ermahnung. Das ist sicherlich richtig.
Was Alkohol mit mir macht, habe ich nicht vergessen. Nur ist derzeit kein Bedürfnis nach Alkohol mehr da, und das finde ich doch sehr angenehm. Und ich möchte, daß dies so bleibt.

LG Fallada

Hallo,

jetzt bin ich doch um 8:00 Uhr eingeschlafen bis jetzt .. nur 5 Minuten wollte ich mich hinlegen... meine Tochter war ganz fürsorglich, lag jetzt tief schlafend neben mir. Allein für die wunderschöne Zeit, die wir beide heute am See miteinander verbrachten, ist es so gut, keinen Alkohol zu konsumieren. Als sie kurz mit ihrer einen Großmutter telefonierte sagt sie nach kurzem Gespräch: Ich möchte jetzt aufhören, denn ich möchte mich weiter mit Mama unterhalten. Da hätte ich vor Glück beinah losgeweint. Ich wünsche mir noch viele solcher Tage. Und dann diese wohltuende Müdigkeit und 7 h erholsamer Schlaf!
Tagebuch: 12,5-12,5-12,5-12,5-12,5 mg. Vormittags ziemlich angespannt, mittags traurig, ab frühem Nachmittag zunehmend gelassen, abends plötzlich sehr müde. Das ist jetzt seit drei Tagen so. Derzeit denke ich sollte ich an der Einnahme nichts verschieben. Wenn die NW weiter so rückläufig sind, werde ich kommende Woche eher vormittags aufdosieren. Wie sind Eure Erfahrungen diesbezüglich?
Auch die Kozentrationsstörungen werden zumindest nachmittags besser, ich konnte sogar wieder in einem Buch lesen, als mein Kind mit Freundinnen im (besser:am, brrrr, kalt) Wasser war. Und abends haben wir eine Runde gespielt, auch da gings.
Kein Craving. Bei Gelegenheiten, wo ich früher immer schon mein erstes Viertel Weißwein getrunken habe, z.B. Nachmittags am See, denke ich zwar daran, bin auch ein wenig wehmütig, aber im Gegensatz zu früher muß ich nicht Wein trinken, ich kann mich dagegen entscheiden! Mir wird allerdings jetzt erst klar, daß es zumindest im letzten Jahr ein Müssen war und kein Wollen, das der Alkohol mich kontrollierte und nicht mehr ich den Konsum. Und glaubt mir, ich entscheide mich derzeit immer gegen den Alkohol, und ich will, daß das so bleibt. Und wenn es für immer so bleiben muß, dann ist das eben so. Das Leben ist viel zu schön ohne.
Kein Alkohol. Einen wunderschönen Tag 23 gehabt und sogar glücklich gewesen. Ich hoffe, es gibt wieder viele solcher Tage.

Eine guten Morgen und einen schönen Tag Euch allen
LG Fallada

@Fallada,

ich schätze, Du hast es dir verdient und damit wirst Du leben müssen. Es wird noch viele solcher Tage geben ...

LG Federico

Guten Abend alle miteinander,

Tagebuch: Baclofen unverändert. Heute trotz Gefühlsstress gelassener, nicht mehr so angespannt, auch am vormittag. Kein Craving, kein Alkohol. Als ich abends zur Tanke fuhr, um Zigaretten zu holen, Sorge, daß ich vielleicht an den vielen Weinflaschen nicht vorbei gehen kann. Der Gedanke war dann da, aber ich konnte ihn kontrollieren.
NW: Husten weg, gegen Abend trockener Hals, ansonsten keine NW mehr.
Ich träume viel, kann die Träume aber meistens nicht erinnern. Als ich heute morgen gegen 5 nochmal einschlief, hatte ich aber einen Traum, über den ich sehr lange heute nachgedacht habe: Er fing schrecklich an, ich war in einem Raum, den ich nicht kannte, es standen Möbel dort, die ich mir niemals besorgen würde, dennoch war es irgendwie mein Raum. Und ich war wie betrunken. Ich wußte, ich hatte keinen Alkohol konsumiert, trotzdem hatte ich vollends die Kontrolle verloren. Ich torkelte, stieß gegen den Tisch, hielt mich daran fest - es war schrecklich. Schließlich sank ich zusammen und wollte aufgeben. Da wurde ich von einer Frau umarmt, ich sah sie nicht, ich wußte nur, sie war da. Sie roch gut und ich wußte, daß sie mich so akzeptierte wie ich bin. Ich fühlte mich unendlich beschützt und dann war es gut und ich wachte auf.
Wie geschrieben, habe ich sehr lange über diesen Traum nachgedacht. Die Frau, die mich umarmte, die, glaube ich, bin ich selbst, und zwar meine guten und starken Anteile. Letztendlich ist es so: Was die Alkoholkrankheit anbetrifft, brauchen wir Hilfe von uns selbst. Wir können Hilfe zur Selbsthilfe annehmen wie durch Baclofen, Familie, Freunde und ganz besonders, wie diese Hilfe in diesem Forum angeboten wird. Aber es wird nur erfolgreich sein, wenn wir lernen, selbstständig und selbstverantwortlich uns selbst zu helfen.
Tag 24 (+3 gegenüber meinem ersten Abstinenzversuch) gut geschafft.

Eine erholsame Nacht und LG Fallada

Guten Abend Fallada,

also das ist jetzt interessant, was du schreibst.

Ich kann mich bisher zwar nicht an Träume erinnern, aber ich glaube auch, dass die Heilung von der Sucht, im Sinn von 'heil' werden, also 'ganz' werden, Abgespaltenes wieder integrieren, hauptsächlich nachts geschieht, im Schlaf, im Traum, in dem Zwischenreich, wo wir eine andere Bewußtseinsebene haben. (Mehr dazu im letzten post in meinem Strang.)

In diesem Sinne,
schlaf gut und träum was Schönes

Von Herzen
Betty