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Federico
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Betreff des Beitrags: Kritische Auseinandersetzung mit AA Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 12:52 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Die unter unten stehendem Link abrufbare Arbei,t setzt sich kritisch mit AA auseinander. Der Autor bietet eine umfassende Sammlung von Fakten. Wer im Programm der AA seinen Weg gefunden hat, sollte diesen Link nicht verfolgen. Für alle anderen ist es einfach nur informativ. Im Kapitel 10. Zusammenfassung und Ausblick finde ich nachfolgenden Satz besonders wichtig: Zitat: Das Modell von Alkoholismus als Krankheit hatte sozialpolitisch positive Impulse gegeben. Als wissenschaftliches Paradigma ist seine Brauchbarkeit jedoch fragwürdig, da es sich in erheblichem Widerspruch zu empirischen Erkenntnissen befindet. Das nachfolgendes Zitat bestärkt mich in meinem persönlichen Wunsch. Selbsthilfegruppen ohne Ideologie zu gründen. Es wäre schön, wenn sich interessierte Mitglieder zur Gründung einer SHG „S.A.D.“ (Sucht/Angst/Depression) in München formieren. Zitat: Die schwachen Ergebnisse verschiedener Therapierichtungen legen nahe, daß die Alternative zu A.A. nicht unbedingt professionelle Therapie sein muß. Zur Überwindung von Alkoholproblemen ist wahrscheinlich soziale Unterstützung durch Gleichgesinnte hilfreich. Grundsätzlich hat sich das Konzept von Selbsthilfegruppen durchaus bewährt[ vgl. Brandsma 1980, S 115], nur brauchen diese nicht notwendigerweise auf den spirituellen Prinzipien von Alcoholics Anonymous beruhen. Die Anregung anderer Selbsthilfegruppen für die Problemtrinker, die sich mit A.A. nicht identifizieren können könnte eine Aufgabe der Sozialarbeit sein.
Link: http://user.cs.tu-berlin.de/~gator/aa/index.html
Peter Daum:
Eine kritische Auseinandersetzung mit den
Alcoholics Anonymous
Alcoholics Anonymous hat vieles mit religiösen oder politischen Sekten gemein. Durch verschiedene Mechanismen, unter anderem auch die der "Gehirnwäsche", entwickeln die Mitglieder eine starke persönliche Verpflichtung gegenüber A.A. und dessen Weltbild. Da dieses Weltbild Regeln für alle Lebensbereiche enthält bietet es die Sicherheit einer wohlstrukturierten Welt. Die starke Verpflichtung gegenüber einer Organisation und einer Ideologie, die jedoch mit fortgesetztem Alkoholgenuß inkompatibel sind, dürfte das Schlüsselelement für die Abstinenz von A.A.-Mitgliedern sein. Darüber hinaus bietet Alcoholics Anonymous seinen Mitgliedern auf sozialer Ebene eine Revision des Labels "Alkoholiker".
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Alexander
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Betreff des Beitrags: Re: Kritische Auseinandersetzung mit AA Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 18:12 |
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Registriert: Freitag 9. April 2010, 14:01 Beiträge: 19 Wohnort: Wesel
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Federico hat geschrieben: Alcoholics Anonymous hat vieles mit religiösen oder politischen Sekten gemein. Durch verschiedene Mechanismen, unter anderem auch die der "Gehirnwäsche", entwickeln die Mitglieder eine starke persönliche Verpflichtung gegenüber A.A. und dessen Weltbild. Da dieses Weltbild Regeln für alle Lebensbereiche enthält bietet es die Sicherheit einer wohlstrukturierten Welt. Die starke Verpflichtung gegenüber einer Organisation und einer Ideologie, die jedoch mit fortgesetztem Alkoholgenuß inkompatibel sind, dürfte das Schlüsselelement für die Abstinenz von A.A.-Mitgliedern sein. Darüber hinaus bietet Alcoholics Anonymous seinen Mitgliedern auf sozialer Ebene eine Revision des Labels "Alkoholiker".
 Wo kramst Du die Sachen überhaupt raus? Machst Du noch was anderes?
Meine Worte. Ich möchte wirklich leben und leben lassen und gönne wirklich jedem, wenn es ihm gelungen ist, über diesen Weg trocken zu bleiben. Das ist sicherlich noch gesünder, als ein Medikament einzunehmen.
Da meine Eltern beide in einer "Sekte" waren, erklärt das aber für mich persönlich, was mich immer gestört hat. Das Problem ist das absolutistische. Wenn Du eine Sache nicht mittragen kannst, verliert alles andere seine Gültigkeit.
Danke für diesen Beitrag.
...und übrigens: Für den Raum Ruhrgebiet - Niederrhein würde ich eine ähnliche SHG anregen.
