Baclofen Forum vs Alkoholismus

@ Rog



Da fehlt der Vergleichswert, also wie es vor Bac war.

@ Federico

Mensch, ich bin 40, okay 40+1. Sowas kommt mir erst ins Haus, wenn ich auch Stützstrümpfe sexy finde.
(Aber trotzdem Danke.)

LG
Kuni

@Patrick,

Dein 6-Monats-Ergebnis ist respektabel und kann sich sehen lassen.
Nur wenn Du dem Licht entgegensiehst, bleibt der Schatten hinter Dir.
Irre ich mich, oder gibt es nicht sogar einen Rückwärts-Marathon ...?

Nicht ganz ernst gemeint aber ...

LG Federico

@KuniDas hattest Du nicht gefragt, aber ein Vergleichswert macht Sinn.
Nach baclofen: 93.3% der Tage abstinent.
Vor baclofen: schwierig einzuschätzen. Ich würde sagen 85-90% abstinent. Ich war wochenlang, sogar monatelang abstinent, jedoch aus der Sinuskurve hast Du sicher entnehmen können, dass der Alkoholteufel immer wieder zuschlug. Und zwar heftig.
Hoffentlich habe ich Dir hiermit ein wenig helfen können.
Wenn Du noch Fragen hast, ich bin hier noch ca. eine Stunde

@Federico


Danke für diesen Aufsteller des Tages. Der Schatten wird diesmal hinter mir bleiben.

LG

Patrick

@Patrick
So ist es richtig. Nehmen wir diese Aussage doch als Motto für das Wochenende... soll für alle gelten

LG moonriver

Moin Rog,

ich weiß ja, Du nimmst es mir sicher nicht krumm, aber hiermit



hat sich doch nicht viel geändert in den sechs Monaten. Von 90% auf 93%. Wobei diese Prozente es nicht sind, auf denen ich hier "rumhacken" will. Ich habe dabei Deine anderen Einträge im Kopf.

Da ist der Rog an dem einen Tag, der mit 2 Flaschen Wein im Exzess steckt und ganz ehrlich seine Defizite sieht; das Problem mit dem Selbstbewußtsein, die Familie, die Spirale, wie sie sich dreht.

Und am nächsten Tag ist da der Rog, der mühsam aus der Spirale geklettert ist und gleich wieder über Spinoza und Einstein philosophiert.

Wo ist aber der Rog, der nüchtern über die eigenen Probleme diskutiert und hier nach sich schaut? Der Wechsel von Suff zu Sport kann doch nicht alles sein, um die Sinuskurve in eine "Gerade" zu verwandeln.

Ich vergleiche immer die Beiträge von Dir mit denen von Bennter. Da fällt mir immer auf, dass Bennter ganz nah bei sich bleibt, seine Probleme nennt, Lösungen sucht und vielleicht auch findet. Aber er beschäftigt sich intensiv damit. Bei Dir -und ich will Dir keinesfalls Unrecht tun- kommt der Switch von Suff zu Sport, auch wenn ich mich wiederhole. Als würdest Du das eine Loch (mangels Alkohol) mit Sport abdecken. Doe Änderungen dadurch sind nur temporär.

Was ist denn Dein Konzept, Dein Plan?

Liebe Grüße,

Kuni

Hallo Kuni

Du hast recht: von 90% auf 93% sind nicht viel. Aber das sind nur die Zahlen. Nicht vergessen, dass ich immer auf Räusche angezielt habe. Bei Dir mag das anders sein.
Aber wichtiger als die Zahlen ist: Es gab in den vergangenen paar Monaten einige Situationen, wo ich nicht getrunken habe und wo ich es früher ganz sicher getan hätte. Zum Beispiel die Kombination von Urlaub, Frau und Kind sind ausser Haus usw.. So gab es sicher 2-3 Gelegenheiten, die früher in Exzesse ausarten würden, jedoch mit baclofen ausgeblieben sind. Das kann ich nur Baclofen und dem Forum verdanken. Das macht es für mich ganz wichtig. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.

Der Vergleich - obwohl simplisstisch, es ist komplizierter als das, fasst die Sinuskurve schön zusammen. Das hast Du sehr gut gesehen. Ich pendle immer zwischen Extremen. Ab und zu ist der Pendel langsam, ab und zu schneller. Baclofen hat dies verlangsamt, und den Pendel sogar zeitweilig zum Stillstand gebracht. Darauf möchte ich weiter aufbauen. Und mein Plan? Bwah, vor allem dasjenige weitermachen, was ich - vor allem - in der Sinuskurve geschrieben habe: Abstinenz üben, Forum, positive Gedanken, Meditation, die eigene Situation analysieren halt.

