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Re: Vorstellung

Mittwoch 1. Mai 2013, 00:01

Obwohl ich schon seit jahren keine Zahnschmezen mehr habe, trotz Verfall meiner Zähne (2/3 sind noch vorhanden), gehe ich nicht um Zahnarzt. Angst/Panik.

Bei uns gab es einen Aushang: "waren sie schon länger nicht beim Zahnarzt?" mit dem Zusatz "wir wollen dass sie sich bei uns wohlfühlen", werde ich mich demnächst an den "Zahnärztlichen Studendtenkurs der MHH wenden".

Für die Umgebung von Hannover gebe ich die Kontaktdaten gerne per PN weiter.

Re: Vorstellung

Donnerstag 2. Mai 2013, 08:59

sobriety hat geschrieben:Ebenfalls vielen, vielen Dank, Marco!
Bei mir wird demnaechst eine umfangreiche Zahn-Sanierung beginnen, ueber mehrere Wochen mit ziemlich drastischen Eingriffen. Habe mich dazu erst jetzt nach vier Monaten zufriedener Abstinenz mit Baclofen entschlossen ( frueher habe ich immer gedacht, eine solche Investition lohnt sich bei mir eh nicht mehr, ich ueberlebe die Trinkexzesse nicht mehr lange). Das wird auch eine weitere Feuerprobe fuer Baclofen und mich, denn frueher war ein Zahnarztbesuch oft ein Ausloeser, als Erleichterung und wegen der Schmerzen.
Ueber alle anderen "Feuerproben" in den letzten vier Monaten moechte ich im Juni berichten, wenn ich hoffentlich die fuenf Monate geschafft habe.
Danke und liebe Gruesse,

Sobriety



Hallo Sobriety,

da sagst Du etwas Wahres, ich bin früher nie unter einer halben Flasche Whisky zum Zahnarzt getrabt, mal abgesehen von den illegalen Stoffen zur Schmerzbekämpfung....
Nein, Zahnarzt war nicht wirklich meins!
Aber da Baclofen auch gut gegen Schmerzen und Panik wirkt, habe ich mich damals mit 175 mg Baclofen zum Zahnarzt begeben. Hatte mir aber zur Sicherheit trotzdem eine Spritze setzen lassen. Ging alles gut und die Zahnarzt Paranoia hatte ein Ende.
Allerdings muß ich dazu sagen, daß ich eine sehr gute Zahnärztin gefunden habe. Sie nimmt sich Zeit, erklärt ihre Arbeit; ich liege nicht da und denke was kommt nun.....
Es ist für den behandelnden Arzt bestimmt auch leichter zu arbeiten, wenn er/sie nicht gerade mit einer Fahne zu kämpfen hat..... :-bd
Ich hatte es der Ärztin aber auch erklärt, das ich Baclofen eingenommen habe und wie meine früheren Besuche abgelaufen sind.

Dann wünsche ich Dir mal viel Erfolg beim ZahnDoc.

Netten Gruss
Marco

Re: Vorstellung

Freitag 3. Mai 2013, 20:34

Hallo Marco,
danke fuer die guten Wuensche! Uebrigens sagte meine Aerztin/ Psychiaterin (die mir Baclofen verschreibt), es sei eine altbekannte Geschichte, dass Menschen mit Suchtproblemen fast immer eine Zahnarztphobie haben. Das bestaetigt m.E. dass es doch die zugrundeliegende Angststoerung ist, die uns zu diesen Substanzen greifen laesst.
Auf alle Faelle gehe ich jetzt mit Baclofen die Sache gelassen an, bei Bedarf kann ich ja die Dosis erhoehen, bin auf Erhaltungsdosis von 40mg (4x 10 ueber den Tag verteilt).
Herzlichen Gruss,

Sobriety

Re: Vorstellung

Mittwoch 8. Mai 2013, 09:22

Hallo Sobriety,

genau das ist der Ansatz und auch der Punkt an dem Baclofen einhakt, an der inneren Angst die alles überlagert und nur mit Entspannung zu ertragen ist. Da ich Baclofen abgesetzt hatte und zwar über 1,5 Jahre, um zu sehen wie nachhaltig Baclofen wirkt, habe ich mich nun entschlossen nochmal ein Experiment mit Baclofen hinsichtlich der Verträglichkeit bei schneller Aufdossierung und gegen meine Panikattacken zu machen. Zielsetzung ist, eine Dosierung die möglichst schnell greift und auch nach längerer Zeit Baclofenpause einsetzbar ist, ohne evtl. arbeitstechnisch auszufallen.
Desweiteren will ich wissen, ob es wirklich besser ist mit einer Erhaltungsdosis, oder ob ich auch ohne Baclofen weiter funktionieren könnte.
Nach verschiedenen Ansagen, unter anderem von meiner Partnerin, meinem Neurologen und auch Federico, habe ich meinen Entschluss überdacht und teste es nun einfach mal aus.
Mitauslöser für diesen Versuch sind auch die selten, aber dennoch vorkommenden Panikattacken, die zwar im Laufe der Zeit immer weniger wurden; aber deren Auftreten bei mir erstmal alles auf den Kopf stellt, ebenfalls in den Griff zu bekommen.
Mein Arzt hat mir dafür Valium zur Verfügung gestellt und das in nicht geringer Menge.... welches ich noch nie benutzt habe, will ja nicht den Teufel mit dem Belzebub austreiben!
Nun, bevor ich mich zwischen Pest und Cholera (Valium) entscheiden muß, ziehe ich dann doch lieber mal Baclofen vor....

