Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Vorstellung und Frage eines momentan Trockenen
BeitragVerfasst: Dienstag 18. März 2014, 20:20 
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Registriert: Dienstag 18. März 2014, 19:24
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Wohnort: Hagen
Hallo liebe Leute!

Ich bin Uwe, 47 Jahre, verheiratet, 1 Sohn.

Jetzt mal bitte in groben Stichpunkten mein Leidensweg:

Ich bin momentan seit etwas mehr als 8 Monaten trocken. Davor 3 Entgiftungen, 1 nach 4 Wochen abgebrochene LZT und eine 15 monatige durchgezogene LZT.

Zwischen den Entgiftungen lagen auch noch 2 weitere KH-Aufenthalte, wegen
Krampfanfälle, Halluzinationen, PNP in den Beinen und Aszites Bauch, Ödeme Beine. Das ganze Elend zog sich seit ungefähr 3-4 Jahren hin.

Trinkmenge war so immer 2-3 Fl. Bier, nur abends, nach der Arbeit, seit ungefähr 30 Jahren
Ganz langsame Steigerung in den letzten Jahren bis es dann in 2011 bei ca.8-10 Fl./täglich in den ersten KH-Aufenthalt mündete. Danach Rückfälle mit Entgiftungen. Zuletzt 07/2013.

Leberstanze und umfangreiche Checks habe ich hinter mir, = Leberfibrose, PNP.
Aszites ging mit Tabletten weg.
Soweit gehts mir jetzt wieder gut.

Also, die letzte Entgiftung war für mich grauenvoll.
Am schlimmsten war die Schwindligkeit, die ging erst ganz langsam nach 6 Wochen zuhause weg. PNP ist bischen besser geworden, nur nachts im Bein dieses komische Gefühl.

Seit einiger Zeit lese ich in Alkoholiker Foren. Durch Zufall habe ich heute hier dieses gefunden.

Von jedem, mit dem ich über Medikamente/Alk. sprach, erhielt ich die Aussage, taugt nichts. Halt das übliche, funktioniert nicht usw.
In der LZT war das auch kein Thema, absolut nicht. Ebensowenig bei den Entgiftungen.
Teilweise ist ja der Austausch in gewissen SH-Foren auch verboten bzw. nicht erwünscht.

Jetzt las ich hier heute einige Zeit und bin etwas überrascht. Scheinbar gibt es doch gute Erfahrungen mit Baclofen.

Ich habe seit der letzten Entgiftung nichts, rein gar nichts mehr getrunken und habe große Angst vor einem Rückfall.
Eigentlich kann ich es gar nicht glauben, so lange nichts mehr getrunken zu haben.

Haltet Ihr es für sinnvoll, wenn ich jetzt schon Baclofen vorsorglich einnehme?, oder vielleicht schon mal vom Arzt besorge ?

Oder wäre das kontraproduktiv, so nach dem Motto, hab ja Pillen, dann kann ich wieder trinken?

Eigentlich wünsche ich mir den Zustand vor der Exzessivität wieder, damit meine ich ein überschaubares, nicht ausuferndes Trinken von maximal 2-3 Flaschen Bier abends.
Ich weiß ja, auch nach dem Lesen hier, mit B. gelänge wohl nur ein maßvoller Konsum. 2-3 Fl. wäre somit wahrscheinlich zuviel?

Andererseits las ich wohl, daß dieses Mittel scheinbar die Trinkmenge generell reduzieren kann?

Wie auch immer, ich würde mich freuen, wenn mir die, oder der eine vielleicht seine Erfahrungen kurz schildert.

Eins steht für mich ja fest, 3 mal hats mich schon derbe erwischt, ein 4.mal möchte ich nicht in die Entgiftung, vorallendingen frag ich mich, ob ich dann noch da lebend ankomme.
Vielleicht ist auch der Grund meiner jetzigen Trockenheit einzig die Angst?
Nur es ist natürlich ein Kampf. Halte ich das noch "restlebenslang" aus?

Deshalb meine Frage: wäre wohl dieses Medikament für mich nützlich, entweder zum maßvollen Trinken (wieviel/Tag?) oder aber als Prophylaxe ?

Herzlichen Dank schon mal und Gruß!
Uwe

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung und Frage eines momentan Trockenen
BeitragVerfasst: Dienstag 18. März 2014, 20:31 
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Registriert: Dienstag 18. März 2014, 19:24
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Entschuldigung, meinte natürlich 15 Wochen !

