@ Federico
Das ist aber m. E. eine sehr eigenwillige Interpretation der Studie in "Alcohol & Alcoholism". In dem Artikel geht es um einen 46-jährigen Patienten, der bislang neurologisch unauffällig war und zwei Serien von Anfällen ("two episodes of seizures") erlitt, nachdem er während einer Baclofenbehandlung (240 mg/d) kurzzeitig wieder Alkohol zu sich genommen hatte.
Daraus schlussfolgern die Autoren:
"We encourage our colleagues who prescribe HDB to acquaint their patients with the possible enhanced risk of seizures, notably in persistence of alcohol abuse. Moreover, until data from a large study on the safety of HDB use by alcohol misusers are available, this treatment should be conducted under strict supervision and after having carefully evaluated the benefit–risk ratio."Was ich in etwa so übersetzen würde:
"Wir empfehlen unseren Kollegen, die Baclofen in hoher Dosis verschreiben, ihre Patienten auf die möglichen höheren Risiken für Anfälle hinzuweisen, insbesondere bei fortdauerndem Alkoholmissbrauch. Zumindest, bis Daten einer großen Studie zur Sicherheit von Baclofen in hohen Dosen bei Alkoholmissbrauch vorliegen, sollte diese Behandlung nur unter strenger Aufsicht und nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses durchgeführt werden."Einen konkreten "Aufruf zur Verschreibung von Baclofen" kann ich darin nicht erkennen. Auch steht diese Aussage nicht zwingend im Widerspruch zum erwähnten Leserbrief in "Addiction".
Papfl
P.S. "to encourage" muss nicht immer "ermutigen" heißen (s.
hier)