Dienstag 12. März 2013, 10:39
Hallo zusammen!
Ich möchte die angefangene Diskussion, die an
anderer Stelle statt gefunden hat und dann aus "persönlichen" Differenzen abgebrochen wurde, hier nochmal aufgreifen, weil das meiner Ansicht nach nicht so stehen bleiben oder zumindest diskutiert werden sollte:
BW hat geschrieben:Baclofen hilft primär nicht gegen Alkoholismus, sondern gegen Angst.
Das ist eine Feststellung, die auf den ersten Blick recht plausibel erscheint. In der Tat tritt "Angst" oftmals im Zusammenhang mit "Alkoholismus" auf. Nicht selten ist "Alkoholismus" gar die Folge (Komorbidität), "Angst" der eigentliche Auslöser für die Sucht (siehe Olivier Ameisen).
Daraus allerdings zu schließen, dass Baclofen primär nicht gegen Alkohol [resp. Sucht] hilft, halte ich für zu kurz gegriffen und möchte dabei an jene Studien zu Baclofen erinnern, in denen bei Versuchen mit Nagetieren ein abnehmendes Suchtverhalten nach Einnahme von Baclofen überhaupt erst beobachtet werden konnte (sehr früh z. B. bereits bei Cott et al. (1976) - Suppression of ethanol-induced locomotor stimulation by GABA-like drugs). Die Mäuse und Ratten aus solchen Studien wurden zunächst gezielt "süchtig" gemacht, um dann die Wirkung von Baclofen auf deren Suchtverhalten zu untersuchen.
Etwas überspitzt formuliert, müssten die Nagetiere (nach BWs These) seinerzeit zunächst mal - etwa mit Hilfe einer Katze

- in Angstzustände versetzt worden sein, über einen längeren Zeitraum versucht haben, diese an der Tränke mit Alkohol zu betäuben, um dann nach der Einnahme von Baclofen sowohl von ihrer "Katzenangst" als auch ihrer "Sucht" befreit zu werden.
Da ich von solchen Szenarien in den Baclofen-Studien mit Nagetieren nichts finden kann, scheint Federicos Einwand (im selbigen Thread) angebracht:
Federico hat geschrieben:Dass Baclofen bei primär an einer Angststörung leidenden Alkoholbhängigen,[sic!] eine deutlich bessere Erfolgsrate erzielen kann, liegt auf der Hand und entspricht u.a. auch eigener Erfahrung. Diese simple Tatsache ändert aber nichts an unserem Ansatz in der Behandlung von Alkoholismus mit Baclofen.
Papfl