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Federico
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Betreff des Beitrags: Martin Schulz, Alkoholiker Verfasst: Dienstag 27. Mai 2014, 12:37 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Kaum zu glauben, aber mit diesen 3 Wörtern erhält man bei Google 6.250 Ergebnisse. Eines davon brachte mich zu diesem Spiegel-Artikel. Martin Schulz ist spätestens nach diesem Wochenende in aller Munde und – er ist ehemaliger Alkoholiker. Und – er spricht darüber, sagt Sätze wie diesen: „Nie darf die Hilfe des einen die Würde des anderen in Frage stellen.“ Natürlich ist dieser Satz aus dem Zusammenhang gerissen, er gefiel mir einfach zu gut. Im Kontext dagegen bleiben Sätze wie dieser: „Die Sucht, die ihn zu zerstören drohte, hat er überwunden, aber der Drang nach dem Kick und dem großen Vergessen ist geblieben. Die bietet jetzt die Politik.“ Darüber kann man diskutieren.Rückblick:Am 26. Juni 1980 sitzt Martin Schulz nachts um vier am Schreibtisch seiner Wohnung in Würselen und denkt daran, sich umzubringen. Er ist sternhagelvoll heimgekommen, dort hat er sich noch eine halbe Flasche Martini reingezogen. Er ist 24 und ohne Arbeit, Freundin, Lebensmut, dafür hat er Schulden und ein Alkoholproblem. "Es ging nix mehr", wird er später erzählen. "In dieser Nacht wollte ich Schluss machen." Selten hat mich die Biografie eines Politikers so interessiert, der Artikel ist lesenswert. Martin Schulz ist einer der 3 Kandidaten für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten.LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Nordlicht
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Betreff des Beitrags: Re: Martin Schulz, Alkoholiker Verfasst: Dienstag 27. Mai 2014, 13:29 |
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04 Beiträge: 236
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@Federico Toller Artikel, zeichnet ein sympathisches Bild und ist wohl wahrlich eine Erfolgsstory. (...und umgekehrt gibt es natürlich Fälle, da wäre es besser gewesen, die Person wäre Alkoholiker geblieben und nicht zum Präsidenten einer der letzten verbleibenden "Supermächte" geworden. Hätte wahrscheinlich viel Leid ersparrt. NIcht ihm, aber allen anderen.)aus: DER SPIEGEL 11/2013 hat geschrieben: "Die Frage ist, wo all das herrührt, dieser unbändige Ehrgeiz, die ewige Sorge, zu kurz zu kommen? Der Freund zuckt mit den Schultern." Macht es Sinn diese Frage überhaupt zu stellen, gar beantworten zu wollen? Ist es nicht einfach legitim, wenn es so ist? Martin Schulz hat geschrieben: „Nie darf die Hilfe des einen die Würde des anderen in Frage stellen.“ Nochmal etwas hervorgehoben, denn es passt einfach zu gut zum Thema Sucht. Hoffentlich lesen das auch die richtigen Leute.LG Nordlicht
_________________ Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Martin Schulz, Alkoholiker Verfasst: Dienstag 27. Mai 2014, 14:46 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Nordlicht, mich erstaunt vor allem sein souveräner Umgang mit dem Thema. Eines der ersten Angebote auf Seite 1 von Google ist Wikipedia. Unter der Rubrik Ausbildung und Beruf gehört nach Ansicht der Verfasser auch die Alkoholsucht (?). Als Referenz wird ein Artikel aus DIE WELT angeboten, die sich darin auf BILD beruft. Anscheinend ist es ein Stück weit möglich, der Stigmatisierung angemessen zu begegnen. Das ist sicher nicht ganz leicht, wie am Beispiel von Jean-Claude Juncker ersichtlich. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Nordlicht
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Betreff des Beitrags: Re: Martin Schulz, Alkoholiker Verfasst: Dienstag 27. Mai 2014, 14:57 |
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04 Beiträge: 236
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@Federico
Ich glaube, je weiter die Sucht in der Vergangenheit liegt, umso leichter ist es damit umzugehen. Vor allem, wenn man nach Beendigung der Suchtkarriere einen gewissen Erfolg vorweisen kann.
Dann wird aus einer menschlichen Schwäche im Handumdrehen eine menschliche Stärke, die ohne Sucht oder anderweiligen Schicksalschlag so kaum möglich wäre, zumindest nicht soviel Anerkennung nach sich ziehen würde.
Auf jeden Fall zeugt es von Charakter mit einer überwundenen Suchterkrankung nicht hinterm Berg zu halten. So es irgendwie, irgendwann möglich ist.