Und Dein Vergleich Bennter-Patrick kann ich auch zustimmen. Zum Glück gibt es ja viele Unterschiede zwischen bennter und mir, wir sind schliesslich Individuen, aber hauptsächlich unsere Alkoholtypologie, -Geschichte usw.. sind sehr ähnlich. Im Grunde vielleicht schon schwierig für 'Outsider' zu verstehen. Und seine Einfühlsamkeit in sich und andere Leute, die Empathie ist bei ihm viel stärker als bei mir. Seine teils wunderbar geschriebenen Beiträge zeugen das. Er steht auch weiter in der Heilung als ich.

Aber jetzt genug über mich. Das ist letzten Endes hier doch noch Dein Thread, nicht wahr.
Wie geht's Dir so heute morgen?

LG

Patrick

@@kuni/rog

Es hat verdammt lang gedauert, bis ich von mir selbst sprechen konnte. Schwallen ( abstrakt reden), das konnte ich schon immer gut, schon berufsbedingt. Aber wirklich über mich, das war mit das Schwerste !

Eine ganz tiefliegende Angst ( wovor auch immer!) hielt mich davon ab, selbst normalste,menschliche...Bedürfnisse zu artikulieren. Bei "Fremden" (ja, Familie, Freunde), da konnte ich das großartig.Mich "einfühlen", raten, gedankliche Kausalketten erstellen,helfen. Heute ist mir klarer, warum ich das konnte (

Richtig "ran" an mich, das kam wirklich niemand.Ja, noch nicht mal ich selbst.

Auch ich liebte ( tue es heute noch!) meine Ausflüge in angelesenes Wissen. Da konnte (kann) ich mich prima verstecken,mir Menschen vom Leib halten.

Meine Suchttherapeutin stoppte nach 2 Jahren die Therapie. Wir kamen bei den settings einfach nicht weiter, denn ich blieb "abstrakt". Ich war verletzt, fühlte mich "durchschaut", als wolle sie mir Böses.

Bei der wieder erfolgten Neuaufnahme unterbricht sie mich gnadenlos, wenn ich in meine "Welt" abdrifte, alles verbal und kopflastig "zerlege".Diese Ehrlichkeit, die nun wirklich nur noch mich betrifft, die ist sehr schwer für mich auszuhalten.Jede Sitzung versuche ich zu "flüchten", zu manipulieren und zu verstecken. Mein Glück,dass sie mich schon so lange kennt und energisch unterbricht. Auch in den Gruppenrunden werde ich nicht mehr mit Samthandschuhen angefasst.Neue Mitglieder sind oft erschrocken darüber, wie ich angegangen werde. Ich weiß warum-und schnappe nicht (mehr) ein.

Es war ein Prozess. Vielleicht muß patrick einen ähnlichen Weg gehen? Wissen tue ich das natürlich nicht!!!!!!!!

Ich glaube, dass der Sport patrick bislang vor noch "größerem " Übel bewahrt hat, da er so sein Selbstbild vor sich und der Außenwelt aufrecht erhalten konnte. ( ich, Bennter, bin immer eitel gewesen, wie aus dem Ei gepellt.Sportlich,charmant, eloquent mit einer Prise Freigeist "gewürzt").

Da konnte keiner in meine innere Leere und Verzweifelung sehen.Ich war doch "wer". Die äußeren Umstände so zu halten, das war einer meiner Haupt-Energie-Räuber.Bloß nicht die Contenance verlieren. Ein Ausbund an gesunder Ernährung sportlichen Aktivitäten.( wechselten sich ab mit Freßanfällen und absoluter Faulheit). Ganz schleimig wurde es, als ich mich zu Hause als Alki outete, meine "Erkenntnisse" -fast so schlimm wie Bill&Bob-predigte, und heimlich soff.

Dann kam der Neid auf die Menschen, die bei mir in der Gruppe saßen, und offen ihre vielschichtigen Probleme benannten, erfühlten und- oh Wunder- auch angingen.

Ich saß noch immer in meinem Gefängnis.Schwallte, glänzte und bin mir kein Stück näher gekommen.

Da kommt nun wieder die Geduld um die Ecke gesaust. Ohne diese Geduld wäre ich nie und nimmer wenigstens etwas bei mir angekommen.

