Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.
Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
Lieber @Patrick,
könnte sein, dass es Lesen und Schreiben ist, was mit Arbeit an Dir gemeint ist. Jetzt nicht !!! ist ein sehr wirksames Mantra, aber nur eines von vielen möglichen bunten Elefanten. „Was ist das Beste, das ich jetzt tun kann?“ führt oft zu erstaunlichen Lösungen.
Irgendwann hast Du dein eigenes Resilienz-Trainingsprogramm fertig entwickelt. Irgendwann kann aus *GGG* ein „mächtiges Badabumm“ entstehen. Und, achte bitte nicht auf die fett hervorgehobenen Worte !
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“Richard David Precht
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
@Patrick, @Federico, @amilo, @all,
also, ich frage mal ganz ketzerisch: Na und? Gibt es nicht auch ein gewisses Recht auf Rausch? Müssen wir davor Angst haben? Können wir nicht einfach sagen: Jetzt nicht! Aber "nie mehr" auch nicht! Von daher halte ich diese Hintertür für völlig legitim, eben weil sie uns ein Leben ohne Alkohol "ermöglicht" und es nicht etwa "verhindert".
Herzlich - Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
@Dieter,
deswegen verabschiedet man sich bei den Bretterpredigern auch mit „Gute 24 Stunden!“. Kaum ist die Hintertür mit Brettern zugenagelt, steht sie wieder offen wie ein Scheunentor.
Ein Brett vor'm Kopf ist leider kein Schutz vor hinten'raus ...
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“Richard David Precht
Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
Rechte begründen sich auf Pflichten.... Es gibt kein Recht auf Rausch, allenfalls ein begründeter Wunsch. Die Argumentation finde ich sorry to say: schwachsinnig. Irgendwann im Leben muss ich mich entscheiden...
Für die Konsequenz seines Handelns ist und bleibt jeder selbst verantwortlich, ich habe keine Lust diese Form von Hedonismus zu unterstützen. Und zitiere mal das alte, noch immer meistgelesene Buch: "Wer sich mutwillig in Gefahr begibt, kommt darin um".
Da gibt es nun endlich eine Möglichkeit mit Baclofen aus dem Jammerzirkus des Alkoholismus auszusteigen; Mensch merkt es ist möglich....aber sabotiert sich selbst. Ähnlich wie mit dem "Fremdgehen"....ich habe vielleicht Lust....(hab ja auch das "Recht"), aber eine funktionierende Partnerschaft ist vielleicht das "höherwertige Gut" und ich tue nichts, was ich morgen, in 5 Tagen oder später bedauere; oder ich stehe zu den Konsequenzen! Dann aber ohne Larmoyanz.
"Auch ich mache Fehler, aber ich bereue sie nicht" Zebulon, General der Finsternis
Herzlicher Gruss jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
Mir mit solch einem unangemessenen Spruch auf eine mich bewegende Frage zu antworten, ist, mit Verlaub, dieses Forums nicht würdig. Ich bin so weit von den dogmatischen und sektirischen AAs entfernt, wie du, lieber federico, offenbar von der Vorstellung, dass es auch andere Meinungen neben der deinen gibt.
@dieter @all Ich selbst habe diese Hintertür und bin erschrocken darüber. Obwohl nicht zwingend Hedonist, so wäre ich froh darüber, entspannt und genussvoll mein geliebtes Hefeweizen nach einer anstrengenden Wandertour genießen zu können. Gestern gönnte ich mir ein gut gekühltes, aber alkoholfreies, **Hefeweizen. Nun lässt sich über Geschmack bekanntlich nicht streiten, aber es hat mir nicht gemundet. Ob es möglich ist, jemals wieder kontrolliert, und das ist mein Ziel, trinken zu können, weiß ich nicht. Aber ich habe mich zunächst einmal entschlossen, es ohne meine perfiden "Freund" Alkohol zu versuchen. Allen, die ihr Leben mit und allen, die ihr Leben ohne Alkohol fortsetzen möchten, wünsche ich von ganzem Herzen Kraft und Mut.
