Bild ... und worüber wir uns sonst noch aufregen
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2013 Soyka Fortbildungsbeitrag

Donnerstag 1. August 2013, 16:50

In der Zeitschrift "NeuroTransmitter" erschien ein interessanter Artikel von Prof. Soyka

Prof. Dr. med. Michael Soyka
Psychchiatrische Klinik
Ludwig-Maximilians-Universität
Nußbaumstraße 7, 80336 München
Privatklinik Meiringen
Willigen, 3860 Meiringen, Schweiz
E-Mail: Michael.soyka@privatklinik-meiringen.ch :

Nicht nur die Leber ist in Gefahr
Epidemiologie und Behandlung
der Alkoholabhängigkeit


Baclofen wird leider nicht explizit erwähnt.
LG, Werner

(falls link nicht funktioniert : pdf ist beigefügt)
Dateianhänge
2013 Soyka_Epidemiologie-und-behandlung-der-alkoholabhaengigkeit (1).pdf
(396.73 KiB) 231-mal heruntergeladen

Re: 2013 Soyka Fortbildungsbeitrag

Donnerstag 1. August 2013, 23:39

@Werner,

schönes Beispiel für einen gelungenen Nalmefen-Promotion-Artikel.
Etwas enttäuschend, da Soyka beim Kongress in München sehr an Baclofen interessiert war.

Ich befürchte, Beiträge dieser Art werden wir in nächster Zeit noch einige ertragen müssen.

LG Federico

Re: 2013 Soyka Fortbildungsbeitrag

Freitag 2. August 2013, 20:04

ja, wir sind hier leider nicht bei wünsch Dir was, sondern bei:
so isses!!!

Ich bekomme Magenschmerzen, wenn ich die ganzen Artikel in MMW, Medizin in der Praxis, der Allgemeinarzt, Nervenheilkunde....etc. lese (eine Freundin sammelt die für mich).

Schlimmer noch: Reha-Kliniken negieren unsere Therapieansatz komplett. Entlassungsbericht einer Patientin mit Baclofenmedikation (die sie heimlich weiter eingenommen hat) von gestern:
...hausärztliche Verordnung von Baclofen bis zu 150 mg/d zur Behandlung von Muskelverspannungen.....konnte abgesetzt werden.
Die Klinik weiss um unseren "Therapieansatz" in Giessen, ich habe sogar mit einem Oberarzt dort telefoniert, der mir erklärte, dass der psychotherapeutische Ansatz in der Klinik die medikamentöse Therapie überflüssig macht. Im Brief: s.o!
Es ist so, als ob es Baclofen gar nicht geben darf.

Vor 2 Monaten lud mich eine Kollegin (FÄ Psychiatrie/Psychotherapie) zu einer Fortbildungsveranstaltung ein; sie hatte das Ameisen-Buch gelesen und fand das zumindest bemerkenswert, die KollegInnen wüssten alle viel zuwenig über neuere Ansätze in der Suchttherapie! Ich gab zu bedenken, dass ihr Chef da sehr emotional reagiert. Habe die Kollegin gestern im Rahmen eines Kooperationsgespräches wieder getroffen. Baclofen wird es in dieser Klinik auch nicht geben.....immerhin wir die gabaerge Substanz nicht schlagartig abgesetzt.....

Muss immer an OAs Vorwort zu seinem Buch denken: "Es ist leichter ein Atom zu zertrümmern, als ein Vorurteil (Albert Einstein).

LG jivaro

Re: 2013 Soyka Fortbildungsbeitrag

Dienstag 5. November 2013, 23:35

Hallo,

der Prof erwähnt aber doch mal Baclofen und das Forum:

http://medizinonline.ch/site/article/259?lang=de (letzter Abschnitt)
http://www.medizinonline.ch/p3media/file/919?lang=de (Seite 6 im Dokument)

Viele Grüße

BD

Re: 2013 Soyka Fortbildungsbeitrag

Dienstag 5. November 2013, 23:56

@Buck Dharma,

hoffentlich ist Dir bewusst, was Du da gefunden hast?

GLD und Danke
Federico

Re: 2013 Soyka Fortbildungsbeitrag

Mittwoch 6. November 2013, 00:11

@Buck Dharma,

Super!!! :-bd Danke für den hochinteressanten Hinweis!