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung und Frage eines momentan Trockenen
BeitragVerfasst: Dienstag 18. März 2014, 21:16 
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Registriert: Dienstag 17. Dezember 2013, 23:36
Beiträge: 102
hallo uwe,

herzlich willkommen im baclofen-forum, schön das du hergefunden hast.

ich werde mal versuchen deine letzte frage zu beantworten, erster teil, wäre wohl dieses medikament für mich nützlich, aus meiner sicht jaaaaaa!, ich habe viele versuche unternommen vom sch.... alk... loszukommen, auch mit lzt und son käse, iwie bin ich immer wieder da gelandet wo ich vorher war, na ja immer ein bisschen desillusionierter. ich habe dann durch viel glück ne ambulante entgiftung an der charite gemacht und bin so in ne studie mit bac gerutscht und bin glücklich und zufrieden, hätte ich bac früher kennengelernt, wäre mir vieles erspart geblieben, aber na ja......
2. teil: für mich hatte sich mit der einnahme von bac das massvolle trinken erledigt, ich habe überhaupt keinen durst, regelrecht einen ekel gegenüber alkohol, das desinfizieren beim blutabnehmen ist der horror, weils nach alk stinkt, aber da reagiert sicher jeder anders, ich bin davon überzeugt du wirst hier noch viele antworten bekommen die anderes berichten, für mich ist es jedenfalls so, dass alk keine rolle mehr spielt.
nun der 3. teil, ich glaube nicht, dass bac zur vorbeugung taugt, es nimmt dir das glas nicht aus der hand, aber kann helfen es von anfang an stehen zu lassen, ist aber auch nicht die pille für die mal schnelle einnahme wenn ich durst habe und nicht trinken kann oder will, genaueres findest du hier im forum. ach ja ich lege dir die lektüre "das ende meiner sucht" von dr. ameisen ans herz, dann weisst du worum es geht.

ich wünsche dir von ganzen herzen gutes gelingen, zufriedenes nichttrinken geht, bac kann dabei helfen!


lg neckenek


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung und Frage eines momentan Trockenen
BeitragVerfasst: Dienstag 18. März 2014, 21:31 
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Beiträge: 854
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Zitat:
Nur es ist natürlich ein Kampf. Halte ich das noch "restlebenslang" aus?


Hallo Uwe

Ich weiss, dass ICH es nicht aushalte. Habe es oft genug versucht, konnte es auch immer wieder - ich habe genug Willen und bin stark. Nur, meine Erfahrung ist, es kam trotz allem Positiven, was die Abstinenz mir brachte, immer wieder zu Rückfällen. Trotz Therapie, viel angeeignetem Wissen, trotz bestem Willen. Mir fehlte etwas ganz Grundlegendes, um mich stabil und ausgeglichen zu fühlen.

Kürzlich habe ich formuliert:
Zitat:
Ich erkenne erst, seit ich Baclofen nehme, wie mächtig das Craving überhaupt war. Lange Zeit stellte ich mir darunter das Hollywood-Craving vor: den zitternden, lechzenden Alkoholiker, der mit stierem Blick wie ferngesteuert an die nächste Bar gesogen wird, ohne sich dagegen wehren zu können. Ich wusste, so war es bei mir nicht. Mein Verstand und mein Wille konnten solche Situationen vermeiden. Dass ich trotzdem die ganzen abstinenten Zeiten über unspektakulär, doch latent am craven war, sehe ich erst jetzt im ganzen Ausmass, wo es nicht mehr so ist. Wo eine Flasche Wein nur noch eine Flasche mit einer Flüssigkeit ist, die mir mal etwas bedeutet hat. Nun flammt in mir kein Feuerwerk mehr auf, wenn sie vor mir steht. Ich muss nicht aktiv meine Gedanken beherrschen, weil die Verbindung wie gekappt ist. Es entsteht nicht automatisch die Sehnsucht oder das Bedürfnis nach der Alkoholwirkung.

Ich kannte diesen Zustand nicht mehr und erwartete auch nicht, ihn jemals wieder zu erreichen. Ich rechnete mit lebenslangem Bedauern darüber, dass diese Sehnsucht nie mehr wieder zur ersehnten Erleichterung führen darf. Tagtägliche kleine Mikro-Frustrationen, die ich nicht einmal mehr wahrnahm. Das war Teil des Cravings.

