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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Donnerstag 15. August 2013, 14:07 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zitat: So wurden in südlichen Ländern schon vor Jahrzehnten Maßnahmen gegen die Alkoholsucht ergriffen. In Italien zum Beispiel wird heute nur noch ein Drittel der vor 40 Jahren getrunkenen Menge konsumiert. Darüber würde ich gern mehr erfahren. Hat jemand eine Idee?
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Donnerstag 15. August 2013, 16:13 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@Federico Allgemein wird weniger getrunken in Italien, Zitat: During the recent decades, a significant process of change in alcohol consumption patterns is currently ongoing in Italy. This is especially obvious in the decreased wine consumption during the last 40 years, which parallels the decrease in deaths from liver cirrhosis. aber es gibt mehr 'binge drinkers'. ich glaube, ich habe irgendwo noch mehr darüber gelesen, ich schaue heute abend mal nach. @bennter @bennter hat geschrieben: daß in unserer Familienstruktur jeder jedem die Schuld für irgendwas gibt Jeder glaubt ja, dass er recht hat, und jeder hat in gewissem Sinne auch ein wenig recht. Die gegenseitigen Schuldzuweisungen können durch gut Hinzuhören, empathische, verständnisvolle Gespräche und Geduld enden, Lass dich nicht beeinflussen von äusseren Faktoren, Konzentration auf die flache Kurve... LG Patrick
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Freitag 16. August 2013, 06:34 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Lieber Patrick,
das mit der Familie ist mir mehr als vertraut. Mach Dir diesen Mechanismus immer wieder klar und versuche mit Be-wusst-sein nicht mehr darauf hereinzufallen. Es klingt etwas albern: ich habe eine Karte auf meinem Schreibtisch stehen, auf der steht:
SCHULD ABLADEN VERBOTEN!
Sie erinnert mich.. Federico nennt das auch "Anker setzen".
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Freitag 16. August 2013, 19:08 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Liebe jivaro
Ich habe mich gefreut, Deinen Beitrag zu lesen. Danke für den Hinweis, ich bin jetzt auch besser gewappnet gegen ähnliche zukünftige Situationen. Es ist beruhigend zu wissen, dass man hier nicht alleine ist, dass es andere Leute gibt, die auch betroffen sind, und mit denen es hier einen schönen Austausch gibt. Obwohl ich kürzlich einen Rückschlag hatte, merke ich sehr viel baclofen-Fortschritt; nach einem halben Jahr gibt es unmissverständlich eine objektive, positive Wirkung. Stell Dir vor, letztes Wochenende hatte ich nicht mal Lust, Alkohol zu trinken, nur der Druck und mein Stolz führten mich dazu. Aber ich lerne daraus. Mit baclofen bekomme ich sonst sehr viel Be-wusst-sein, unglaublich wieviel klarer ich denke, früher war mein Denken und Handeln viel oberflächlicher, impulsiver. Mit baclofen erinnert man sich auch besser an frühere emotionale Ereignisse, Missgeschicke, und kann man besser mit sich selber umgehen.
Ich habe nicht genau verstanden, was Du meinst mit Schuld abladen verboten. Meinst Du, man soll sich selber nichts vorwerfen?
LG
Patrick
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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Samstag 17. August 2013, 11:05 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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@jivaro/rog
Ja, die Sache mit der Schuld, das ist nicht leicht. Ich gehöre sowohl zu den "Abladern", als auch zur "Kippe", wo abgeladen wird. Lenkt immer schön ab, dieses hin-und herschieben, da muss ich dann nix verändern. Seltsam, daß ich so lange gebraucht habe, das zu fühlen.
Gestern bekam ich eine Spritze,nach der ich mich wie berauscht fühlte.( ich bin hochgradig allergisch bei Wespenstichen). Es war nicht schön.Definitiv wollte ich wieder meinen klaren Zustand zurück. Ich fehlte mir, fühlte mich fremdgesteuert und komisch. Alle meine Verhaltensmuster waren wie unter Alkoholeinfluß.(Reden/agieren/denken). Ich empfand es glaube ich zum ersten Mal so, wie ich sonst anderen vorkomme.(angetrunken/betrunken). Heute ist der Spuk vorbei.Außer Kopfweh alles gut.
Nachdenklich und liebe Grüße
BE
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Samstag 17. August 2013, 16:33 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Lieber Patrick, lieber Bennter2;
mit "Schuld abladen verboten" meine ich dass Mensch nicht zulässt dass Andere - oder Mensch sich selbst - Schuld zuweisen/zuweist.
Man muss zunächst sich selbst vergeben; sonst ist es so wie wenn man gebundene Hände und Füsse hätte; d.h. man kann weder weiter gehen noch sich selbst oder Anderen helfen. Auch "Nachtragen" ist keine gute Sache. Wenn ich Anderen oder mir selbst Dinge "nachtrage" wird meine Last (mein "Rucksack") immer schwerer. Die Last wird so schwer, dass man sie nicht mehr tragen kann. Die Vergangenheit ist nun mal faktisch nicht veränderbar, im "jetzt" kann ich aber reagieren. Wichtig ist der klare Wille zur positiven Veränderung. Diesen spüre ich bei Euch beiden sehr klar.
