Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Montag 25. November 2013, 01:30 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
@Patrick,

die meisten Maßnahmen Deines 11-Punkte-Plans kann ich gut nachvollziehen. Ich sehe auch nicht, dass Du damit zu streng mit Dir bist oder gar einen Kampf gegen Dich selbst führst. Vielleicht liegt es daran, dass auch ich zu Punkte-Plänen und Checklisten neige. Konkret kann ich die Punkte 1, 6, 8, 9, 10 und 11 sofort unterschreiben.

Punkt 2, Baclofen hochzufahren, halte ich auch für sinnvoll, ich persönlich versuche es erst mal mit einem Beibehalt von 75 mg. Auch deshalb, weil ich in letzter Zeit im Büro nach jeder 12,5 mg zu Sekundenschlaf neige, seltsam, das ist erst seit wenigen Tagen so.

Punkt 3 wurde hier und im neuen Faden bereits ausführlich diskutiert und davon abgeraten. Ich habe keine Erfahrung damit, würde das Risiko aber nicht eingehen, schon gar nicht in Verbindung mit ambitioniertem Sport.

Punkt 4: Ist das Lorazepam? Auch hierzu hab ich keine Erfahrung, aber offenbar hat es Suchtpotenzial, weshalb ich auch hier vorsichtig wäre.

Punkt 5 hast Du eigentlich selbst schon ausgeschlossen.

Zu Punkt 7 kann ich auch wenig sagen, ich kenne ja weder Details noch Hintergründe. Allerdings würde ich nicht wie @kuni hier gleich aufschreien. Es wird gute Gründe dafür geben, dass Du in diese Art von Therapie eingewilligt hast. Und sicherlich ist der Therapeut nicht befugt, intime Details an die Geschäftsführung weiterzutragen, sondern nur, eine allgemeine Einschätzung abzugeben.

So viel fürs Erste, bleib auf der Hut, Du Musketier!

Dieter

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Montag 25. November 2013, 07:54 
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31
Beiträge: 854
Wohnort: Schweiz
Dies enspricht auch meiner Erfahrung, lieber Patrick:
"Mir hilft's für die ersten Wochen, mit Disulfiram weiss ich, dass kein Alkohol getrunken werden darf und kann. Daher haben die Rauschwünsche gar keine Chance."

Das ging soweit, dass ich tatsächlich keinen Gedanken mehr an einen Schluck verschwendete. Aber im Untergrund lief dieses Programm unbearbeitet weiter:
"Geärgert und verletzt gefühlt wie ein Kind, dessen Spielzeug, dessen Belohnung weggenommen wird, habe ich den Verzicht auf Alkohol ab und zu wahrgenommen."

Ich nahm deshalb in den letzten 18 Monaten bloss einmal noch ein einziges Antabus - wirkt die ersten 10 Tage für mich, um wieder in den Abstinenzmodus zu kommen. Längere Einnahme heisst für mich: wann darf ich denn wieder?!

Ich wünsch dir einen guten Tag!

lg lisa

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Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Montag 25. November 2013, 14:59 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe lisa

Antabus vermeide ich so gut ich kann. Ich wusste von den Gefahren von Antabus, aber nicht, dass es so gefährlich ist, wie @Werner schreibt. Ich hätte das Medikament nicht genommen über die Festtage, weil ich
vor ein paar Wochen moderat trinken wollte.
Ich habe gemerkt, dass die Rauschwünsche dann vermehrt zurückkommen.
Ich musste es 'the hard way' lernen. Komplette Abstinenz.
Und das wird mir die ersten paar Wochen, bis maximal Anfangs Januar erfolgreich daran hindern können,
dass ich auch nur mit 1 Glas anstosse.
Ganz konsequent wird jetzt Abstinenz eingehalten, wie @bennter es damals auch so vehement propagiert hatte.
Denn nur mit Abstinenz kann die schöne Therapiemethode, die mir im Laufe der Sinuskurve verabreicht wurde, funktionieren.
In meinem Fall allerdings.
Baclofen als Medikament liegt bei mir komplexer als bei anderen Leuten.
Als ausgearteter Party-Trinker habe ich nicht angefangen mit Trinken, weil ich Probleme hatte,
sondern mein Trinken an sich wurde allmählich zum Problem.
Als sensation-seeker, reward seeker, attenttion seeker (sorry, kenne nur die englischen Wörter) liegt es bei uns Rauschtrinker einfach schwieriger.