Ich fühle heute kein Bedauern mehr - alles ist offen.


Ich entscheide mich mit Leichtigkeit bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen die Alkoholwirkung, weil ich sie nicht mehr brauche, weil mein System mit Baclofen das bekommt, was ihm gefehlt hat. Es ist einen Versuch wert. Lass dich willkommen heissen, Uwe, und entscheide selbst.

LG
Lisa

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Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung und Frage eines momentan Trockenen
BeitragVerfasst: Dienstag 18. März 2014, 21:50 
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Registriert: Dienstag 18. März 2014, 19:24
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Hallo Neckenek,

vielen Dank für Deine Antworten.

Ist ja sehr interessant, warum wird einem das nicht in der Entgiftung angeboten?
Oder auch mal in der LZT angesprochen.?
Mir hat das niemand auch nur ansatzweise als eventuelle Hilfe angeboten.
Hätte ich mir meine letzte Entgiftung vielleicht auch ersparen können.
Nun ja, nicht zu ändern.
In dem großen Forum (Name dürfte bekannt sein) sind ja detailierte Fragen über Medikamente generell unerwünscht, obwohl die extra einen Bereich dafür haben? Medikamentennamen dürfen dort nicht genannt werden. Wird sofort weggestrichen.
Deshalb dachte ich mir heute morgen, such mal nach Alternativen.
Schön, finde ich prima hier gelandet zu sein.

Maßvoll trinken schaffe ich nicht. Das ganze hatte sich seit spätestens 2010-11 derart hochgetrieben, wirklich bis zum Zusammenbruch. Konnte nicht mehr laufen, massiver Schwindel, ganz übeler Zustand.

Nach der ersten Entgiftung gings paar Wochen gut, dann war ich leider wieder mutig und in der irrigen Annahme kontrolliert ein wenig zu trinken. Nun ja, ging dann wieder paar Monate, dann war ich wieder beim höheren Level.> 2. Entgiftung.
usw. bis zur 3. Die war wirklich grausam, auch die letzten 3-4 Wochen bis zur Einlieferung mit Krankentransport waren schlimm. Hallus usw.

Jetzt, wie gesagt, gehts mir soweit ganz gut.
Ich habe halt Angst, vorm Rückfall. In dem Wissen, daß es nochmals schlimmer würde.

Also Du meinst, Baclofen lohnt für mich nicht, zwecks vorsichtshalber. OK, vielleicht melden sich noch Andere.
Das Buch werde ich mir besorgen. Scheint ja ein Spezialist gewesen zu sein. War auch Alkoholiker. Ja, das bestell ich mir.

Erstmal Besten Dank für die freundliche Aufnahme und Gruß.
Uwe

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung und Frage eines momentan Trockenen
BeitragVerfasst: Dienstag 18. März 2014, 22:09 
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Registriert: Dienstag 18. März 2014, 19:24
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Wohnort: Hagen
Hallo Lisa,

danke für Deine freundliche Nachricht und Aufnahme.

Momentan gehts bei mir noch so. Ich habe die letzten Monate gar nicht so an Alk. gedacht. Nur, ich muß aufpassen. Mein letzter Rückfall war auch im Frühjahr letzten Jahres. Immer wenns wärmer wird, Durst.
Sind halt Jahrzehnte lange Verhaltensmuster, die werde ich auch garantiert nicht mehr los. Im Winter war das jetzt nicht schlimm, da ich bspw. keine Heißgetränke wie Glühwein und so was mag. Letzte Woche war ich abends auf einer Besprechung, im Anschluß gingen wir noch auf einen Drink, ich trank nur Cola. Das ging. Im nachhinein wars ein ganz schönes Risiko. Ich weiß das alles.

Zu Deinem kopierten Text, Craving habe ich eigentlich so nicht schlimm.
Ab und an, kommt der Wunsch, mensch jetzt könntest du mal ein schönes kühles trinken.
Erstens haben wir nichts da. Zweitens denke ich automatisch an die schlimmen Zustände die ich zuletzt durchleben mußte. Grauslige Entzugserscheinungen, Krampfanfälle, fürchterliches Gehen, einfach schlimm.
Am ärgsten war diese Schwindligkeit. Ich kann die gar nicht beschreiben. Sie dauerte noch mindestens 6 Wochen zuhause nach Entgiftung an.