Die Frage ist nur, wie man das Konzept aufsetzt. Ähnlich, wie ein Forum, bietet ja auch eine SHG erheblich Zündstoff.
Cooler Typ.
Alexander
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isbeau
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 18:50 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20 Beiträge: 143
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@ federico
da Alexander u ich ja in der provinz wohnen, u nicht wie ihr das glück haben, in münchen leben zu dürfen, würde mich eine shg hier im umfeld genauso interessieren wie Alexander.
leider habe ich noch nie eine gruppe dieser art gegründet bzw habe ich keinen plan, was für voraussetzungen man dafür erfüllen muß.
ist sie menschen vorbehalten, die schon baclofen einnehmen?
ist sie offen für menschen, die "nur-mal-so " reinschnuppern wollen?
fragen über fragen...
ein servus nach bayern
isbeau
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isbeau
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 18:51 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20 Beiträge: 143
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@ federico
da Alexander u ich ja in der provinz wohnen, u nicht wie ihr das glück haben, in münchen leben zu dürfen, würde mich eine shg hier im umfeld genauso interessieren wie Alexander.
leider habe ich noch nie eine gruppe dieser art gegründet bzw habe ich keinen plan, was für voraussetzungen man dafür erfüllen muß.
ist sie menschen vorbehalten, die schon baclofen einnehmen?
ist sie offen für menschen, die "nur-mal-so " reinschnuppern wollen?
fragen über fragen...
ein servus nach bayern
isbeau
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feuerthal
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Betreff des Beitrags: bin AA - kannte die Studie Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 18:54 |
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Registriert: Donnerstag 18. März 2010, 19:45 Beiträge: 43 Wohnort: Unterfranken
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Hallo, ich kenne AA, bin dort wieder seit November letzten Jahres aktiv. Die Studie kannte ich, habe Sie Anfang Dezember letzten Jahres gefunden. Ich habe damals sogar Email`s mit dem Verfasser ausgetauscht, da wissen wollte aktuelle sein Beitrag ist und ob er mir weitergehende Literatur Empfehlen könnte.
Herr Daun ist nicht mehr auf diesem Gebiet aktiv. Als aktuelle Quelle wurde die Wikipedia genannt. http://de.wikipedia.org/wiki/Anonyme_Alkoholiker .
Ich finde AA gut, es entspricht meinen Erwartungen - es gibt andere Gruppen, wer mit diesen besser Trocken bleibt, der muss dort aktiv werden.
Eines kann ich aber von AA sagen: Es wird kein Gruppenzwang ausgeübt.
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Alexander
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 19:23 |
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Registriert: Freitag 9. April 2010, 14:01 Beiträge: 19 Wohnort: Wesel
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isbeau hat geschrieben: da Alexander u ich ja in der provinz wohnen, u nicht wie ihr das glück haben, in münchen leben zu dürfen, würde mich eine shg hier im umfeld genauso interessieren wie Alexander.
Na - so schlecht find ich es hier eigentlich nicht  Vor allem, weil ich den Vergleich gut kenne. Komme ursprünglich aus München isbeau hat geschrieben: leider habe ich noch nie eine gruppe dieser art gegründet bzw habe ich keinen plan, was für voraussetzungen man dafür erfüllen muß.
ist sie menschen vorbehalten, die schon baclofen einnehmen?
ist sie offen für menschen, die "nur-mal-so " reinschnuppern wollen?
fragen über fragen...
Aus Gründen der "Aufweichung" von rein spirituellen Konzepten würde ich jetzt mal sagen: Das sollte eine SHG für Baclofen-User und -Interessenten sein.
Man kann ja mal klein anfangen. Z. B. mit Leuten aus dem Forum hier. Wenn es sich bewährt und wir die ersten Erfahrungen haben (auch in Bezug auf Moderation, Gesprächsführung, Organisation, Location), dann kann man das mal ausweiten auf eine regionale Öffentlichkeit. AA, Guttempler, etc. informieren über den Regional-Teil der Zeitungen und über Anschläge in sozialen Organisationen, Krankenhäusern, Gefängnissen etc.
Grundsätzlich wäre es interessant, wer hier aus dem Forum Interesse hat. Zu zweit sind wir "nur" ein Team. Ab 3 ist man eine Gang  . Erst dann können wir von SHG und nicht SHT sprechen.
Also - wer Interesse hat. PM an mich oder isbeau.
Liebe Grüße
Alexander
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 19:56 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@All,
die Idee mit der SHG scheint anzukommen. Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema und will hier mal so meine Gedanken preisgeben. Seit Oktober 2009 bin ich in einer SHG namens M.A.S.H. (Münchner Angst Selbst Hilfe). Als bundesweite Organisation gibt es die D.A.S.H. Es gibt in diesen Gruppen weder irgendwelche Schritte noch irgendeinen religiösen Ansatz.
