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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Dienstag 10. September 2013, 22:54 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@rog, ziemlich nahe dran, ich muss zugeben, es klingt alles ziemlich verdreht. Ein Beispiel: ich lese grade zum Xtenmal Ameisens Buch, bzw. ich durchsuche es lesend nach Daten. Die Passagen in denen er die letzten 2 Jahre in New York beschreibt, sind für mich grade die interessantesten im Hinblick auf biographische Daten, da ich diese zu einem bestimmten Zweck benötige. Der 3. Juni 1999 ist zum Schlüsseldatum geworden und mit diesem Datum verbinde ich 12 extreme Ereignisse seines Lebens. Da ich von jeher ein Problem mit exakten Datumsangaben habe, umgehe ich dieses Handicap mit einem einfachen Trick, in diesem Fall hole ich mir einen bestimmten Gesichtsausdruck von Olivier und das Flugzeug „Concorde“ ins Gedächtnis. Wenn ich die Concorde jetzt noch lindgrün anmale, habe ich es geschafft. „Denke nicht an eine grüne Corde“ ist mein Abrufcode für Daten und für die schlimmsten Jahre im Leben von Ameisen. Die Methode funktioniert nicht nur für diesen Fall, sie funktioniert auch für mich ganz persönlich. In meinen Code kann ich Bilder, Gerüche, Gefühle und eigene Albträume einfügen. Meine ganz eigene kleine „Horror Picture Show“. Für Dich musst Du selbst eine kreieren und vor allem den Abrufcode so einfach wie möglich und so absurd wie nötig gestalten. Denk doch was Du willst liefert Dir vielleicht bessere Erklärungen. Für Deinen oder unseren Fall, müsste man allerdings sagen, „Denk doch was Du nicht willst“. LG F.
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Mittwoch 11. September 2013, 17:54 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@Federico Ich habe gerade die Kritiken gelesen und jawohl, habe's bestellt. Der Inhalt klingt sehr vielversprechend. Aber wegen Dir muss ich bald Platz räumen in meiner überfüllten Bibliothekwand. Sobald ich's gelesen habe, fange ich an zu üben, meine Erfahrungen werde ich hier berichten.. LG Patrick
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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Mittwoch 11. September 2013, 22:45 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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@patrick
Besser Geld in Bücher versenken als in Flüssiges.Die kann man nämlich mehrfach nutzen, die Bücher ;-)
Heute habe ich zum ersten Mal ganz bewußt und ordnungsgemäß ( nicht nach der lex bennter) eine Notfallration Bac unter der Zunge zergehen lassen. Verschiedenste Ereignisse persönlicher Art machten diese Maßnahme notwendig.Es war ein starker, plötzlicher Trinkwunsch entstanden. Es hat gewirkt. Das hat mich selbst verblüfft und ich war geradezu "entäuscht",daß mein Wunsch nach der Änderung meines Bewußtseins Zustandes weg war. ( mir ist schon klar, wie krank und paradox das klingt ). Zeitgleich habe ich eine ganze Flasche Wasser getrunken um das gierige Schlucken eines Binge-Drinkings zu "imitieren". Danach saßen die Hunde und ich sehr relaxed auf dem Sofa und genossen Catherine Deneuve auf Arte und frischen Pflaumenkuchen.(Zwetschgendatschi...für federico ). Keine Spur von der inneren Agressivität, die sich sonst in mir breit macht,wenn ich einem Trinkwunsch nicht nachgab.
Te mooi om waar te zijn !
BE
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Donnerstag 12. September 2013, 09:00 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@bennter Wat een mooi verhaal. Diese 'Enttäuschung' durfte ich auch mal erleben. An der einen Seite fiel die Vorfreude weg, diese Schmetterlinge waren verschwunden, aber zum Glück verschwand diese Enttäuschung schnell und kam dafür die Gelassenheit zum Vorschein. Es ist gut, bennter, immer eine tüchtige Notfallration beizubehalten, vor allem wenn diese danger-situations aufkommen, Deine Antenne spürt gut, um was es sich handelt: Besuche, Feste, Frust, Ärger mit der Familie... Alles Hilfsmittel um die Kurve flach zu halten LG Patrick
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Sonntag 15. September 2013, 15:54 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Addendum: Wenn ich meinen letzten Beitrag neu lese, kommt's mir komisch vor. Was ich meinte: eine Notfallration ist ein Hilfsmittel um die Kurve flach zu halten, nicht die Besuche, Feste, Frust...
LG
Patrick
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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Sonntag 15. September 2013, 17:33 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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@Patrick
Fein, daß es Dir so gut geht ! Es ist immer wieder bemerkenswert, wie doch alles ineinander greift.( Ernährung/Craving/Gedanken/Reaktionen etc.) Eigentlich nur logisch, denn alles ist ja verbunden, nicht separat zu betrachten, auch wenn wir das gerne vergessen.Nein,kein Disput hier von mir über Fernöstliches,modisch zusammengesuchte Heilslehren, sondern ganz banale,unreflektierte Beobachtungen am "Objekt" (kurz:an mir).
Schade, daß ich nicht mehr 20 bin.Dann hätte ich sicher ein anderes Studienfach gewählt.Die Sache mit dem Gehirn,den Transmittersubstanzen, die fasziniert mich doch zunehmend!