Aber nicht unmöglich. Daher durfte ich vor ein paar Monaten euphorisch über meine ersten Erfolge berichten.


@Kuni

Nein, liebe Kuni, so schlimm ist es nicht. Wie Dieter schreibt, gehören diese Therapien zu meiner Privatsphäre und,
obwohl sie zur selben Firma gehören, dürfen sie keine Details preisgeben.
Daher stört es mich nicht so. Im Gegenteil, diese interne Beobachtung stärkt mich in meine Disziplin.
Denn, was mein Alkoholkonsum betrifft, gehörte Disziplin nie zu meinen Stärken, Geduld auch nicht.
It's time for a change, verdorie!

"Kurzfristig schlich sich bei mir auch die Überlegung ein, mit diesem Mittel Weihnachten zusätzlich abzusichern.
Weihnachten habe ich wieder die "Bude voll", alle Tage, ich koche (weil ich es gern mache) und da tauschen jetzt schon häufig Genußtrinkgedanken auf. Ich weiß es nicht..."

Ich lade Dich ein, wirklich auch nichts zu trinken bei den Festtagen.
Du bist schon eine Weile abstinent, ziehe es bitte durch.
Nimm eine extra Notfalldosis, oder Antabus, heure einen 'Polizisten' ein, verschiffe Deinen Alkohol in einen abschliessbaren Raum,
und gib den Schlüssel einen 'Polizisten', der/dem Du alles anvertrauen kannst.

@Dieter

Mein Ziel ist jetzt, ich fahre bis 150mg hoch. Langsam aber sicher. Die letzten 2 Wochen des Jahres sogar ein bisschen schneller, weil dann sowieso Urlaub ist.
Nachdem ich in den französischen Foren herumgestöbert habe, ist dort vielerorts die Rede von 150mg oder mehr. Die Amerikaner junglieren mit 200-300mg, die haben
Dr. Ameisen's Vorgehensweise teils bis auf den mg kopiert.

Punkt 4 wurde mir als Beruhigungsmittel vorgeschrieben. Es ist eine 'schwache' Form von Benzodiazepin, man kann es also auch zur 'Entgiftung' einsetzen. Aber das trifft
wahrscheinlich nicht auf Dich zu. Auf jeden Fall soll man nicht Autofahren damit. Auch Arbeiten geht schwierig.

Also Musketier (ich würde sagen: d'Artagnan, passt wegen den Alliterationen gut zu Dieter), auf zum 3. egghead.


LG

Patrick (alias Musketier Porthos)

PS Werner: Aramis und lisa: Athos
PS2 Weitere Musketiere sind willkommen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Montag 25. November 2013, 22:14 
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31
Beiträge: 854
Wohnort: Schweiz
Lieber Patrick, nochmals hier in deinem Tread:

lisa64 hat geschrieben:
Vor kurzer Zeit fand ich einen leckeren alkholfreien Apfelwein (Ramseier), der angenehm sprudelt und mir besser bekommt als Apfelsaftschorle - ist mir auch ein gutes Hausmittelchen geworden.


Es ist schon vorgekommen, dass mir gute Freunde als Liebesdienst zum Anstossen einen alkoholfreien Wein angeboten haben. Das ging dann gar nicht! Obwohl ich gerade schon länger wieder abstinent war und bis zu diesem Moment mit O-Saft o.ä. ganz zufrieden gewesen wäre. Ich empfand das als solche Anmassung - dabei: at heart fühlte ich mich wie an Weihnachten, wenn alle anderen gekriegt haben, was sie sich gewünscht hatten. Nur mir wurde das Falsche, Nächstbeste hingestreckt - und dann auch noch mit dem Appell "nu sei schön dankbar".
:Mad: Ich will das aber nicht!! :Mad:

Ich weiss, ich hacke und hänge hier an dieser Kinderspielzeug-Sache herum - aber sie hat mich wirklich an einem wunden Punkt getroffen...