Also kann ich bei Dir Lisa annehmen, dass Baclofen Deine durch den Alk. veränderte Bio-Chemie im Kopf wieder regulieren konnte?

Mensch, dass wäre ja super!

Ich verstehe dann wirklich immer weniger, warum das nicht in meinen Entgiftungen angeboten wurde?? Ist doch Wahnsinn. Da gibt es ein Mittel und niemand sagt einem das.
Wann hast Du denn mit dem Mittel angefangen. Trocken, Nüchtern, oder noch unter Alk.?

Dankeschön schon mal.
Gruß.
Uwe

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung und Frage eines momentan Trockenen
BeitragVerfasst: Dienstag 18. März 2014, 22:33 
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Registriert: Dienstag 17. Dezember 2013, 23:36
Beiträge: 102
@uwe,

ich habe nicht gesagt dass bac nichts für dich ist, mir und vielen anderen hat es aus der drehtür geholfen, es sind ganz andere erfahrungen die man macht, keine neuen, sondern durch alkohol unterdrückte.
massvoll trinken traue ich mir auch nicht zu, aber wills auch gar nicht probieren, habe auch nicht das gefühl irgendetwas zu verpassen.
ich habe damals ne lzt gemacht, alles chick, ich war sowas von stark und alkohol war ja sowas weit von mir weg........ bis zum ersten problem , erstmal alles schön angewendet, was ich gelernt habe und dann doch wieder da gelandet, also nix, verschenkte zeit.

in therapien und so wird mit absicht nichts über bac (meiner meinung nach das einzig wirksame mittel) gesagt weil, wenn es so einfach ist, eine sucht wirkungsvoll mit einem medikament bekämpfen zu können, geht viel geld "verloren", wer schlachtet schon ne melkende kuh?
dass dabei die kranken auf der strecke bleiben wird billigend in kauf genommen, kommen ja immer neue nach, echt zum kotzen. gestern habe ich so nebenbei rtl geschaut, da gings um die legalisierung von gras, die bundesbeauftragte für drogen hat sich geäussert, also canabis ist ja nicht so problematisch wie alkohol, aber für alk gibt es ja genügend hilfen, da frag ich mich wo, vllt auf dem mars oder so. die wirklich helfende hand wird nicht gereicht, sprich bac wird nicht verschrieben, oder ist zur suchttherapie (noch) nicht zugelassen. mit einem ethablierten medikament lässt sich halt nichts verdienen. also es besteht wenig interesse den süchtigen wirklich zu helfen, weil mit wirklicher hilfe kein geld zu verdienen ist, aber durch entgiftungen und lzt schon.
ich bin mit sicherheit kein freund von pillen, aber bei baclofen mache ich echt eine ausnahme, es macht nicht süchtig, aber hilft.

wenn ich so deine beiträge lese, denke ich wirklich, dass bac dir helfen kann, aber eben nicht so, oh mann jetzt stehe ich kurz davor zu trinken, nehme ich schnell bac und kann an der kneipe vorbei gehen. baclofen ist halt nicht so ein medikament wie aspirin, was ich mal nehme wenn ich mal nen kleines zipperlein habe.

lese mal das buch von dr ameisen, dann werden viele fragen beantwortet sein. und ja er war ein spezialist!

freue mich auf deinen nächsten beitrag,

lg neckenek


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung und Frage eines momentan Trockenen
BeitragVerfasst: Dienstag 18. März 2014, 22:52 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Herzlich Willkommen Uwe,

und Danke für Deine schonungslose Bestandsaufnahme.
8 Monate ohne Alkohol ist schon mal sehr gut. Die Angst vor einem erneuten
Rückfall führt Dich zu uns, – und wie ich lese, die Hoffnung auf zwei, drei Biere ...
Die solltest Du aufgeben, aus einer Fibrose kann bei andauerndem Alkoholkonsum
eine Zirrhose entstehen. Ich nehme an, das weißt Du.

Um angstfrei und ohne Suchtdruck 90 Jahre alt zu werden, ist Baclofen bestens geeignet.
Es ist das einzige Medikament ohne toxische Wirkung auf die eh schon geplagte Leber.
PNP wird Dir vermutlich erhalten bleiben, Aszites würde sich möglicherweise auch bei
moderatem Konsum wieder melden. Trotz allem, es geht schließlich nicht zuletzt um
Lebensqualität, zu der Angstfreiheit gehört und eine innere Grundruhe.