Mir tut es gut hier zu lesen, dass es anderen Menschen genauso geht wie mir. Das ich -Gott sei Dank!!!!- NICHT einzigartig bin. Dass das alles zutiefst MENSCHLICH ist.

Ganz liebe Grüße an Euch!

BE

.....es ist zutiefst menschlich! Die Erkenntnis ist wunderbar! Ändert aber in meiner Welt nichts an Deiner EINZIGARTIGKEIT!

Alles Liebe
jivaro

@ Rog



Achtung Provokation: Und in welchen Situationen hast Du jetzt getrunken? Doch nicht etwa in denen Du ohne Bac sonst nie getrunken hast?



Das hat ja nun nicht so gut funktioniert. Dein Konzept ist erneut Sport. Das Pendel wird also wieder angeschoben. Wo bleibt die Mitte? Wo bleibt der Rog, der sich fragt, warum er seine Familie bzw. deren Nähe nicht ertragen kann? Bei beiden "Aktivitäten", also Alkohol und Sport, ist die Familie ausgeschlossen. Ist dies Deine Absicht? Flüchtest Du vor dieser Nähe und warum? Und falls Du es bejahst, wie willst Du dies ändern? Mit Abstinent, Forum, positiven Gedanken....?

Wenn Dir Deine Familie wichtig ist, warum sprichst Du dann nicht mit Deiner Partnerin?

Was wird mit den anderen Baustellen? Meditierst Du Dir dann ein Selbstbewußtsein an?

Nein, ich will Dich nicht ärgern, wirklich nicht. Sicher bin ich auch anders gestrickt. Ich muss aktiv werden und ausprobieren, testen, erfragen.



Ich glaube, es ist völlig egal, wessen Thread es ist. Ich nehme für mich ganz viel aus den Diskussionen. Z. B. reflektiere ich im Moment, in welche Ecken meines Lebens ich nicht schauen will. Es ist nämlich viel einfacher, bei einem anderen den Finger in die Wunde zu legen.

Heute morgen war ich erst eine Stunde mit dem Hund unterwegs und danach war ich 3 Stunden im Fitnesstudio um dort
- 12 Minuten auf dem Stepper,
- 20 Minuten auf dem Rad,
- 30 Minuten auf dem Laufband zu verbringen und
- ich hab meine 4 Geräte in 2 Durchläufen beackert und meine Bauchmuskeln in 2 Durchläufen gebeten, sich einen Weg durchs Fett zu bahnen

bevor mich der Weg direkt und nicht über Los in die Sauna geführt hat.

Ansonsten war es ein reichlich doofer Tag mit Dauerregen. Die Kinder sind unterwegs und mir fehlt es an Struktur.

Bac werde ich nochmals erhöhen, ich hab das Gefühl, dass es nicht reicht. Begründen kann ich dieses Gefühl nicht. Weder hat sich Craving eingestellt, noch andere Syptome. Ich werde es in 2 Schritten von 50mg auf 70mg erhöhen, also 3 Tage + 10mg und dann wieder 10mg.

Morgen sieht das Programm ähnlich wie heute aus; ab Mittag sind dann aber endlich die Kinder wieder im Haus. Ohne sie bin ich nur halb und vergrabe mich nur noch mehr.

@ Bennter
Danke für Deinen schonungslosen Bericht. Du schonst Dich absolut nicht, gar nicht typisch für einen Narzissten. Was mich in diesem Zusammenhang beschäftigt: Was fängt man mit seinem Wissen an?

Es ist ja nun nicht so, dass man Linkshänder ist und sich angewöhnt, alles mit rechts zu machen. Wie "überwindet" man die Defizite, die man mit sich herum trägt? Wenn ich nun also festgestellt habe, dass viele meiner Verhaltensweisen aus mangelnder Wertschätzung, dann der krankhaften Suche nach Wertschätzung und daraus ständiger Überforderung resultieren - was fange ich mit diesem Wissen an? In eine andere Haut schlüpfen ist ja nun schlichtweg nicht möglich?

Was machst Du konkret?

Liebe Grüße @all und ein schönes Restwochenende,

wünscht die Kuni

@Kuni
Du machst es schon richtig. Ich kenne diesen Zustand aus meiner Vergangenheit auch. Im Nachhinein wirst Du wissen, warum Du die Dosis etwas erhöht hast und wirst das Gefühl auch begründen können.

LG moonriver