Hier nochmals Autor und Titel (damit die Beiträge über die Suche-Funktion gefunden werden können) :

2013 Soyka, Alkoholabhängigkeit
Evidenzbasierte Richtlinien zur Behandlung


medizinonline.ch

und

2013 Soyka, Evidenzbasierte Richtlinien zur Behandlung

Neurologie & Psychiatrie 2013, Vol. 11, Nr.5., S. 7ff.

GLG, Werner

Die Lit.-Sammlung wächst...
Und ganz wichtig : Baclofen und das Baclofen-Forum werden erwähnt.

Re: 2013 Soyka Fortbildungsbeitrag

Mittwoch 6. November 2013, 00:21

@Werner,

ist schon in der Sammlung und im Faden für mitlesende Ärzte,
off-label verliert damit ein gutes Stück Unsicherheit.

Es ist sicher zu einem Gutteil Deiner Intervention bei Soyka
zu verdanken ... Danke, you made my day ...

LG Federico

Re: 2013 Soyka Fortbildungsbeitrag

Mittwoch 6. November 2013, 00:25

jivaro hat geschrieben:"Es ist leichter ein Atom zu zertrümmern, als ein Vorurteil (Albert Einstein).


@Jivaro,

damit hat Michael Soyka begonnen, ein Stückchen Vorurteil zu zertrümmern.
Das „off-label-Risiko“ ist ab jetzt stark begrenzt.

LG Federico

Re: 2013 Soyka Fortbildungsbeitrag

Mittwoch 6. November 2013, 12:23

Lieber Werner und F.

Und es bewegt sich doch!!!!

Liebe Grüße Volker

Re: 2013 Soyka Fortbildungsbeitrag

Sonntag 24. November 2013, 22:41

@Federico

... nee, mir ist nicht bewußt, was ich da spezielles gefunden haben soll.

Der Prof, wie auch wohl die "Frauen" und "Fichten",
scheint nett und sympthatisch zu sein.
Er erklärt die Sucht;
wie er es "gelernt" und "verstanden" hat.
(Das es in Persien eher Opiat- als Alkoholabhängige gibt leuchtet sicher vielen ein;
darum bedarf es sicher keiner Suchtforscher!)

Was soll man überhaupt noch sagen?
Deutsche Suchtforscher verschreiben kein Baclofen, es gibt keine evidenzbasierenden Daten.
"Nein, ich verschreibe kein Baclofen!"
Was ist an Baclofen so schlimm?
So wie es die Suchtforscher hier in Deutschland erklären, müßte es ja gemeingefährlich sein!?
Die Ärzte, hier im Forum und sonst an der BASIS (Hausärzte!) können über dieses Medikament mehr sagen, als die "Spezialisten"!
Das ist doch eine Verhöhnung und ein Skandal!

Was sagt ein verschreibender Prof aus Frankreich?
"Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis zu Gunsten der Baclofen-Verschreibung positiv ausfällt".
Prof. Granger gegenüber dem Nouvel Observateur: "Das Nichtnutzen dieses therapeutischen Wegs stellt eine Form von unterlassener Hilfeleistung
an gefährdeten Person dar. Es ist offensichtlich, zumal keine andere Behandlung die Wirksamkeit von Baclofen bei dieser Indikation hat".

Als ich das Buch von Olivier Ameisen "Das Ende meiner Sucht" gelesen und ihn Jauch 2009 gesehen habe, war die Botschaft sofort klar und auch verständlich:
Du kannst Dein Leben wieder in den Griff bekommen und mußt dafür nicht unbedingt abstinent leben.
Die Freude und das Wohlbefinden werden wieder zurück kommen.

Warum verstehen das die Forscher nicht?
Weil sie den Grund und die Erkrankung selbst nur schwer begreifen.

Nach all den Jahren mit Baclofen und die Recherche darüber, bin ich zu folgendem Standpunkt gekommen:
Macht Baclofen frei zugänglich, auch ohne Rezept aus der Apotheke (wie die Medikamente Aspirin, Ibuprofen und Paracetamol),
damit die Volksseuche Alkoholismus bekämpft und ausgerottet wird;
denn dann brauchen wir auch keine Suchtspezialisten mehr.

Mit besten Grüßen

BD

PS. Ein Suchtspezialist, der eigentlich keiner sein "darf", hat geholfen,
ein alkoholkranker Kardiologe ...
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