Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und Polytoxikomane
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. Januar 2015, 12:14 
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Registriert: Donnerstag 20. November 2014, 14:05
Beiträge: 96
Hallo Federico,

dankeschön das Du mir geantwortet hast. Aber ist es denn nicht kreuzgefährlich die Dosis gleich auf Null zusetzen. Ich habe da echt Angst vor epilept. Anfällen und einem Delir. Ich stehe jetzt bei 10- 12 mg Diazepam, versuche zwar noch runter zu kommen, aber das fällt mir in Anbetracht der Lage ( also jetzt schon Angst/ Panik ) sehr schwer. Leider kenne ich Benzo- Entzüge und weiß wie bescheiden sich das anfühlt.

Vielleicht hat hier jemand Erfahrungen mit stat. Benzoentzügen?

Liebe Grüße von mir.


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und Polytoxikomane
BeitragVerfasst: Donnerstag 29. Januar 2015, 12:27 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
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Holzweg hat geschrieben:
Ich habe da echt Angst vor epilept. Anfällen und einem Delir.

In einer Klinik ist das Risiko geringer, man kann medikamentös gegensteuern.
Wenn Dir das Zuhause passiert, ist das u. U. lebensgefährlich. Also möglichst behutsam
abdosieren.

Du schaffst das!
LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und Polytoxikomane
BeitragVerfasst: Freitag 30. Oktober 2015, 11:46 
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Registriert: Donnerstag 20. November 2014, 14:05
Beiträge: 96
Hallo,

ich habe hier lange nichts geschrieben.Bis vor 14 tagen war auch erst mal alles gut.
Ich habe zu Hause den ambulanten Benzoentzug damals nicht geschafft, bzw. meine neue Ärztin hatte nicht genug Geduld.

So war ich von Februar bis Mitte Juni diesen Jahres für insgesamt 18 Wochen in einer psychiatrischen Klinik die neben dem Entzug gleich eine Anti- Angst- Therapie gemacht haben ( Konfrontationstherapie ).

Vor genau 14 Tagen hatte ich nun leider einen Alkoholrückfall nach 3,5 trockenen Jahren, was mich grad sehr sehr depressiv stimmt. Ich war dann wieder bei dem Neurologen der mir schon mal dieses Forum hier und Baclofen empfohlen hatte. Er hat mir erst mal Diazepam gegen den Alkoholentzug verschrieben, hat auch funktioniert, bin aus dem 10 tägigem Alkoholrückfall raus. Ab Montag soll dann das Diazepam abdosiert und im gleichem Atemzug Baclofen angesetzt werden.

Nun habe ich Angst das ich aus dem Diazepam ambulant nicht wieder raus komme. Wie wahrscheinlich ist denn das, ich habe es ja nun nicht lange genommen, aber die ersten 2 Tage viel davon gebraucht.

Ich habe voll die Panik nochmal so lange in eine Klinik zu müssen, das ist momentan eine Horrorvision. Vielleicht hat hier jemand ähnliche Erfahrungen? ich hadere grad auch sehr mit meinem Schicksal der Abhängigkeitserkrankung. Finde das alles so furchtbar. Ich hatte gedacht ich sei mit dem Alk über den Berg. 3,5 Jahre und ich fange wieder von vorn an und jetzt vielleicht nochmal und schon wieder Klinik wegen der Benzos. Es ist zum heulen.

Würde mich über einen Austausch sehr freuen.

Danke.

Liebe Grüße


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und Polytoxikomane
BeitragVerfasst: Freitag 30. Oktober 2015, 13:20 
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Beiträge: 8253
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Holzweg hat geschrieben:
Ich hatte gedacht ich sei mit dem Alk über den Berg. 3,5 Jahre und ich
fange wieder von vorn an und jetzt vielleicht nochmal und schon wieder
Klinik wegen der Benzos.

Quatsch. Du fängst nicht von vorne an, sondern genau an der Stelle, an der der Knoten
im Faden entstanden ist. Ich habe mich durch Deine bisherigen Beiträge gelesen und
dabei ist mir ein alter Stones-Song zu-gefallen. „Paint it, Black“ hieß der 1966 entstandene
No-1-Hit und der Text handelt im übertragenen Sinn von der altbekannten
Selbsterfüllenden Prophezeiung – ich sehe eine rote Tür – und ich will sie schwarz anmalen.
Klar, dass sie dann Schwarz werden muss.

