Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo und guten Abend an die Anwesenden und Lesenden..
Ich habe mich hier vor ein paar Tagen angemeldet, weil ich auch in den nächsten Tagen mit Baclofen versuchen möchte, dem Quälgeist Alkohol den Zutritt zu meinem Leben zu erschweren.
Meine Noch-oder-Ex-Frau hat vor ein paar Wochen einen Bericht im Fernsehen darüber gesehen und mir darüber ein paar Infos gegeben..
hab mich seitdem im Netz darüber informiert und Dinge gelesen..und bin dann natürlich auch auf dieses Forum gestoßen..
hab mir bissl Zeit genommen, hier die Beiträge zu lesen..beschäftige mich schon seit längerem mit meiner Sucht und habe viel gelesen..drum bin ich vorsichtig, wenn es um allzuschnelle Lobpreisungen geht..denke aber, dass dieses Forum glaubwürdig ist..
Sitz grad hier und höre Rosenstolz..es ist schön...hab natürlich schon wieder Alk intus..ist es deshalb schön?
Ich trinke seit langem..bin jetzt 47 und trinke regelmäßig Alk seitdem ich 18 bin....früher immer nur Bier..seit Jahren aber Wein..aber nie harte Sachen..aber dafür aber halt abends so 2-3 Flaschen Wein..tagsüber nie..hab da auch kein Verlangen nach..bin eh bis um 10 oder 11 am nächsten Tag noch im Dusel...aber abends dann ist es halt so ein ritual..komme heim..Belohnungstrinken..
grad jetzt, wenn die Tage länger werden und ich um 18 Uhr oder so wieder bei mir in der Wohnung sitze und lieber mein Wein trinke als anstatt noch mal rausgehe und mich mit leuten treffe oder sonst was aktiv zu tun...das -sorry-kotzt mich so an..das dieser sanfte Freund mich von meinem Leben fenhält...
sorry wenn ich so einen Monolog hier anbringe- aber ich hab einiges probiert um mich dem alkohol zu entziehen...vielleicht hilft mit Bac auch- wie anscheinend einigen oder vielen von euch- wieder ein selbstbestimmtest Leben führen zu können...
habe die letzten 2 Monate mein Alk-Konsum verändert..nicht lachen..trinke kein Wein mehr..trinke Prosecco mit O-SAft...klar is ne Selbst-Täuschung...aber das is nicht so heavy wie 2 oder 3 Flaschen Wein..aber immer noch -sorry-scheiße..aber ich bemerk halt in mir den Wunsch zu einer Veränderung in mir..das gibt mir Kraft und Hoffnung..vielleicht kann Bac da ja noch als unterstützende Kraft bei helfen..
wollte das nur als Einstieg schreiben..is ja nicht so leicht, sich wildfremden Leuten zu öffnen..
werde aber bestimmt meine Erfahrungen- auch wenn sie nicht wie gehofft sein sollten-immer mal wieder hier posten..
kann aber auch schon jetzt sagen, das dies hier ein gutes Forum ist..aus Erfahrung...
wünsche euch allen einen guten Weg und Kraft und Stärke..vor allem viel Liebe- ohne die geht garnix..
lg
umaster

Hallo umaster!

Hier bist du Gut Aufgehoben, ich bin auf diene weitern Berichte gespannt z.Bsp was hast du Unternommen um an Bac zu kommen!

Drogen, die einem die Sinne vernebeln, können einem alles zeigen, nur nicht das Schöne am wahren Leben. Schön ist, dass du Baclofen gefunden hast. Willkommen im Forum.

Hi UMaster, alter Leidensgenosse,

dann starten wir ja beide ziemlich zeitgleich. Finde es saugaut, dass Du nach dem Prinzip "Gefahr erkannt - Gefahr gebannt" vorgehst. Das stimmt ziemlich hoffnungsvoll. Ich wünsch Dir viel Kraft und hier gute Gespräche.



Dass es sowas noch gibt. Meine Ex-Freundinnen wollen mir alle den Kopf abreissen.

