Baclofen Forum vs Alkoholismus

Auch ich möchte mich kurz vorstellen, bin 47 Jahre alt, männlich, komme aus Berlin und habe eine wohl 30-jährige Alkoholkarriere hinter mir. Ich habe einige Entgiftungen gemacht, eine Langzeitentwöhnung (alles mit nicht gem gewünschten Erfolg) und nehme nun an der Studie an der Charite teil und bin eigentlich ganz zufrieden, na ja so richtig auch wieder nicht. Auf jeden Fall bin ich froh Baclofen bekommen zu haben, bin nun auf dem Weg die richtige Dosis zu finden. Derzeit sind die Nebenwirkungen recht heftig, aber es geht wieder bergab mit der Dosierung, so dass ich guter Dinge bin. Auf jeden Fall habe ich keinerlei Craving seitdem ich das Medikament nehme.

Freue mich auch sehr dieses Forum gefunden zu haben, denke es kann nur hilfreich sein, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, so klassische Selbsthilfegruppen, ala Anonyme sind nix für mich, hab ich ausprobiert, aber bringt mir nix.

Würde mich sehr über Reaktionen freuen, werde auch versuchen zeitnah auf Fragen zu antworten.
Ich wünsche Euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest, ich weis es ist eine schwierige Zeit, aber sie ist mit klarem Kopf viel schöner, wünsche allen gutes Gelingen!

Grüße Neckenek

Hallo Neckenek,

schön, dass du da bist, herzlich willkommen!

Bei Stöbern im Forum wirst du merken, dass du nicht allein bist.
Viele von uns haben eine langjährige Suchtkarriere und erfolglose Therapien hinter sich und fanden in Baclofen eine funktionierende Möglichkeit das Craving (den "Suchtdruck") zu reduzieren.
Wir alle hoffen, dass die Charité-Studie das bestätigen wird, was so viele von uns am eigenen Leib (besser: "im eigenen Gehirn") erfahren haben.
Warum bist du denn "nicht so richtig zufrieden"?

Alles Gute !

lg, Werner

@Neckenek,

herzlich Willkommen im Forum,

und wenn Du magst und darfst, wäre es schön, wenn Du über die Teilnahme an der
„Studie“ mehr erzählen könntest. Gerne auch per PM oder Email.

Als erste und wichtigste Erfahrung ist wichtig, dass Baclofen hilft.
Auch oder gerade dann, wenn diese Erfahrungen von der Charité gemacht wurden.
Die Frage, wie es für Dich danach weiter geht, dürfte für Dich die Wichtigste sein.
Frag mich einfach, ich kann Dir versprechen, es geht weiter in Berlin.
Nur eben ein paar Häuser weiter.

LG Federico

ich hoffe Ihr habt alle Weihnachten so gut "überstanden" wie ich, es war das schönste Fest seit vielen Jahren, auch dank Baclofen kein Gedanke an Alkohol, na ja dran gedacht schon, aber kein Craving. Die Nebenwirkungen sind abgeklungen und mir geht es gut. Ich wünsche allen einen guten Rutsch, macht das beste daraus, das neue Jahr wird bestimmt super.

liebe Grüße aus Berlin

neckenek

Hallo neckenek

Ich habe Dich ja noch gar nicht gegrüsst hier im Forum, was ich schleunigst nachholen möchte!
Herzlich Willkommen

Ist ja ein sehr positiver Bericht, den wir von Dir zu lesen bekommen. Gratuliere.
Schön, dass Du den ersten Teil der Feiertage so gut überstanden hast. Da wird es auch Sylvester/Neujahr klappen.

Wenn Du willst, dann erzähle etwas über Deine Dosierung, offenbar hast Du ja noch nicht so lange mit der Therapie begonnen.

Weiterhin gutes Gelingen
LG moonriver

Hallo Neckenek und welcome auch von mir

Super Einstieg - und Festtage ohne die ganzen Alkoholprobleme sind wirklich toll!

Lass es dir gut gehen.
lg
Lisa

@Neckenek,

Für Dich und darum geht es schließlich, hat sich die Teilnahme an der Studie jedenfalls
gelohnt. Ich hoffe sehr, dass dies ein möglichst großer Teil, der anderen 55 TN auch von
sich sagen kann.