Alles ist besser, als mit der Angst im Nacken vor einem erneuten Rückfall zu leben.
Die Franzosen sprechen von Gleichgültigkeit gegenüber Alkohol ...

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung und Frage eines momentan Trockenen
BeitragVerfasst: Mittwoch 19. März 2014, 00:23 
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Beiträge: 42
Wohnort: Hagen
Hallo Federico,

danke für Deine schnelle Nachricht und Aufnahme,

ja, mit der angegriffenen Leber, dass weiß ich bereits vom 1. KH-Aufenthalt wegen dicker Beine. Die hatten schon die Leberprobe entnommen und meinten, oh oh, nichts mehr trinken. Stand auch damals schon im Bericht drin.
Aber, ich ging danach zum HA, der meinte, alles noch halb so schlimm?
Nach anfänglicher Angst, trank ich halt nach paar Wochen weiter.
So nach dem Motto, war ja alles doch nicht sooo schlimm.

Mittlerweile hat sich das wohl wieder erholt, Wasserbauch weg und Beine ok.
Klar, die Leberschäden werden wohl bleiben, oder, was heist eigentlich Fibrose?

Ich verstehe teilweise wirklich manchmal nur Bahnhof, der HA meint: lediglich Leberverfettung, regeneriert sich wieder, so meinte er seinerzeit.
Das normale KH schrieb Fibrose, > Umwandlung kann kurzfristig erfolgen und das KH Entgiftung schrieb alkoholtoxische Hepatitis ?
Also der letzte Stand, letzte Entgiftung war das mit Hepatitis, der Arzt meinte keine Zirrhose.?

Mir gehts ja soweit ganz gut. Habe auch keine typischen Anzeichen wie rote Handinnenflächen, gelbe Augen, Spinnenzeichen am Hals, rote Zunge, sowas nicht.
Halt nur seinerzeit diesen Wasserbauch und die dicken Beine.
Das ist ja jetzt wieder komplett weg.
Nehme auch diese Diuretika Pillen nicht mehr.
Wären ja eindeutige Zeichen einer Zirrhose.

Ok, ich will ja eigentlich gar nicht mehr trinken. Habe aber Angst, es könnte wieder ein Rückfall eintreten.

Also sollte ich mir jetzt schon diese Tabletten besorgen?
Hausarzt fragen, oder wer käme in Frage?

Vielen Dank nochmal und Gruß.

Uwe

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung und Frage eines momentan Trockenen
BeitragVerfasst: Mittwoch 19. März 2014, 00:35 
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Registriert: Dienstag 18. März 2014, 19:24
Beiträge: 42
Wohnort: Hagen
Hallo Neckenek,

genau so wars bei meiner LZT auch. Ich war wunderbar trocken, dort sowieso, auch noch ca. 8 Wochen zuhause danach.
Dann gings wieder los.
Man fühlt sich top-fit, und was ich meine, ich hatte die scheußlichen Entzugserscheinungen der Entgiftung komplett ausgeblendet und dachte ich könnte kontrolliert ein bischen trinken. Schwerer Fehler !

Bei der letzten Entgiftung war das bei mir allerdings sehr grausam.
Deutliche Steigerung in allen Punkten. Auch schon eine zeitlang vor der Einlieferung ins KH. Ging soweit, ich hatte Halluzinationen. Konnte nicht mehr gehen, keine Treppe steigen, usw. Elendig.

Aha, das liebe Geld. Darum wird es nicht mal im Ansatz als Alternative vorgestellt.

Ist ja fast schon kriminell von der Therapie-Industrie.
Ja, ein riesiger Gesundheitsapparat mit Sozialarbeitern, Therapeuten, Psychologen, Ärzten und Kliniken. Wahnsinn. Ein Riesenmarkt. Täglich kommen neue hinzu.

So wie Du dich anhörst, glaube ich Dir ! Du klingst richtig positiv, wenn Du meinst es macht nicht süchtig aber hilft.

Gut für mich zu wissen! Danke !

Nein, das wird genauso ähnlich sein, wie z.B. Krampfschutz, da muß ja auch erst ein gewisser Spiegel aufgebaut werden, oder?

Ich werde mir das Buch bestellen. Wird Amazon haben.

Erstmal Danke und Gruß.
uwe

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