@alle Interessierten,
wie einem der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Forum (nur für Ärzte) zu entnehmen ist,
wird sich die Veröffentlichung der Studie „Bacloville“ noch ein wenig länger hinziehen.
Prof. Philippe Jaury (Leiter der Studie) beschreibt dort lesbar genervt, den mühseligen,
langen Weg seit Mai 2010, dem Datum des ersten Protokolls der Studie. Es gab ungefähr
60 unterschiedliche Protokolle, im Juni 2011 wurde nach vielen Änderungen das letztlich
gültige vom PHRC (Krankenhausprogramm zur klinischen Suche) akzeptiert. Zur Prüfung
vorgelegt wurde es im Januar 2011. Es folgten die Herstellung der Placebos, Genehmigung
der Verteilungspläne von Baclofen und Placebos durch ANSM und CPP (Ausschuss von
Schutz der Personen).
Datenschutz?Der erste Patient konnte Ende Mai 2012 in die Studie einbezogen werden.
Der letzte Patient wurde im Mai 2013 in die Studie aufgenommen.
Die Betreuung des letzten Patienten endete im August 2014.
Seit dem werden die Eintragungen der Patienten (Notizbücher / Fragebögen mit 22 Seiten)
auf Plausibilität und fehlende Daten geprüft, nachgefragt, ggf. ergänzt. Zusammen ergeben
sich 2.172 Variablen von Patienten oder ca. 700.000 Basis-Datensätze die zusätzlich ein
zweites Mal überprüft wurden.
Die Basis kann nun „eingefroren“ werden und die Untersuchungsarbeit kann beginnen.
Die Ergebnisse werden zuerst wie üblich, in einer internationalen Fach-Zeitschrift im Laufe
des Jahres 2015 veröffentlicht werden.
Einige Stunden zuvor hat Dr. Bernard Joussaume Antwort auf die Frage nach dem Zeitpunkt
der Veröffentlichung gegeben, auf die Prof. Philippe Jaury explizit nicht eingegangen ist.
Demnach gibt es zwei Notwendigkeiten:
1. Die Begleitveröffentlichung der zwei Studien, Bacloville und Alpadir.
2. Die Übereinstimmung zwischen der Veröffentlichung der Ergebnisse und ihre offizielle
Ankündigung auf der Konferenz: Diese sollte im Juni kommen.
Von einer Zusammenlegung der beiden Studien war zu einem früheren Zeitpunkt schon
die Rede. Dadurch wird es sicher nicht schneller zur Veröffentlichung kommen, aber das
Gewicht zweier kontrollierter Studien mit insgesamt ca. 640 Studienteilnehmern, würde sich
dadurch enorm erhöhen. Dadurch wäre zum ersten Mal der bisher obligatorische Satz am
Schluss aller bislang veröffentlichter Studien verzichtbar:
„Weitere Studien sind nötig, um vorliegende Ergebnisse bestätigen zu können“.
Vielleicht hört man auch in diesem Kontext wie es um die Amsterdamer Studie von
Prof. Reinaut Wiers und den Spendengeldern in Höhe von ca. 500.000 Euro eines
wohlhabenden und dankbaren Patienten von Olivier Ameisen steht.
In einem der letzten Berichte über den Stand der Studie beklagt sich Wiers über mangelnde
Bereitschaft daran teilzunehmen und die hohen Kosten für die Herstellung der Plazebos.
Nachzulesen im
Noordhollands Dagblad. Eine neue Veröffentlichung mit dem Titel
Effects of cognitive bias modification training
on neural signatures of alcohol approach tendencies in male alcohol-dependent patients ist grade online erschienen. Reinaut Wiers ist zwar nicht Erstautor, Andreas Heinz von der
Charité ist auch unter den Autoren zu finden. Die Studie BACLAD der Charité mit lediglich
56 Teilnehmern läuft seit 2010 und auf die Ergebnisse warten wir und die bundesdeutsche
Fachwelt schon lange ...
LG Federico
Apropo Erstautor, das ist eine junge Dame mit dem Namen Corinde E. Wiers, die zufällig
am Department of Psychiatry and Psychotherapy, Charité-Universitätsmedizin Berlin, und der
Humboldt Universität zu Berlin, zu tun hatte oder hat. Die Tochter von Reinaut Wiers ist aktuell
am National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism, Laboratory of Neuroimaging, Bethesda
beschäftigt.