Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Montag 20. Oktober 2014, 20:19 
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Liebe Jivaro

Herzlichen Dank für deine Infos. Es bessert etwas, aber auch mit der wieder aufgenommenen 'alten' Dosierung bleiben weiter Muskelschmerzen und erhöhte Körperspannung, obwohl ich mir nahezu druck- und pflichtfreie vier Tage verschaffen konnte.

Zitat:
falls sich die Beschwerden rasch zurückbilden zunächst noch auf den 10mg bleiben, dann - viel später- evtl. langsames Abdosieren mit "verträglichen Tropfen". Empfehle auch evtl. eine vorübergehende geringe Steigerung der Bac-Dosierung.


Ich habe tatsächlich Notfalldosis-mässig 12.5 mg Baclofen pro Tag addiert, als es arg wurde. Der Doc äusserte die Meinung, wenn das Abdosieren schwer fällt, braucht es das AD schlicht noch. Vielleicht könnte es sinnvoll sein, erst die 10 mg ganz auf Tropfen umzustellen?

Im Moment ist mir allerdings die Lust auf Experimente wieder gründlich vergangen.

lg
Lisa

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Montag 20. Oktober 2014, 21:35 
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Aktuell empfehle ich Dir auch, die Dosis so "wie Dein Körper sie kennt" beizubehalten.

Für später: die Idee mit dem zunächst kompletten Umstellen der Dosis auf Tropfen im Hinterkopf behalten.

Herzlicher Gruss
jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Freitag 24. Oktober 2014, 16:27 
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Na also: Ich bin seit gestern wieder die Alte mit der alten Medikation. Bei Gelegenheit werde ich die Umstellung auf Tropfen in Angriff nehmen, danke auch für diesen Rat, Jivaro. Momentan ist zuviel in Bewegung.

In zwei Wochen füllt sich unser Haus. Junior kommt von seiner langen Reise zurück, und es zieht ein Freund zu uns, vorerst für drei Monate. (Den Hund gibts noch dazu :ymsmug: .) Mein Alltag wird also zumindest vorübergehend 'dichter', vermutlich auch wieder emotionaler und ich werde mich bewusst mit Rückzug und Zusammensein auseinander setzen. Die Freiheit der vergangenen drei Monate war gewissermassen Schlaraffenland - nun heisst es, soviel davon mit hinüber in die neue Situation zu nehmen, wie ich will und brauche. Keine Ahnung, was das bedeutet, auch wenn mir die Situation nicht unbekannt ist. Aber ich werde nicht mehr dieselbe darin sein. Wir werden sehen.

So bleibe ich vorerst auf der sicheren Seite. Ich kann noch so streng kognitiv einordnen, dass es sich um neurologische und/oder körperliche Auswirkungen des Abdosierens handelte und nicht emotional vorschnell interpretieren: Auf den körperlichen Leidensdruck reagierte ich dennoch nach einer Woche schon unterschwellig mit leichter Verzweiflung, trotz Aussicht auf Besserung durch das erneute Hochdosieren. Die Irritation ist zu stark (oder das Wohlbefinden zu wertvoll).

Craving wurde nicht Thema. Es gab zwar eine Situation vor zehn Tagen, in der ich benommen und zittrig in einem Raum mit 70 Menschen ausharren musste, da kam der hilflose Gedanke auf: "Jetzt etwas nehmen, das sofort gegen dieses Unwohlsein hilft!". Er zielte allerdings direkt auf ein beinahe vergessenes Temesta in meiner Tasche, nicht auf Alkohol. Eventuell legt man mir das Ding noch mit ins Grab. Denn weil das Leben weit dramatischeres Geschehen zu bieten hat, in dem es noch von Nutzen sein könnte, ging der Anflug vorbei. Das Drama war relativiert - man lernt zu vertrauen.

Mir fällt seit gestern wieder ganz deutlich auf, wie unglaublich gut es sich anfühlt, all die Körpersymptome nicht mehr ertragen zu müssen, die der Alkohol mir beschert hatte. Der körperliche Leidensdruck wirkt stark auf meine Psyche. Das beiden nicht mehr zumuten zu müssen, ist unglaublich wertvoll.

lg
Lisa

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Freitag 24. Oktober 2014, 18:15 
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lisa64 hat geschrieben:
Mir fällt seit gestern wieder ganz deutlich auf, wie unglaublich gut es sich anfühlt, all die Körpersymptome nicht mehr ertragen zu müssen, die der Alkohol mir beschert hatte. Der körperliche Leidensdruck wirkt stark auf meine Psyche. Das beiden nicht mehr zumuten zu müssen, ist unglaublich wertvoll.
:YMAPPLAUSE:

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Freitag 24. Oktober 2014, 20:07 
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Lisa hat geschrieben:
Momentan ist zuviel in Bewegung.

OmG, wie gut ich das kenne. Grade hat man sich komfortabel irgendwie eingerichtet,
kommt von irgendwoher Bewegung die man nicht einschätzen kann.

„Move in the Right Direction“ sagt Beth Ditto.
Ich bin da ganz bei ihr. Manchmal ist es schwer, die Richtung zu erkennen.

Pass auf ...

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Sonntag 26. Oktober 2014, 14:45 
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Beiträge: 854
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Zitat:
Grade hat man sich komfortabel irgendwie eingerichtet,
kommt von irgendwoher Bewegung die man nicht einschätzen kann.

