Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Hallo nach einem Jahr Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Januar 2013, 13:27 
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Registriert: Mittwoch 30. Mai 2012, 06:57
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Mein Name ist Reiner und bin 45 Jahre alt.

Möchte mich als erstes bei Herrn Ameisen bedanken und bei diesem Forum, das mir in der ganzen Zeit über hilfreich zu Seite gestanden hat

das Herr Ameisen in seinem selbstlosen Versuch dazu beitrugen vielen Tausenden von Menschen zu helfen ihre Alkoholsucht positiv zu bekämpfen.

Ich selbst leide seit dem Tot meines Vaters im Jahre 2000 unter erheblichem Alkoholkunsum.

So das ich mich im Jahre 2006 in einen ambulanten Entzug begab indem ich ca.2 Wochen lang täglich intravenös über Tropf Medikamente zugeführt bekam, zusätzlich Diazepam.

Anschließend nach dem erfolgreichen Entzug begann eine 18monatige Gruppentherapie.

Diese Prozedur durchlief ich in 4 Jahren 3 mal. Jedoch ohne Erfolg!!!

Wichtig während meines Alkoholkonsums war es,einen permanenten Alkoholspiegel zu halten damit ich ordentlich funktionierte (Motorik).

Nachdem die Therapeuten am Ende ihrer Fachkenntnisse waren,sollte ich in eine stationäre Einrichtung.

Dies machte ich jedoch nicht mit und begann damit selbst Medikamente zu finden die mir helfen könnten.

Unter ihnen auch Doxipin,Tilidin.

Alles hielt nicht lange an und ich begann bald wieder an zu trinken.

Im Januar 2012 begann ich Baclofen zu versuchen das ich mir im Internet besorgen konnte(mittlerweile bekomme ich Baclofen ohne Probleme von meinem Hausarzt).

Seit Einnahme des Medikaments (Anfangsdosies= 75mg) glaubte ich zu träumen und sämtlicher Craving war verschwunden.

Mittlerweile konnte ich die Tagesdosies auf 2x 25mg beschränken bei der es mir sehr gut geht.

Anfangs der Einnahme bei 75mg verspürte ich leichte Übelkeit die jedoch nach einmaligem Erbrechen verschwand. Desweiteren bemerkte meine Frau einen Hautausschlag auf meinem Rücken (Juckreiz).

Leider eignete ich mir in den Jahren das Rauchen von Cannabis an.

Das einzige Mittel womit ich Linderung verspürte und ich meinen Alkoholkonsum beeinflussen konnte bevor ich Baclofen nahm.
Möchte nun Baclofen auch gegen meinen Cannabis Konsum einsetzen



Deshalb auch die Reduzierung auf 2x 25mg. damit ich nach oben "Spielraum" habe.

Erst bei durchlesen des Buches "Das Ende meiner Sucht"
wurde mir klar das ich eventuell unter Angststörung leiden könnte?!?! Auch meine Frau oder Arbeitskollegen bemerkten bei mir,---- jedoch erst auf Nachfrage,----- einen leichten Hang zum Perfektionismus.

Alles in allem,hat Baclofen innerhalb eines Jahres mein Leben positiv verändert und mit Sicherheit auch gerettet.

Hochachtungsvoll

Monika &

Reiner Herrmann


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo nach einem Jahr Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Januar 2013, 18:03 
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Gründer †
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Hallo Reiner,

das sind die Highlights, die wir immer wieder staunend zur Kenntnis nehmen und uns wie die Könige darüber freuen. Erst mal auf „Nummer Sicher“ gehen und dann darüber berichten, kein Wunder nach den vorangegangenen Misserfolgen.

Cannabis als Restproblem, denke ich wirst Du auch noch schaffen. Im Vergleich zu Alkohol ist es das kleinere Übel. Wir würden uns freuen wenn Du noch mehr über Deinen Weg schreiben würdest. Bist Du komplett abstinent, gab es Vor- oder Rückfälle, nimmst Du noch andere Medikamente usw.

Vielleicht kannst Du deinen Doc fragen ob Du seine Adresse an andere weitergeben darfst?

