Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanor stellt sich vor
BeitragVerfasst: Freitag 10. April 2015, 19:32 
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@Federico

Du warst 2 Min. früher... Danke für den Link über diese Psychosekte... steht ja Scientology in nichts nach...

moonriver

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(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanor stellt sich vor
BeitragVerfasst: Freitag 10. April 2015, 20:16 
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@moonriver: Dein Kommentar zu AA ist Balsam für meine Seele. Hab schon viel zu lange mit der durch den Täter verursachten Retraumatisierung rumgemacht.
Nicht zu vergessen die anfängliche Vereinnahmung (mittlerweile hab ich ja Hausverbot dort).

Mit Baclofen (richtig angewandt) kann ich hoffentlich neue Wege gehen.
Uuuund ... alte Hobbies wieder aufleben lassen.

Zunächst war ja wegen AA keine Zeit mehr da, danach nicht mehr wegen der ständigen Rückfälle...

Viele Grüße, Eleanor


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanor stellt sich vor
BeitragVerfasst: Freitag 10. April 2015, 20:39 
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Lieber Moonriver,

langsam aber sicher erwischt mich der Info-Overkill. @Lisa hat im selben Faden,
allerdings ein par Jahre später einen Beitrag zum Thema 13. Schritt eingestellt.
Ich habe ihn möglicherweise überflogen, vielleicht sogar übersehen, sorry Lisa.
Jetzt bin ich seit Stunden damit beschäftigt die Story über einen Dokumentarfilm
zu lesen, der im Sommer einem breiteren Publikum vorgestellt werden soll.
Die Frau die sich da engagiert, war 36 Jahre Mitglied bei den AA.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanor stellt sich vor
BeitragVerfasst: Samstag 11. April 2015, 17:55 
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Federico hat geschrieben:
Lieber Moonriver,
Die Frau die sich da engagiert, war 36 Jahre Mitglied bei den AA.
LG Federico


Meine Hochachtung fuer soviel Leidensfaehigkeit.
Oder eher Selbstverachtung???

K arlo


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanor stellt sich vor
BeitragVerfasst: Samstag 11. April 2015, 19:08 
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Mir scheint der Zeitpunkt, diese Munition zu laden, zumindest für Eleanor nicht geeignet. Wenn Retraumatisierung Thema ist, wäre wohl zurzeit "Finger weg" angesagt.

Was meint ihr?

Bei aller Schändlichkeit und allem wütenden Mitgefühl.

lg
Lisa

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Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanor stellt sich vor
BeitragVerfasst: Samstag 11. April 2015, 19:25 
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Hallo Lisa,

hab gerade dein Posting gelesen.
Natürlich freut es mich, dass du dir soviel Gedanken
machst, aber ich denke, ich kann mit besagtem Thema umgehen.
Es ist bei mir momentan halt so, dass gerade hauptsächlich die
Wut hochkommt in bezug auf AA , und auch in bezug darauf,
was ich mit mir habe machen lassen.
Momentan habe ich das Gefühl, dass sich bei mir was verändert dahingehend, dass ich es mir eingestehe, dass mich das zwar fertigmacht , dass ich Zeit und Energie in eine Sache reingesteckt habe, die sich letztendlich gegen mich gewendet hat (und die mich davon abgehalten hat, Dinge zu tun, die mir wirklich was bedeuten, wie in der Natur zu sein oder Ausdauersport- einfach, weil auch die Zeit gefehlt hat, weil ich stattdessen in irgendwelchen Scheissmeetings vergammelt bin), aber dass ich das jetzt auch als zur Vergangenheit gehörig akzeptieren kann.

Mit anderen Worten: Ich bin gerade eh dabei, mich von AA zu emanzipieren, und zu diesem Prozess gehört auch, dass ich mich damit auseinandersetze. Hab gestern z.B. den Trailer zu dem "13th Step"- Film gesehen. Hat mich wütend gemacht, aber nicht getriggert.
Also (mit anderen Worten): Macht mir nix aus, wenn das Thema hier behandelt wird.

LG Eleanor


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanor stellt sich vor
BeitragVerfasst: Samstag 11. April 2015, 20:47 
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Lisa hat geschrieben:
Wenn Retraumatisierung Thema ist, wäre wohl zurzeit "Finger weg" angesagt.
Liebe Lisa,

man muss es ja nicht gleich so hoch hängen. Aber zu wissen, dass andere Menschen
ähnliche Dinge erlebt haben, kann möglicherweise ziemlich erleichternd sein.
In Selbsthilfegruppen (Alkoholiker) äussern sich Neuankömmlinge meistens erleichtert darüber,
dass es anderen Menschen ganz ähnlich ergangen ist. Einfach wissen, man ist nicht alleine.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanor stellt sich vor
BeitragVerfasst: Samstag 11. April 2015, 21:04 
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Nee, wenn man Bescheid weiss, nicht. :-?? Dann schmeissen wir den Begriff Retraumatisierung (der nicht von mir kam) froh von Board.

