Sonntag 28. März 2010, 17:45
Von Obelix:
"Hallo Alex, ich habe das Gefühl, daß Du jetzt, heute oder sehr zeitnah den Absprung von Alk und Koks suchst und brauchst. Das Du das , was man auch unter "Kapitulation" versteht zur Zeit erfährst.
Ich hatte gestern so für mich überlegt wie eine klassische Kokainentgiftung geht und ob die nicht sinnvoll ist zunächst. "
Tja Obelix, da hast Du Recht. Mittlerweile hasse ich mich für mein Verhalten und würde alles gerne ungeschehen machen. Wenn ich mir alleine überlege, wieviel Geld da draufgegeangen ist und wie sehr ich mich damit in Schulen gestürzt habe, Leute belogen und jetz vor einem Scherbenhaufen stehe - da frage ich mich, ob es das Wert war. Abgesehen von den gewaltigen Gefühlsschwankungen, dieses rumbrüllen und aufregen. Der Stress mit meiner Frau wegen dem Geld. Das sollte allen eine Lehre sein...
Mein Absprung steht unmittelbar bevor, das sehe ich auch so. Noch vor einem Jahr habe ich 2500.- € im Monat für Koks ausgegeben und heute bin ich mit 100.- € dabei. Das ist ein wirklich lohnenswerter Tausch. Endlich habe ich auch wieder Geld im Portemonee und der Kühlschrank ist voll, ich kann sogar mein Auto betanken. Ich bezahle wieder Rechnungen. Trotzdem ist die Sucht stark und ich bin lange nicht über den Berg.
Ich hatte es schon einmal geschaft, dem Kokain abzusagen, bis einestagen ein Arbeitskolege mich ins Gespräch verwickelte und das wars dann. Beim letzen mal hat es gut ein jahr gedauert, bin der Druck weg war und solange werde ich das baclofen auch weiter nehmen müssen... mindestens, ich denke mal besser an zwei Jahre. Aber ich werde es jetzt monatlich reduzieren und mein Lever auspegeln. Vielleicht reichen ja 150mg am Tag.
Meine 75 mg, die ich übrig hatte scheinen locker auszureichen, wiedererwartend meiner bisherigen Erfahrungen. Keine Übelkeit, keine Schwächeanfälle, keine nervigen körperlichen oder seelischen Einschränkungen. Bin ganz überrascht. Habe heute morgen 25mg und jetzt um 17:00 h 25mg genommen. Heute Abend dann die letzte. Stört mich irgendwie garnicht... Ich überlege schon, ob ich mir eine neues Rezept holen sollte, wäre aber wohl der größte Fehler. Zumindest freut es mich zu wissen, das Baclofen "nicht" süchtig macht. Natürlich werde ich die Behandlung nicht abbrechen, ich bin noch nicht so weit.
Irgendwie fühle ich mich ohne Baclofen oder mit dieser geringen Dosis von heute besser als sonst. Es ist ein sehr angenehmes und "normales" Gefühl, was ich sonst die Monate mit "hochdosiertem Bac" nicht hatte.
Gestern Abend hatte ich gerade mal zwei Bier getrunken, ist das nicht unglaublich und auch heute habe ich gerade mal ein Hefe im Kühlschrank. Irgendwie verändert sich etwas in mir, ich kann nur nicht beschreiben, was es genau ist. Ich sehe zumindest positiv in die Zukunft, und ich hoffe für Euch, das ihr das auch tut.
Gruß
Alex