Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Fragen bei Autoimmunerkrankung und Fibromyalgie
BeitragVerfasst: Sonntag 18. Januar 2015, 17:03 
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Registriert: Sonntag 18. Januar 2015, 15:32
Beiträge: 12
Hallo,

ich finde meine Dosis nicht. Aufgrund einer Autoimmunerkrankung habe ich wohl zusätzlich Fibromyalgie bekommen und mein Arzt gab mir Baclofen, ich solle davon 10mg vor dem Schlafen nehmen.
Diese 10mg wirken in den ersten Tagen erstmal stark, machen müde was mir entgegenkommt, ich mal ruhig werde. Nach den ersten Tagen ist es dann so als würden sie nicht mehr wirken. Ich nehme dann noch 5mg mehr, bekomme aber gleichzeitig ein ungutes Gefühl, da ich nicht Tablettenabhängig werden möchte und da die 5mg mehr, also 15 mg insgesamt , keine große Wirkung zeigen, setzte ich es lieber ab, jeden Tag 5mg weniger, nach spätestens einer Woche bin ich also wieder "raus aus der Nummer". Dann beginnen aber wieder die körperlichen wie psychischen Probleme undmich fühle mich dann irgendwann so aufgeraut, das ich wieder 10mg nehme und die machen mich dann wieder platt und ruhig für 24 Stunden.
Ich will diesmal nun versuchen doch die richtige Dosis zu finden.
Mein Arzt sagte ja, ich solle nur zum Schafen nehmen, wieviel davon ist mir überlassen, also ab 10 oder 25 mg...ich nehme also 10 mg vor dem Schlafen. Ist dies überhaupt gut? Wäre es nicht besser auf dreimal am Tag aufzuteilen?
Wie hoch ist eure Dosis bei ähnlichen Beschwerden wie meiner?
Muss man es dann immer nehmen? Ohne Pause?

Lieben Gruß
federchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen bei Autoimmunerkrankung und Fibromyalgie
BeitragVerfasst: Sonntag 18. Januar 2015, 17:41 
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federchen hat geschrieben:
Wäre es nicht besser auf dreimal am Tag aufzuteilen?

Hallo Federchen,

da liegst Du richtig, Baclofen als Einmalgabe zur Nacht habe ich noch nie gehört.
Die Wirkung hält ca. 3 bis 5 Stunden an, die Du im Schlaf sicher nicht benötigst.
Deine Befürchtung Tablettenabhängig zu werden ist unbegründet, da Baclofen am
GABA-B-Rezeptor wirkt. Abhängig machende Präparate wie z.B. Benzos und übrigens
auch Alkohol wirken am GABA-Rezeptor.

Wenn Du es nicht schon selbst gefunden hast, hier ist alles was Du brauchst. Insbesondere
der Dosierungsplan dürfte für Dich hilfreich sein. Sollten noch Fragen auftauchen, einfach
fragen.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen bei Autoimmunerkrankung und Fibromyalgie
BeitragVerfasst: Sonntag 18. Januar 2015, 19:24 
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Registriert: Sonntag 18. Januar 2015, 15:32
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Vielen Dank!

Den Dosierungsplan kannte ich so noch nicht. Ich werde mir darüber mal Gedanken machen.
Ich habe nach der Einnahme auch noch 12 Stunden danach eine Müdigkeit die mich wie ein Zombie wieder ins Bett wanken lässt. Das ist nur in den ersten Tagen so heftig. Dies ist dann also eine Nebenwirkung und hat nichts mehr mit der eigentlichen Wirkung zu tun, richtig?

Liebe Grüße
federchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen bei Autoimmunerkrankung und Fibromyalgie
BeitragVerfasst: Sonntag 18. Januar 2015, 19:54 
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Richtig. Man bleibt ein paar Tage bei der Dosierung, bis die unerwünschte Wirkung
verschwindet und erhöht dann moderat. Im Kleingedruckten unter der Dosierungstabelle
findest Du noch wertvolle Hinweise. Die Dosierung ist und bleibt interindividuell.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen bei Autoimmunerkrankung und Fibromyalgie
BeitragVerfasst: Sonntag 18. Januar 2015, 20:47 
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Registriert: Dienstag 24. August 2010, 13:23
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Hallo federchen!
Wenn das Baclofen zu müde macht, dann kann die Dosis ja gesenkt werden. Bei der Fibromyalgie sind Schlafstörungen immer auch mit dabei. Nun kann man auch eine Schlafschuld haben, so dass Sie die ersten Nächte sehr lange schlafen. Bis die "Schlafschuld abgetragen" ist. Meist ist das angenehm - endlich wieder einmal geschlafen zu haben. Natürlich sollten Sie am nächsten Morgen keine übrig gebliebene Schläfrigkeit -einen Überhang- haben. Das lässt sich aber mit einer Dosisreduktion oder einer zeitigeren Einnahme am Abend zuvor regeln. Baclofen ist jedenfalls ungefährlich, wenn es nicht mit Alkohol oder Diazepam oder anderen Medikamenten mit einem ähnlichen Ansatzort im Gehirn kombiniert wird. Ich rate also zu. Auch könnten Sie den Arzt nochmals anrufen und die Bedenken ansprechen oder Fragen stellen. (Eine Abhängigkeit vom Baclofen wurde noch nie beobachtet, allerdings viele Abhängigkeiten vom Diazepam, Alkohol usw.) irving


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen bei Autoimmunerkrankung und Fibromyalgie
BeitragVerfasst: Montag 19. Januar 2015, 12:25 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo Federchen,

unser Mitglied „Irving“ ist Arzt, Neurologe und Facharzt für Psychiatrie & Psychotherapie.
„Jivaro“ ist ebenfalls Ärztin, sie leitet ehrenamtlich die Baclofensprechstunde im SHZ Gießen
und ist unsere Verbindung zu den Ärzten in Frankreich.
„praxx“ ist der Dritte im Bunde und führt die Zusatzbezeichnung „Psychotherapie“.

