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Federico
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Betreff des Beitrags: Süchtige Menschen haben klinische Defizite in Empathie Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 13:23 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Ärzte äussern sich besorgt um Patienten, die Baclofen zur Reduktion des Verlangens nach Alkohol einsetzen. Angesichts der Leiden von Betroffenen und Angehörigen (auch durch Folgeerkrankungen) bei langjährigem Alkoholmissbrauch, sehe ich eher ein Defizit in Empathie bei diesen Ärzten. Wenn es nach monatelanger stationärer Therapie zu Rückfällen kommt, handelt es sich eben um „Therapieversager“ die den Perspektivwechsel nicht geschafft haben. Revue médicale Suisse hat geschrieben: Zitat: In der Tat hat die Forschung gezeigt, dass süchtige Menschen klinische Defizite in Empathie haben. Das Ergebnis ist ein Handicap in den sozialen Beziehungen. Dieses Defizit basiert auf dem Verlust einer darunter liegenden Ebene, der Fähigkeit zum Perspektivwechsel. Forschung hat auch gezeigt: „süchtige Menschen“ soll man nicht über einen Kamm scheren. Da gibt es je nach Art der konsumierten Droge und Komorbiditäten diverse Unterschiede. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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praxx
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Betreff des Beitrags: Re: Süchtige Menschen haben klinische Defizite in Empathie Verfasst: Sonntag 8. März 2015, 19:57 |
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32 Beiträge: 485 Wohnort: Oberhausen
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Hallo Federico,
ich denke eher, dass Drogen konsumierende Menschen nur dann solche Defizite haben, solange sie unter dem Einfluß ihrer Droge stehen. Die konsumieren ja eher wegen "zuviel" Empathie und wollen sich durch den Konsum die Fähigkeit verschaffen, etwas mehr egoistisch zu sein - zumindest erlebe ich das oft bei meinen Patienten. Da ist mal wieder Ursache und Wirkung durcheinander geraten.
LG
Praxx
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: Süchtige Menschen haben klinische Defizite in Empathie Verfasst: Montag 9. März 2015, 08:59 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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@all,
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich Praxx´s Einschätzung nur bestätigen. Ich habe eher einen Empathie-Überschuss. Mit Alkohol habe ich immer versucht, diesen zu nivellieren. In meinen Therapien habe ich immer an einem Perspektivwechsel gearbeitet. Wenn er dann aber nach einer gewissen Zeit nicht funktioniert hat, kann das auch an den Behandlungskonzepten der therapeutischen Einrichtungen zu tun gehabt haben.
LG Volker
_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: Süchtige Menschen haben klinische Defizite in Empathie Verfasst: Montag 9. März 2015, 20:30 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Zitat: Die konsumieren ja eher wegen "zuviel" Empathie und wollen sich durch den Konsum die Fähigkeit verschaffen, etwas mehr egoistisch zu sein - zumindest erlebe ich das oft bei meinen Patienten. Da ist mal wieder Ursache und Wirkung durcheinander geraten. Ich gehörte auch zu denen mit "zuviel" - und wir hatten hier im Forum bereits ausgetauscht darüber, dass ein weniger empatisches Reagieren nach Konsumstopp im näheren Umfeld durchaus argwöhnisches Stirnrunzeln verursachen kann. Du bist anders, seit du Baclofen nimmst. Gesünder, finden meine Liebsten in der Zwischenzeit. Hätte ich dies als Aufforderung hin zu mehr Empathie genommen, vermute ich mal, wäre ich längst wieder am alten Ort: Es darf niemandem schlecht gehen, weil ich bin. Die Runde habe ich genug gedreht. lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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Werner1503
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Betreff des Beitrags: Re: Süchtige Menschen haben klinische Defizite in Empathie Verfasst: Dienstag 10. März 2015, 00:13 |
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56 Beiträge: 1015 Wohnort: Saarland
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Von Empathie bis zum Helfersyndrom ist es wohl nicht sehr weit.
Mir ist bewusst, dass ich mich mit der Pflege meiner Mutter (84, Pflegestufe 2) nicht überfordern darf. Fällt aber verdammt schwer...
LG, Werner
_________________ „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“. Seneca
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Süchtige Menschen haben klinische Defizite in Empathie Verfasst: Dienstag 10. März 2015, 16:36 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Empathie kann man erlernen, falls nicht vorhanden. Die Akademie im Park ist das Bildungsinstitut des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden, ein Unternehmen der ZfP-Gruppe Baden-Württemberg. Das Web ist voll mit Angeboten, es bleibt zweifelhaft ob man sich die Fähigkeit sich in andere Menschen „einzufühlen“, in Seminaren aneignen kann. Hier bietet ein anderer Anbieter einen Online-Test an. Viel Spaß Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: Süchtige Menschen haben klinische Defizite in Empathie Verfasst: Mittwoch 11. März 2015, 07:32 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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Nach meiner Meinung lässt sich Empathie nicht erlernen. Es ist ein Grundbaustein, den Menschen mitbekommen oder auch nicht. Erwachsene lassen sich sicherlich situativ für bestimmte Bereiche sensibilisieren, aber nicht umpolen. Ich war schon als Kind sehr empathisch, obwohl ich keine rosige Kindheit hatte, was den Lernfaktor ausschließt. Ich habe dies immer als Geschenk betrachtet und mein Weltbild geprägt, obwohl es mir im Leben nicht immer Vorteile eingebracht hat.
LG Volker
_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Süchtige Menschen haben klinische Defizite in Empathie Verfasst: Mittwoch 11. März 2015, 12:20 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Frodo01 hat geschrieben: Nach meiner Meinung lässt sich Empathie nicht erlernen. Es ist ein Grundbaustein, den Menschen mitbekommen oder auch nicht Wenn Du mit „Grundbaustein“ frühkindliche Prägungen meinst, stimme ich zu. Achtsamkeit, Empathie, Emotionale Intelligenz, Soziale Kompetenz werden deshalb überwiegend an aufstrebenden Jung-Manager verkauft, die sich so erhoffen, auf diesem Weg ihr Umfeld noch effektiver manipulieren zu können. Ärzte, Psychologen, Therapeuten, die diesen Grundbaustein nicht mitbekommen haben, werden niemals lernen, wie sich Angst und Panik, Depressionen und Craving wirklich anfühlen. Wer nie die Lämmer schreien gehört hat, wird nie das Schweigen der Lämmer hören können. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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