Aber auch meine Frau hat mich auf den Beitrag hingewiesen.

Die gute "bessere" Hälfte. Das stimmt doch dann auch mal.

Freu mich auf Deine Beiträge und Erfahrungen. Vor allem als Plausibilitätsabgleich mit meinen Erfahrungen.

Liebe Grüße und wie erwähnt....

...viel Kraft.

Alexander

Hallo umaster,
schön ist es, wieder ein "selbstbestimmtes" Leben führen zu können. Den Anfang hast du schon gemacht. Ich hab letzte Woche mit Bac angefangen und die schönsten Tage seit Jahren erlebt! Herzlich Willkommen im Forum. Ich freu mich auf deine Beiträge

Hallo an die Lesenden

danke erstmals für die nette Begrüßung

Ich habe gestern mal bissl mehr Zeit drauf verwendet, mich in das Forum einzulesen..ist ja doch schon recht umfangreich und ich habe bestimmt noch vieles nicht gesehen, was wichtig ist...
was aber wichtig war, daß ich einige Beiträge- oder kurze statements von Mitgliedern hier gelesen habe- in denen es um die Frage nach dem Grund des Alkoholmißbrauchs geht..jeder der trinkt stellt sich diese Frage natürlich irgendwann...
vorrausgesetzt er sieht ein dass er alkoholabhängig ist..was ja viele auch garnicht wollen..
für mich waren die Aussagen über mangelndes Selbstwertgefühl,Unsicherheit und ähnliche Gründe am ehesten zu greifen..denke,daß sie auch der Grund für mich waren, mich mit dem Alk in eine andere "Persönlickeit" verwandeln zu wollen..cooler, nicht so gehemmt,lustig..etc..
Hatte am Anfang ja wohl auch funktioniert..nur jetzt muss ich feststellen, daß man dabei leider die Zügel aus der Hand gibt..du sitzt als Reisender in einem Zug,der dich an schönen Landschaften vorbeibringt..und du bist zu feige die Notbremse zu ziehen um dort zu verweilen..
stattdessen fährt der zug im gleichen Rythmus weiter und die Monotonie schläfert dich ein...irgendwann wachst du auf und stellst fest, dass du dein eigentliches Ziel nicht erreicht hast-verschlafen...
will das jetzt hier nicht weiter ausspinnen..aber der Lebensweg mit Alk ist nicht der eigene sondern der des Alk..is so..weiß jeder von euch..

ich habe heute mein Bac bekommen und angefangen es zu nehmen..gestern hatte ich erstaunlicherweise keinen Alk getrunken(wohl inspiriert durch die Tatsache, daß ich eventuell ab morgen eine Möglichkeit bekomme,zumindest mal ein Hilfsmittel an die Hand zu bekommen)..
aber jetzt sitz ich grad hier am PC..hab vorhin im Forum gelesen..sofort hat sich die Standart-Situation in meinem Hirn wieder eingestellt und ich habe die gestern verschmähte Flasche Prosecco geöffnet..
aber ich denke,ein sofortiges "von 100 auf 0" kann ich nicht und sollte ich auch nicht..ich habe keine körperlichen Entzugserscheinungen wenn ich nicht trinke( zum Glück)..die Beschäftigung mit dem Problem seit Langem(ich habe auch kein Problem damit,es jemandem zu erzählen, da ich denke, das Alkoholabhängigkeit kein persönlicher Makel oder dergleichen ist)hat mir nur klar gemacht,daß dinge wie Bac vielleicht ein gutes,wirkungsvolles Hilsmittel sind-wie ja auch hier im Forum immer wieder betont wird..
also..packen wir es an