:) Stillhalten ist nicht gerade das, was das Leben besonders gut kann.

Ich kenne Zustände, in denen ich nur schon von kleinen Veränderungen überfordert bin, von "früher" nur zu gut - derjenige der letzten Tage hätte auf Dauer so einer werden können. Aber wenn Vorfreude und Optimismus in den vergangenen Tagen auch vorübergehend nachliessen: Ich habe genügend Gründe, diesem bewegten Leben zu vertrauen und nun nicht zu verkrampfen. Dass der erreichte Komfortzustand um jeden Preis beibehalten werden muss als ultimative Lösung für ein zufriedenes Leben, kann es ja irgendwie auch nicht sein, auch nicht aus Sicherheitsgründen unter dem Stichwort Rückfallprävention. Aufpassen ja - auch auf die eigene Flexibilität. Ich lebe schliesslich nicht in einem Vakuum.

"Wie machen wir das neu zusammen mit genügend individuellem Freiraum für jeden?" kann punktuell Auseinandersetzung verlangen. Da liegt, was mich beschäftigt hatte: Schaff' ich das, auch wenn es mir nicht gut geht? Wie gut es sich anfühlt, in Auseinandersetzungen offen und authentisch zu sein, weiss ich erst, seit ich die ständige Sorge ablegen konnte, dass mein Gegenüber in 'unerwünschter' Weise auf meine persönlichen Entscheidungen und Wünsche reagieren könnte (verletzt, verärgert, beängstigt, besorgt etc.). Auseinandersetzung hiess Konflikt und Konfliktvermeidung war mir bereits in der Kindheit in Fleisch und Blut übergegangen. Dass Konflikte im Guten gelöst und damit verbundene Emotionen aufgelöst werden können, entsprach nicht meiner Realität, also verhinderte ich nach Möglichkeit, dass sie entstehen; zu beängstigend. Ein praktikables Mäntelchen dafür ist "aktiv für das Wohlbefinden aller sorgen" (bewirkt ein weitgehend konfliktfreies Zusammenleben für mich). Das kann hart an die Grenze von Selbstaufgabe bei gleichzeitiger Fremdmanipulation gehen, funktioniert aber recht lange gut, wenn sich alle Beteiligten, z.B. die ganze Familie an diesem Muster orientiert. Und sorgt und sorgt...

An der fatalen Grundüberzeugung, ich müsse bzw. ich könne (!) zu meinem eigenen Schutz kontrollieren, wie anderer Leute Reaktionen ausfallen, habe ich im Lauf des vergangenen Jahres heftig gerüttelt. Viel Auseinandersetzung und Klärung hat stattgefunden, mit Geduld und Gelassenheit, Lust und Humor hat sich viel bewegt: Der Kontroll-"Verlust" geht einher mit Autonomie-Gewinn. Das funktioniert gut mit den bisherigen Sparring-Partnern. Nun krieg' ich neue und wir gehn in die nächste Runde.

lg
Lisa

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Donnerstag 20. November 2014, 02:49 
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Ein Jahr Forum für Lisa, Leute!
\:D/
Ich danke - allen voran Federico, ohne den es dieses wertvolle Forum nicht gäbe.

Baclofen war unglaublich wirksam; wie nichts zuvor und die gegenseitige Hilfe und Präsenz ist Gold wert. Doch der Fundus an Wissen im Forum und die Offenheit dafür, Überzeugungen zu Sucht und Abhängigkeit hinterfragen zu dürfen: Das muss erst mal jemand nachmachen. Für mich ergab sich das ominöse "Wunder" durch die Kombination all dessen.

Ich schrieb vor einem Jahr darüber, was ich mir von Baclofen verspreche:
Zitat:
Ruhe, Frieden, Normalität (ich glaube, mein grösster Wunsch ist, einfach normal zu sein


... und stelle heute fest: Bei weitem übertroffen. Zufrieden mit dem Heute, im Einklang. Und da ist noch Spielraum.

:ymhug:
Herzlichen Dank euch allen.

lg
Lisa

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Donnerstag 20. November 2014, 10:26 
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Beiträge: 381
Wohnort: Moers
Liebe Lisa,

auch ich möchte Dir zum EINJÄHRIGEN gratulieren.
Du bist mittlerweile eine feste, unnachahmliche Bestandsgröße in unserem Forum. Ich schätze Deine Offenheit, Deine Klarheit, Deine Ehrlichkeit. Du weißt, dass uns mehr verbindet als die Sucht.

Liebe Grüße Volker

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„Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“
George Bernard Shaw


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Donnerstag 20. November 2014, 19:27 
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Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Liebe Lisa

Ebenfalls eine Gratulation vom "old man" zu Deinem 1-jährigen Jubiläum. :daumen:
Auch das weitere Jahr wird schneller vorbeigehen als Du denkst...

Weiterhin alles Gute und liebe Grüsse
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Donnerstag 20. November 2014, 19:39 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Dear Lisa

Ein Jahr ist schnell vorbeigegangen. Aber du bist noch da. Und wie! Nicht nur geht es dir blendend, du unterstützt andere Betroffene unermüdlich und effizient; Für mich bist du eine Vollblut-Moderatorin. :YMAPPLAUSE:
Ich hoffe, das Forum mag noch lange von Deiner Anwesenheit profitieren. :daumen:

GLG

Patrick


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