Neueinsteiger

Liebe Kuni


Die ersten 5mg begannen nach ca. 20min ihre Wirkung zu zeigen. Ich beschrieb es damals als "wie eine sanfte Brise an einem Sommernachmittag" oder so ähnlich. Bei Beginn der Behandlung setzt offenbar als erstes der entspannende und angstlösende Effekt ein.

Gerne gebe ich Dir den Link von meinem Beginn mit Bac und dem Einstieg in das Forum.
http://alkohol-und-baclofen-forum.de/viewtopic.php?f=21&t=1209


LG moonriver

Liebe Kuni,

genauso hat es bei mir angefangen zu wirken, am Tag vorher hatte ich noch 2 Flaschen Wein getrunken und natürlich am nächsten Morgen starken Craving nach Alkohol. Mittags nahm ich die erste Dosis Baclofen (10 mg), ich spürte nach etwa einer halben Stunde bereits die Wirkung, das Craving verschwand, ich fühlte mich entspannt und gelassen, ich konnte es fast nicht glauben. Es stellte sich eine ungewohnte leichte Euphorie und gute Laune ein, so das ich das gleich meiner Familie berichten musste, obwohl ich sonst nicht gerne über mein Alkoholproblem sprach. Ich kann es so ausdrücken, mein Leben hat sich von da an fühlbar positiv verändert.

LG
Elfie

Liebe Elfie,

genauso hat es bei mir angefangen zu wirken, am Tag vorher hatte ich noch 2 Flaschen Wein getrunken und natürlich am nächsten Morgen starken Craving nach Alkohol. Mittags nahm ich die erste Dosis Baclofen (10 mg), ich spürte nach etwa einer halben Stunde bereits die Wirkung, das Craving verschwand, ich fühlte mich entspannt und gelassen, ich konnte es fast nicht glauben. Es stellte sich eine ungewohnte leichte Euphorie und gute Laune ein, so das ich das gleich meiner Familie berichten musste, obwohl ich sonst nicht gerne über mein Alkoholproblem sprach.

ich habe nun die 2. Dosis eingenommen und ich merke nichts. Dies ist nun auch nicht schlimm, da ich ja nun schon 13 Tage nichts mehr getrunken habe. Obwohl, ich habe gut geschlafen und habe ausgesprochen gute Laune. Dies kann natürlich auch daran liegen, dass es mir gut geht, so mit ohne Alkohol.

Ich hatte auch nie ausgeprägtes Craving, wobei dies eigentlich falsch ist. Wenn ich getrunken habe, dann habe ich getrunken. Jeden Tag und am nächsten Tag musste ich auch trinken. Wenn ich aber fest entschlossen war, nicht mehr zu trinken und dieser Entschluss den ersten Abend überlebt hat, dann war es immer gut. Leider hat nur da der Wille nicht lang angehalten.

Leider war der Wille immer nur Tage, Wochen, 2 x 3 Monate vorhanden und dann ging es immer wieder weiter und von vorn los. Deshalb ist es mir gar nicht so wichtig, jetzt etwas zu merken. Wenn ich nichts merke, dann ja auch keine Nebenwirkungen. Die Zukunft ist wichtiger.

LG Kuni

@Kuni,

ich habe auch nichts von der Wirkung bemerkt, ausser dass meine Ängste kaum noch
vorhanden waren. Wie merkt man eigentlich die Wirkung von fehlender Angst?
Denn vollkommen Angstfrei bin ich natürlich nicht.

Monate nach der ersten Pille habe ich erst auf dem Nachhauseweg vom Supermarkt bemerkt,
dass ich völlig gegen meine Gewohnheit am Weinregal vorbeigegangen bin, ohne wenigstens
einen Blick auf die Frankreich- und Spanien-Angebote zu werfen. Wie merkt man die Wirkung von
nachlassendem Interesse?
Denn auch wenn das Interesse nur noch eine Petitesse ist, bin ich nicht vollkommen desinteressiert.

Fazit: Die Wirkung von Baclofen ist nicht mit der Wirkung von Aspirin zu vergleichen –
und: Seit ich Baclofen nehme, habe ich vergessen wie Kopfschmerzen sind ...

LG Federico

Lieber Federico,

ich habe auch nichts von der Wirkung bemerkt, ausser dass meine Ängste kaum noch
vorhanden waren. Wie merkt man eigentlich die Wirkung von fehlender Angst?
Denn vollkommen Angstfrei bin ich natürlich nicht.

ich bin da auch überhaupt nicht ungeduldig. Mir geht es doch gerade richtig gut. Der Rest wird sich zeigen.

Gestern habe ich einen Freund in einem Lokal hier getroffen (vor der Einnahme von Baclofen). Er hat Bier getrunken, ich habe mir ein alkoholfreies Weizen bestellt. Den Geruch des Bieres hab ich als sehr unangenehm empfunden, dies ist mir bisher noch nie passiert, in keiner Trinkpause. Solche "Zeichen" geben mir viel Sicherheit. Rational ist es allerdings nicht zu verstehen, in diesem Lokal wird das beste Bit im Umkreis gezapft.

LG
Kuni

Den Geruch des Bieres hab ich als sehr unangenehm empfunden, dies ist mir bisher noch nie passiert, in keiner Trinkpause. Solche "Zeichen" geben mir viel Sicherheit.