Doch gut zu wissen: Frauen scheinen eh' weniger von AA profitieren zu können: Sucht_und_Gender
Zitat:
In gemischtgeschlechtlichen Gruppen entwickeln Männer eine größere Variationsbreite im zwischenmenschlichen Umgang, während Frauen diese Fähigkeit eher in Frauengruppen zeigen. Darüber hinaus profitieren Frauen besonders von wenig strukturierten Gruppen [28, 52]. In US-amerikanischen Studien wurde für alkoholkranke Männer nachgewiesen, dass sie in den strikten 12-Schritte-Gruppen der Anonymen Alkoholiker (AA) gute Therapieergebnisse erzielen, unabhängig von Motivation, Komorbidität und demografischen Variablen. Katamnestische Untersuchungen (Studienpopulation ganz überwiegend Männer) bis zu 8 Jahre nach Behandlung zeigten, dass die Abstinenzergebnisse der Alkoholiker, die ausschließlich an AA-Gruppen teilnahmen, verglichen mit den Alkoholikern, die an professioneller Therapie oder beidem teilnahmen, gleichwertig, wenn nicht besser waren.

Frauen profitieren hingegen wenig von diesen AA-Gruppen. Ursache ist deren Betonung einer mangelnden Einflussmöglichkeit auf die Sucht. Für Frauen sind Gruppen wirksam, in denen Gefühle bearbeitet werden und die Stärkung von Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit im Vordergrund steht [53]. Die Wirkung, die die eher rigiden AA-Gruppen auf alkoholabhängige Männer haben, ist, bezogen auf das Ergebnis Suchtmittelfreiheit, positiv. Da das Funktionierenmüssen in vorgegebenen Strukturen eng mit der männlichen Rolle verknüpft ist, könnte argumentiert werden, dass eine männerspezifische Therapie dieses Verhalten hinterfragen und nicht unterstützen sollte, da es möglicherweise suchtfördernd gewirkt hat und darüber hinaus tradiert wird.

Die Vorstellung, aus dem süchtigen Menschen auch einen besseren zu machen, ist in der psychosozialen Arbeit nicht unbekannt. Es stellt sich aber die Frage, ob tatsächlich nur eine Veränderung der Gesamtpersönlichkeit eine Suchtmittelfreiheit und Lebenszufriedenheit bringen kann. Geschlechtshomogene, Sicherheit gebende Gruppen können auf unterschiedliche Weisen wirken: Erstens, indem sie typische Rollen eher bestätigen und dadurch die Stärken, die in diesen Rollen liegen, bewusst nutzen (wie etwa bei Alkoholikerinnen und Alkoholikern mit spätem Suchtbeginn). Zweitens, indem sie den Betroffenen durch den Schutz, den sie gewähren, die Möglichkeit eröffnen, sich seelischen Kränkungen zu nähern, diese zu reflektieren, zu integrieren und neue Verhaltensweisen zu erproben (wie z. B. bei traumatisierten Patienten).


lg
Lisa

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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanor stellt sich vor
BeitragVerfasst: Samstag 11. April 2015, 21:13 
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Hallo Federico, hallo Lisa,

wollte mich nochmal äußern:

@Lisa: doch, schon Retraumatisierung (also, sowohl die Tat als solche als auch die Tatsache, dass der Täter gedeckt wurde wie bei meinem ursprünglichen Trauma und wieder so ne Art "blaming the victim" stattfand)

@Federico: da stimme ich dir definitiv zu, was das Thema "Erleichterung" angeht, es war für mich nämlich tatsächlich eher befreiend zu hören, dass andere da Ähnliches erlebt haben, so bescheuert das auf der anderen Seite klingen mag, denn: kein Einzelfall zu sein, bedeutet ja, dass die Summe der Opfer automatisch größer ist (schwer auszudrücken, aber mir fällt gerade nix anderes ein)

Viele Grüße, Eleanor


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 Betreff des Beitrags: Re: Eleanor stellt sich vor
BeitragVerfasst: Samstag 11. April 2015, 22:16 
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Zitat:
In US-amerikanischen Studien wurde für alkoholkranke Männer nachgewiesen,
dass sie in den strikten 12-Schritte-Gruppen der Anonymen Alkoholiker (AA) gute
Therapieergebnisse erzielen, unabhängig von Motivation, Komorbidität und demografischen
Variablen.

Abgesehen von der Formulierung „In US-amerikanischen Studien“, (man kennt sie aus der
Zeitung mit den großen Buchstaben), kollidiert die Aussage mit anderen Studien. Interessant
ist auch, dass man in den Literaturhinweisen (55) keine dieser US-amerikanischen Studien
findet. Ernsthafte Wissenschaftler beklagen seit langem die Methodik derartiger Studien die
nicht berücksichtigt dass sich 50% aller Gruppenbesucher nach dem ersten Besuch nicht mehr
blicken lassen. Joachim Körkel hat in seinem Buch „Der Rückfall des Suchtkranken: Flucht in
die Sucht?“ die Hintergründe hierzu hinreichend dargelegt und belegt.
Nach seinem Verständnis (nach meinem auch) ist eine katamnestische Studie über den
Abstinenzerfolg von anonymen Mitgliedern (AA), ohne Berücksichtigung von Motivation,
Komorbidität und demografischen Variablen wenig aussagekräftig.

LG Federico

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