Beim nochmaligen Überlesen Deiner Vorstellung bin ich über „Langzeitentwöhnung“ gestolpert.
Über die Erfolgsquoten dieser Maßnahme müssen wir nicht reden, die Kosten sind jedenfalls enorm.
Ich hab' da mal Äpfel mit Birnen verglichen: 100 TN einer Langzeitentwöhnung verursachen Kosten,
die für eine Klinische Studie mit Baclofen locker ausreichen dürften. Und zwar mit ca.300 TN.
So kann man natürlich nicht rechnen, Vergleichen darf man.

LG Federico

@moonriver

vielen Dank für die freundliche Begrüßung und die guten Wünsche, dank Bac bin ich guter Dinge und wünsche natürlich allen gutes Gelingen.

ich habe vor ca 1 Monat mit der Studie an der Charite angefangen, habe erst eine ambulante Entgiftung gemacht und dann gings los, nach heutiger Erfahrung einige Jahre zu spät, aber besser spät als nie, ich hoffe nur, dass das Medikament bald wirklich eingesetzt werden kann, sprich zugelassen wird. Ich habe noch nie so lange glücklich abstinent gelebt, im Moment stößt mich Alkohol eher ab, schon der Gedanke ans Trinken ist mir zuwider. Meine Frau hat einen Hund, wies immer so ist, ich muss mit dem Hund rausgehen und komme dabei immer an so einer Saufbude vorbei, früher war das eine willkommene Gelegenheit zu trinken, jetzt würden mich da keine zehn Pferde reinkriegen, ich hoffe es bleibt so.
zur Dosierung, derzeit 3 x 40 mg pro Tag, angefangen mit 3 x 5 mg, 3 Tage lang, dann 3 Tage 3 x 10 mg, bis zu 3 x 50 mg und das habe ich nicht vertragen, echt krasse Nebenwirkungen, aber als ich dann wieder bei 120 mg pro Tag war, war alles wieder chick.
Hoffe Deine Fragen erschöpfend beantwortet zu haben, ansonsten nochmal fragen, ich antworte gern

LG neckenek


@Lisa

Vielen Dank für die guten Wünsche, ja auch ich bin glücklich über einen Monat ohne Alkoholbedingte Ausfälle, ich fühle mich super und würde mir wünschen, dass es noch viel mehr Leuten so gut geht wie mir, denn ich kenne niemanden der so richtig glücklich mit Alkohol ist, zumindest nicht wenn es zum Problem wird.

Auch Dir alles Gute und einen Guten Rutsch

LG Neckenek

@federico

ja da hast Du sicher recht, ich glaube mich zu erinnern, dass damals von Kosten von ca 30.000 Euro pro TN für 12 Wochen die Rede war, das rechnet sich natürlich, ich glaube das ist auch einer der Hauptgründe dafür, dass die sich so schwer tun, Bac als Therapieform anzuerkennen, es geht ganz einfach um sehr viel Geld, wenn Bac "flächendeckend" als Behandlungsform angewandt wird verlieren viele Menschen viel Geld, so eine Therapieeinrichtung ist doch fast wie eine Lizenz zum Gelddrucken, deshalb wird so ein "Teufelszeug" wie Bac bekämpft wo es nur geht, es ist nur schade, ja schon verwerflich, dass die Kranken dabei auf der Strecke bleiben, aber Geld nimmt nun mal alle Skrupel.

Auch Dir einen guten Rutsch

LG Neckenek

@neckenek

Die von Dir beschriebene Dosierung passt gut in das Erfahrungsschema. Damit bist Du mal auf der sicheren Seite. Ich freue mich für Deine ersten Erfolge innerhalb 1 Monat.

Die von Dir erwähnte "Saufbude", wo Du vorbeikommst, ist ja ein geeigneter Massstab für Deine Gefühlsentwicklung gegenüber Alkohol.

Du hast sicher auch eine Notfallration bei Dir. Dies hat bei unerwarteten Alk-Empfindungen schon vielen geholfen.

LG moonriver