LG Federico

und Grüße an Monika ... :-h

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo nach einem Jahr Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 30. Januar 2013, 18:59 
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Registriert: Dienstag 11. September 2012, 10:53
Beiträge: 86
Hallo Reiner,

ich freue mich, daß Du uns an Deinen Erfahrungen mit Baclofen teilhaben läßt.
Es ist genau das, was ich an diesem Forum u.a. so sehr schätze:
Erst mal anmelden, Infos sammeln und seinen eigenen Weg finden, Baclofen in sein Leben zu integrieren.
Ich habe das ähnlich gemacht und seit 1.Januar 2013 lebe ich in völliger Abstinenz.
Was soll ich sagen? Es geht mir gut dabei! Das ist natürlich nicht lange, gemessen an dem was ich bisher an Abstinenzphasen geschafft habe (Sechs Jahre am Stück).
Aber darum geht es mir nicht. Es ist die Qualität der Abstinenz, das positive Lebensgefühl und die Abwesenheit von Angst, was ich durch Baclofen erreicht habe.
Du hast ja auch ganz schön herumexperimentiert, bis Du Deinen Weg gefunden hast.
Deshalb noch ein paar Worte zu Cannabis:
Es als Ersatzdroge zu konsumieren, halte ich für gefährlich, da THC ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotential (Psychisch) in sich birgt. Hier kann ganz schnell eine Suchtverlagerung eintreten.
Gegen einen Entspannungsjoint in geselliger Runde ist sicherlich nichts einzuwenden. :-
Ich freue mich jedenfalls, ein weiteres positives Baclofen-Feedbac hier zu lesen.
Weiterhin gutes Gelingen wünscht Dir

Dieter

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Du kannst einen Menschen nichts lehren; du kannst ihm nur helfen, es in sich zu finden.
-Galileo Galilei-


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo nach einem Jahr Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 31. Januar 2013, 02:13 
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Registriert: Mittwoch 30. Mai 2012, 06:57
Beiträge: 10
Wohnort: 66839 Schmelz
Hallo Federico,hallo Didier.

Danke für eure schönen und aufmunternde Worte.

Klar stand zu Beginn "meiner Behandlung die absolute Abstinent mit Hilfe von Baclofen im Vordergrund!

Ich machte jedoch meiner Frau das Versprechen, bis zu meinem 44.Geburtstag keinen Tropfen Alkohol zu trinken um zu sehen ob evt.kontrolliertes Trinken möglich sei.(Wenn der Esel aufs Eis geht).

Der 19.06 kam immer näher.

Und siehe da,das schön ausgeschenkte Glas Bier,rief bei mir nur Widerwillen hervor!!!

Schade finde ich es, das ich diesen Erfolg nicht mir selbst zuschreiben kann.

Aber ich denke,das dies ein alg. Problem unserer Spezies ist Erfolge sich zuzuschreiben?!?!

Desweitweren,finde ich es schlimm,das die meisten alg.Ärzte (Hausärzte usw.) nicht sehr viel über die Hilfe eines Alkoholikers wissen geschweige denn von Baclofen wissen.

Selbst mein Hausarzt,hat aufgrund meiner Entwicklung seitdem 3 weitere Patienten mit großem Erfolg in seiner Kartei aufgenommen.

Sorry für die Uhrzeit,komme von Mittagschicht,und freue mich im Moment,das ich diese verantwortliche Arbeit noch habe!

Mit freundlichem Gruss

Reiner :-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo nach einem Jahr Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 31. Januar 2013, 02:18 
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Registriert: Mittwoch 30. Mai 2012, 06:57
Beiträge: 10
Wohnort: 66839 Schmelz
@Didier.

Schön fand ich die "Worte" :Es ist die Qualität der Abstinenz, das positive Lebensgefühl und die Abwesenheit von Angst, was ich durch Baclofen erreicht habe.

N8.....


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo nach einem Jahr Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 31. Januar 2013, 07:51 
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Beiträge: 86
Hallo Reiner,

Zitat:
Schade finde ich es, das ich diesen Erfolg nicht mir selbst zuschreiben kann.


Das, lieber Reiner, sehe ich aber ganz anders! Denk daran, daß Baclofen Dir nicht das Glas aus der Hand schlägt!
Die nötige Willenskraft ist auch mit Baclofen unabdingbar.
Ich schreibe Dir diesen Erfolg eindeutig zu, so wie ich es auch bei mir selbst tue.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag. :daumen:

LG Dieter

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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo nach einem Jahr Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 31. Januar 2013, 09:24 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Reiner,

sehe ich genau wie Dieter. Ohne eigenes „Wollen“ wärst Du nichtmal auf die Idee gekommen, eine Pille gegen die Sucht zu nehmen. Allein die Tatsache, dass Du es gegen alle Widerstände mit Baclofen versucht hast, zeugt von Deinem „Wollen“.

