Baclofen Forum vs Alkoholismus

@Patrick,

die Ladys spielen eben gekonnt Theater. Wir alle spielen Theater.

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LG Federico

Hallo Patrick
Ähh..., entspricht ja fast meiner Wochenration. Nur nicht in Form von solchem Junk Food... Sind ja nur belastende Kalorien mit einer langen Liste an chemischen Zusatzstoffen. Dies würde mich auf eine totale Achterbahn bringen, physisch und psychisch. Wie Du auf alles noch die 300g Lindt runtergewürgt hast bleibt mir wohl immer ein Rätsel...

Sorry, ist mir spontan so rausgerutscht aus den Gedanken. Nimm's nicht tragisch.

LG moonriver

Lieber Patrick, war das ein Scherz? Oder ist das wirklich wahr? Und wenn ja, warum um Himmels willen tust Du Dir das an? Schundfraß in rauen Mengen, ich fasse es nicht. Sorry, aber inhaltlich schließe ich mich moonriver an. Bitte nicht als Tadel verstehen, das stünde mir absolut nicht zu. Ich bin eher einfach bass erstaunt. Und aus Läufersicht ist eine solche Billigfett- und Zucker-Fressattacke wahrscheinlich schädlicher als 2 Flaschen Wein. Natürlich geht es nicht um Schuld.

Dennoch bisschen ratlos grüßt Dieter

Ihr habt Recht, ohne Zweifel.
Nur ein paar Worte dazu.

@Dieter, Leider kein Scherz. Bittere ernst. Diese Fressattacken habe ich vor allem in Kombination mit Abnehmwut.
Im Gegensatz zu meinen Saufattacken übernehme ich hier komplett selber die Schuld. Und auch im Gegensatz zu den Alkoholabstürzen mache ich mir keine grossen Vorwürfe. Da das Gewicht runtermuss, habe ich regelmässig meine Dauerläufe mit 36-stündigem leerem Magen absolviert. Irgendwann rächt sich das. Tja, an dem Alter gehen die 5 Kg nicht einfach so weg...
Ich hab's hier mal geschrieben: extrem Sport, extrem diäten...
Jedermann in meinem Umfeld sagt es, nur der Patrick hört aber (ab und zu) nicht zu.
Keine Sorge, das binge-eating ist nicht so krankhaft, wie es klingt. Ich muss aber besser dosieren.
Dieses Extreme gibt's auch beim Wettkampf selber. Während dem Training bin ich knallhart mit mir. Und wenn ich meine Bestzeit nicht verbessern kann, bin ich unglücklich.
Erinnerst Du Dich noch, ich hatte mich doch gewundert, dass Dein Trinken kein Hindernis ist gegen gute Laufzeiten? In meinem Fall sind die Fressattacken um Einiges weniger schadhaft als die Saufattacken. Dabei handelt es sich 2-2,5 L Wein, oder einfach die Menge bis zum Absturz. Danach brauche ich eine halbe Woche, bis ich überhaupt meine Laufschuhe wieder anlege, und erst 2 Wochen später kann ich laufzeitmässig an die pre-Absturz-Fitness anknüpfen.

@moonriver, Burger King oder McDonalds sehe ich eigentlich nur selten von der Innenseite. Allgemein achte ich gut auf meine Nahrung, auf wenig Fett und esse die guten Kohlehydrate. Ich koch selber auch gerne gut und gesund.
Aber ab und zu, wie jetzt... gibt's halt keinen Mass.
Ähnlich wie beim Trinken, bis zum Umfallen.


Dieser Dualismus ist sehr stark präsent bei mir. Einerseits achte ich sehr auf meine Gesundheit, esse die guten Essensware, mache Sport, 95% der Zeit läuft alles rund. Alles im Lot würde man sagen, wären da nicht die restlichen 5%.

Denn während dieser Zeit verliere ich mich in risikoreiches Benehmen. Es kann nicht fett, zuckerhaltig genug sein. Hauptsache, es schmeckt und es füllt. Instant-Bedriedigung. Es ähnelt der Sinuskurve insofern, dass ich jetzt die kommenden Woche Ruhe habe und mich wieder voll auf den Wettkampf konzentrieren kann.

LG

Patrick

Hallo Patrick,

"Schundfraß" ist eine Wertung, und ich wollte nicht werten. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Es ist komplett Deine Sache, wie Du Dich ernährst.

Trotzdem noch mal aus Läufersicht: Laufen mit 36-stündigem leeren Magen ist auch nix. Auch nicht, um Leistung zu verbessern. Patrick, Du bist ziemlich mit der Brechstange unterwegs. Wie wäre es mit einem professionellen Trainings- und Ernährungsplan? Bin gern behilflich!