Jetzt hast Du den Entzug von Alkohol mit Hilfe von Benzos geschafft, aber die nächste
Tür malst Du wieder Schwarz. Glaubst Du nicht, dass Dein Anteil am Entzug auch eine
gehörige Rolle spielt? Vielleicht ist der Anteil viel größer, als Du dir selbst zugestehst.

Ich wünsche Dir mehr Vertrauen in Deine kognitiven Fähigkeiten und einen guten
Begleiter, der sie erkennt und fördert. Das kann ein Arzt oder Therapeut sein, kann
aber auch eine Person sein, die Dir nahesteht und die an Deine Fähigkeiten glaubt.

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und Polytoxikomane
BeitragVerfasst: Freitag 30. Oktober 2015, 19:26 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Lieber Holzweg,

das mit den Benzos ist gut schaffbar, wenn Du gleichzeitig Baclofen erhältst. An der Seite dieses Neurologen solltest Du Dich gut aufgehoben fühlen. Baclofen ist für mich das beste Medikament gegen Angst und auch perfekt zum Abdosieren/Ausdosieren von Benzodiazepinen.

Sprich alles genau mit diesem Arzt durch, falls wirklich erforderlich kannst Du auch nach dem Holzbach Schema abdosieren:

Beispiel für einen Abdosierungsplan:
Zeitpunkt Wirkstoff, Stärke Dosierung
Bisher zB Lorazepam 2 mg 0–0–0–1⁄2 (entspr. ca 5 mg Diazepam)
1. + 2. Woche: Umstellung auf Oxazepam 10 mg 0–0–0–11⁄2
3. Woche Oxazepam 10 mg 0–0–0–11⁄4
4. Woche Oxazepam 10 mg 0–0–0–1
5. Woche Oxazepam 10 mg 0–0–0–3⁄4
6. + 7. Woche: Urlaub Oxazepam 10 mg keine Änderung
8. + 9. Woche Oxazepam 10 mg 0–0–0–1⁄2
10.+ 11. Woche Oxazepam 10 mg 0–0–0–1⁄4
12. Woche – Absetzen

schau es Dir nochmal genauer an zB. hier:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=52289

Habe keine Angst vor langsamen Schritten: wichtig ist, dass Du sicher ankommst!


Ganz herzlicher Gruss

jivaro

PS: Was hältst Du nun von der Konfrontationstherapie?

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und Polytoxikomane
BeitragVerfasst: Samstag 31. Oktober 2015, 10:18 
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Beiträge: 96
Lieber Federico,
danke für Deine mir Mut machenden Zeilen. Es hat mir gut getan so wohlwollende und gut gemeinte Worte zu lesen.

Liebe Jivaro,
danke auch an Dich für Deine Mühe. Mit dem Oxazepam kenne ich mich nicht aus. Mein Arzt hier verschreibt Diazepam wovon ich auf Grund des Alkoholentzuges gestern und vorgestern relativ viel gebraucht habe ( 50 mg und gestern 40 mg). Heute bin ich seit 5.00 Uhr auf und fühle mich hundeelend. Ich werde mir das mit dem Oxazepam mal auf Dia umrechnen, obwohl ich ganz ehrlich hoffe das der Doc zu dem ich am Montag wieder gehe einen festen Plan hat und mir sagen wird wie wir das machen. Ich drucke mir aber Dein Schema mal aus. Aber vielleicht kennt er es ja, er hat mir ja dieses Forum hier empfohlen.

Im Moment habe ich eine sehr depressive Grundstimmung und kann mich nicht mal richtig freuen aus dem Alk zu sein. Ich sollte juchei schreien aber in mir fühlt sich alles so sehr tot an. Ist vielleicht auch normal. Ich bin irgendwie total sauer und wütend auf mich das es passiert ist und ich mich mich in diese Lage gebracht habe. Meiner Familie habe ich damit den Urlaub versaut.

Die Zopiclon die ich zusätzlich immer noch genommen habe sind auch alle alle und neue gibt es nicht. Das macht die Nächte zur ziemlichen Qual. Aber ich schlafe, zumindest ein paar Stunden.