und @Mizie55
Ich habe einen Arzt als Freund, der mich kennt.Wir haben natürlich oft Alkohol als Thema gehabt.Ich habe ihm dann von Bac erzählt und er hat sich informiert.Er hat mir dann ein Privat-Rezept ausgestellt.
Ich habe ihm aber das hier im Forum zum Download angebotene Formular bezüglich der "Off-Label-Medikation" auf meinen eigenen Wunsch hin unterschrieben, da ich denke,daß mein Alkohol nicht andere in Schwierigkeiten bringen soll.
@Anke
Der Satz is die Wahrheit an sich
@Alexander
Ich hoffe, wir können uns in der Zukunft mit einem geilen Glas Apfesaftschorle freuen,das die Welt ohne Alk und Rausch und Nebel doch viel lebenswerter ist..
Und..meine Frau und ich leben seit 10 Jahren getrennt..haben eine tolle Tochter zusammen und verstehen uns auch noch ganz gut..hat mit unserer Geschichte zu tun..aber is doch super dass dich deine Frau drauf aufmerksam gemacht hat..Nimm sie in den Arm und frag dich, was dir wichtiger is:der Alk oder Sie?Ich denke, die Antwort wird dir nicht schwerfallen
@dolly
werde deine Erfahrungen beobachten

also..wie immer
wünsche euch allen einen guten Weg und Kraft und Stärke..vor allem viel Liebe- ohne die geht garnix..
lg
umaster

Wo finde ich das Formular?

LG delfo

Hier: http://alkohol-und-baclofen-forum.foren ... llung.html

Nach unten scrollen, es ist von praxx.

LG Federico

kleiner hinweis zu dem formular "haftungsfreistellung": ganz unten ist bei "ort und datum" oberhausen eingetragen... vor dem ausdrucken bitte ändern!

LG

praxx

Hallo, Umaster,

ich habe es wirklich sehr interessiert gelesen, was du schreibst, und finde mich in einigem wieder. Vor allem im Verhalten und bei den Getränken. Aber auch bei der Bac Einnahme (habe ich ebenfalls erst seit kurzem) und dann bei der meist abendlichen Situation vor dem PC...

Du schreibst hierzu 'Standardsituation', und genau so ist es, auch bei mir. Wenn man so schön beim Schreiben ist (und ich schreibe auch gerne lange Texte in verschiedenen Foren, Mails, Online-Leserbriefe usw. usw.), gehört ein Gläschen Wein oder Sekt gewohnheitsmäßig immer bei mir dazu, bis zu zwei Flaschen pro Abend...

Ja, ich schreibe leider (!) 'gehört', nicht 'gehörte'. Warum? Weil es mir so wie dir geht, trotz Baclofen dass ich der Situation und der Gewohnheit erliege und das Schreiben von Texten mit dem Trinken von Alkohol verbinde.

Du hast ein sehr schönes Beispiel gebracht, das Leben in einem Zug, ein Leben auf festgefahrenen Schienen, möchte ich ergänzen, ein Leben der Gewohnheit mit dem Alkohol als stillem Begleiter, der uns bei derartigen langjährigen Trinkgewohnheiten auch nicht massiv aus der Bahn wirft, jedenfalls nicht so, dass es bemerkt wird. Das ist zumindest bei mir so, dass sich die Leute wundern, wenn ich sage, ich bin Alkoholiker, aber was wäre ich denn sonst, wenn ich keinen Text schreiben kann ohne Alkohol?

Das, was ich sagen will, aber nicht als Aufforderung, nur als Anregung für dich und als Aufgabe für mich, das wäre, die Einnahme von Bac mit einer Veränderung der Lebensgewohnheiten zu verbinden, falls möglich mit einer systematischen Veränderung, mit neuen Aktivitäten usw. Ich weiß nicht, ob es hierzu Untersuchungen gibt, was Zusammenhänge zwischen einem 'Leben vor dem PC' und der Alkoholabhängigkeit betrifft. Bei manchen ist es ja auch ganz anders, dass sie beim 'Rausgehen' den Alkohol brauchen, sonst aber nicht (da liegen die 'Schienen' anders).

So, ich hoffe, hier etwas geschrieben zu haben, was zwar vermutlich jeder sowieso weiß, aber was dann in der Praxis doch so schwer ist, die Verhaltensänderung. Da hilft offenbar, soweit ich es bisher spüre, auch kein Bac. Liebe Grüße, Martin