LG Nordlicht
_________________ Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Martin Schulz, Alkoholiker Verfasst: Dienstag 27. Mai 2014, 16:09 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Nordlicht hat geschrieben: Ich glaube, je weiter die Sucht in der Vergangenheit liegt, umso leichter ist es damit umzugehen. Klar ist es leichter. Denk ich aber an Leute aus dem Showbiz, die ihre Sucht nie hinter sich gelassen haben, stimmt das nicht mehr so ganz. Nicht jeder geht heimlich damit um, geht in anonyme Gruppen und sagt: mein Name ist Promi, ich bin Alkoholiker. Es gibt andere, die auf der Bühne stehen und „this is my Life“ singen. Wieder andere schreiben ein Buch über die Kunst des Scheiterns ... nachdem sie eines über die Überwindung ihrer Cracksucht geschrieben haben. Und, Olivier Ameisen's Vergangenheit war grade mal 2 Jahre überwunden, als er sich an die Öffentlichkeit gewandt hat. Ich denke, ab dem Zeitpunkt, an dem ich mich mitsamt meinem Handicap liebend angenommen habe, wird es zunehmend leichter damit umzugehen. Vorher nicht. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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ralf
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Betreff des Beitrags: Re: Martin Schulz, Alkoholiker Verfasst: Dienstag 27. Mai 2014, 21:47 |
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Moderator |
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Registriert: Dienstag 22. Februar 2011, 16:17 Beiträge: 417 Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
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ob nun M.Schulz , oder ralf.... oder ...federico...
-die müssen alle mal zur Toilette ...- wie alle..- oder irgendwann kaputtgehen... das sind die zwei Dinge, die wir müssen ! - irgendwann mal ! ...
nordlicht: Auf jeden Fall zeugt es von Charakter mit einer überwundenen Suchterkrankung nicht hinterm Berg zu halten. So es irgendwie, irgendwann möglich ist.
Es ist zweifels ohne ein mutiger, bekennender Steh- auf - Mann ! Bekennermut, -die Vergangenheit dann auch bitte hinter sich zu lassen. ... nicht als "vergessen" - schon aber als "abgehakt" !
das ist überwinden!
ps: in den Medien gut dargestellt,..- ob er mal ´nen Lapsus hatte,- bleibt vorenthalten ...- und auch das ist für mich völlig legitim.
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Trudi
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Betreff des Beitrags: Re: Martin Schulz, Alkoholiker Verfasst: Mittwoch 28. Mai 2014, 12:57 |
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Registriert: Mittwoch 4. April 2012, 18:20 Beiträge: 343
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Zitat Federico: "Ich denke, ab dem Zeitpunkt, an dem ich mich mitsamt meinem Handicap liebend angenommen habe, wird es zunehmend leichter damit umzugehen. Vorher nicht."
Das ist sicher richtig so. Oft habe ich schon "gedacht", dass ich dort sei, aber vielleicht doch nicht. Ich falle immer wieder in das tiefe Loch, krabbele mühsam raus und ....
_________________ "Nicht die Sucht bekämpfen, sondern die Alternative leben!"
Ute Lauterbach
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Martin Schulz, Alkoholiker Verfasst: Mittwoch 28. Mai 2014, 14:52 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Trudi hat geschrieben: Ich falle immer wieder in das tiefe Loch, krabbele mühsam raus und .... @Trudi, gar keine Fortschritte keine positiven Veränderungen? LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: Martin Schulz, Alkoholiker Verfasst: Donnerstag 29. Mai 2014, 13:09 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Ich traue der Sache nicht. Martin Schulz: Mit 24 den entscheidenden Schritt getan und 32 Jahre nicht mehr nachgegeben. Dass man "es" dem Mann nachsieht und ihn mit seinem Leistungsausweis und seinem frechen Mut respektiert, leuchtet mir ein. Mir macht er auch Eindruck. Man sieht einem jungen Menschen den lang zurückliegenden Irrweg nach, und dem mittlerweile 56jährigen traut man über den Weg, weil er offenbar ohne Umwege (sprich Rückfälle) unbeirrt 32 Jahre lang seinen Weg gegangen ist. Doch wenn der Held vom Podest fiele? Dann ist und bleibt er eben wohl doch ein Alkoholiker und wird umgehend untragbar, Leistungsausweis hin oder her. Respekt und Verehrung der Umwelt ist nicht bedingungslos, befürchte ich mal etwas pessimistisch. Liebe Trudi: Zitat: "Zeitpunkt, an dem ich mich mitsamt meinem Handicap liebend angenommen habe": Das ist sicher richtig so. Oft habe ich schon "gedacht", dass ich dort sei, aber vielleicht doch nicht. Ich falle immer wieder in das tiefe Loch, krabbele mühsam raus und .... Mein Respekt, für jedes einzelne mühsame Herauskrabbeln! Bedingungslos. lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Martin Schulz, Alkoholiker Verfasst: Donnerstag 29. Mai 2014, 14:00 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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lisa64 hat geschrieben: Doch wenn der Held vom Podest fiele? Dann ist und bleibt er eben wohl doch ein Alkoholiker und wird umgehend untragbar, Leistungsausweis hin oder her. Respekt und Verehrung der Umwelt ist nicht bedingungslos, befürchte ich mal etwas pessimistisch. Schon richtig. Das trifft aber andere auch, siehe Brüderle, Kleinert, Schockenhoff. Mittlerweile wird tatsächlich nicht mehr abgestraft, man diskutiert und das sogar sachlich, wie dieser Artikel beweist. Einen Karrieresprung wie ihn Otto Wiesheu (CSU), nach seiner folgenschweren Alkoholfahrt, dank Stoiber machen durfte, halte ich sogar in Bayern mittlerweile für ziemlich ausgeschlossen. Beweis: Ministerpräsident Günther Beckstein. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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