@Kuni,

eine gewisse psychologisch begründbare Placebowirkung könnte ein Grund sein ...

LG Federico

Lieber Federico,

das

eine gewisse psychologisch begründbare Placebowirkung könnte ein Grund sein ... LG Federico

geht nicht. Da hatte ich Baclofen noch gar nicht eingenommen.

Es geht mir einfach gut, ich bin hochmotiviert (aber nicht leichtsinnig) und um es mit Grönemeyer zu sagen: "Es ist okay, alles auf dem Weg..."

LG Kuni

geht nicht. Da hatte ich Baclofen noch gar nicht eingenommen.

@Kuni,

Hoffnung, Friedrich Nietzsche, Glaube an ein Wunder ... alles Placebos –
kein EBM-Nachweis möglich. Seit wann benutzt Du diese Signatur von Friedrich?

LG Federico

Seit wann benutzt Du diese Signatur von Friedrich?
LG Federico

Die Signatur habe ich mir gestern eingerichtet. Nietzsche lese ich schon ein paar Tage länger und mag eigentlich eher seine "morbideren" Zitate. Ich habe mir die Tage mal wieder Zarathustra (Zerbrecht, zerbrecht mir, ihr Erkennenden die alten Tafeln) aus dem Schrank geholt. Immerhin hat er ja die Abhängigkeit des Denkens von der körperlichen Beschaffenheit von allen Seiten beleuchtet.

Die Signatur zeigt mein noch zaghaftes Betretens dieses Weges, die Hoffnung, das ungläubige Glaubenwollen...

Ich arbeite mich gerade zur Stufe 2 der Signaturen, nämlich

"Nie Etwas zurückhalten oder dir verschweigen, was gegen deinen Gedanken ge-
dacht werden kann! Gelobe es dir! Es gehört zur ersten Redlichkeit des Denkens. Du musst jeden Tag auch deinen Feldzug gegen dich selber führen."

vor.

Liebe Grüße,
Kuni

@Kuni,

wie auch immer, Du scheinst intensiv an Dir und mit Dir zu arbeiten.
Nur das zählt.

Wenn Du Nietzsche in diesem Kontext zu Hilfe nimmst,
vergiss nicht einen oder besser, mehrere Schritte vom Rand des Abgrunds zurück zutreten.
Zu viele starren zu oft und zu lange in den Abgrund, besser ist nach vorne zu schauen.

Wiederholung: Baclofen+Arbeit+Geduld ist die Formel für Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol.

LG Federico

News - oder Hartnäckigkeit zahlt sich aus!

Ich habe das Wochenende genutzt, um meinem Hausarzt eine ausführliche Email zu schreiben und ihm die Unterlagen von hier (all your need) zu schicken. Die Email schloß ein wenig provokant damit, dass ich eine Ablehnung der Verschreibung aus ärztlicher, ethischer oder sonstiger Sicht verstünde, aber nicht eine Ablehnung aus Unwissenheit.

Heute habe ich dann wieder bei ihm vorgesprochen. Thema war zunächst die angezweifelte Alkoholsucht, die der Arzt (bzw. das Nichtvorhandensein) mit den guten Leberwerten begründete. Hierauf habe ich dann entsprechend reagiert, nämlich das diese keine alleinige Aussagekraft haben, die Werte der WHO, Jellinek etc. pp. Zudem habe ich angeführt, dass letztlich ich allein weiß, was und wie ich getrunken habe und ein Alkoholgeständnis, verbunden mit der zwangsläufigen Stigmatisierung, sicherlich kein Freizeitvergnügen ist.

Und dann habe ich all das theoretische Wissen, das ich hier aufgesaugt habe, wiedergegeben. Hoch lebe mein visuelles Gedächtnis.

Lange Schreiberei, kurzer Sinn: Der Doktor hat ein Rezept ausgestellt. Allerdings wollte er es nicht "off Label" ausstellen, da damit ja erst recht Fragen der Kasse kommen könnten. Im Einvernehmen mit mir hat er heute Verspannungen diagnostiziert, dies unter meiner Bedingung, dass ich das Medikament allerdings über den Zeitraum von mindestens einem Jahr verschrieben bekommen müsse. Dies sei, so seine Aussage, kein Thema.

Mit 100x25g komme ich nun eine Weile hin, meine Tagesdosis liegt ja gerade mal bei 12,5g (12,5g, also eine 25er geteilt). Ich lasse es mir aber vorsorglich alle 14 Tage verschreiben.

Dies ist doch mal nicht schlecht und meine Stimmung ist auch entsprechend.

Was ich noch schreiben muss, ist, dass sich der Hausarzt tatsächlich am WE mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Er war außerordentlich interessiert und hat aufmerksam zugehört; kein Vergleich zur letzten Woche. Allerdings bin ich auch verbindlicher aufgetreten. Nix mit Jeans und T-Shirt, sondern Kostümchen und eine Portion Schminke extra.

Ich freue mich, jetzt steht dem Heilungsprozess (ich habe lange überlegt, ob ich Heilungsprozess oder Therapie schreibe) nichts mehr entgegen.

LG
Kuni