Ich mache ein Mal pro Woche für drei Stunden Kampfsport in einer Gruppe. Zu Beginn der Bac-Therapie konnte ich mich nichtmal konzentrieren und der Trainer musste mir alles zwei Mal erklären. Jedoch habe ich mich nach dem Sport besser gefühlt, weil Kampfsport den ganzen Frust der Woche sehr gut abbaut.
Sport hat mich immer davon abgehalten mich nach dem Training sofort zu betrinken. Vor dem Training hatte ich kein Craving (im Vergleich dazu vor jeder anderen Abendgestaltung schon).
Vor zwei Wochen bin - nach einem Rückfall - zum ersten Mal unter Alkoholeinfluss zum Sport gegangen. Zwar musste mir der Trainer wieder alles zwei Mal erklären, aber ich hatte nach dem Training ein Hochgefühl, das ich mit zwei Bier in der Kneipe mit einem Sportkollegen ausgiebig gefeiert habe.
Bei beiden Malen, sowohl mit Baclofen als auch mit Alkohol, ist mir aufgefallen, dass die Aggressivität und die Leistungsfähigkeit gesteigert war, die Konzentration jedoch zu wünschen übrig ließ.
Ich gehöre zu den Menschen (Sorte Frau
), die beim Kampfsport nicht besonders in die Vollen gehen, aus Angst vor Verletzungen und anderer Hemmschwellen. Mit Baclofen verringerten sich diese, unter Alkoholeinfluss waren sie vollkommen verschwunden.
Außerdem waren meine "Muskeln" nach dem Sport unter Alkoholeinfluss erheblich verhärteter und ich hatte länger Muskelkater.
Ich werde mal versuchen beim nächsten Mal eine halbe Stunde vor dem Sport 10 mg Baclofen einzunehmen, um mal zu gucken, was dann passiert.
Baclofen soll ja angeblich die gleichen GABA Rezeptoren im Gehirn andocken, an die auch Alkohol ansetzt. Ich glaube mit der richtigen Dosis Baclofeneinnahme vor dem Sport und nach dem Sport hätte ich die gleiche Euphorie wie mit Alkohol, wobei Alkohol natürlich viel mehr Nebenwirkungen hat.
Wobei auch gesagt werden muss, dass ich in den Zeiten als ich noch regelmäßig ins Fitnessstudio ging, nach dem Training auch nicht immer ein Hochgefühl hatte.
Die Zusammenwirkung von Sport und Baclofen würde mich als Fragestellung für die nächste Umfrage interessieren.
