Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Charité veröffentlicht Baclad-Studie
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. April 2015, 11:02 
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Gründer †
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Eur Neuropsychopharmacol. 2015 Aug;25(8):1167-77.
doi: 10.1016/j.euroneuro.2015.04.002. Epub 2015 Apr 14.

High-dose baclofen for the treatment of alcohol dependence (BACLAD study):
A randomized, placebo-controlled trial.


Leider mussten wir die Übersetzung der urheberrechtlichen geschützten
Veröffentlichung der BACLAD-Studie aus dem Forum entfernen.


Begründung ist der Verstoß gegen das Urheberrecht, die Rechte liegen beim
Verlag der die Studie veröffentlicht hat.
Copyright © 2015 Elsevier B.V. and ECNP. All rights reserved.


Copyright-geschützte Texte übersetzen

ist strafbar strafbar nach UrhG Straf- und Bußgeldvorschriften:

§ 106 Unerlaubte Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke
§ 107 Unzulässiges Anbringen der Urheberbezeichnung

Sondern auch unterlassungs- und schadensersatzpflichtig usw. nach dem UrhG ebenda:

§ 97 Anspruch auf Unterlassung und Schadensersatz
§ 97a Abmahnung
§ 98 Anspruch auf Vernichtung, Rückruf und Überlassung
§ 99 Haftung des Inhabers eines Unternehmens
§ 100 Entschädigung
§ 101 Anspruch auf Auskunft

Und zwar wegen Verstoßes gegen UrhG §§ 2, 13, 19a und 23.


Angesichts dieser doch schwerwiegenden Folgen, bitte ich um euer Verständnis
für die Entfernung des Beitrags. Fragen hierzu bitte ausschließlich per PN an mich.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: 2015 Charité publiziert Baclad-Studie
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. April 2015, 12:51 
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WOW!

jivaro

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Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: 2015 Charité publiziert Baclad-Studie
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. April 2015, 15:16 
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68% Abstinenz in der Gruppe, der mit Baclofen behandelten Teilnehmer.
23,8 % in der Gruppe der mit Placebo behandelten Teilnehmer. Die durchschnittliche
Dosis lag bei 180 mg, Höchstdosis war 270 mg. Auffallend sind auch die relativ geringen
Beschwerden über unerwünschte Arzneimittelwirkungen (side effects).

Die Zahlen beseitigen bisherige Zweifel an der Wirksamkeit von hochdosiertem Baclofen
in der Behandlung der Alkoholabhängigkeit. Sie bestätigen auch die bisherigen Ergebnisse
aus den Forumumfragen, übertreffen sie sogar.

Olivier Ameisen sagte einst: „Es wird Zeit, dass die Suchtforscher endlich ihren Job machen.“
Daran musste ich denken, als ich heute die Studie in meiner Post vorgefunden habe. Was wohl
Tom Bschor durch den Kopf gegangen sein mag, als er die Nachricht erhalten hat ...?

Man weiß es nicht – und das ist gut so.

LG Federico


Dateianhänge:
Dateikommentar: Umfrage 2013
Forum-Umfrage 2013.pdf [2.19 MiB]
560-mal heruntergeladen

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Richard David Precht
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 Betreff des Beitrags: Re: 2015 Charité publiziert Baclad-Studie
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. April 2015, 15:33 
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:-bd :YMAPPLAUSE:
ich freue mich sehr!
Wasser auf meine Mühlen. Lese gerade "das egoistische Gehirn", das Ferderico hier mal als Empfehlung gepostet hat. Das tut mir auch gut und ich bin wild entschlossen, mir nicht mehr jeden ausgelatschten "Suchtschuh" anzuziehen, der einem so gerne hingestellt wird.

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VG

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: 2015 Charité publiziert Baclad-Studie
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. April 2015, 15:46 
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Beiträge: 8253
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Hallo Juli,

ich glaube Du meinst das hier. Da ist was dran.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: 2015 Charité publiziert Baclad-Studie
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. April 2015, 23:00 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
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ENDLICH!

Und 68% Abstinenz passt haarscharf zu meinen eigenen Beobachtungen.
Dass Herr Tom Bschor seine Meinung ändert, glaube ich nicht - der ist Sadist und erkennt nur "täglich erkämpfte und erlittene Abstinenz" als "richtig" an.
Nur wird keiner mehr auf ihn hören, und das ist gut so...
Wichtig ist, dass jetzt endlich auch Leute wie Preuß keinen Grund mehr haben, von Baclofen abzuraten und stattdessen Topiramat zu empfehlen.

Wenn jetzt noch ALPADIR und BACLOVILLE kommen, wird es im Blätterwald ganz schön rauschen!

LG

Praxx


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 Betreff des Beitrags: Re: 2015 Charité publiziert Baclad-Studie
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. April 2015, 00:05 
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praxx hat geschrieben:
Wichtig ist, dass jetzt endlich auch Leute wie Preuß keinen Grund mehr haben,
von Baclofen abzuraten und stattdessen Topiramat zu empfehlen.
Stimmt, er hatte sich ja viel von diesen Ergebnissen versprochen.
Alpadir und Bacloville werden demnächst in der
European Psychiatry ihre Ergebnisse präsentieren.
Beide Studien sind seit November im Europsy angekündigt.

