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Sonntag 10. Januar 2010, 11:45

Sorry, ich wollte mit meinem Bericht keineswegs eine solche Aufregung verursachen. Ich möchte nochmals klar machen, dass ich das Baclofen nicht missbrauche um weiter triken zu können, sondern um meine Abstinez zu festigen. Mir war auch klar, dass mein Test an Sylvester ein Ritt auf der Rasierklinge war. Aber meine Neugier war größer als meine Angst vor einem Rückfall.
Ich habe aber auch deutlich klar gemacht, dass ich nicht zum Nachmachen animieren wollte. Jeder muss selbst entscheiden ob oder welches Risiko er eingehen will.
Ich für mich habe mich dazu entschlossen einfach mal zu testen ob ein vernüftiger Umgang mit Alkohol möglich ist. Wenn gewünscht werde ich meine Erfahrungen weitergeben. Um es nochmal klar zu machen, ich bin weit davon entfernt, davon zu träumen, täglich Alkohol konsumieren zu können.
Gruß watchpilot

Samstag 31. Juli 2010, 04:19

Nach einer längeren Forums-Pause, melde ich mich wieder zurück.

Seit meiner letzten Entgiftung (zu Ostern) gehe ich wöchentlich zu Einzelgesprächen und bekomme BAC mittlerweile auf KK-Rezept.

Es gab einige Höhen und Tiefen und ich habe den 4. Anlauf mit BAC gestartet.

Der Alk. begleitet mich zwar weiterhin - aber wie schon berichtet, weniger über einen deutlich längeren Zeitraum.

Seelisch geht es mir jedenfalls besser als je (ja, ja - eigentlich kein Grund zum Trinken mehr - würde manch einer sagen).

Die Dosierung bestimme ich im Selbstversuch alleine. Mit 100 mg/Tag über 14 Tage, habe ich mich sehr wohl gefühlt.

Da ich im Laufe der nächsten Woche eine erneute Entgiftung antreten werde - und befürchte - dass die Ärzte die Dosis wieder auf 30 mg/Tag reduzieren werden, bin ich seit gestern schon mal auf 75 mg runter.

Der Hintergrund der erneuten Entgiftung: Ein Job an der Klinik.
Ich bekomme einen Job mit therapeutischer Begleitung und mache die Entgiftung terminlich abgestimmt mit der Arbeitsaufnahme.

:smt023 :smt023 :smt023

Re: Baclofen als off-label Medikation gegen Alkoholsucht

Dienstag 26. Februar 2013, 02:48

:-?? Hallo,

mal was anderes, würdet ihr bei einer off-label-use Medikamention http:de.wikipedia.org/wiki/Off-Label-Use, bei einer Begutachtung wegen Erwerbsminderung bei der RV=Rentenversicherung angeben, das ihr Baclofen bekommt, da verlangt wird Medikamente dort anzugeben. Man weis ja nicht wie das der Gutachter das dann auslegt, oder überhaupt verständnis dafür hat. - Vielleicht ist es besser das nicht zu erwähnen.

LG
Limone

Re: Baclofen als off-label Medikation gegen Alkoholsucht

Dienstag 26. Februar 2013, 14:53

Hallo Limone,
was soll der Gutachter denn mit der Angabe einer Baclofen-Einnahme anderes machen als zu schreiben: "Im Rahmen eines individuellen Heilversuchs erhält der/die Versicherte von Dr XY Baclofen zur Verminderung bzw Unterdrückung des Trinkverlangens"
Würde dieser Satz deinem Anliegen nützen, gib es an, wenn nicht, lass es!
Ist die Alkoholkrankheit Basis deines Rentenbegehrens und bist du gegenwärtig abstinent, nützt es sicher, dass du die Abstinenz mit einem Arzneimittel erhältst.

LG

Praxx

Re: Baclofen als off-label Medikation gegen Alkoholsucht

Dienstag 26. Februar 2013, 16:12

praxx hat geschrieben:Ist die Alkoholkrankheit Basis deines Rentenbegehrens und bist du gegenwärtig abstinent, nützt es sicher, dass du die Abstinenz mit einem Arzneimittel erhältst.

@ praxx

Kann aber m. E. auch kontraproduktiv mit Blick auf die Bewilligung der "Rente wegen Erwerbsminderung" sein. Wenn die Alkoholkrankheit Basis des Rentenbegehrens ist, und Baclofen eingenommen wird, um die Abstinenz aufrecht zu erhalten, könnte die Schlussfolgerung der Behörde/Rentenversicherung lauten: Wenn sie abstinent ist, kann sie auch arbeiten. Und der Antrag wird abgelehnt.

Papfl

Re: Baclofen als off-label Medikation gegen Alkoholsucht

Freitag 1. März 2013, 10:44

;) Hallo,

danke für eure Antworten.

Ja, nun wird BAC dem Gutachter nicht angegeben, denn wer weis wie der das auffasst und wie der das bewertet und ob er überhaupt von der Wirkung des BAC weis, man muß da vorsichtig sein, auch wenn es aktenkundig sein sollte, kann man auch vergessen, etwas anzugeben u.a. ...

LG
Limone

Re: Baclofen als off-label Medikation gegen Alkoholsucht

Freitag 1. März 2013, 15:08

Hallo,

ich bin mir da auch nicht sicher, was nun in einem solchen Fall richtig ist?
Ich habe beim Jobcenter einen Antrag auf "Nichtvermittelbarkeit" gestellt und zusammen mit meinem Hausarzt den Fragebogen des Amtsarztes ausgefüllt. Bei der Frage nach Medikamenten-Einnahme haben wir überlegt, ob er Baclofen angeben soll. Wir haben uns dagegen entschieden.
Die Gründe decken sich in Etwa mit der Argumentation von "Papfl".
Am Mittwoch erfahre ich das Ergebnis der nicht stattgefundenen Untersuchung :-\
Nach Aktenlage zu entschieden ist wohl die gängige Praxis bei den Ämtern. :-?
...eben gründlich deutsch!

LG Dieter

Re: Baclofen als off-label Medikation gegen Alkoholsucht

Freitag 1. März 2013, 17:56

@Limone, @Dieter,

als bekennender Fan von Lisbeth Salander der Hauptfigur aus der genialen Trilogie Verblendung – Verdammnis – Vergebung, des verstorbenen Stieg Larsson kann ich nur sagen: Ihr habt die von Lisbeth in den Büchern so eingängig beschriebene Konsequenzanalyse vorbildlich umgesetzt.

Insofern war dieser Satz von @praxx wesentlicher Bestandteil der Konsequenzanalyse,
Praxx hat geschrieben: Würde dieser Satz deinem Anliegen nützen, gib es an, wenn nicht, lass es!
In Kombination mit @papfls Meinung lautet der Satz dann sinngemäß:
Würde dieser Satz deinem Anliegen nützen, gib es an, wenn Du nicht sicher bist, lass es!

Ein gelungenes Beispiel für die von @delle54 gestern so genannte
Bild
[Edit Delle54: Da unser Server über genügend Ressourcen verfügt, habe ich die Grafik direkt dort hochgeladen]

Re: Baclofen als off-label Medikation gegen Alkoholsucht

Samstag 2. März 2013, 02:23

@Federico: Das Logo finde ich sehr schön. Wie bereits oben angemerkt, habe ich die Grafik direkt auf unseren Server hochgeladen, da wir über mehr als ausreichend Ressourcen verfügen :daumen:
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