Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
Da ich diese Gruppen auch schon besucht habe, versuche ich nun mal, mein persönliches Gefühl zum Ausdruck zu bringen:
Zuerst Erleichterung, dass ich mich getraut habe, dort hinzugehen. Kleine Gruppe.Freundlich. Kaffee ohne Koffein, Süßes. Leichtes Staunen über die Anmeldung zum Reden, immer eingeleitet mit dem Satz...xy-Alkoholiker...Aha.
Mehr oder weniger qualifizierte Berichte der Anwesenden über ihre Woche.(ohne Alkohol!)
Gruppenleiter-trocken seit Jahrzehnten- hatte so einen Tonfall, den man auch Maultieren und widerborstigen Kindern zukommen läßt. ( hatte natürlich auch zu Gott gefunden, was ihm ja auch unbenommen ist ).
Seine Bekehrversuche-spiritueller Art- hielten sich in Grenzen.
Kam mir vor wie bei einer amerikanischen High-School, wo wir patriotisch auf den Sieg eingeschworen wurden.(kurz vor dem Fahneneid).
Positiv:für Menschen , die im freien Fall sind, kann diese Gemeinschaft nützlich sein. Sie haben dann auch Freunde und eine Gruppe. Und Termine. Ein Mikrokosmos-Schützenverein umgekehrt.
Negativ: schon beim Verlassen der Treffen überkam mich ungeheure Trinklust. ( da kam wohl wieder mein Trotz zum Tragen). Vor 20-Jahren ging es mir auch so, als im TV das "Gesundheitsmagazin Praxis" lief, und ein gestrenger,staubtrockener Moderator mir mit jedem Beitrag suggerierte:Sie sind krank/ unzulänglich !
Vielleicht ist es mein fehlendes Zutrauen in diese Welt, dass ich uneigennützigen Zeitgenossen immer Böses (Gewinnstreben/Profilneurose etc.) unterstelle. Als Agnostiker und Europäer ist AA nichts für mich. Leider ging es mir beim Kreuzbund ähnlich, da das Gesprächsniveau durch die Gruppenstruktur unterirdisch war.( das war bei den AA`s besser, jedoch hatten nur Beiträge Gewicht, die durch langjährige Trockenheit unterstrichen waren.)
Auch wird jeder Alkoholiker über einen Kamm geschoren. Angsttrinker. Rauschtrinker. Runtertrinker. Gelangweilte. Überforderte.
Nicht jeder ,der zu viel Alkohol trinkt ,wird Alkoholiker. Was genau im Hirn/Stoffwechsel/Herzen passiert, das wissen wir heute erst sehr rudimentär.Scheint ja auch so richtig niemanden zu interessieren, obgleich die Folgen so kostspielig sind.
Was mich auch wundert, wenn ich mit halbem Ohr die Radiospots anhöre ist der Warnhinweis:Glücksspiel kann süchtig machen ! Wo bleibt diese profunde Erkenntnis denn beim Alkohol?
Ich hab Gruppen vor ca. 10 Jahren fuer mich abgehakt. Eine Gruppe wollte mir mein Blutdruckmittel als Suchtverlagerung verkaufen, die andere den Kaffee. Als die AAler mich zu dem Spruch xy, bin alk. hab ich gesagt, bin hier wegen Fusspilz, ist doch klar. Damit war es das dann da auch. usw, usw. Hab damals noch versucht daran zu glauben und einige angetestet. Die entspannteste war da noch die, wo immer die selbe mit so wichtigen Themen wie: "hab gestern 10€ verloren" die ganze Gruppenstunde fuellte. Wenn die mal nix hatte, hat der Chef dann Schwaenke aus seinen Entgiftungen erzaehlt.
Und fremde Leute, die sich ungefragt als meine besten Freunde und Familie fuehlen, brauch ich auch so noetig wie einen Kropf. Da ist ja sogar saufen besser.
Ich habe heute im Thread von unserem Mitglied @rog (Sinuskurve) ein Thema aufgegriffen, über dieses ich schon lange versuche zu schreiben, resp. die richtigen Worte zu finden in Arbeit ist.
