Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo,

ich bin neu hier (aber schon ein paar Tage registriert).

Zur Vorstellung: Nachdem ich nach ca. 2 Jahren ohne letztes Jahr um diese Zeit auf einem Lehrgang zu einem Bier griff, habe ich seit November jetzt den dritten Krankenhausaufenthalt hinter mit.

Der letzte Aufenthalt war aber auch vor allem meiner Psyche geschuldet.

Dort wurde ich auf das Buch von Dr. Ameisen aufmerksam gemacht. Ich konnte während des Aufenthalts mit der Therapie mit 25 mg steigernd auf 100 mg beginnen.

Ich nehme seit meiner Entlassung 100 mg Baclofen, Nebenwirkungen habe ich seit dem nicht verspürt.

Daneben besuche ich die AA.

Ich verspüre zwar immer wieder Suchdruck in belastenden Situationen, jedoch genügend Zeit für einen "lichten Moment" wie ich es umschreiben möchte.

Gruß

Thomas

Hallo Feuerthal,

schön, dass Du jetzt auch im Forum aktiv geworden bist:
Wie geht AA mit Baclofen?
Ich meine für Dich und für die AAs.

LG invorio

Hallo feuerthal,

an dieser Stelle auch ein herzliches Willkommen von mir.
Etwas was mich auch interessiert:



Man liest sich.

LG
Obelix

...

Die Erfahrungen sind hier zum Teil wohl noch stark durch Antabus geprägt. Dadurch fällt jedes Medikament auch im privaten erst ein mal hinten durch.

AA alleine kann auch helfen. Bei einigen recht erfolgreich.


Für meine Person sehe ich folgendes:

- es hilft gegen Angstzustände - was bei mir der Fall ist
- es hilft gegen das craving - ich möchte eher sagen es hilft mir zu "lichten Momenten" der Klarheit. Bei einem Suchtdruck kann ich noch klar denken und greife nicht gleich zu.

Hier spielen auch die persönlichen Umstände meiner Person ein Rolle:

Eine Langzeittherapie habe ich zum Beispiel als Problemlösung immer abgelehnt: es hilft mir nicht das richtige Leben zu meistern. Es gilt sicherlich Personen die dadurch zur Trockenheit finden, aber nicht alles und jedes ist für jeden Typ der Abhängigkeit geeignet.

Für meinen Typ halte ich wohl Baclofen am Erfolgversprechendes.

Was mich etwas frustriert: Ich habe bei meinem letzten Aufenthalt einen Zimmerkollegen der auf drei Langzeittherapien war, in keiner wurde auch nur die Möglichkeit der Medikamentösen Unterstützung erwähnt. Jetzt wurde zur Unterstützung eine Behandlung mit Campral eingeleitet.

Thomas

Hallo feuerthal


Armer Kerl, Dein ehemaliger Zimmergenosse.

Aber im Ernst:
Wo kann Dir AA helfen, wenn Du eine medikamentöse Behandlung mit Baclofen machst? Ich meine, die AA ist doch gerade die Hardcore-Truppe in der Ablehnung der pharmakologischen Lösung.

LG invorio

Wäre ich am Tisch geblieben, anstatt nach einer relativen stabilen Phase aufzuhören, hätte ich mich nicht selbst überschätzt.

Gut, ich war auch ohne Tisch Trocken, aber es kamen dann doch die blöden Gedanken.

Ehrlich gesagt, ich möchte gar nicht probieren "kontrolliert" zu trinken. Ich glaube dazu sind meine laufend auflaufende Probleme einfach zu groß.

Wie ernst man das ganze AA Programm nimmt, bleibt ja jeden selbst überlassen. Es gibt da auch unterschiedliche Interpretationen der 12 Schritte. Ich selbst halte Schritt 1 (Kapitulation vor dem Alkohol) und Schritt 4 (Inventur) für wichtig. Aber ich habe erst kürzlich eine interessante Auffassung des 3 Schrittes erfahren, aber es gibt ja auch den Spruch: Was du hier hörst... etc.

um die Antwort gedrückt zu haben.

Wenn ich sagen kann: Mit AA und Baclofen: es funktioniert!

ist mir aller ideologischer Ballst egal.

Ich glaube eine Selbsthilfe Gruppe ist einfach für normale Aussprache einfach wichtig, und bei AA kann man (oder besser Ich) Reden. Andere Gruppen und deren Stil sprechen deren Mitglieder an. Da diese anderen Gruppen auch funktionieren, werde ich keine dieser Gruppen irgendwie schlecht machen.

Hallo Feuerthal

wie ich sehe, bist jetzt sehr aktiv hier im Forum .

Es ist schön, dass Du Dich jetzt "zu Worte" meldest, jede Mitarbeit und Erfahrungswerte sind für alle Betroffenen so wertvoll!

Ich selbst bin auch noch in einer AA Gruppe, war eine zeitlang Gruppensprecherin.

Ich finde viele Ansätze sehr gut, mir haben auch die 12 Schritte immer wieder geholfen, aber ich bin alleine mit AA nicht von Rückfällen verschont geblieben.

Leider hab ich mir grad letzte Woche wieder eine "blutige Nase" geholt, als es um das Thema Medikamente ging......
Ich bin sicher, dass sich einige sehr für das Thema Baclofen interessieren, aber sich nicht trauen, dies in einer AA Runde zuzugeben...
Die alten "Hasen" (ich sag manchmal staubtrocken ) dulden keine Götter neben sich.... sie sind schliesslich den ganz harten Weg gegangen und haben es geschafft.... aber das ist die erwiesene Minderheit.

Ich bin erst durch Baclofen ohne Alkabstürze, das Craving bleibt aus und das haben vorher weder meine Gruppengespräche, noch das Arbeiten in den 12 Schritten geschafft.
Dennoch bleibe ich in meiner AA Gruppe und hoffe, dass ich mit der Zeit die Tür für ein neuheitliches Denken öffnen kann.
Darum finde ich auch unsere Umfrage so enorm wichtig und wünsche mir, dass möglichst viele aus unserem Forum daran teilnehmen.
Dann hat man schwarz auf weiss etwas in den Händen, was man vorzeigen kann.

GlG
Emelie