Lasset uns GGG haben, mes nobles mousquetaires...

lg
Lisa

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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Montag 25. November 2013, 22:37 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe lisa
lisa64 hat geschrieben:
Ich weiss, ich hacke und hänge hier an dieser Kinderspielzeug-Sache herum - aber sie hat mich wirklich an einem wunden Punkt getroffen...
Besser könnte ich's nicht beschreiben, mir geht's ganz genau, aber wirklich ganz genau genauso. Dieser Stolz dürfte mit der Zeit verringern, verschwinden, sobald die Leute, Deine Nächsten und vor allem Du selber sich an der Situation gewöhnt haben.
Eben: GGG, die Wichtigkeit davon realisiere ich mich immer besser.

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Montag 25. November 2013, 23:28 
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11
Beiträge: 381
Wohnort: Moers
@ Ihr Lieben,

komme gerade von meinem Entspannungs-WE zurück und lese und lese und ich verstehe nix!!

Klar, mir ist bewusst, dass Du Patrick (Lisa) Antabus (Disulfiram) als Notkeule einsetzen habt (bzw. Patrick wieder will). Ich frage ernsthaft warum? Wenn es Baclofen nicht schafft, Deine Notsituation zu lösen – dann trinkt lieber, als Dich zu vergiften.

Der Umgang mit Baclofen hat auch etwas mit Eigenverantwortung zu tun. Soll heißen – abstinent werden ist kein Ponyhof.. Ich muss das jetzt mal so deutlich sagen, ohne Dich angreifen zu wollen.

Ich habe in den vergangenen Jahren oft „gezweifelt“, weil meine Geduld nicht angeboren ist. – aber!! mit der Zeit habe ich begriffen, dass nur die Zeit „heilt“. Ich bin an vielen Tagen durch die Hölle gegangen – aber ich habe daran geglaubt, dass es auch wieder „gut“ wird.

Lieber Patrick, DU versuchst es mit Excel-Listen,Sport, mit einem Punkteprogramm… versuche es mal mit Deinem Herzen!! Was sagt Dein Gefühl – und nicht Dein Verstand? Sagt Dein Gefühl – ich möchte ohne Alkohol leben? Schaue mal wirklich in Dich rein.

Deine Ausführungen erinnern mich wirklich an Selbstgeißelung und nicht an: das ist meine Herzensangelegenheit.

Sei mir nicht böse über diese klaren Worte – ich bin in meinem Herzen bei Dir.

liebe Grüße Volker

_________________
„Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“
George Bernard Shaw


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Montag 25. November 2013, 23:47 
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Registriert: Samstag 12. Januar 2013, 21:31
Beiträge: 415
perfekte Worte von Volker, erkenne erst einmal, warum überhaupt Alkohol, was macht Dich so fertig, so kaputt, ?

was macht Dich so traurig, daß Du Dich täglich betäuben musst, was liebst Du, was hast Du gern,

in Dein Herz schauen, wer Du bist und was Du bist und wo Du bist, dann weiter,

kehre den bösen Schmerz aus, der Dich verletzt und lebe wieder, stolz, nur ein Tipp,

lg @sabine

90% aller Alkoholiker sind nur traurige Menchen, die den Weg nicht sehen,

es geht so viel auf dieser Welt, in diesem Sinne.

meine tags dazu : herz, liebe, leid, freude, baclofen, alkohol, sucht, entspannung,
gott, sport, marathon, schweiss, lust, körper, laufen, running, atem, gesund

_________________
es ist genug Sabine!


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Dienstag 26. November 2013, 02:16 
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Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
@Volker, @all,

so, wie ich Patrick verstehe, sind Checklisten, Sport und Punkteprogramme Ausflüsse reinsten Herzens. Darin steckt doch sein Ich und ein tiefer Wille zur Veränderung - würde er diesen Aufwand ansonsten betreiben? Wenn er nicht wüsste, dass es um Kopf und Kragen geht? Es ist seine Herzensangelegenheit, das Ganze, und wenn nach seiner Machart und Erfahrung neben Checklisten auch Antabus, wohldosiert und zeitlich begrenzt, notwendig ist, dann ist das Patricks Weg und Patricks Verantwortung. Ich jedenfalls kann letztlich weder zu- noch abraten, und wenn ich sage "Sei vorsichtig", dann ist es immer noch er allein, der eine souveräne Entscheidung trifft.

