Bitte, lasst die Fetzen fliegen ... aber nicht in unserem Forum. Aus aktuellem Anlass: Der wissenschaftliche Streit gilt als Keimzelle im Erkenntnisprozess. Er trennt die Spreu vom Weizen, schärft den Geist und ohne den Disput wäre die Wissenschaft wohl verloren.
Das ging mir durch den Sinn als ich die aufgeregte Debatte in einem anderen Forum mitverfolgte. Die Rede ist von einem neuen Kapitel in der Auseinandersetzung zwischen Prof. Olivier Ameisen und einer Gruppe von französischen Ärzten. Ganz ohne Zweifel ist Olivier Ameisen ein streitbarer Hitzkopf und er schießt gerne über das Ziel hinaus. Der Disput hinter den Kulissen schwelt seit Ende 2010 und war bisher nur wenigen bekannt.
Die sicher in bester Absicht handelnden Ärzte, die die Bacloville-Studie vorangetrieben haben, würden diese Studie nicht beginnen können, wenn Olivier Ameisen nicht dieser Hitzkopf wäre, der er nun mal ist. Dieses Forum und alle anderen würde nicht existieren, niemand außer einigen wenigen Wissenschaftlern würde bis heute von Baclofen etwas wissen, obwohl die Wirkung bereits seit
1976 und früher bekannt ist.
Ohne diesen Hitzkopf kein öffentliches Wissen über die Wirkung von Baclofen auf Alkoholismus und ohne 1.500 dokumentierte Fallberichte keine Phase IV-Studie von Bacloville. Ich bin sicher, der Mediator den ich meine, wird demnächst seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Bis es so weit ist, sind wir sicher gut beraten das zu tun, was wir tun können: Uns in erster Linie um unsere eigene Genesung kümmern und anderen die unsere Hilfe brauchen, so gut es geht zu helfen – unsere Erfahrungen teilen.
Für die derzeit etwas festgefahrene Situation in Frankreich würde ich mir einen „runden Tisch“ wünschen, an dem alle engagierten und an der Diskussion beteiligten Ärzte zu einem Konsens finden. So weit wie manche meinen, sind die Ansichten bei weitem nicht auseinander. Ein Mediator aus der neutralen Schweiz, der von Olivier Ameisen hochgeschätzt und der in der Science Community unumstritten ist, wäre dazu hilfreich.
Dazu passt wieder mal einer dieser Zufälle, an die ich schon lange nicht mehr glaube. Es hat gerade geklingelt und der Postbote überreicht mir eine Büchersendung. Darin befindet sich eine CD und ein Kärtchen mit einem einzigen Wort, „Danke“. Ich weiß nicht von wem das Geschenk ist, der Absender ist der Thalia-Verlag. Der Titel der CD: Schönherz & Fleer, Hesse Projekt „verliebt in eine verrückte Welt“.
Im Inlay springt mir dieser wohlbekannte Text in's Auge:
Zitat:
„Es ist nicht unsere Aufgabe,
einander näher zu kommen, so wenig
wie Sonne und Mond zueinander kommen
oder Meer und Land.
Unser Ziel ist, einander zu erkennen
und einer im anderen das zu sehen
und ehren zu lernen, was er ist:
des andern Gegenstück und Ergänzung."
Hermman Hesse aus Narziss und Goldmund
Das hat mir grade noch gefehlt. Danke.
GLG an alle
Federico