Herzlich - Dieter

Lieber Dieter,



Es ist schön, dass Du nicht verurteilst. Entschuldigen sollst Du Dich aber nicht, ich weiss dass Du es gut meinst. Leider gibt es viel zu viele Leute, die vorschnell ver-urteilen, weil sie entweder zu dumm oder zu faul sind, die Hintergründe zu hinterfragen, oder weil es einfach in deren Charakter steckt.
Ich habe ein paar wenige gute Freunde, die mich nehmen, so wie ich bin, und vor allem niemanden anders verurteilen. Shit happens, die Vergangenheit ändern können wir nicht.

Dein Beitrag ist schon konfrontierend. Aber das tut mir gut, das ist die Peitsche, um die ich Federico gebeten habe. Das öffnet mir die Augen; ich bin mir jetzt um so bewusster, dass mein Essverhalten an solchen Tagen nicht als 'normal' betrachtet werden kann.

Ich weiss, nach all den Jahren (habe eigentlich fast mein ganzes Leben lang gelaufen) so ziemlich, was ich trainieren und essen soll. Dennoch mach auch ich Dummheiten, vor allem wenn das Gewicht nicht mitspielt. Die Frustration ist: mit 68kg gab es 16kmh. Jetzt sind's 7-8kg mehr auf der Waage aber 2kmh weniger im Ziel..

Aber wenn Du in irgendeiner Schublade einen Trainingsplan hast (Ziel: 90m oder besser), kannst Du mir gerne zuschicken.

Ganz LG

Patrick

Patrick

Binge eating geht in sehr vielen Fällen mit binge drinking Hand in Hand.Da ich das von mir kenne, habe ich es bei meiner Suchttherapeutin angesprochen. Sie behandelt auch Menschen mit Essstörungen. Wärest Du weiblich, würdest Du (ich auch!!!) zu 95% Prozent Deinen Kopf über der Kloschüssel wiederfinden, Finger im Hals.
Typisch ist auch- was ich hier irgendwo schon einmal geschrieben habe- sich sonst sehr um Gesundheit/Aussehen/Wirkung/Fitness zu bemühen. Quasi als Wiedergutmachung / Gegengewicht.

So lange da keine innere Balance,Zufriedenheit,Annehmen in uns selbst ist,geht das Spielchen weiter.Sicher kann jivaro/praxx/federico das besser erklären als ich.

Bedaure,was da war.Aber keine Schuld. Du bist im Begriffe , Dich zu verändern. Das dauert halt, ist häufig mit Rückschlägen verbunden. Geh in Deinem Tempo, irgendwann spürst Du, dass es sich anders anfühlt.

Herzlichst
BE

Lieber Patrick,


“The best way to predict your future is to create it.”
― Peter F. Drucker

und da finde ich Deine Entwicklung und die Entwicklung Deiner Fähigkeit zur Selbstreflexion bemerkenswert!
Ich habe das auch schon oft geschrieben, wiederhole es aber in diesem Kontext gerne:
mit "Fast-Food" und Süssigkeiten bedienst Du ganz ähnlich dem Alkohol die gleiche "Stoffwechselschiene"; es sind alles "leicht verdauliche Kohlehydrate", somit rasche Energieliferanten. Die Verwandschaft dieser Phänomene ist bestens bekannt, Baclofen wird ja auch ein grosses Potential bei Bulimie bzw. "binge-eating" zugeschrieben. Immer wieder berichte ich auch von 2 Patientinnen, die durch Baclofen ihre "Süssgier" besiegen konnten.
Vergleiche doch bitte Deine posts mit dem Beginn der "Sinuskurve", GGG!

Best wishes
jivaro

Lieber Bennter2,
ich war ein ganz klein wenig zu spät...yep..so isses!

LG jivaro

@bennter
In diesem Falle wurde die Füllerei vor allem physiologisch getriggert wegen Extremkombi Sport+Diät. Dennoch hast Du vollkommen Recht. Ich sehe da auch gewisse Zusammenhänge, Wiedergutmachung, Kompensation, disturbed balance.

@jivaro
Danke für den Bericht. Ich kann die Verwandtschaft bejahen. Vor allem die Gemeinsamkeiten 'nicht aufhören können' und 'bis zum Umfallen'.
Mein binge-eating Exzess stufe ich jedoch im entferntesten nicht so wichtig ein als mein binge-drinking Problem. Viel wichtiger ist die Alkoholkurve im Griff zu bekommen. Da bin ich kontinuierlich dran.
Baclofen gegen Süssgier? Schwer abzuschätzen, aber könnte sein, denn die Süssigkeiten-Attacke hatte vor allem einen kausalen Zusammenhang mit sportlich bedingter 'Unterernährung'.

LG

Patrick