Auch wichtig: Spätestens nach diesen Veröffentlichungen werden wir von
Tom Bschor substanzlose Sätze wie diesen nicht mehr hören müssen:
Zitat:
Zwei Drittel dieser Patienten, die hier Baclofen, eine nicht zugelassene und nicht näher
untersuchte Substanz schlucken, haben noch nie einen Entzugsversuch gemacht ...

Anzahl bisheriger Entgiftungen (in (%))
.......................Placebo......Baclofen
Eine.................7 (25)........11 (39.3)
2 bis 5...........16 (57.1).....12 (42.9)
Mehr als 5........5 (17.9).......5 (17.9)

LG Federico
Zahlen sind dem mir vorliegenden Accepted Manuscript entnommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: 2015 Charité publiziert Baclad-Studie
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. April 2015, 17:25 
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praxx hat geschrieben:
ENDLICH!

- der ist Sadist und erkennt nur "täglich erkämpfte und erlittene Abstinenz" als "richtig" an.

Praxx


Interessante Sichtweise, es ist wirklich sadistisch bzw. masochistisch, je nach Blickwinkel! Und so geht die ganze Lebenskraft im Kampf drauf...was letztlich den nächsten Rückfall mit sich bringen muss. Früher oder später.

Ja federico, das Buch meinte ich. Faszinierend.

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 Betreff des Beitrags: Re: 2015 Charité publiziert Baclad-Studie
BeitragVerfasst: Freitag 17. April 2015, 17:26 
Das lässt hoffen !!

Jivaro, Federico, Praxx und viele, viele Andere, Eure unentwegte Arbeit hat sich gelohnt. Endlich mal eine Ergebnis, daß Bschor und seinen Genossen die Schamröte ins Gesicht treiben müsste.
Die Zahl 68% ist ein gewaltiges Ergebnis, daß jetzt eigentlich nie wieder in Abrede gestellt werden kann, daß die Baclofentherapie eine echte Erfolgsgeschichte ist.
Für mich ist sie das sowieso, denn ich bin einer der Profiteure.

Bin immer noch begeistert,
wünsche ein schönes Wochenende,

Luzifer


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 Betreff des Beitrags: Re: 2015 Charité publiziert Baclad-Studie
BeitragVerfasst: Freitag 17. April 2015, 17:36 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Deutschland – Frankreich

In Frankreich nimmt man das Ergebnis der deutschen Baclofen-Studie mit einem
lachenden und einem weinenden Auge, also mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis.
Die Berliner Studie ist mit dem Ziel Abstinenz zu erreichen und zu halten, im Vergleich
mit der Placebogruppe überzeugend ausgefallen. Man weiß also, Baclofen wirkt gut –
Placebo wirkt signifikant weniger gut. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen traten trotz
hoher Dosis (ø 180 mg/d) bis auf die bekannte Müdigkeit bei Baclofen nur in geringem
Umfang auf. In der Placebogruppe waren es ebenfalls deutlich weniger UAW.
Obwohl nur 56 Patienten an der Studie teilgenommen haben hat sie gezeigt,
dass Wirksamkeit und Verträglichkeit von Baclofen allen anderen Arzneimitteln
wie Acamprosat, Naltrexon, Nalmefen, Topiramat weit überlegen ist.

Der Sinn einer Baclofen-Therapie wird in Frankreich nicht im „bloßen Durchhalten der Abstinenz“
gesehen, man will das „Desinteresse“ an Alkohol erreichen. Ob ein Patient Abstinenz anstrebt,
weniger konsumieren möchte oder zu einem durchschnittlichen Trinkverhalten zurückfinden
will, überlassen französische Ärzte in erster Linie den Patienten und ihren individuellen
Ansprüchen an die Lebensqualität.

Philippe Jaury, Facharzt für Abhängigkeit (addictologue) und Professor an der medizinischen
Fakultät der Universität Paris Descartes, Leiter der multizentrischen Studie „Bacloville“ mit
320 Patienten, deren Ergebnisse gegen Mitte 2015 erwartet werden, bringt es auf den Punkt:
„Baclofen hat das Leben von vielen alkoholabhängigen Patienten verändert, sie haben das
Interesse an Alkohol verloren. In hohen Dosen hilft Baclofen den Alkoholkonsum zu reduzieren,
sogar abstinent zu werden.


In die Zukunft gedacht

Nach Veröffentlichung der beiden französischen Studien, „Bacloville“ und „Alpadir“ mit
zusammen 640 Patienten, wird man mit einer europäischen Zulassungserweiterung bis
Ende 2015 rechnen können. Die bisher von vielen Ärzten aus nachvollziehbaren Gründen
abgelehnte „off-label“ Verschreibung würde dann in Deutschland obsolet werden. Bliebe
noch die Frage der Kostenerstattung die der G-BA zu entscheiden hat. Die Kosten sind
überschaubar und mit Baclofen ist, wie wir jetzt wissen, sogar Abstinenz erreichbar.

Unsere zentrale Forderung war seit 2011* die Implementierung einer optionalen Behandlung
der Alkoholkrankheit mit Baclofen in den medizinischen Alltag – auch unter dem Aspekt der
Rückfallprophylaxe. Dieses Ziel könnte schon in naher Zukunft erreicht werden.

LG Federico
*Nachzulesen in der Blackbox Volume 1, S. 15, Ziel:

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