Freitag 27. September 2013, 06:29
Lieber Federico,
mir persönlich bringt die Genetik nichts, das habe ich versucht auszudrücken; sie ist -derzeit nicht veränderbar- hast Du den post nicht zu Ende gelesen.....??? Was wir aktiv tun können zählt doch: achtsam mit den Faktoren umgehen, die wir beinflussen können. Ich habe doch geschrieben: auch die "schlechteste" genetische Prädisposition reicht nicht aus, um Alkoholiker zu werden! Das ist es -für mich.
Wenn jemand durch Fragebögen oder die Entwicklung dahin Hilfe erlangt ist das immer richtig. Aber irgend jemand hatte gefragt, was ich dazu denke......in einer Zeit, in der ich recht verzweifelt versuche unsere "Ergebnisse" auch für andere darstellbar zu machen und die Akzeptanz der Baclofentherapie zu stützen hätte für mich die Nutzung eines "akzeptierten Tools" Priorität. Da bin ich mal ganz egoistisch...
LG jivaro
Freitag 27. September 2013, 06:51
@jivaro
Ich will Dich nicht vor den Kopf stossen. Es ist keineswegs meine Absicht, eine grossangelegte Studie zu machen, nur ein rudimentärer Versuch, ein paar Fakten in Karte zu bringen.
jivaro hat geschrieben:Nutzt das Wisssen des "WARUM" wirklich?
Mich würde es schon nutzen. Je mehr man weiss über die Trink-Motivation von sich selber und anderen, umso besser kann man Zusammenhänge verstehen.
Es hilft, die anderen Mitmenschen, die auch betroffen sind, aber andere 'Gründe' zum Trinken haben, besser zu verstehen. Die letzten 4 Monate haben mir u.a. Deine Ratschläge hier sehr viel genutzt, ohne das wäre ich jetzt nicht so weit in meiner Heilung. Ich habe vieles gelernt, jedoch bin ich noch nicht annähernd so weit wie die meisten von Euch. Daher dieser unschuldige Versuch. Aber ich schätze Deine Meinung, ich wollte sie wissen und bin froh, dass Du geantwortet hast. Schade, dass Du die Idee nicht unterstützt.
LG
Patrick
Freitag 27. September 2013, 07:31
Moinsen Rog,
irgendwie lesen wir die Kommentare anders.
Ich habe vieles gelernt, jedoch bin ich noch nicht annähernd so weit wie die meisten von Euch. Daher dieser unschuldige Versuch. Aber ich schätze Deine Meinung, ich wollte sie wissen und bin froh, dass Du geantwortet hast. Schade, dass Du die Idee nicht unterstützt.
Jivaro hat doch gar nicht geschrieben, dass sie es nicht unterstützt, zumindest lese ich das so nicht heraus. Sie schreibt doch: Wenn wir das machen, dann richtig, dass es auch verwertbar ist. Diese Position kann ich auch verstehen. Immerhin kämpft sie gerade wie Don Quijote, dass den Pharmasklaven endlich mal das arrogante Grinsen aus dem Gesicht fällt.
Warum wollen wir uns dem Ideal -wie sie es beschrieben hat- nicht wenigstens annähern? Arbeitsthema, Literaturstudie, was es an Bögen gibt und dann entwerfen? Ich würde, sofern gewünscht, mich arbeitsmäßig auch beteiligen.
Schönen Tag für Dich @all,
Kuni
Freitag 27. September 2013, 08:57
kuni hat geschrieben:Immerhin kämpft sie gerade wie Don Quijote
@kuni,
diesen Vergleich kann ich nicht unwidersprochen lassen.
Die Geschichte des Ritters von der traurigen Gestalt erzählt
vom vergeblichen Kampf gegen Windmühlen, die er für Feinde
hielt. Ausserdem wollte er damit Dulcinea imponieren und
reichlich belohnt mit Gold, Silber und Ländereien zurückkehren.
Selbst als Synonym für aussichtslose Kämpfe taugt er wenig.
Dazu hat Jivaro schon zu viele reale Siege errungen.
LG Federico
Freitag 27. September 2013, 09:07
@all
Da lese ich mal einen Abend nicht im Forum und schon rollt ein Tsunamie als Thema herein.
Ich habe mich seit 10 Jahren mit dem „Warum“ beschäftigt und habe bis heute nur „vage Vermutungen“ als Antwort. Ich habe tausende von Threeds gelesen, hunderte Gespräche mit Betroffenen gehabt, einige Therapien gemacht (Wo es im Übrigen Fragebögen gibt).
Mein persönliches Fazit:
- Sucht ist individuell (jivaro)
- Sucht ist mehrdimensional (d.h. es gibt nicht nur ein Erklärungssystem)
- Sucht ist irrational (Wenn wir sie mit dem Verstand erfassen könnten, würden wir hier nicht schreiben)
- Es gibt (wahrscheinlich) eine genetische Disposition (die gibt es auch für Krebs und nicht jeder Mensch bekommt ihn)
- Sucht dient als emotionale Kompensation und damit als Selbstschutz. Daher spreche ich immer von (Sehn)sucht
- erst wenn ich mein emotionales Innenleben kenne, kann ich lernen, achtsam zu sein.
- Es gibt bio-chemische Vorgänge, die unserer Handeln und Tun maßgeblich beeinflussen.