@Patrick, make your own choice.

Jetzt aber gute Nacht -

Dieter

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Dienstag 26. November 2013, 10:39 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
@Volker

Vielen Dank für Deinen Beitrag. Es hat mich gefreut!

Zitat:
Der Umgang mit Baclofen hat auch etwas mit Eigenverantwortung zu tun. Soll heißen – abstinent werden ist kein Ponyhof.. Ich muss das jetzt mal so deutlich sagen, ohne Dich angreifen zu wollen.
Eigenverantwortung. Das ist das Zauberwort. Und ich werde es als nächsten Punkt in meine Liste aufnehhmen.

Zitat:
trinkt lieber, als Dich zu vergiften.
Sorry, nicht persönlich nehmen, aber einen grösseren Quatsch habe ich hier wirklich noch nicht gelesen.

Zitat:
mit der Zeit habe ich begriffen, dass nur die Zeit „heilt“
Leider habe ich das auch erst jetzt begriffen. Danke für diesen Hinweis.
Zitat:
Sagt Dein Gefühl – ich möchte ohne Alkohol leben?
Sehr gute Frage, das ist die Quintessenz. Im Moment und in den nächsten Monaten: ein klares Ja. Aber was wenn die Rauschteufel wieder die Oberhand gewinnen? Das will ich bekämpfen. Klingt wieder nach Kampf. Es ist aber einer. Und ohne diesen Kampf wird es nicht gehen.
Zitat:
Lieber Patrick, DU versuchst es mit Excel-Listen,Sport, mit einem Punkteprogramm… versuche es mal mit Deinem Herzen!!
Diese Excel-Liste, Sport und Punkteprogramm haben nichts mit dem Problem zu tun, sie sind Teil meiner Person. Aber Du hast Recht, dass ich es mehr mit meinem Herzen versuchen soll.
Ich beneide Dich, diejenigen, die das können.

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Dienstag 26. November 2013, 11:28 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
rog hat geschrieben:
Aber was wenn die Rauschteufel wieder die Oberhand gewinnen?
Das will ich bekämpfen. Klingt wieder nach Kampf. Es ist aber einer.
Und ohne diesen Kampf wird es nicht gehen.
Lieber Patrick,

dieses romantische Kampfgedöns ist mir aus Jack Londons autobiographischem
Roman „König Alkohol“ wohl bekannt. Er beschreibt darin sehr eindrücklich den
sogenannten „Rauschtrinker“. Wenn Du ihn gelesen hast, weißt Du, dass er diesen
Kampf verloren hat. Damals gab es noch kein Antabus, es gab aber Frauen, die sich
für die Prohibition einsetzten. London war ein Verfechter der Prohibition, die nach
seinem Tod in Kraft getreten ist. Zu spät für ihn, er starb im Alter von 40 Jahren.

Antabuse sehe ich als „Geistige Prohibition“. Aussichtsreicher wäre zu akzeptieren,
dass es so ist, wie es ist. Wir schreiben das Jahr 2013, also 100 Jahre später.
Es gibt Baclofen und es gibt gute Psychotherapeuten, die mit systemischen Ansätzen
arbeiten. Das ist m.E. der Weg den Du gehen könntest, Du brauchst einen Begleiter.

Nochmal Jack London. Ich bin sicher, hätte es damals um 1900 Antabuse gegeben,
er hätte es genommen – und wäre dennoch gestorben. Er war einfach zu sehr der Kämpfer –
aufgeben kam in seinem Sprachschatz nicht vor.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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