Die Konfrontationstherapie ist ja schon gelaufen. Nochmal machen möchte ich es nicht, aber geholfen hat es insofern das ich wieder Straßenbahn fahre und somit meine Wege erledigen kann. Das war schon sehr wichtig.

Liebe Grüße an Euch und einen schönen Samstag
wünscht Holzweg


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und Polytoxikomane
BeitragVerfasst: Samstag 31. Oktober 2015, 13:08 
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Beiträge: 8253
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Hallo HW,

ich weiß nicht ob es Dir hilft, aber anschauen, anhören, schadet sicher nicht.
Der Blick auf die Überlebensstrategien anderer Menschen kann oftmals
hilfreich sein. Das zerfurchte Gesicht des 83-jährigen Provokateurs ist
voller Otimismus und je mehr ich es ansehe, desto mehr geht von ihm auf
mich über – ich lächle während ich mir eine drehe ...

LG Federico

Das Leben anlächeln: Tomi Ungerers Überlebensstrategie
Aus Kulturplatz vom 28.10.2015

Zitat:
Leicht hatte er es nie im Leben. Mit knapp vier Jahren starb sein Vater.
Später kam der Krieg – und immer wieder kamen die Krankheiten.
Tomi Ungerer entwickelte früh Strategien, um sich mit seinem Schicksal zu versöhnen.
Jetzt wird der grosse Zeichner, Kinderbuchautor und Geschichtenerzähler mit einer
Einzelausstellung im Kunsthaus Zürich geehrt.
«Kulturplatz» sprach mit dem Künstler darüber, wie er die Krisen und Traumata
seines Lebens überwunden hat.

Uta Kenter


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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und Polytoxikomane
BeitragVerfasst: Montag 2. November 2015, 19:55 
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Registriert: Donnerstag 20. November 2014, 14:05
Beiträge: 96
Hallo,
ich war heute bei meinem Neurologen und habe eine Packung Baclofen bekommen. Die Apotheke hatte es zum Glück auch vorrätig, obwohl der Arzt mir auch schon eine für heute mitgegeben hat.

Ich soll ab heute abend eine halbe Tablette ( von 25 mg Tabletten) nehmen und dann bis Donnerstag jeden Abend eine halbe mehr. Ich bilde mir ein mal was von einem Halten der Dosis von 3 Tagen gelesen zu haben, kann mich aber auch irren. Habe einfach Angst das es zu schnell ist. Aber er wird schon wissen was er macht. Ich habe ja mit Baclofen null Erfahrung.
Wie habt ihr das gemacht?

Liebe Grüße
Holzweg


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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und Polytoxikomane
BeitragVerfasst: Montag 2. November 2015, 20:47 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Lieber Holzweg,

die Empfehlung ist schon ein wenig ungewöhnlich; ich verwende gerne, zumindest initial, die Dosisanleitung aus dem "Leitfaden". Ich bin aber als sehr vorsichtig bekannt.....später verschiebe ich dann -gemeinsam mit dem Patienten- die Dosierungen. Es gibt Menschen, die ziemlich genau nach 4 Stunden merken, dass die Wirkung nachlässt, es gibt Menschen, die eine 3 malige Einnahme am Tag bevorzugen. Gelegentlich ist es sinnvoll zu früheren Cravingzeitpunkzeten höher zu dosieren. Für Angstpatienten ist es wichtig die erste Dosis am besten gleich nach dem Aufstehen einzunehmen.

Die Franzosen berichten gerade über Therapieerfolge bei Einnahme von hohen Dosen zu nur 2 Zeitpunkten am Tag.

Versuche zunächst der Empfehlung des Arztes zu folgen und bleib hier "am Ball", schreibe wie es Dir geht. Du bist nicht alleine! Wie geht es nach der ersten Einnahme?

Alles GUTE, LG

jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Neu hier und Polytoxikomane
BeitragVerfasst: Montag 2. November 2015, 21:07 
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Hier ist die Dosierungstabelle. Für Vergrößerung auf die Tabelle klicken.
LG Federico

Dateianhang:
Dosierungstabelle Frankreich.jpg
Dosierungstabelle Frankreich.jpg [ 336.04 KiB | 4394-mal betrachtet ]

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