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
@jivaro
Wie immer mag ich Deine klaren und deutlichen Worte sehr. Sie schütteln einen immer wach und sitzen im nicht-flüchtigen Speicherteil des Gehirns fest und haben dort auch Ihren permanenten Sitz wie Russland im UNO-Sicherheitsrat. Jedoch habe ich jetzt das Gefühl, etwas wurde hier falsch verstanden oder ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich habe es vor kurzem per PM an Federico erklärt, bei geschriebener Kommunikation wird oft vieles falsch verstanden. Hedonismus, es stimmt. Eine Hintertür offen lassen für den Rausch ist dekadent und hedonistisch. Aber auch ich ziele danach, ein Epikureer zu sein und den Hedonismus hinter mir zu lassen, sonst wäre ich nicht hier, sonst würde ich nicht täglich 80mg baclofen kauen, sonst würde ich Eure Ratschläge nicht ernst nehmen, sonst würde ich hier keine Arbeit leisten, Forum lesen, den Austausch pflegen. Letztendlich bin ich hier nicht um einfach Spass zu haben. Liebe jivaro, immer habe ich die 6Mt Abstinenz, die Du so schön verschrieben hast, eingehalten. Unter anderem dank Deiner Unterstützung ist es mir bis auf 1 Ausrutscher immer gelungen. Und auch dank baclofen halte ich mich fern vom Alkohol. Die Rauschwünsche dagegen plagen - zwar in immer geringerem Masse - mein Gemüt nach wie vor. Unter Hintertür soll hier verstanden werden - und ich entschuldige mich hier abermals für mein Deutsch und meine Formulierungen, mittlerweile wissen alle hier, dass ich nicht deutschsprachig bin - ein fiktives Abenteuer, ins Nirvana hinauszuzögern, und wenn die Rauschwünsche verschwunden sind, wird dieses hedonistische Verlangen und dessen Hintertür auch verschwinden. Wenn ich aber an ein Leben denke ohne niemals mehr einen Rauschtraum erleben zu dürfen, ist es schwierig auszuhalten. Deshalb kann man es interpretieren als ein ständiges vor sichhin schiebendes 'Projekt', das JETZT nicht gemacht werden soll. Auch MORGEN nicht, auch NÄCHSTE WOCHE nicht, aber irgendwann mal... irgendwann, Gott weiss wann, bis es das irgendwann einfach nicht mehr braucht, bis die Wünsche nach einem Rausch irgendwann irgendwie verschwunden sind.
Daher meine Erklärung, und wiederum: no hard feelings!
@Dieter, Achim, Federico, später antworte ich auf Eure Beiträge, erstmals Mittagspause
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
@jivaro, @all,
Einspruch, bitte: Doch, es gibt durchaus ein Recht auf Rausch, und zwar genau in dem Sinne, in dem ich es zu erklären versucht habe und Patrick es weiter ausgeführt hat: Ich habe das Recht, mich zu berauschen. Ich habe das Recht, Alkohol zu trinken. Aber: Ich muss nicht. Ich kann sagen: Nein. Ich muss aber nicht sagen: Ich darf nicht, es ist mir verboten. Wenn ich etwas darf, es aber sein lasse, weil ich weiß, dass es mir nicht guttut, fällt das Seinlassen doch viel leichter. Oder wie Patrick es formuliert hat: "Wenn ich aber an ein Leben denke ohne niemals mehr einen Rauschtraum erleben zu dürfen, ist es schwierig auszuhalten."