Trinkmotivation ist ein spannendes aber auch unerschöpfliches Thema.
Aber auf welcher Grundlage? Jemand der aktuell noch trinkt, wird die Fragen anders beantworten, als jemand, der 1 Jahr „ohne“ ist.
Stress am Arbeitsplatz, Krach mit dem Partner, schlechtes Wetter…
Spannender fände ich eine „emotionale“ Fragestellung.
- Was hast Du gefühlt, bevor Du den ersten Schluck genommen hast?
- Was hast Du gefühlt, nach dem ersten Schluck?
- Was gibt dir der Stoff, was fehlt Dir?
Ok. – das ist alles jetzt spontan reingetippt, aber ich hoffe, ihr versteht meinen Ansatz.
Eine weiter spannende Frage fällt mir gerade ein:
Würdest Du weiter trinken (konsumieren), wenn es keine gesundheitlichen Schäden gäbe?......
So – das alles am frühen morgen.
Liebe Grüße Volker
Freitag 27. September 2013, 09:45
@ Federico
Dies
diesen Vergleich kann ich nicht unwidersprochen lassen.
Die Geschichte des Ritters von der traurigen Gestalt erzählt
vom vergeblichen Kampf gegen Windmühlen, die er für Feinde
hielt. Ausserdem wollte er damit Dulcinea imponieren und
reichlich belohnt mit Gold, Silber und Ländereien zurückkehren.
ist doch ein wenig Haarspalterei, meinst Du nicht? Ich hatte zu keinem Zeitpunkt die Absicht, die Erfolge von J. auch noch im Ansatz zu schmälern.
Umgangssprachlich wird der "Kampf gegen Windmühlen" dann benutzt, wenn man es mit einem schier übergroßen Gegner zu tun hat. So war es auch gemeint und so möchte ich es auch verstanden wissen.
Im Übrigen -und dies nur am Rande- wird "El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha" in der Literatur unterschiedlich interpretiert, mir gefällt am Besten die Deutung als Satire.
Liebe Grüße
Kuni
Freitag 27. September 2013, 10:48
@Kuni
@Kuni hat geschrieben:irgendwie lesen wir die Kommentare anders.
Ich verstehe, was Du meinst. Aber die Kosten (Zeit, Aufwand) für so eine gross angelegte Studie sind einfach viel grösser als die Nutzen, die wir daraus erzielen können, Und das ist auch nicht das Ziel. Das Ziel meines Anliegens war einfach anhand einer einfachen Umfrage eine einfache Grafik zu erstellen, zu welchen Suchttypen wieviel Mitglieder gehören.
Mehr nicht. Es soll aus einer Mücke keinen Elefanten gemacht werden.
LG
Patrick
Freitag 27. September 2013, 11:14
Frodo01 hat geschrieben:Würdest Du weiter trinken (konsumieren), wenn es keine gesundheitlichen Schäden gäbe
@Volker
koni hat geschrieben:ist doch ein wenig Haarspalterei
@koni,
wer sie anderen vorhält, betreibt sie oft selbst am meisten.
Mit keinem Wort, habe ich Dir böse Absicht unterstellt.
Der Vergleich David gegen Goliath träfe es m.E. besser.
LG Federico
Freitag 27. September 2013, 11:26
@ Federico
@koni,
wer sie anderen vorhält, betreibt sie oft selbst am meisten.
Verdammt, jetzt hab ich mich mit Kuni statt Kuno abgefunden; wer ist Koni?

Inhaltlich mag ich gar nichts dazu schreiben, ich bin heute nicht auf Krawall gebürstet.
@ Patrick
Das Ziel meines Anliegens war einfach anhand einer einfachen Umfrage eine einfache Grafik zu erstellen, zu welchen Suchttypen wieviel Mitglieder gehören.
Was bringt Dir diese Erkenntnis? Nicht ironisch gemeint, aber was bringt sie tatsächlich? Interessant -für mich- ist es doch erst, wenn noch Faktoren dazu kommen, z.B.
- Geschlecht
- Trinkbeginn
- Elternhaus (Trinker oder nicht)
- Beruf
- Trinkdauer
Und für "Deine Gruppe" der Rauschtrinker ist es sicherlich auch zu wissen
- Häufigkeit
- Trinkdauer
- Planungsphase ja/nein
und so weiter. So eine Umfrage ist ja nur dann halbwegs repräsentativ, wenn es auch der Kreis der Befragten ist und die Parameter dazu Ableitungen zulassen.
Liebe Grüße
Kuni
Freitag 27. September 2013, 12:40
jivaro hat geschrieben:hätte für mich die Nutzung eines "akzeptierten Tools" Priorität.
Liebe Jivaro,
ausser einem "akzeptierten Fragebogen" benötigt man soweit ich weiß,
ein Institut mit gutem Ruf. Wir hatten das schon mal.
In 2010 entstand in „Zusammenarbeit“ mit dem ZI Mannheim und
Professor Kiefer ein Fragebogen. Der Umgang mit uns und den Veröffentlichungen
macht mich noch heute wütend. Die Auswertung wurde ohne die vereinbarte
Mitwirkung unsererseits gemacht. Letztendlich entstand daraus eine Doktorarbeit,
die von Kiefer betreut wurde.
LG Federico
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