Bleibt 'dran! Ganz herzlichst jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Montag 19. August 2013, 18:29 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@jivaro
Vielen Dank für den Rat. Das mit dem Nachtragen ist so 'ne Sache... Verzeihen ist wichtig, sowohl anderen als sichselber verzeihen können. Ich kann's noch immer zu wenig. Vor allem mit baclofen sehe ich klarer ein, was für Mist ich früher gebaut habe, und habe ich es ab und zu schwer, mir selber zu verzeihen.... Kleine Frage an Dich, oder an jede(n), die/der damit Erfahrung hat: Mit 100mg habe ich keine Alkoholgelüste, aber kann es sein, wenn ich von 100mg auf 80 mg runterschraube (habe aus div. Gründen ein paarmal gemacht, u.a. wg. Schlaf-NW), dass ich dann auf einmal Lust auf Alkohol bekomme; können diese 20mg wirklich den Unterschied machen?
@bennter
Ungewöhnliche Geschichte, die Du schilderst. Ist fast Stoff für einen King-Roman :) Hauptsache, Du wolltest den klaren Zustand zurück, das ist wichtig. Sonst noch immer die Kurve flach? Da Dein letzter Absturz schon fast ewig lange zurückliegt, meine ich zu sagen, du bist auf dem richtigen Weg. Toll!
LG
Patrick
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Montag 19. August 2013, 23:53 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Lieber Patrick,
mit Verzeihen können ist das so eine Sache, da hast Du schon Recht. Es gibt (retrospektiv erkennnbare) Ursachen, die Dich dazu bewegen/bewegten bestimmte Dinge zu tun. Siehst Du mit klarem Blick, dass Du in bestimmten Situationen falsch reagiert hast oder jemanden verletzt, kannst Du das zunächst bereuen. Es birgt auch die Möglichkeit eines Lernprozesses: beim "nächsten Mal" mache ich das anders.....entwickle andere, passendere Lösungsstrategien Sofern möglich, besteht auch die Gelegenheit Dinge "wieder gut zu machen", sich zB zu entschuldigen. Und sich selber sagen: ich habe in der damaligen Situation so gehandelt, weil ich damals keine andere Möglichkeit zum Handeln, Reagieren sah.
Mit dem Vergeben ist es noch schwieriger, ich kann mir oder anderen etwas vergeben; vergessen impliziert das aber nicht unbedingt. Hast Du zB eine körperliche Verletzung erlitten, vergeht der körperliche Schmerz und Du kannst dem Verursacher diese Tat vergeben. Die entstehende Narbe, die zwar später verblasst tut im Weiteren nicht mehr weh, wird Dich aber immer an den Schmerz erinnern. Der alte Sinnspruch: vergeben und vergessen ist für mich irgendwie nicht gültig. Ich kann etwas vergeben, vergessen muss ich es aber noch lange nicht.
Ich möchte Dich trotzdem ermutigen, Dir immer wieder zu verzeihen, nicht leichtfertig oder oberflächlich, aber im Bewusstsein, dass wir Menschen immer Fehler begehen werden....sozusagen systemimmanent.
Deine Frage ist einfach zu beantworten: JA! 20mg Baclofen pro Tag mehr oder weniger können grosse Veränderungen bedingen. Es wird ja auch in Frankreich immer wieder darauf hingewiesen, dass die "therapeutische Breite" von Baclofen intraindividuell gering sein kann.
Weiterhin alles Liebe jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 20. August 2013, 08:46 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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@rog
Ja, ich bin momentan traurig und entäuscht. Von mir.Von anderen. Samstag war ich bei einem Fest. Auf dem Rückweg von der Toilette hatte ich die Ramazottipulle schon fast am Hals, als meine Frau und ein Mannschaftskollege um die Ecke kam.( der Weg führte an der wohlbestückten Hausbar des Eigentümers vorbei).Ich hätte definitiv getrunken.Bis zum Umfallen, mit allen Peinlichkeiten. Den Rest-wie ich mich fühle, die Stimmung daheim,das Lästern der Tenniskollegen-all das kannst Du Dir sicher vorstellen.
Dieser brennende Wunsch, mich weg von dieser Welt zu machen. Trotz Suchttherapie,Bac,Austausch hier. Sich verzeihen, das ist schon wichtig.Doch die tatsächliche Konsequenz ist, neue Wege zu gehen. Ich lamentiere mehr, trete auf der Stelle. Abgrenzung, Sorge für mich tragen, das ist ein großes Thema.Schaffe ich das nicht,werde ich immer und immer wieder nach einigen Wochen an diesen Punkt kommen. Hat sehr viel mit echter Selbstliebe und einem wirklich stabilen ich zu tun.Mir fehlt es an Beidem. Das Fundament trägt nicht, so protzig das Haus auch sein mag, was oben rausschaut.Blendwerk.
Herzlichst BE
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 20. August 2013, 09:42 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Bennter,
lamentieren, dass es nicht „zoooom“ gemacht hat, und alles sich wie von selbst verändert hat?
Geduld, Geduld und nochmals ... *GGG* Du musst der Seele Zeit lassen, hinterher zu kommen.
La Strada
Ich gehe eine Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch. Ich falle hinein. Ich bin verloren.
... Ich bin ohne Hoffnung. Es ist nicht meine Schuld. Es dauert endlos, wieder hinauszukommen.
Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch. Ich falle wieder hinein. Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein. Aber es ist nicht meine Schuld. Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.
Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch. Ich falle schon wieder hinein... aus Gewohnheit. Meine Augen sind offen. Ich weiß, wo ich bin. Es ist meine Schuld. Ich komme auch sofort wieder heraus.
Ich gehe dieselbe Straße entlang. Da ist ein tiefes Loch. Ich gehe darum herum.
Ich gehe eine andere Straße.
Für mich nach wie vor die beste Zen-Geschichte, passend zu unserem Thema. „Eine andere Straße gehen“, könnte bedeuten, versuchen solche Situationen vermeiden. Nicht für immer – nur in instabilen Zeiten. Ich weiß ...
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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