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tom
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Betreff des Beitrags: Re: Leben mit Baclofen Verfasst: Samstag 30. November 2013, 10:05 |
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Registriert: Donnerstag 31. Mai 2012, 15:17 Beiträge: 354
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Hallo ihr Lieben,
In meiner Klinikwoche hatte ich viel Zeit mit meinem Therapeuten (Internist, Psychiater, Neurologe) zu sprechen. Wie ihr wisst, leide ich seit geraumer Zeit an intensiven Traumaktivitäten. Normale Träume kenne ich nur noch, wenn ich Alkohol getrunken habe. Um Baclofen als vordergründige Ursache auszuschließen, haben wir vor einer Woche Baclofen auf Null runter gefahren. Ich werde jetzt 14 Tage ohne Baclofen Leben und sehen was passiert. Da ich gerade stabilisiert aus der Klinik komme, ist das Risiko relativ gering. Nach nunmehr fünf Tagen ohne Baclofen scheint sich der Verdacht zu bestätigen, dass ich nach ca. 40 Jahren regelmäßigen Alkoholkonsums wohl doch einen kleinen Dachschaden abbekommen habe. Ich träume nämlich immer noch mehr oder weniger recht wirr. Wenn Baclofen die Träume nur etwas verstärkt und nicht die Grundursache ist, wäre mir das sehr recht. Dann bräuchte ich bei der Dosierung deswegen nicht ständig am unteren Level zu fahren. Aber ich werde diese Woche noch abwarten um ganz sicher zu sein. Und wenn die Ursachen sich etwas deutlicher dargestellt haben, hat mein Arzt noch mindestens einen Joker im Ärmel, um die Sache etwas zu normalisieren. Eine erholsame Nacht ist schon was wert. Ich werde hierzu weiter berichten.
Bei mehrtägigen Retreats erfahren übrigens viele Teilnehmer eine sehr stark erhöhte Traumaktivität. Da der Geist den ganzen Tag gezügelt ist, nutzt er die Nacht, um sich hier frei aus zu toben.
Ich werde mich in der nächsten Zeit in Sachen Forum leider noch mehr zurücknehmen müssen. Eine Mitstreiterin in unseren Team (Zusammenschluss von Freiberuflern, die an einem Projekt arbeiten - keine Firma) ist ausgefallen, deren Aufgaben ich auf unbestimmte Zeit zum größten Teil übernehmen werde. Es ist diejenige, die bei meinen Aussetzern 2011 und 2012 die größte Last zu tragen hatte. Nunmehr habe ich die Gelegenheit etwas zurückzugeben. Das wird viel Achtsamkeit erfordern - heißt ich muss mich auf das Wesentliche konzentrieren und darf mich "nicht hetzen (lassen) - eins nach dem anderen, ganzen in Ruhe nach Wichtigkeit. Werde meine inneren meditativen Aktivitäten / Phasen erhöhen müssen, um den äußeren Belastungen besser gewappnet zu sein. Da wird wenig Zeit fürs Forum bleiben. Zumal ich kein Mensch bin, der Beiträge so schnell mal nebenbei aus dem Ärmel schütteln kann. Ich muss und will schon sorgfältig lesen, bedenken, nachempfinden, einfühlen… Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass Schnellschüsse schnell mal daneben gehen können.
Aber keine Bedenken, das war keine Verabschiedung - ich bleibe dem Forum unbedingt treu.
LG tom
_________________ Was hier ist, ist überall - was hier nicht ist, ist nirgendwo.
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: Leben mit Baclofen Verfasst: Samstag 30. November 2013, 11:18 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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Lieber Tom, Ich möchte jetzt keine großen Reden halten. Wir kennen uns gut genug, um zu wissen, was wir (Du) tun. Ich drücke dir alle Daumen. Liebe Grüße Volker
_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Leben mit Baclofen Verfasst: Samstag 30. November 2013, 12:58 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Lieber Tom
Ich habe die Überzeugung gewonnen, dass Du die nötigen Dimensionen im Denken und Handeln hast, welche Dich auf den für Dich richtigen Weg führen werden.
LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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tom
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Betreff des Beitrags: Re: Leben mit Baclofen Verfasst: Freitag 13. Dezember 2013, 09:43 |
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Registriert: Donnerstag 31. Mai 2012, 15:17 Beiträge: 354
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Zwischenbericht → Träume
Ich bin mir durchaus im klaren darüber, dass mein Traumthema nicht wirklich relevant ist (Jammern auf hohem Niveau!!!) , obwohl ich ja nicht wirklich jammere, sondern nur die Ursachen ermitteln will. Die dabei gemachten Erfahrungen möchte ich dennoch mitteilen.
Ich bin jetzt in der 3. Woche "ohne Baclofen". Erste Woche gar nichts bemerkt. Anfang 2. Woche etwas an Grundruhe verloren, was sich nach 3 Tagen wieder gegeben hat. Erfreulicherweise die ganze Zeit keinerlei Alk-Ideen.
Traumaktivität nach wie vor sehr aktiv, aber nicht stressig. Das unter Baclofen die Traumaktivität am Anfang der Therapie erhöht ist, ist ja vielfach berichtet worden. Bei mir ist sie unter Baclofen dauerhaft und wird in sofern stressig, dass ich teilweise mit Herzflattern aufwache und mich erstmal wieder runter bringen muss. Manchmal bin ich dann froh, wenn die Nacht vorbei ist. Das war denn keine "erholsame Nacht".
Nach einer Flasche Sekt schlafe ich übrigens 8 Stunden durch ohne mich an einen Traum erinnern zu können. Damit ist für mich die Datenlage klar → Alkschaden. Nun kann sich mein Doc noch eine zweite Pille für die Nacht einfallen lassen. Da ich sonst keinerlei Medikamente nehmen (muss), habe ich damit kein Problem – insbesondere wenn ich sehe, was manche Altersgenossen für Batterien konsumieren (müssen).
Baclofen schleiche ich ab heute wieder ein. Über ein Absetzen werde ich erst nachdenken, wenn ich wirklich mal ein Jahr (2014!?) ohne Vor- o. Zwischenfälle geschafft habe.
Allen eine ruhige und schöne Vorweihnachtszeit.
LG tom
_________________ Was hier ist, ist überall - was hier nicht ist, ist nirgendwo.
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Leben mit Baclofen Verfasst: Freitag 13. Dezember 2013, 11:49 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Lieber Tom
Ich empfinde Deinen Bericht alles andere als "Jammern auf hohem Niveau". Er ist im Gegenteil sehr wertvoll für das Forum. Zeigt er doch auf, dass Bac nicht generell und für lange Zeit verantwortlich ist, intensive Träume zu induzieren. Durch Dein schrittweises Vorgehen "im Versuch" hast Du nun offenbar erkannt, dass Dein Traumleben durch Alkohol beeinflussbar ist. Träume sind ja ein Ventil des Unbewussten. Meines Erachtens haben sie die Fähigkeit, in einer ihr eigenen Sprache uns etwas mitteilen zu wollen. Dies reduziert sich nicht nur auf ein Wiederabrollen von Tagesereignissen. Es geht viel tiefer, vor allem dort, wo die Träume in Form von symbolischen Bildern zu uns sprechen wollen. Träume sind mehr als Schäume... Es kann sein, dass Du durch jahrelangen Gebrauch von Alkohol dies einfach unterdrückt hast. Und nun kommt durch Abstinenz einiges wieder an die Oberfläche. Vielleicht die ideale Situation für einen erfahrenen Therapeuten? Liegt dort die Antwort auf die Frage, was Dich seinerzeit in den Alkohol geführt hat? Ich würde es nicht einfach auf einen "Alkschaden" zurückführen... und eine "Schlafpille" allein scheint auch nicht die optimale Langzeitlösung zu sein.
Anyway, ich finde es jedenfalls eine gute Entscheidung, mit Bac weiterzufahren.
LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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tom
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Betreff des Beitrags: Re: Leben mit Baclofen Verfasst: Freitag 13. Dezember 2013, 12:48 |
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Registriert: Donnerstag 31. Mai 2012, 15:17 Beiträge: 354
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Lieber monnriver,
danke für Dein Echo. Die Frage, was mich damals zum Alkohol geführt hat, ist in vielen Sitzungen ausreichend geklärt. Die Träume sind so irre, utopisch, surreal, dass kein Therapeut damit arbeiten könnte – hatten wir schon versucht. Es geht auch nicht um ein simples Schlafmittel – mein Doc möchte es mit einem neuronal wirkenden Medikament probieren, das die tobenden Nachtgeister etwas beruhigt. Um hier gezielter eingreifen zu können, war mein "Experiment" ohne Bac nötig. Ich hatte auf keinen Fall vor Bac abzusetzen - soweit bin ich noch lange nicht.
LG tom
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: Leben mit Baclofen Verfasst: Freitag 13. Dezember 2013, 13:03 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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Lieber Tom,
ich habe mit Baclofen jede Nacht surreale Träume. Völlig abgefahren – Orte, Personen, Handlungen – passen nicht zu einander.
Irgendwann habe ich unterbewusst versucht, die Dinge (wie ein Regisseur) zu steuern. Manchmal (nicht immer) kann ich dann die Ereignisse lenken und Personen, Orte und Handlungen bekommen einen Sinn. (ganz schwierig zu beschreiben)
Komischer Weise, möchte ich dieses Träume nicht missen.
Ganz liebe Grüße Volker
_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Leben mit Baclofen Verfasst: Freitag 13. Dezember 2013, 17:45 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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@Volker @Tom Frodo01 hat geschrieben: Manchmal (nicht immer) kann ich dann die Ereignisse lenken und Personen, Orte und Handlungen bekommen einen Sinn. (ganz schwierig zu beschreiben) Komischer Weise, möchte ich dieses Träume nicht missen. So ging es mir am Anfang der Bac-Therapie ebenfalls. Jedoch nahm dieses Kopfkino mit einer gefühlten "Halbwertszeit" von ca. 3 Monaten ab. Heute erlebe ich noch ab und zu solche Träume. Ich habe sie ebenfalls immer als hochinteressant erlebt und mich jeweils auf das Einschlafen gefreut... LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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frieda
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Betreff des Beitrags: Re: Leben mit Baclofen Verfasst: Sonntag 15. Dezember 2013, 19:08 |
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Registriert: Mittwoch 20. Juli 2011, 17:25 Beiträge: 111
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Lieber Tom,
ich hatte in der letzten Zeit, meistens immer wieder mal in Verbindung mit Alkohol und Bac regelrechte Albträume, z. B. träumte ich, meine Mutter wäre wieder da, was mich mit unbändiger Freude erfüllte ( sie ist 1964! als ich fast noch ein Kind war, verstorben). In der gleichen Nacht träumte ich jedoch, dass mein geliebter Enkelsohn bei einem Unfall ums Leben kam, den jemand in der Familie verschuldet hat. Ich wachte schweißgebadet auf. Danach hatte ich Angst wieder einzuschlafen und den Traum zu Ende zu träumen. Es ist manchmal so, dass Bac bis in mein Innerstes eindringt und alles wieder hervorholt was ich mit Alkohol zugeschüttet hatte. Vor solchen Träumen habe ich Angst und sie beschäftigen mich noch Tage danach. Bac möchte ich jedoch nicht absetzen, weil es mir auf der anderen Seite sehr hilft, mein Alkoholproblem zu bewältigen.
Liebe Grüße Elfie
_________________ Die mich suchen, finden mich.
Die Bibel: Sprüche 8,17
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frieda
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Betreff des Beitrags: Re: Leben mit Baclofen Verfasst: Sonntag 15. Dezember 2013, 19:15 |
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Registriert: Mittwoch 20. Juli 2011, 17:25 Beiträge: 111
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Oh je, nun habe ich den Beitrag doppelt gesendet, bitte einen Beitrag löschen!
LG Elfie
_________________ Die mich suchen, finden mich.
Die Bibel: Sprüche 8,17
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