Meine Kurve kurvt auch freundlich unten rum.Bis auf meine Notfallration letztlich alles gut.Ich achte aber auch mit darauf, mich nicht in Gefahr zu bringen.Feste,sehr exzessive Essen,Alkohol im Haus, das alles muß ich mir nicht geben. Lange wollte ich mir ja zusätzlich beweisen,daß mir das nix ausmacht.Ist ja oft genug schief gegangen, den starken Mann zu spielen,was Versuchungen angeht.So oder so. So lange ich tief in mir drin merke,daß noch der Wunsch nach alkoholischer Berauschung da ist, werde ich die Risiken minimieren. Vielleicht ist der Wunsch nach dem Rausch irgendwann weg. Weil ich mich geändert habe, meine Gedankenwelt,mein Verhalten.Vielleicht bleibt er auch immer bei mir,ich weiß es wirklich nicht. Grundsätzlich ist mir das aber wurscht, denn ich kenne nur zu gut die tiefe Depression, in die ich falle, wenn ich trinke. Es ist 10% Euphorie, 90% Leiden.(in meiner Gedankenwelt ist es meist umgekehrt).
Ich möchte für Mitlesende noch einmal die Frage in den Raum werfen, WARUM das in der Gedankenwelt so ist.Psychisch/pysisch.
Eine Dame aus meiner ambulanten Suchtgruppe nimmt nun auch seit 10 Tagen Baclofen.Nach dem Forum-Fahrplan! (Einschleichen etc.).Bis auf die anfänglichen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Tagesmüdigkeit und leichter Tremor hat Sie kein gedankliches Craving mehr. Ich habe ihr geraten, für die ersten 4 Wochen Urlaub zu nehmen,da ihr Beruf sehr speziell ist.Nun verbringt sie den Jahresurlaub hübsch daheim, mit Bac. Doch wir haben uns darüber ausgetauscht, was wir für Alkohol alles in Kauf genommen haben.Da ist es ja wirklich ein kleiner Tribut, keine Urlaubsreise anzutreten, sondern sich um sich selbst zu kümmern! Ich denke,wer so an die Sache ran geht, der meint es Ernst.( im Gegensatz zu mir zu Beginn, der die "Heilungspille" wollte!). Was die einen als Kapitulation beschreiben, das ist für mich eher der Wille zur Genesung.Anfangs dachte ich ja immer,mit Bac könnte ich die Uhr einfach zurückdrehen, ohne mich mental bewegen zu müssen.Wollte dann unbedingt "kontrolliert Trinken".Doch wenn ich nun die Möglichkeit Dank Bac habe,mich in den Menschen zu entwickeln, der Alkohol nicht mehr braucht,weil er anders denkt und agiert, dann ist es mir (hoffentlich!!!) irgendwann ganz egal, was Alkohol bedeuten kann. Das nenne ich dann zufriedene Abstinenz-ohne das ich zu Kreuze krieche und permanent Dreck auf mich schmeiße und die höhere Macht benutze.
Herzlichst BE
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Sonntag 15. September 2013, 18:30 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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bennter2 hat geschrieben: Vielleicht ist der Wunsch nach dem Rausch irgendwann weg. @Bennter, ich wage mal die Prognose. Vorausgesetzt Du schaffst es ein Jahr abstinent zu leben und arbeitest weiter mit und an Dir und natürlich mit Baclofen, wird der Wunsch nach Rausch bis auf ein geringes Restrisiko nicht mehr zu Deinem Leben gehören. Kein Wunschdenken, kein Glaube ... LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Mittwoch 18. September 2013, 08:18 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@Federico, bennter Es geht nicht um Craving. Wegen einem halben Jahr baclofen gibt's kein Craving (mehr) bei einem Rauschtrinker wie mir. Der Rauschwunsch ist noch immer anwersend. Dies hängt insofern mit Alkohol zusammen, dass der Rausch immer von Alkohol induziert wurde. Wenn dann die Pläne geschmiedet werden, ist es ein Verlangen nach diesem Rausch-Zustand. Federico hat geschrieben: ein Jahr abstinent zu leben und arbeitest weiter mit und an Dir und natürlich mit Baclofen, wird der Wunsch nach Rausch bis auf ein geringes Restrisiko nicht mehr zu Deinem Leben gehören. Seit dem Frühling spüre ich, dass die Intensität und Kraft des Verlangens abnehmen. Es ist auszuhalten, aber nur weil ich baclofen nehme, das Forum lese und mir gegenüber kulant bin: " irgendwann erlaube ich mir eine Eskapade, aber jetzt nicht". Meine Art von GGG halt. Nur mit dieser Hintertür im Kopf halte ich's durch. LG Patrick
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amilo
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Mittwoch 18. September 2013, 08:57 |
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rog hat geschrieben: "irgendwann erlaube ich mir eine Eskapade, aber jetzt nicht". Meine Art von GGG halt. Nur mit dieser Hintertür im Kopf halte ich's durch. @rog @all Vielleicht eine sehr naive Frage, aber ist es nicht gerade diese "...Hintertür im Kopf...", die uns, so auch mir, ein entspanntes/ entspannteres Leben ohne Alkohol ermöglicht?? LG Achim
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amilo
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Mittwoch 18. September 2013, 09:10 |
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...mea culpa, mea maxima... amilo hat geschrieben: "ein entspanntes/ entspannteres Leben ohne Alkohol ermöglicht??" rog hat geschrieben: "irgendwann erlaube ich mir eine Eskapade, aber jetzt nicht". Meine Art von GGG halt. Nur mit dieser Hintertür im Kopf halte ich's durch. @rog @all Vielleicht eine sehr naive Frage, aber ist es nicht gerade diese "...Hintertür im Kopf...", die uns, so auch mir, ein entspanntes/ entspannteres Leben ohne Alkohol verhindert?? LG Achim
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