Nette Grüsse
Marco

Re: Vorstellung

Donnerstag 9. Mai 2013, 21:41

Hallo Marco,

Gute Entscheidung!!! Ich habe Benzos und andere Psychopharmaka immer gemieden und auch im Entzug so kurz wie moeglich (maximal drei Tage) genommen; ja eher Panik mit Benzos hatte, da ich Angst um meine kognitiven Faehigkeiten bekam. Und ich habe miterlebt, wie Mitpatienten, die auf Medikamentenentzug waren, gelitten haben, dagegen war der Alkoholentzug ein Spaziergang. Bei Baclofen habe ich die anfaenglichen kognitiven Stoerungen leicht in Kauf genommen, auch weil ich den Aussagen dazu hier im Forum vertraue. Es war ja auch immer nur eine leichte Verzoegerung der Gedankenprozesse und nicht dieses "benebelte" und "zombiehafte" und verzweifelte Suchen im Kopf nach Zusammenhaengen durch die Benzos. Fuer mich ist das, was Benzodiazepine in meinem Gehirn ausloesen, der schlimmere Kontrollverlust als der durch Alkohol.

Also, ich wuensche Dir ganz viel Zuversicht und Erfolg bei Deinem neuerlichen Baclofen-Test!

Liebe Gruesse,

Sobriety

Re: Vorstellung

Dienstag 14. Mai 2013, 00:17

Hallo,

nur noch einmal kurz zur Information:
Baclofen kann mit dem Antibiotikum Ciprofloxazin (Gruppe der Fluorchinolone) als auch Clindamycin (Gruppe der Lincomycine) kombiniert werden. Im Falle einer Narkose müssen ALLE eingenommenen Medikamente angegeben werden.
Auch hier gilt:
Wenn mehrere Arzneimittel gleichzeitig eingenommen werden, kann ein und dieselbe Nebenwirkung mehrfach verursacht werden. Dadurch können solche Nebenwirkungen sozusagen kumulieren und vermehrt oder verstärkt auftreten und zu Unverträglichkeiten führen.
Von der Kombination Baclofen und Alkohol sollte Abstand genommen werden.....sagt die Pharmakologie (Lehre von den Arzneimitteln)...

LG jivaro

Re: Vorstellung

Mittwoch 15. Mai 2013, 08:13

Hallo Jivaro,

ganz kurz in eigener Sache, da Baclofen bei mir stark auf die Atmung ging, werde ich mich hüten ein Medikament wie Clindamycin, welches in den Nebenwirkungen aufführt: "neurologische Blockade", anzuwenden.....
Der phamakologische und auch der chemische Aspekt (die Verkettung gewisser Moleküle), lassen für mich den Schluss zu, das sich hier die Nebenwirkungen stark potenzieren! Von einer Narkose rede ich hier erst gar nicht, dies wäre der absolute Super-Gau. Kann ja auch mal eine Not-Op sein, wo man nicht mehr die Möglichkeit hat dies vorher zu kommunizieren....
Ich habe viel mit Baclofen experimentiert, aber alles nach Abwägung und Sichtung der Eventualitäten.
Außerdem verlasse ich mich ganz gerne auf meine Intuition, auf die ich seit meiner Nüchtern-Zeit wieder sehr gut zugreifen kann.
... und die warnt mich vor Clindamycin, warum auch immer, vielleicht würde ich dieses Medikament auch einfach nur nicht vertragen.

In diesem Sinne
Marco

Re: Vorstellung

Mittwoch 15. Mai 2013, 20:57

Hallo Marco

Ich trage einen Notfallausweis betr. Lioresal bei mir. Ab heute ist dort Clindamycin als "no go" erwähnt. Dies aufgrund Deiner Info und der Produktbeschreibung, in der es da heisst:
Clindamycin kann aufgrund seiner neuromuskulären Blockade die Wirkung von Muskelrelaxantien verstärken; dies kann bei Narkosen zu lebensbedrohlichen Zwischenfällen führen.
Danke für Deinen Anstoss.

LG moonriver

Re: Vorstellung

Mittwoch 15. Mai 2013, 23:19

Lieber Marco,

wenn Mensch es so betrachtet gibt es dann eine Vielzahl möglicher Medikamente (-Gruppen) zB. Tinzanidin ect......die mit Baclofen im Einzelfall bei einer Narkose wirksam werden könnten, mir fallen da einige Dinge ein. Habe mich hier aber ganz bewusst auf ein Nachschlagewerk der Uni Heidelberg, klinische Pharmakologie bezogen.

Herzlicher Gruss
jivaro

Re: Vorstellung

Donnerstag 16. Mai 2013, 14:18

Hallo Moonriver,

gern geschehen, es ist gut, dass alles so wie es ist, einfach gut ist. Ich habe hier auch schon einige positive Dinge mitgenommen.... Gemeinsam zum Ziel, statt einsam in die Sackgasse!
Das mit dem Notfallausweis ist auch eine gute Sache, bin gerade dabei mir auch einen solchen zu entwerfen. Trage mich noch mit dem Gedanken, wie und wo plazieren, welche Optik sollte er haben usw....
Vielleicht sollte man so einen Ausweis vereinheitlichen??
Mal abwarten, ich habe im Moment noch ein paar Baustellen.... wenn ich konkret werde, kann ich ja mal meine Vorstellung hier einstellen....

Netten Gruss
Marco
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