Alle drei Ärzte sind durch langjährige Erfahrung zu dem Schluss gekommen,
Baclofen ist wirksam in der Behandlung der Alkoholkrankheit. Eine weitere Gemeinsamkeit
ist die Tätigkeit in der „suchtmedizinischen Grundversorgung“, besser bekannt als
Substitutionsbehandlung bei Heroinabhängigkeit mit Ersatzstoffen.

Die anderen Mitglieder des Forums dürfen aus rechtlichen Gründen keine konkreten
Anweisungen zu Medikamenten oder Verhaltensänderungen geben. Sie können aber aus ihrer
eigenen Erfahrung berichten. Neumitglieder die im Forum nach Orientierung suchen, wissen
das überwiegend nicht, für sie ist dieser Hinweis gedacht.

Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit wahrnehmen und mich im Namen aller Mitglieder
für 5 Jahre Mitarbeit im Forum ganz herzlich bei allen 3 Ärzten bedanken. Trotz permanenter
Arbeitsüberlastung finden sie immer wieder die Zeit, sich empathisch und fachkompetent zu
wichtigen Themen zu äussern und uns mit Ratschlägen zu unterstützen.

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen bei Autoimmunerkrankung und Fibromyalgie
BeitragVerfasst: Montag 19. Januar 2015, 14:36 
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Beiträge: 343
Ich schließe mich Federicos Dank an "jivaro", "irving" und "praxx" wirklich sehr gern an und weiß auch deren Engagement sehr zu schätzen !!!!

LG Trudi :-h

_________________
"Nicht die Sucht bekämpfen, sondern die Alternative leben!"

Ute Lauterbach


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen bei Autoimmunerkrankung und Fibromyalgie
BeitragVerfasst: Dienstag 20. Januar 2015, 19:48 
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Beiträge: 12
Danke, Ich bin nun also in der 1. Woche und habe tatsächlich noch ein Problem mit Benzios, da ich sonst schlecht einschlafen kann. Allerdings nehme ich nur 1/4 einer Tablette. Natürlich erhoffe ich mir, spätestens ab der 2. Woche soweit ruhig und ausgeglichen zu sein, das dies nicht mehr notwendig sein wird.
Die 1/4 Temesta nehme ich zur Nacht, etwa 6 Stunden nach der letzten Baclofeneinnahme. Besteht hier schon eine Gefahr? Wenn ja, in welcher Hinsicht, was kann passieren ?

Liebe Grüße
federchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen bei Autoimmunerkrankung und Fibromyalgie
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 10:33 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo Federchen,

wie lange nimmst Du schon 1/4 Temesta als Einschlafhilfe?
In welcher Wirkstoffkonzentration 0,5mg, 1mg, 2,5mg nimmst Du es?
Weiß der verschreibende Arzt von Baclofen?

Lorazepam ist bei uns unter dem Handelsnamen Tavor bekannt und hat eine
langanhaltende Wirkung. Je eher Du es ausschleichen kannst, desto besser.
Ich kann Dir nur raten, das weitere Vorgehen mit Deinem behandelnden Arzt
abzusprechen. Auf keinen Fall würde ich Temesta einfach absetzen.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen bei Autoimmunerkrankung und Fibromyalgie
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 15:09 
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Beiträge: 1949
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Liebes federchen,

sei ganz herzlich gegrüsst. Du weisst nun, dass es gut ist die Baclofendosis aufzuteilen; was macht die Müdigkeit?
Die gute Wirkung bei Fibromyalgie kann ich bestätigen!

Zum Temesta kann ich mich nur dem Rat von Federico anschliessen: eine dauernde Einnahme von Lorazepam (Temesta, Tavor) ist nicht ratsam, da Körper und Psyche schon in kurzer Zeit eine ganz üble Abhängigkeit von gerade diesem Benzodiazepin, auch in niedriger Dosierung, entwickeln können. Es wäre gut, Temesta möglichst bald zu reduzieren, bzw. auszuschleichen. Vielleicht kannst Du eine Dosis der Baclofeneinnahme in den Abend verschieben und so den "Müdemacheffekt" zum Einschlafen nutzen.
Viele Menschen kommen durch Baclofen wieder in einen normalen "Schlafrhythmus"; evtl. reduziert sich die Schlafdauer, aber es kommt zu einem erholsamen Schlaf, aus dem ein "frisches" Erwachen möglich ist. Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen.

Nur wegen der Vollständigkeit: es darf nicht verschwiegen werden, dass Baclofen auch selbst wiederum Schlafstörungen als unerwünschte Wirkung produzieren kann, das ist aber glücklicherweise eher selten der Fall!

Viel Kraft, alles Liebe
jivaro

An dieser Stelle:
F.: Danke für die Blümchen!
Trudi: alles GUTE!

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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