Schließlich ist es nach wie vor einfacher in einen 12-Schritte-Keller zu wanken oder die Drehtür zur Entgiftungsstation zum X-tenmal aufzustoßen, als vom Hausarzt ein Rezept für Baclofen zu erhalten.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo nach einem Jahr Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 31. Januar 2013, 09:25 
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Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Reiner

Ein herzliches Dankeschön für Deinen Bericht! Diese Zeilen gehen unter die Haut und zeigen wieder einmal mehr, dass die Therapie mit Bac "anders" ist. Für einen Aussenstehenden schlicht nicht nachvollziehbar. Das Resultat, unsere veränderte Erscheinung gegenüber Nahestehenden, sei es in der Familie, im Freundeskreis oder auf der Arbeit, kann eine Wirkung zeigen, wo das Wort "sprachlos" allein nicht genügt. So ergeht es mir nun nach fast 2 jährigem "Jubiläum".
Sehr gut kann ich Deine Worte vom "Widerwillen" gegenüber Alkohol nachvollziehen. Ich habe solche Situationen schon mehrmals erlebt. Ob ich jemals wieder zum Anstossen ein Glas Wein mittrinken werde? Diese Frage ist nach wie vor offen. Einem alkfreien Bier in sporadischer Folge bin ich jedoch nicht abgeneigt. Es funktioniert ohne zu einer "Rückzündung" zu führen.

Den Erfolg darfst Du ruhig für Dich buchen! Es funktioniert nie und nimmer mit "Pille rein, Pulle weg"! Bac führt Dich auf eine Reise und in ein neues Land. Es führt Dich zu Dir selbst. Es kann befreiend sein. Stellt aber auch Aufgaben, welche zu lösen sind. Ich erachte die Therapie als eine der grössten Herausforderungen des Lebens eines vom Alkohol abhängig gewordenen! Damit ist viel Arbeit verbunden, sonst klappt es nicht. Ich habe es schon mehrmals erwähnt und es war bei Beginn der Bac-Therapie die Entscheidung, vor der ich stand:
Ich denke an den Film "Matrix" und die Worte von Morpheus: "Bedenke: Alles was ich dir anbiete ist die Wahrheit, nicht mehr." Und Neo entscheidet sich für die rote Kapsel und schluckt sie...
Willkommen in der Realität, goodbye Scheinwelt!

Ich stehe noch heute dazu... mein Weg ist noch lange nicht beendet, auch nicht mit 60 Jahren.

Schwierig ist es für uns manchmal, gegen all die Vorurteile zu kämpfen mit welchen die Alkoholiker stigmatisiert werden.

Ich weiss nicht, wie Du zum Thema "Outing" stehst. Ich hatte dies bereits im Verwandtenkreis und am Arbeitsplatz vollzogen als ich noch unter Einsatz allein der Willenskraft (versuchte) trocken zu bleiben. Ich wollte damit zusätzlichen Druck auf mich ausüben... Unter der Wirkung von Baclofen stellte ich jedoch fest, dass es ein Fehler war. Es wird schlicht hinfällig, da es kein Thema mehr ist.

Was sich immer wieder bewährt ist der Begriff der "Geduld" in dieser Therapie. Selbst wenn wir mal auf die Nase fallen. Mit Baclofen als Rückenwind geht es wieder weiter.

Und, wie Du zu Recht erwähnst, dieses Forum hat einen hohen Stellenwert. Es wurde mir jedenfalls zu einem ständigen Begleiter auf diesem Weg. Eine Art von zweiter Heimat, wo ich mich gerne aufhalte.

Nun, Reiner, ich wünsche Dir von Herzen weiterhin so viel Erfolg und die nötigen inneren Impulse, diesen Weg weiter so gehen zu können!

LG moonriver

PS: Ich arbeite auch mit unregelmässigen Einsatzzeiten. Diesen Job nicht zu verlieren verdanke ich letztendlich auch der damaligen Entdeckung von Bac... es stand auf Messers Schneide! Die gelbe Karte hatte ich bereits. In meiner langjährigen Ehe übrigens auch...

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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