Mit Hedonismus hat das nur insofern zu tun, als ich mir die Freiheit nehme, klar und deutlich "Nein" zu sagen und das Leben stattdessen anderweitig und mit klarem Kopf zu genießen. Gleichzeitig lasse ich mir besagtes Hintertürchen ganz bewusst offen, schon um sicher sein zu können: Ich habe die Wahl, ich bin der Souverän meiner Entscheidungen. Hänge ich mir dagegen ein Verbotsschild um den Hals, verliere ich mich in der alten, zwanghaften AA-Denke. So sehe ich auch Federicos Vergleich mit den Brettern - kann ich gut nachvollziehen.
Herzlich - Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
@Patrick,
wieder mal ein Beispiel wie Kommunikation nicht sein sollte, nämlich missverständlich. Ich versuche mal zu klären wie es dazu kam. Du hast mit dem ganzen Durcheinander eigentlich am allerwenigsten zu tun, ausser dass der „binge drinker“ mit seinen Besonderheiten ganz generell missverstanden wird, siehe PM.
Patrick hat geschrieben:
"irgendwann erlaube ich mir eine Eskapade, aber jetzt nicht". Meine Art von GGG halt. Nur mit dieser Hintertür im Kopf halte ich's durch.
und zwar an @federico und @bennter und nicht an @alle. Darauf antwortet @Achim mit einer Gegenfrage:
Achim hat geschrieben:
Vielleicht eine sehr naive Frage, aber ist es nicht gerade diese "...Hintertür im Kopf...", die uns, so auch mir, ein entspanntes/ entspannteres Leben ohne Alkohol verhindert??
Woraufhin ich mir ebenfalls eine Gegenfrage an @Achim erlaube auf die ich leider keine Antwort erhalten habe:
Federico hat geschrieben:
was schlägst Du vor? Sollen wir uns ein paar Bretter von der AA besorgen?
Ab jetzt wird's unübersichtlich, denn jetzt kommt @Dieter mit einer provokanten Frage, die er an @alle richtet:
Dieter hat geschrieben:
also, ich frage mal ganz ketzerisch: Na und? Gibt es nicht auch ein gewisses Recht auf Rausch?
Daraufhin erfolgt eigentlich keine Antwort, also hebt @Jivaro den mahnenden Zeigefinger und schreibt ein Statement an @Niemand
Jivaro hat geschrieben:
Rechte begründen sich auf Pflichten.... Es gibt kein Recht auf Rausch, allenfalls ein begründeter Wunsch. Die Argumentation finde ich sorry to say: schwachsinnig. Irgendwann im Leben muss ich mich entscheiden...
So etwas kann, muss vielleicht auch mal so geschrieben werden. Der den es eigentlich betrifft, hat nicht darauf reagiert. Stattdessen fühlt sich @patrick missverstanden. Das hätte nicht sein müssen.
Patrick hat geschrieben:
Jedoch habe ich jetzt das Gefühl, etwas wurde hier falsch verstanden oder ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich habe es vor kurzem per PM an Federico erklärt, bei geschriebener Kommunikation wird oft vieles falsch verstanden.
jetzt antwortet @Achim auf einen Spruch von mir, der eigentlich an @Dieter gerichtet war:
Achim hat geschrieben:
Mir mit solch einem unangemessenen Spruch auf eine mich bewegende Frage zu antworten, ist, mit Verlaub, dieses Forums nicht würdig. Ich bin so weit von den dogmatischen und sektirischen AAs entfernt, wie du, lieber federico, offenbar von der Vorstellung, dass es auch andere Meinungen neben der deinen gibt.
Jetzt wird's persönlich, aber darauf muss ich nicht antworten, denn zwischenzeitlich hat @Dieter meinen Spruch richtig verstanden, der ja auch an ihn gerichtet war.
@alle,
manchmal ist ein Wort, ein Satz, der Auslöser von Missverständnissen, die zu hochschlagenden Wellen führen können. Zu vermeiden wäre dies durch genaues Lesen und durch gezielte Antworten an den/die richtigen Adressaten. Google meldet übrigens auf die Anfrage: „Recht auf Rausch“ ungefähr 1,46 Millionen Ergebnisse. Schwachsinn?
LG Federico
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