Es ist aktuell noch eine zarte Pflanze mit leisen Ansätzen einer entstehenden Blüte. Es ist ein Prozess, den ich momentan nicht stören will. Er braucht noch etwas Zeit und Geduld...
Es handelt sich um etwas Weitergehendes als "nur" die Craving-Unterdrückung. Bac hat noch ein anderes Potential...
Damit mein eigener Thread auch wieder etwas Leben bekommt, hier eine Bemerkung zum oft zitierten Satz von Paul Watzlawick, "Die Prophezeiung des Ereignisses führt zum Ereignis der Prophezeiung". In etwas anderen Worten, aber mit genau derselben Aussage hatte ich im Jahre 1973, als das Buch von Richard Bach, "Die Möwe Jonathan" mit Musik von Neil Diamond verfilmt wurde, ein Schlüsselerlebnis, welches seither mein Leben geprägt hat. Die Aussage lautete schlicht und einfach: "Der Körper folgt den Gedanken, früher oder später", was in etwa dasselbe ausdrückt. Diese Worte haben mir damals eine bisher unbekannte Welt geöffnet, welche ich seither erkunde als wie auf einer Expedition, eine Reise welche weiter führt als die fernste Destination auf dieser Erde. Dieser Gedanke wird mich wohl nie mehr verlassen.
Und Baclofen hat in dieser Hinsicht ein Tor eröffnet mit Blick in eine Welt, welche mir mit einer erhöhten Intensität die Wahrheit dieser Aussage erkennen liess. Ich habe nun eine innere Gewissheit, mit dieser Einstellung auf dem richtigen Pfad zu sein...
Ich erachte dies nicht als eine Folge des Fehlens von Alkohol (abhängig war ich "nur" ein paar Jahre), sondern von einer weiteren und tiefen Wirkung von Baclofen.
Die Hoffnung, dass wir die Realität objektiv wahrnehmen könnten, hat der griechische Philosoph Sokrates (470 – 399 v. Chr.) schon vor mehr als 2400 Jahren zunichte gemacht...
Somit lässt sich erahnen, was eine Wunschvorstellung für eine unbändige Kraft in sich birgt... und zur wahrgenommenen Realität werden kann, als hätte man sei Navigationsgerät auf ein zu erreichendes Ziel programmiert! Auch hier ist etwas angebracht: unsere hier immer wieder erwähnte Geduld...
interessantes Thema. Spontan fällt mir dazu folgendes ein: Gedanken/ Wünsche entstehen. Wenn sie stark genug sind, werden sie nicht sterben – sie nisten sich im Unterbewusstsein ein und wühlen dort unbemerkt weiter. Wenn die Bedingungen / Umstände günstig sind, brechen sie wieder hervor und beginnen sich zu realisieren; ähnlich wie etliche Samen oder Larven im Erdreich lange Zeit auf ihre Stunde warten können. Baclofen mag das seine dazu tun. Wir haben ja schon häufig vermutet, dass diese Substanz offensichtlich in der Lage ist, neue Verschaltungen vorzunehmen. Habe manchmal den Eindruck, dass sie bei mir mit Supraleitern alte Schaltkreise einfach überbrückt. Die Basis der Genesung ist natürlich, dass meine Zellen nicht mehr permanent vergiftet werden, endlich wieder normal ihren Dienst tun dürfen.
@rico
da mir Bac offensichtlich mein Leben wieder gegeben hat (siehe meine 1. Vorstellung), werde ich in diesem Leben wohl nicht mehr aufhören, es zu preisen.
Dein Heile-Welt gebrabbelt ueberles ich ja meistens, aber manchmal gelingt mir das leider nicht. Wie hier.
Es ist Deine Ansicht, ich will sie Dir nicht ausreden... ich muss mich auch nicht rechtfertigen! Vielleicht zur Ergänzung nur dies: ich habe in meinem Leben Schicksale erlebt (nicht mit Alkohol), welche ich hier im Forum nicht erwähnen will, weil sie nicht hierher gehören... ich wünsche sie niemandem...