Die Treffen finden 1 mal wöchentlich statt und dauern 2 Stunden mit Halbzeitpause. Zu Beginn macht man ein Blitzlicht, jeder sagt kurz wie es ihm geht und ob er evtl. ein Thema hat. Es gibt keine zeitliche Beschränkung für die einzelnen Themen, jeder darf stören, ein Blitzlicht abfragen, etc. „Sei dein eigener Chairman“ hat Priorität.
Die Gruppen sind geleitet, Leiter ist ein Betroffener mit ca. 2 Jahren Gruppenerfahrung. Eine gute Leitung erkennt man an ihrer weitestgehenden Abwesenheit bei gleichzeitig größtmöglicher Präsenz in wesentlichen Phasen.
Wer mehr Infos über die SHG haben möchte findet hier einen optimalen Einstig ins Thema: http://www.panik-attacken.de/
Für mich war seit O. Ameisens Buch, der Zusammenhang zwischen Angst und Sucht glasklar. Erfahrungen in SHG´s von AA, Fährhaus, Blaukreuz habe ich genügend, darüber muss ich mich nicht mehr auslassen. Nur soviel vielleicht: ein angstfreies Leben ist für mich allemal erstrebenswert, „gesunde Angst vor einem Rückfall“ als Schutz vor einem Rückfall, halte ich für paranoides Denken.
Ich denke dieses SHG-Konzept ist für uns ideal zu adaptieren, wir müssen uns nicht an den Händen fassen und „Gute 24 Stunden“ wünschen, emotionale Situationen ergeben sich von selbst und reichlich. Vielleicht hat der eine oder andere die Möglichkeit vor Ort selbst mal eine Angst-SHG zu testen, im Prinzip haben die Gründer von M.A.S.H. vor Jahren zu Zweit angefangen – aus der eigenen Betroffenheit heraus.
Es würde mich freuen, wenn über dieses Anfangsinteresse hinaus, erste Schritte zu konkreten Maßnahmen führen würden.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 20:06 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Alexander,
der kleinste gemeinsame Nenner ist Sucht.Angst.Depression. Baclofen wird eine Rolle spielen, die Einnahme ist jedoch nicht Verpflichtung zum Gruppenbesuch. Da in den Angst-SHG´s Medikamente kein Tabuthema sind, im Gegenteil, sollte es auch in einer SAD-Gruppe umgekehrt keine Rolle spielen.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Alexander
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 20:14 |
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Registriert: Freitag 9. April 2010, 14:01 Beiträge: 19 Wohnort: Wesel
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Federico hat geschrieben: @Alexander,
der kleinste gemeinsame Nenner ist Sucht.Angst.Depression. Baclofen wird eine Rolle spielen, die Einnahme ist jedoch nicht Verpflichtung zum Gruppenbesuch. Da in den Angst-SHG´s Medikamente kein Tabuthema sind, im Gegenteil, sollte es auch in einer SAD-Gruppe umgekehrt keine Rolle spielen.
LG Federico
Hallo Federico,
das klingt sehr plausibel. Und sehr sehr gut.
Details wie "jeder darf stören" verstehe ich noch nicht ganz. Werde mich aber mit Deinem Link und den Hintergründen gerne auseinandersetzen. Finde ich super von Dir.
Denke, sowas kann auch wachsen. Wir könnten uns ja dann hier vielleicht über einen speziellen Bereich und auch über PM über Erfahrungen und auch Probleme innerhalb der Gruppen austauschen und somit lernen.
Da ich auch oft im Süden bin, kann ich ja auch mal als Gast bei Dir teilnehmen. Du scheinst wirklich in Bezug auf die Methodik viel Erfahrung zu haben.
Hab auch schon das eine oder andere Moderations-Seminar hinter mir. Aber natürlich nicht in diesem Zusammenhang und mit diesem Thema.
Halten wir uns einfach gegenseitig auf dem Laufenden.
Liebe Grüße
Alexander
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feuerthal
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Betreff des Beitrags: Anonyme Sucht-Selbsthilfe FÄHRHAUS Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 20:34 |
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Registriert: Donnerstag 18. März 2010, 19:45 Beiträge: 43 Wohnort: Unterfranken
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War mir nicht bekannt, anscheinend eine Münchner Spielart der AA ohne Hinweise auf Gott bzw. höheren Macht. http://www.faehrhaus.theurgia.de/
Über die Hintergründe kann ich nur spekulieren, kann mir aber durchaus einige denken.
Es kommt halt immer darauf an wie viele Betroffene vor Ort zusammenkommen und welche Toleranz in den Gruppen herrscht.
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